Kölner Verkehrs-Betriebe
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Kölner Verkehrs-Betriebe AG | |
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Basisinformationen | |
Kontaktdaten | Scheidweilerstraße 38 50933 Köln |
Homepage | www.kvb-koeln.de |
Bezugsjahr | 2005 |
Eigentümer | 90% Stadtwerke GmbH 10% Stadt Köln |
Vorstandsmitglieder | Werner Böllinger Walter Reinarz Edith Wurbs Kuno Weber |
Beschäftigte | 3144 |
Umsatz in Mio. Euro | 171,2 (65,4%-ige Deckung) |
Linien | |
Stadtbahn | 15 |
Bus | 44 |
Sonstige Linien | 1 Seilbahn |
Fahrzeuge | |
Stadtbahn | 369 |
Omnibus | 216 |
Statistik | |
Fahrgäste in Millionen pro Jahr | 247,1 |
Fahrleistung in Millionen Kilometer pro Jahr | 53,6 |
Haltestellen | 657 Bus 221 Stadtbahn |
Länge Liniennetz in km | |
Länge Stadtbahnlinien | 284 |
Länge Buslinien | 525 |
Sonstige Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 1 Bus 3 Stadtbahn |
Sonstige Betriebseinrichtungen | P+R-Anlagen mit 4814 Stellplätze 4 Abstellanlagen Stadtbahn 1 Hauptwerkstatt |
Die Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft, kurz die KVB, betreibt in Köln die städtischen Buslinien und die Stadtbahn Köln. Sie ist eines der größten Verkehrsunternehmen Deutschlands.
Die Rheinseilbahn, eine Panorama-Seilbahn über den Rhein, wird von der KVB-Tochter Kölner Seilbahn-Gesellschaft mbH betrieben.
Ferner ist die KVB an weiteren Unternehmen beteiligt:
Westigo GmbH, Eisenbahnverkehrsunternehmen (100 %), Schilling Omnibusverkehr GmbH, Hürth (49 %), Rail Consult Gesellschaft für Verkehrsberatung mbH (25 %), DKS Dienstleistungsgesellschaft für Kommunikationsanlagen des Stadt- und Regionalverkehrs mbH (24,5 %), Regionalverkehr Köln GmbH (12,5 %).
Aus steuerlichen Gründen gehört die KVB AG nur zu 10 % direkt der Stadt Köln und die übrigen 90 % den Stadtwerken Köln, welche wiederum der Stadt Köln gehören. Das Grundkapital der KVB AG betrug im Jahr 2005 78,3 Millionen Euro. Die KVB ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Sieg sowie im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit Sitz in Köln.
Mitglieder des Unternehmensvorstands sind Werner Böllinger (Sprecher), Walter Reinarz, Edith Wurbs und Kuno Weber. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Wilfried Kuckelkorn.
Der ehemalige langjährige KVB-Vorstand Dr. Wolfgang Meyer war 2001-2005 Präsident des ÖPNV-Weltverbandes UITP (Union Internationale des Transports Publics). Nun ist er Ehrenpräsident der UITP.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste im Auftrag der Stadt Köln von einem Privatunternehmen betriebene Pferdebahn wurde am 20. Mai 1877 in Betrieb genommen. Zum 1. Januar 1900 ging der Betrieb der Pferdebahn in städtischen Besitz über. Die Stadt begann kurz darauf mit den Arbeiten zur Elektrifizierung des Bahnbetriebs. Die ersten elektrischen Straßenbahnen fuhren ab 1901 durch Köln. Im Jahr 1925 verkehrten die ersten Omnibusse im Auftrag der Stadt. Von 1950 bis 1959 gab der O-Bus mit einer Linie ein kurzes Gastspiel in Köln.
1963 begann die Stadt mit dem Bau eines U-Stadtbahnnetzes. Die erste Teilstrecke konnte ab 1968 genutzt werden. Ab 1978 wurden Strecken der Köln-Bonner Eisenbahn (KBE) in das Stadtbahnnetz integriert. 1987 wurde der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gegründet, die KVB waren Gründungsmitglied. Das Straßenbahn-Museum der KVB in Thielenbruch wurde im Jahr 1997 eröffnet, hier finden sich zahlreiche Baureihen wieder, die auf Kölns Straßen unterwegs waren. Das 125-jährige Jubiläum feierte die KVB im Jahr 2002. Das aktuelle Großprojekt der Stadt Köln und der KVB ist die offiziell am 4. Dezember 2002 begonnene "Nord-Süd-Bahn", eine neue U-Stadtbahnteilstrecke quer durch die Kölner Innenstadt.
Die KVB ist nach Expansion im Eisenbahnbereich bestrebt. Zusammen mit der Konzernschwester HGK wurde 2005 ein Angebot für die Ausschreibung der RB 26 „Rheinland-Bahn“ (Köln – Bonn – Koblenz) vorbereitet, das jedoch wegen ungeklärter vergaberechtlicher Fragen nicht eingereicht wurde. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass sich das Unternehmen an zukünftigen Ausschreibungen im Eisenbahn-Regionalverkehr beteiligen wolle. Für die kommende Ausschreibung des RE 9 „Rhein-Sieg-Express“ (Aachen – Köln – Siegen (– Gießen) wurde 2006 das hundertprozentige Tochterunternehmen „Westigo“ gegründet.
In zusammenarbeit mit den Clouth-Gummiwerken entwickelten die Kölner Verkehrs-Betriebe 1972 das Kölner Ei, ein elastisches Schienenlager welches oftmals bei schotterlosem Oberbau verwendet wird.
[Bearbeiten] Linien
Die Stadtbahnlinien haben den Nummernbereich 1–19, die Buslinien den Nummenbereich 106–186.
[Bearbeiten] Stadtbahn
Hauptartikel Stadtbahn Köln
[Bearbeiten] Bus
[Bearbeiten] Seilbahn
Hauptartikel Rheinseilbahn
[Bearbeiten] Wagenpark
[Bearbeiten] Stadtbahnen / Straßenbahnen
Seit Mitte der 1970er Jahre wurden die herkömmlichen Duewag-Einheitswagen zunehmend durch insgesamt 172 Stadtbahnwagen B ersetzt. Die letzte Fahrt der Straßenbahn-Gelenkwagen fand am 22. Juli 2006 im Rahmen einer Abschiedsfeier statt, seither ist er im Straßenbahnmuseum Thielenbruch zu besichtigen. Da sich zeigte, dass ein vollständiger Umbau des Netzes auf Hochbahnsteige mittelfristig nicht realisierbar war, wurden ab 1995 insgesamt 124 Niederflur-Stadtbahnwagen K4000 beschafft. Inzwischen wurde der Wagenpark durch 59 Hochflurwagen K5000 ergänzt.
Eine weitere Serie von 69 Niederflurstadtbahnwagen wird bis 2007 ausgeliefert. Der K4500 soll die verbliebenen Straßenbahnen sowie die ältesten B-Wagen ersetzen. Vier Vorserienfahrzeuge wurden seit April 2005 in Köln erprobt, die Lieferung der Serienfahrzeuge hat im September 2005 begonnen.
[Bearbeiten] Bustypen
Die KVB hat heute im Busfuhrpark hauptsächlich die Standard-Linienomnibusse mit 11,50 Meter Länge und auf verkehrsstarken Strecken Niederflur-Gelenkbusse mit 17,96 Meter Länge im Einsatz.
Die genaue Verteilung sieht dabei folgendermaßen aus:
- Neoplan N4014NF:
- Baujahr 1993: 526,528,532.
- MAN NG272.2:
- Baujahr 1994: 601–635
- Baujahr 1995: 636–665 (einige bereits ausgemustert)
- Mercedes-Benz O 405 N²
- Baujahr 2000: 463–491
- Mercedes-Benz O 405 Nܲ (Überland- und Fahrschulbusse)
- Baujahr 2000: 461,462
- Mercedes-Benz O 405 GN²
- Baujahr 2000: 361–365
- Mercedes-Benz O530 ("Citaro")
- Baujahr 2001: 201–229 (208 und 208 später umnummeriert in 257 und 256)
- Baujahr 2002: 230–250
- Baujahr 2004: 261–283
- Mercedes-Benz O530 G ("Citaro G")
- Baujahr 2003: 301–316, 371–374
- Baujahr 2005: 320–340
- Mercedes-Benz O 530 G ("Citaro II G")
- Baujahr 2006: 701–715
- Mercedes-Benz O 407 (Überland- und Fahrschulbus)
- Baujahr 1991: 752,753
Darüber hinaus fahren einige Subunternehmer mit eigenen und von der KVB geliehenen Bussen auf einigen Buslinien.
[Bearbeiten] Fahrkarten
Das Ticketsortiment der KVB wird vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gestaltet. Der VRS hat erst 2004 sein Tarifsystem neu gestaltet. Unter dem Motto "Eine Stadt, ein Preis." sollte das Angebot einfacher und kundenfreundlicher werden. Der Fahrausweis-Vertrieb der KVB wird über Verkaufsautomaten im Fahrzeug und teilweise an Stadtbahnhaltestellen, in KundenCentern, privaten Verkaufsstellen (z.B. Kiosk an U-Bahnhöfen), sowie über Großkundenvertrieb (z. B. beim Schüler- oder JobTicket) organisiert. Etwa 1,5 Mio. Kunden besuchten im Jahr 2005 eines der KundenCenter. Die Kundenbindung der KVB ist groß: Mehr als 250000 Fahrgäste sind Stammkunden mit Zeittickets.
In den letzten Jahren kamen innovative Vertriebsformen hinzu wie der VRS-Ticketkauf über das Internet sowie das Handy-Ticket nach dem Vorbild des 2003 von den Stadtwerken Bonn eingeführten "Händy-Tickets" . Dabei wird ein Fahrschein für eine Einzelfahrt innerhalb der Stadtgrenzen per SMS auf das Mobiltelefon des Fahrgastes geschickt. Werden an einem Tag mehrere Fahrscheine angefordert, wird höchstens der Preis eines Tagestickets berechnet. Die Schwarzfahrerquote lag im Jahr 2005 bei 4,18 %.