Kritischer Rationalismus
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Der Kritische Rationalismus ist eine von Karl R. Popper begründete philosophische Denkrichtung. Ein weiterer wichtiger Vertreter ist Hans Albert, der sie für die Sozial- und Geisteswissenschaften weiterentwickelt hat. Der Kritische Rationalismus ist aus eigener Sicht eine Lebenseinstellung: „… die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden.“ (Offene Gesellschaft II, 281) Er ist der „Entwurf einer Lebensweise, eine soziale Praxis.“ (Traktat, 49) Mit der Grundauffassung, dass alle Erkenntnis fehlbar ist, wendet sich der Kritische Rationalismus gegen alle Positionen, die dogmatisch von einer letztbegründeten Wahrheit ausgehen und sucht so einen Mittelweg zwischen Positivismus und Szientismus einerseits und Skeptizismus und Relativismus andererseits. Als Konsequenz bekämpft er jede Form von Bevormundung durch selbsternannte Autoritäten, Intoleranz und Ideologie, Totalitarismus und Irrationalismus. Er macht den Vorschlag einer offenen pluralistischen Gesellschaft, die Konflikte durch rationale Diskussion und mit Hilfe der aufrichtigen Wahrheitssuche löst; in der die Menschen frei sind und ihren Weg in einer offenen Zukunft suchen können.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Grundgedanken
Der Kritische Rationalismus setzt sich mit der Frage auseinander, wie wissenschaftliche oder gesellschaftliche (aber prinzipiell auch alltägliche) Probleme undogmatisch, methodisch und rational untersucht und geklärt werden können. Die Buchtitel der Aufsatzsammlungen Kritische Vernunft und menschliche Praxis (Albert) sowie Alles Leben ist Problemlösen und Auf der Suche nach einer besseren Welt (Popper) beschreiben programmatisch, was in einer Vielzahl von Schriften entwickelt wurde. Einen umfassenden und tiefer gehenden Überblick geben die Werke Objektive Erkenntnis (Popper) und Traktat über die kritische Vernunft (Albert).
Die grundlegende Annahme des Kritischen Rationalismus ist die Überzeugung, dass es eine reale Außenwelt gibt, die von dem menschlichen Erkenntnisvermögen unabhängig ist (Kritischer Realismus). Der Mensch aber ist in seiner Erkenntnisfähigkeit dieser Außenwelt durch seine Wahrnehmung begrenzt, so dass er sich keine endgültige Gewissheit darüber verschaffen kann, dass seine Erfahrungen und Meinungen mit der tatsächlichen Wirklichkeit übereinstimmen. Er muss daher davon ausgehen, dass jeder seiner Problemlösungsversuche falsch sein kann (Konsequenter Fallibilismus). Das Bewusstsein der Fehlbarkeit führt einerseits zu der Forderung der ständigen kritischen Prüfung von Überzeugungen und (wissenschaftlichen) Theorien, andererseits zum methodischen und rationalen Vorgehen bei der Lösung von Problemen (Methodischer Rationalismus).
Die wissenschaftstheoretischen Grundaussagen des kritischen Rationalismus sind die Ablehnung der Induktion als Begründungsprinzip von Theorien und die Forderung, das Kriterium der Falsifizierbarkeit als Abgrenzungskriterium von Wissenschaften gegenüber unwissenschaftlichen Theorien zu verwenden.
Ethik ist für den Kritischen Rationalismus das Problemlösen auf sozialem Gebiet. Auch hier fordert der Kritische Rationalismus ein kritisch-rationales Vorgehen und den Verzicht auf jegliches Dogma. Wie in der Wissenschaft findet man neue, bessere Lösungen nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Um zu hohe Risiken negativer Wirkungen von Versuchen im Bereich der Politik zu vermeiden, forderte Popper eine Politik der kleinen Schritte („piecemeal-engineering“ – „Stückwerkstechnologie“) im Bereich des Sozialen.
Der Kritische Rationalismus selbst ist keine wissenschaftliche Theorie, denn bei ihm geht es nicht darum, irgendwelche Vorhersagen zu machen. Im Hinblick auf den Fallibilismus und den Kritischen Realismus kann man ihn als metaphysische Theorie bezeichnen, weil die damit verbundenen Theorien über die Wirklichkeit nicht empirisch prüfbar sind. So weit es den methodischen Rationalismus betrifft, ist er auch eine Methode, um Probleme zu lösen, Wissen zu gewinnen und der Wahrheit planmäßig näher zu kommen. Da nur wissenschaftliche Theorien falsifiziert werden können, ist die Frage nach seiner Falsifizierbarkeit falsch gestellt. Methodenlehren und metaphysische Theorien sind allerdings kritisierbar und rational diskutierbar und dies gilt auch für den Kritischen Rationalismus.
[Bearbeiten] Kritischer Realismus
Hauptartikel: Kritischer Realismus
Die Position des Realismus ist eine Unterstellung, eine metaphysische Annahme, dass eine vom Menschen unabhängige Wirklichkeit existiert. Diese Annahme ist empirisch weder beweisbar noch widerlegbar, weil jede empirische Aussage selbst auf diese Annahme zurückgreifen muss. Man kann sie aber mit rationalen Argumenten stützen. Während der naive Realismus davon ausgeht, dass die Welt so ist, wie der Mensch sie wahrnimmt, vertritt der kritische Realismus die Auffassung, dass die Vorstellungen von den Gegenständen auch durch subjektive Elemente, die in der Wahrnehmung und im Denken liegen, mehr oder weniger stark beeinflusst werden. Weil die Sinne und die Verarbeitungsprozesse im Gehirn der angenommenen Außenwelt und der Vorstellung zwischengeschaltet sind, kann man auch vom indirekten Realismus sprechen. Durch den Prozess der Vermittlung kann man den Wahrnehmungen keine unmittelbare Realität zusprechen, denn es kann sich auch um Täuschungen handeln. Die Realitätsvorstellung ist somit hypothetisch.
Auch wenn die Annahme des Realismus hypothetisch ist, so ist sie doch für das philosophische Denken des Kritischen Rationalismus grundlegend. Nur die Vorstellung der existierenden Wirklichkeit ermöglicht das Prinzip der Falsifikation, denn ohne das Vorhandensein einer Wirklichkeit könnte man Theorien nicht empirisch prüfen. Falsifikation ist das Scheitern einer Aussage an der Wirklichkeit. Wäre die Wirklichkeit nur eine reine Konstruktion des Bewusstseins, würde das Prinzip der Falsifikation sinnlos werden. In der Überprüfung von Theorien und Sachverhalten steckt die Annahme einer Realität als Vergleichsmaßstab.
Eine Stützung für den kritischen Realismus sah Albert auch in den empirischen Ergebnissen der Wahrnehmungsforschung.[1] Wahrnehmung beginnt danach mit der Aufnahme sensorischer Informationen. Es findet bereits im Wahrnehmungsapparat eine Interpretation der aufgenommenen Daten als Zeichen statt, die insofern auf eine vorhandene äußere Wirklichkeit verweist, als sie zutreffend oder unzutreffend sein kann. Im weiteren Verarbeitungsprozess werden weitere Deutungshypothesen gebildet, die zugleich auch auf Erfahrungen zurückgreifen, also Vorstellungen konstruieren. Die so entstandenen Wahrnehmungsbilder werden anhand von Folgedaten ständig überprüft und stabilisiert. Solange empirische Theorien für ein solches Verständnis einer unabhängigen Wirklichkeit sprechen, besteht nach Albert kein Anlass, eine solipsistische oder idealistische Metaphysik in Erwägung zu ziehen, die ihrerseits keine empirische Stützung hat.
Das Ziel, zutreffende Aussagen über Theorien und Sachverhalte zu machen, führt zu der Frage der Erkennbarkeit von Wirklichkeit. Dabei geht der Kritische Rationalismus davon aus, dass es aufgrund der Unzulänglichkeiten aller Wahrheitstheorien nicht möglich ist, eine gesicherte Wahrheitsbegründung zu geben. Denn jeder Versuch, die Wahrheit einer Aussage nachzuweisen, führt entweder in einen unendlichen Regress, einen logischen Zirkel oder zu einen Abbruch der Begründungsverfahrens, oft mit dem Hinweis auf die Evidenz der Aussage (siehe Münchhausen-Trilemma). Jeder solcher Abbruch bedeutet, auf die strenge Begründung verzichtet zu haben.
Die klassische Forderung nach einer sicheren Begründung von Aussagen und Theorien, nach einer endgültigen Verifikation, führt in eine ausweglose Situation, zu einem orientierungslosen Skeptizismus und Relativismus, wenn man sich von diesem Anspruch nicht löst. Solche Lösungen werden versucht in handlungstheoretisch-pragmatischen (Peirce/Janich) oder diskursiven-konsensorientierten (Habermas/Apel) Konzepten. Die Lösung des Kritischen Rationalismus geht davon aus, dass Wissen stets nur ein hypothetisches Wissen, ein vermutendes (konjekturales) Wissen ist, dem die klassische Bestimmung der Wahrheit als Übereinstimmung einer Aussage mit einer Tatsache zugrunde liegt. Wahrheit kann dabei, in Anlehnung an Alfred Tarski, nicht durch ein Kriterium definiert werden; dennoch ist der semantische Gebrauch des Begriffs ‚Wahrheit‘ in der normalen Sprache, also die Wahrheit als Übereinstimmung mit den Tatsachen, bei jedem konkreten Anwendungsfall unproblematisch.
Auf dieser Grundlage ist der kritische Realismus des Kritischen Rationalismus nicht nur ontologisch (eine äußere Welt existiert) zu verstehen, sondern auch erkenntnistheoretisch: Indem der Mensch einen Irrtum feststellt und ihn korrigiert, nähert er sich der Erkenntnis der Wirklichkeit an. Er wird zwar nie wissen, ob oder inwieweit er sich der Wahrheit angenähert hat, aber die Ablösung eines Irrtums durch eine bessere Erklärung bedeutet eine bessere Kenntnis der Welt, wie sie ist.
[Bearbeiten] Konsequenter Fallibilismus
Hauptartikel: Fallibilismus
Aber im Laufe der Zeit finden wir, suchend das Bess’re.
Diese Vermutung ist wohl, ich denke, der Wahrheit recht ähnlich.
Sichere Wahrheit erkennt kein Mensch und wird keiner erkennen
Über die Götter und alle die Dinge, von denen ich spreche.
Selbst wenn es einmal glückt, die vollkommenste Wahrheit zu künden,
Wissen kann er sie nie: es ist alles durchwebt von Vermutung.“
— Xenophanes über die Wahrheit, nach: Popper, Vermutungen und Widerlegungen, 224
Die Annahme der grundsätzlichen Fehlbarkeit des menschlichen Wissens geht bis in die griechische Antike zurück. Die Bezeichnung Fallibilismus (von fallible, engl. fehlbar) stammt laut Popper von Charles Sanders Peirce. Das auch schon auf die Antike zurückgehende Programm einer Letztbegründung (die Frage nach dem unbewegten Beweger bei Aristoteles), wie es Leibniz noch im Satz vom zureichenden Grund formulierte, wird vom Fallibilismus als gescheitert betrachtet. Insofern unterscheidet er sich nicht vom Skeptizismus, mit dem er die Sicht teilt, dass die Lösungen des Dogmatismus und des Empirismus der Kritik nicht standhalten. Dass deshalb der Relativismus der einzig mögliche Ausweg wäre, hat der Kritische Rationalismus, ähnlich wie pragmatische Ansätze, bestritten und sich mit der Annäherung an die Wahrheit begnügt. Damit ist eine neue Art von Rationalität vorgeschlagen.
Trotz der Schlussfolgerung, dass man nie wissen kann, ob man die absolute Wahrheit gefunden hat, hält der Kritische Rationalismus an ihrer Existenz fest und lehnt den Relativismus, also die Abhängigkeit der Wahrheit von den Umständen, ab. Man kann also die Wahrheit gefunden haben und einen wahren Satz aussprechen, aber man kann sich nie sicher sein, dass man sie gefunden hat. Viele Theorien der Wissenschaften können wahr sein, aber man kann niemals wissen und nicht beweisen, dass sie wahr sind.
Das Argument des Kritischen Rationalismus gegen den Skeptizismus liegt darin, dass es rational sinnvoll ist, eine Theorie vorläufig zu akzeptieren, die sich einer kritischen Überprüfung unterzogen hat und gegen deren Haltbarkeit (bisher) keine Gründe gefunden wurden. Rational ist es, bestehende Theorien in genügendem Umfang kritisch zu hinterfragen und die Notwendigkeit einer Erfahrungskontrolle immer im Auge zu behalten. An die Stelle des Begründungsdenkens tritt die Idee der kritischen Prüfung. In diesem Sinne ist das Prinzip der Kritisierbarkeit das grundlegende Prinzip des Kritischen Rationalismus. Darauf aufbauend kann man auch Elemente des Empirismus und des Rationalismus in den Kritischen Rationalismus integrieren. So ist es vernünftig, Wahrnehmungsurteile als geprüfte Hypothesen aufzufassen, solange man in Rechnung stellt, dass es Umstände der Wahrnehmungstäuschungen gibt. Hier unterscheidet sich der Kritische Rationalismus nicht vom Common Sense. Ebenso ist es dem Kritischen Rationalismus möglich, die konstruktivistische These zu akzeptieren, dass der Mensch die Naturgesetze nicht quasi im ‚Buch der Natur‘ liest, sondern dass er sie erfindet und, wie Kant sagte, sie der Natur vorschreibt. Naturgesetze sind Hypothesen über die Welt, die stets einer kritischen Überprüfung bedürfen.
[Bearbeiten] Wissenschaftstheorie
Ausgangspunkt des Kritischen Rationalismus ist die Auseinandersetzung Poppers mit der Wissenschaftstheorie des logischen Empirismus. Ausgehend vom Positivismus Machs und der Analytischen (Sprach-)Philosophie der Mathematiker Frege und Russell versuchte man im Wiener Kreis eine reduktionistische Philosophie auf der Grundlage von Sprachanalyse und Logik im Rahmen eines physikalistischen Weltbildes zu entwickeln. Ziel war der Aufbau einer Einheitswissenschaft. In dieser sollte Wissenschaftstheorie als Theorie der Wissenschaftssprache fungieren. Sätze der Philosophie, die nicht analytisch wahr (Logik und Mathematik) oder empirisch wahr ('positive' Wissenschaften) sind, bezeichnen nach dem Logischen Empirismus Scheinprobleme, sind also nicht wissenschaftlich. Wahrheit erweist sich anhand von Protokollsätzen. Dies sind grundlegende Erfahrungs- und Beobachtungssätze in der formalen Struktur der zu entwickelnden Wissenschaftssprache. Nur in diesem Rahmen verifizierbare Aussagen erfüllen die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für sinnvolle Tatsachenaussagen.
Popper beschritt einen anderen Weg. Er war nach eigener Schilderung tief beeindruckt von Einsteins Relativitätstheorie. Die Ablösung der über 200 Jahre als endgültige Wahrheit betrachteten Gravitationstheorie Newtons hatte bei ihm die Überzeugung der grundsätzlichen Fehlbarkeit menschlichen Wissens begründet. Andererseits hatte Einstein anspruchsvolle Experimente zur Überprüfung seiner Theorien vorgeschlagen und so zugleich aufgezeigt, wie es möglich ist, Theorien zu vergleichen und eine als besser als die andere anzuerkennen. Diese Grundidee, dass auch die sicherste Theorie falsch sein könnte, führte Popper dazu, dem Konzept der Verifikation einerseits das Prinzip der Falsifikation entgegenzusetzen (Suche nach Fehlern, nicht nur nach neuen Verifikationen) und andererseits das der Falsifizierbarkeit (nur falsifizierbare Theorien sollen als Teil der Wissenschaft gelten).
[Bearbeiten] Kritik der Induktion
Hauptartikel: Induktionsproblem
Der Logische Empirismus ging von der positivistischen Auffassung aus, dass aus der Erfahrung durch genügende Anzahl von Beobachtungen im Wege der Schlussweise der Induktion, d.h. nach dem Schema
Dieser Schwan ist weiß | oder | Alle bekannten Schwäne sind weiß |
Daher sind alle Schwäne weiß | Daher sind alle Schwäne weiß |
allgemeine Aussagen über einen Gegenstandsbereich gemacht werden können, die einen Gesetzescharakter haben. Die induktive Schlussweise ist also logisch betrachtet der Schluss von einem Fall und einem Resultat auf eine Regel. Der Schluss ist synthetisch (erkenntniserweiternd) und damit nicht notwendig. Die Vertreter des logischen Empirismus waren der Auffassung, dass solche Sätze dennoch sinnvoll sind, wenn die gewonnene Theorie (als nomologische Hypothese) durch Protokollsätze bestätigt werden kann. Von den Protokollsätzen wurde gefordert, dass sie den strengen Anforderungen einer Wissenschaftssprache entsprechen. Die Bestätigung einer Theorie durch Protokollsätze galt dann als Verifikation der Theorie.
Bereits Galilei hatte das Induktionsprinzip abgelehnt. Hume hatte eine ausführliche Argumentation zur Kritik der Induktion erarbeitet und gezeigt, dass ein logischer Nachweis der Induktion nicht möglich ist. Hume hatte demgemäß die Auffassung vertreten, dass das Prinzip der Kausalität auf menschlicher Gewohnheit beruht, der zu folgen nützlich sei. Auch Popper setzte sich intensiv mit der Induktion auseinander und zeigte auf, dass allgemeine empirische Sätze oder Theorien nicht verifiziert, sondern nur falsifiziert werden können. Das Konzept der Protokollsätze ist mit dem Problem konfrontiert, dass diese Sätze bereits Theorien voraussetzen (sie sind ‚theoriegeladen‘), so dass die Begründung mit Hilfe von Protokollsätzen in einen Zirkel führt. Die mit der Induktion verbundene Problematik ist in der Wissenschaftstheorie weitgehend akzeptiert. So Wolfgang Stegmüller: „Entweder ist ein Schluss korrekt; dann ist er zwar wahrheitskonservierend, aber nicht gehaltserweiternd. Oder aber er ist gehaltserweiternd; dann haben wir keine Gewähr dafür, dass die Konklusion wahr ist, selbst wenn sämtliche Prämissen richtig sind.“[2] Induktion hat damit nur die Funktion, beim Finden von Theorien mitzuwirken: Sie kann Theorien entdecken, aber nicht rechtfertigen.
[Bearbeiten] Falsifizierbarkeit
Hauptartikel: Falsifizierbarkeit
Weil empirische Theorien nicht endgültig entscheidbar sind, entwickelte Popper das Kriterium der Falsifizierbarkeit als alternative Lösung des Abgrenzungsproblems für empirische Wissenschaften.
- „Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können.“ (Logik, 17).
Popper hat stets betont, dass seine Forschungslogik selbst keine wissenschaftliche Theorie ist, sondern eine Methodenlehre, die im Gegensatz zum methodologischen Naturalismus davon ausgeht, dass es eine Sache der Festlegung ist, was man als Wissenschaft anerkennt. Sein Anspruch ist es, mit dem Abgrenzungskriterium der Falsifizierbarkeit ein rationales, systematisches und objektives, also intersubjektiv nachprüfbares Instrument zu liefern. Aufgrund ihres normativen Charakters ist die Falsifizierbarkeit selbst nicht falsifizierbar; denn eine Methode sagt nur, wie man etwas machen soll, nicht dass etwas sein wird. Man kann für diese Methode nur mit Argumenten werben: „durch Analyse ihrer logischen Konsequenzen, durch den Hinweis auf ihre Fruchtbarkeit, ihre aufklärende Kraft gegenüber den erkenntnistheoretischen Problemen.“ (Logik, 14)
Popper unterschied grundsätzlich die „logische Falsifizierbarkeit“ von der „praktischen Falsifizierbarkeit“. Eine Theorie kann dann berechtigt als wissenschaftliche Theorie angesehen werden, wenn man mindestens einen Beobachtungssatz findet, dessen empirische Prüfung logisch zu einem Widerspruch führen kann. Dabei wird nicht ausgeschlossen, dass in der Praxis wegen des Fehlens geeigneter Experimente (zum Beispiel in der Astronomie oder in der Atomphysik) eine Falsifikation gar nicht durchgeführt werden kann. Nur falsifizierbare (widerlegbare) Aussagen im Bereich des Empirischen sind „wissenschaftlich“, alle anderen gelten als „metaphysisch“ und sind somit kein Teil der empirischen Wissenschaft. Im Gegensatz zum logischen Empirismus hielt Popper solche Sätze allerdings nicht für sinnlos, sondern wies insbesondere ihrer schöpferischen Kraft eine wichtige Rolle bei der Aufstellung von Theorien zu. Zum Beispiel war die Atomvorstellung der griechischen Philosophen 2300 Jahre lang eine metaphysische, nicht überprüfbare Vorstellung, bevor im 19. Jahrhundert auf der Idee aufbauende Theorien entstanden, die experimentell geprüft werden konnten und sich – zumindest für eine gewisse Zeit – bewährten. Generelle Sätze wie „Alle Menschen sind sterblich“ oder „Es gibt Positronen“ sind vorwissenschaftlich. Eine wissenschaftliche Theorie entsteht erst, wenn eine Eigenschaft vorausgesagt wird, die anhand eines Beobachtungssatzes (Basissatzes) überprüft werden kann. Prüfbar ist somit die Aussage „Jeder Mensch stirbt spätestens 150 Jahre nach seiner Geburt.“ Sollte es einmal jemanden geben, der älter wird, ist diese Theorie falsifiziert.
Definitionen sind nicht falsifizierbar. Daher sind auch Aussagen nicht falsifizierbar, die implizit die Definition des Ausgesagten enthalten. Wenn der Satz „Alle Schwäne sind weiß“ beinhaltet, dass es ein Wesensmerkmal von Schwänen ist, weiß zu sein, kann er durch die Existenz eines schwarzen Vogels, der ansonsten die Merkmale eines Schwans aufweist, nicht widerlegt werden. Wenn hingegen die Farbe nicht Bestandteil der Definition eines Schwans ist, kann der Satz „Alle Schwäne sind weiß“ dadurch überprüft werden, dass man ihm einen Beobachtungssatz gegenüberstellt: „Im Duisburger Zoo gibt es einen schwarzen Schwan“, unabhängig davon, ob dort auch wirklich ein schwarzer Schwan existiert.
Ebenso sind Axiome der Mathematik als Festsetzungen nicht falsifizierbar. Man kann sie daraufhin prüfen, ob sie widerspruchsfrei, voneinander unabhängig, vollständig und auch notwendig zur Herleitung (Deduktion) der Aussagen eines Theoriensystems sind. So hat die Veränderung des Parallelenaxioms im 19. Jahrhundert dazu geführt, dass neben der euklidischen auch andere Geometrien entwickelt wurden. Hierdurch wurde aber die euklidische Geometrie nicht falsifiziert. Allerdings wäre ohne diese nichtlinearen Geometrien die Entwicklung der Relativitätstheorie nicht möglich gewesen.
Falsifizierbar können auch nur Aussagen sein, die nicht von vornherein eine Falsifikation ausschließen. Demnach ist der folgende Satz nicht falsifizierbar: „Alle menschlichen Handlungen werden ausschließlich in egoistischem Interesse unternommen und die, die scheinbar nicht egoistisch sind, werden in der egoistischen Absicht unternommen, nicht egoistisch zu erscheinen.“ Die Verknüpfung der beiden Halbsätze schließt die Beschreibung einer menschlichen Handlung, die dieser Theorie widerspricht, logisch aus. Ebenso können universelle Existenzsätze nicht falsifiziert werden. Nachdem man den schwarzen Schwan im Duisburger Zoo gesehen hat: „Es gibt mindestens einen schwarzen Schwan“, oder „Es gibt keinen Stein, der sich nach oben bewegt, wenn man ihn loslässt.“ Dagegen ist die Theorie: „Alle Gegenstände fallen mit der Beschleunigung a = 10m / s2 auf die Erde“ falsifizierbar, weil man den Wert für a überprüfen kann.
- „Eine Theorie ist falsifizierbar, wenn die Klasse ihrer Falsifikationsmöglichkeiten nicht leer ist.“ (Logik, 62).
[Bearbeiten] Erkenntnisfortschritt
Popper sah im Abgrenzungsproblem, also der Frage, wie sich empirisch-wissenschaftliche und metaphysische Sätze voneinander unterscheiden lassen, im Vergleich zum Induktionsproblem, also der Frage, wie sich Theorien durch besondere Sätze rechtfertigen lassen, das wichtigere Problem. Die Suche nach Falsifikationen, nach den denkbaren Anwendungsfällen, an denen unsere Theorien scheitern, also letztendlich die Suche nach Fehlern, hat Popper als entscheidend für den Erkenntnisfortschritt angesehen. Nur die Korrektur dieser Fehler durch bessere Theorien führt demnach zu Fortschritt.
Im Konzept der Falsifizierbarkeit sind Entdeckungs- und Begründungszusammenhang getrennt. Falsifizierbarkeit ist ein Kriterium zur Beurteilung bestehender Theorien. Aussagen zur Entdeckung von Theorien werden im Kritischen Rationalismus bewusst nicht gemacht. Nach Auffassung des Kritischen Rationalismus gibt es kein methodisch rationales Verfahren zur Entdeckung von Theorien. Die Entdeckung ist ein kreativer Prozess, der im wesentlichen nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum abläuft und durch Zufälle und Geistesblitze beeinflusst wird.
Popper betrachtete es als Grundprinzip menschlichen Handelns, das in allen Bereichen der Natur bis hin zur Amöbe wiederzufinden ist, dass nach jedem Fehlversuch in der Weltorientierung ein neuer alternativer Weg gesucht und begonnen wird. Entsprechend handeln auch Wissenschaftler. Jede Falsifikation führt solange zu Modifikationen bestehender Theorien oder zum Aufbau neuer Theorien, bis eine Theorie eine ausreichende Bewährung erfährt. Auf der Suche nach Lösungen für neue Probleme kommen daher bewährte Theorien immer wieder auf den Prüfstand, bewähren sich erneut oder werden falsifiziert und dann durch modifizierte oder neue Theorien abgelöst. Der Fortschritt ist umso größer, je mutiger die neuen Theorien sind. Zudem steigt mit der Kühnheit der Theorie in der Regel auch die Möglichkeit der Falsifikation, und damit auch das Angebot an möglichen Experimenten zur Überprüfung, an das die weitere Forschung anknüpfen kann.
Im Rahmen dieses spiralförmigen Prozesses wird ein immer höheres Niveau des Wissens erreicht. Eine Theorie stellt einen Erkenntnisfortschritt gegenüber einer anderen Theorie dar, wenn sie eine höhere Wahrheitsnähe aufweist. Wahrheitsnähe ist nicht messbar. Jedoch kann man die Wahrheitsnähe zweier Theorien vergleichen. Eine Theorie hat gegenüber einer anderen Theorie eine höhere Wahrheitsnähe, wenn sie ‚gehaltvoller‘ und wenn sie mehr oder bessere Erklärungen für Sachverhalte bietet als die schwächere Theorie.
Mit ‚gehaltvoll‘ ist dabei nicht der logische Wahrheitsgehalt einer Theorie gemeint (die Menge aller wahren Aussagen, die aus ihr folgen), sondern der ‚empirische Gehalt‘. Das ist die Menge aller Aussagen, die die Theorie ausschließt. Die Aussage „Morgen gibt es Südwind“ ist gehaltvoller als die Aussage „Morgen Winde aus wechselnden Richtungen“, weil erstere Nord-, West- und Ostwind ausschließt. Nach solchen ‚gehaltvollen‘ Aussagen sucht die Wissenschaft. Würde sie nach hohem logischen Wahrheitsgehalt suchen, käme sie zu gehaltlosen, fast tautologischen Aussagen.
Betrachtet man, wie die Wissenschaften bei Anwendung dieser Falsifikationsmethode von spezielleren Theorien zu immer allgemeineren fortschreitet, kann der Eindruck entstehen, dass sie induktiv fortschreitet, weshalb Popper auch von einer unproblematischen ‚Quasi-Induktion‘ spricht.
[Bearbeiten] Objektive Erkenntnis
Für den Kritischen Rationalismus gibt es keine wissenschaftliche Theorie, die nicht von interessegeleiteten Voraussetzungen ausgeht. Jede Beobachtung ist theoriegeladen. Naturwissenschaften sind ebenso abhängig vom Interesse des Forschers wie Geschichtsschreibung nicht unabhängig von der Perspektive des Historikers ist. Immer findet eine Auswahl der Tatsachen und Aspekte statt, für die sich der Forscher interessiert. Die Methoden und Instrumente sind so konstruiert, dass der Forscher seine Interessen realisieren kann. Was nicht in seinem Fokus liegt, kann er leicht übersehen. Popper sprach hier von einer „Scheinwerfertheorie“. Was nicht angeleuchtet wird, wird nicht erkannt.
Dennoch war Popper der Auffassung, dass es objektive Erkenntnis gibt. Er meint damit, dass Forschungsergebnisse intersubjektiv nachprüfbar und reproduzierbar sind. Objektive Erkenntnis hat aber auch in einem ganz anderen Sinne noch mit subjektunabhängigen Wissen zu tun: Bücher, der Plan eines Architekten oder andere Dokumentationen konservieren und transportieren Wissen, ohne dass dabei Menschen unmittelbar mit diesem Wissen kommunizieren müssen. Jederzeit kann dieses Wissen auf Menschen einwirken und etwas bewirken; und jederzeit können Menschen auf dieses Wissen einwirken und es z. B. verbessern.
[Bearbeiten] Kritizismus und Ethik
[Bearbeiten] Rationalität
Nachdem der Kritische Rationalismus eine Letztbegründung in der Erkenntnistheorie ablehnt, wehrt er sich auch gegen alle Auffassungen, absolute Werte oder ein höchstes Gut als archimedischen Punkt anzunehmen. Im Sinne des Abgrenzungskriteriums ist Ethik keine Wissenschaft, da Werte nicht einer empirischen Überprüfung durch Beobachtung und Experiment unterzogen werden können:
- „Die Ethik ist keine Wissenschaft.“ (Offene Gesellschaft II, 279)
Dennoch haben Popper und Albert ethische Positionen vertreten und Stellung zu ethischen Fragen genommen. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich auf, weil der Kritische Rationalismus als Philosophie – dies steckt programmatisch in der Bezeichnung – eine (logisch nicht begründbare) Entscheidung für Rationalität ist. Es ist ein bewusst gewählter Weg zwischen Dogmatismus, der als logisch nicht haltbar ausgeschlossen wird, und Relativismus, der Irrationalismus und Laissez-faire möglich macht. Irrationalität kann man durch Rationalität überwinden. Zur Rationalität gehört insbesondere:[3]
- Kritische Einstellung mit Nachdruck auf Argument und Erfahrung
- Akzeptanz, dass jeder Fehler machen kann (Fallibilismus)
- Bereitschaft zur kritischen Fehlersuche (Falsifizierbarkeit)
- Idee der Unparteilichkeit
- Schluss von der eigenen Vernunft auf die Vernunft des Anderen
- Ablehnung von Autoritätsansprüchen
- Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen (Erkenntnisfortschritt)
- Bereitschaft, die Argumente anderer zu hören und zu prüfen
- Anerkennung des Prinzips der Toleranz
Die Entscheidung zur Rationalität (Vernunft) ist eine ethische Grundentscheidung, die Popper für die einzige Alternative hält, die nicht in irgendeiner Form zu Gewalt führt.[4]
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Tatsachen und Maßstäben. Der Begriff Gesetz ist mit beiden verbunden. In Zusammenhang mit Regelmäßigkeiten in der Natur bezieht er sich auf Naturgesetze. Maßstäbe sind normative Gesetze, die von Menschen durch Konventionen gemacht werden und die Beziehungen zwischen Menschen regeln. Naturgesetze kann man nicht übertreten, normative Gesetze sehr wohl.
- „Aus der Feststellung einer Tatsache lässt sich niemals ein Satz herleiten, der eine Norm, eine Entscheidung oder einen Vorschlag für ein bestimmtes Vorgehen ausspricht.“ (Offene Gesellschaft I, 77)
Diese logische Aussage ist eine Formulierung des Prinzips über den Naturalistischen Fehlschluss.
- „Alle Diskussionen über die Definition des Guten oder die Möglichkeit es zu definieren, sind völlig unnütz.“ (Offene Gesellschaft I, 294)
Aus dem Dualismus von Tatsachen und Normen sowie der Grundentscheidung für Rationalität ergibt sich die Forderung nach Freiheit. Freiheit ist die Freiheit des Denkens und die Freiheit der Suche nach der Wahrheit. Freiheit und Verantwortung sind die Grundlage für die Bewahrung der Menschenwürde.
- „Nur die Freiheit macht menschliche Verantwortung möglich. Aber ohne Verantwortung geht die Freiheit verloren; vor allem ohne intellektuelle Verantwortung.“ (Offene Gesellschaft II, 362)
Die Grundforderung nach Freiheit und Verantwortung führt zu Pluralität. Deswegen ist dem Kritischen Rationalismus oft vorgehalten worden, eine liberalistische Position zu vertreten. Doch ob eine Politik konservativ, liberal oder sozialistisch ausgerichtet wird, ist eine Frage des Diskurses. Die Philosophie kann diesen Diskurs nur begleiten, indem sie die Logik der Argumente prüft, indem sie prüft, ob Sollen auch Können beinhaltet, und indem sie auf die Einhaltung der Rationalität dringt. Poppers Philosophie beinhaltet auch eine Kritik am Laissez-Faire-Liberalismus. Dieser ist insofern eine Ideologie, als er den ‚freien Markt‘, der alles zum Guten regelt, als empirisches Naturgesetz oder als Ergebnis der Wissenschaft auffasst. Aber weder die Wissenschaft noch die Natur können sagen, was das Gute ist.
[Bearbeiten] Plädoyer für eine offene Gesellschaft
Hauptartikel: Offene Gesellschaft
Als Konsequenz der Idee des Kritizismus setzt sich der Kritische Rationalismus für eine offene Gesellschaft ein. Nur in einer Gesellschaft, die nicht an ein Ideal gebunden ist, besteht die Möglichkeit, die Grundsätze der Rationalität zu verwirklichen.
Seine ersten und grundlegenden sozialphilosophischen Arbeiten (Das Elend des Historizismus und Die offene Gesellschaft und ihre Feinde) hat Popper im Exil in Neuseeland geschrieben und als Beitrag zum Kampf gegen den Nationalsozialismus angesehen. Um seine Grundposition zu verdeutlichen, setzte sich Popper kritisch, oftmals auch polemisch verkürzend, mit der Staatstheorie Platons in der Politeia, mit Hegel und Marx auseinander. Das Grundproblem solcher Ideensysteme ist, dass sie dogmatisch sind und sich gegen Kritik und Widerlegung immunisieren.
Als Historizismus bezeichnete Popper die Auffassung, dass der Lauf der Geschichte unabhängig von handelnden Menschen von Gesetzmäßigkeiten bestimmt wird und dass ein großer Denker, diesen Lauf vorhersehen kann. Die Idee Platons, dass ein vollkommener (von Philosophen regierter) Staat erreichbar ist, die Vorstellung eines auserwählten Volkes, der Sinn der Geschichte als Zweck Gottes, aber auch die Geschichtsnotwendigkeit im Marxismus Teleologie sind solche historizistischen Theorien. Teleologie in der Geschichte ist ebenso wenig möglich wie die sichere Erkenntnis einer absoluten Wahrheit. Aus der Geschichte kann man lernen. Aber sie ist heute zu Ende, und die Zukunft ist offen und von den Entscheidungen der Menschen abhängig. Für diese Entscheidungen sind sie selbst verantwortlich.
Mit der teleologischen Geschichtsdeutung verbunden ist oftmals die Bestimmung eines Ideals, auf das die Geschichte zustrebt. Die Ideologen, die dieses Ideal vertreten, bestehen dann oft auf der Forderung, dass alles mögliche getan werden soll, um das Ideal auch zu erreichen. Eine solche Position vertritt in Poppers Augen der Marxismus, der seinen philosophischen Ausgangspunkt bei Hegel hat. Neben dem Vorwurf, mit der Sprache jongliert und verbalen Nebel verbreitet zu haben, hielt Popper Hegel insbesondere eine preußische Staatsphilosophie vor, in der der regierende König immer das Recht auch gegen das Volk auf seiner Seite hat. Das humanistische Anliegen von Marx (die Aufhebung der Klassengegensätze, Bekämpfung des Arbeiterelends) kommentierte Popper durchaus mit Sympathie, kritisierte aber massiv die politische Ideologie und den im historischen Materialismus enthaltenen Glauben an die Notwendigkeit des Gangs der Geschichte. Wenn man Menschen mit Gewalt in die Richtung eines Ziels, so gut es auch sei, zwingen will, ist damit die Ausübung von Macht und Intoleranz verbunden; und wenn diese nicht demokratisch legitimiert ist, führt sie in einen Totalitarismus, sei es der nationalsozialistische, sei es der stalinistische.[5]
Als einzig rationale und damit sinnvolle Alternative sah Popper eine offene Gesellschaft, in der die Demokratie institutionalisiert ist. Demokratie aber nicht verstanden als Herrschaft des Volkes, sondern als eine Institution, in der es besonders leicht ist, die Herrschenden, also die jeweilige Regierung, zur Rechenschaft zu ziehen und gegebenenfalls ohne Gewalt abzuwählen.
[Bearbeiten] Stückwerkstechnik
In der Sozialphilosophie wird das Modell der Problemlösung analog angewendet. Soziale Institutionen sind Problemlösungsversuche. Politik muss sich darauf konzentrieren, das jeweils größte Übel abzuschaffen. Die jeweils neue Lösung wird in der gesellschaftlichen Praxis geprüft. Wenn sie Verschlechterungen mit sich gebracht hat oder fehlerhaft ist, wird sie verworfen oder korrigiert. Damit politische Entscheidungen revidierbar sind, empfiehlt der Kritische Rationalismus bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme ein iteratives Vorgehen in kleinen, überschaubaren Schritten (piecemeal social engineering).
Auch in der Sozialphilosophie gelten somit die kritisch rationalen Prinzipien:
- Konsequenter Fallibilismus
- Jeder gesellschaftliche Zustand ist kritisierbar, da alle politischen Meinungen und Entscheidungen mit Fehlern behaftet sein können. Jeder Dogmatismus in der Politik ist konsequent abzulehnen.
- Methodischer Rationalismus
- Soziale Konflikte sind Probleme, die gelöst werden müssen. Hierzu bedarf des einer kritisch rationalen Diskussion, in der der Pluralismus der Meinungen toleriert und beachtet wird. Die Freiheit des Einzelnen ist soweit wie möglich sicherzustellen. Gewalt muss möglichst vermieden werden. In dieser Hinsicht ergänzt der Kritische Rationalismus den Liberalismus.
- Kritischer Realismus
- Radikale Utopien führen zu Unterdrückung, Revolution und Gewalt. Daher muss sich die Politik auf das Machbare konzentrieren. Priorität haben immer die größten gesellschaftlichen Übel. Daher muss Politik auf der Seite der gesellschaftlich und wirtschaftlich Schwachen stehen. Diese Haltung Poppers wird auch als negativer Utilitarismus bezeichnet.
[Bearbeiten] Minimallogik
Hans Albert hat einen Katalog von Grundsätzen der Logik aufgestellt, der mit einfachen Grundaussagen hilft, die Plausibilität von Aussagen und Theorien zu überprüfen und beurteilen.[6] Diese Grundsätze bestehen unabhängig von der Philosophie des Kritischen Rationalismus, ihre Verwendung entspricht aber dem Geist seiner Weltsicht und sie vermitteln ein Stück Lebensweisheit, das man auch ohne tiefere Kenntnis der Logik anwenden kann.
Aus Wahrem kann nur Wahres folgen.
- Das Grundprinzip der Deduktion, dass bei einem wahren Obersatz und einer wahren Prämisse die Wahrheit auch in die Konklusion übertragen wird. Wichtig für Wissenschaft und Alltagsdenken ist die Umkehrung: Folgt etwas Falsches, muss mindestens eine der Prämissen (bzw. der Obersatz) falsch sein.
Aus Falschem kann auch Wahrheit folgen.
- Logisch können falsche Annahmen zu einem Schluss führen, der eine wahre Aussage macht. Hierin liegt die Begründung des Fallibilismus. Niemand kann sicher sein, dass eine als wahr angesehene Aussage nicht auf einer fehlerhaften Prämisse beruht. Auch wenn die Vorhersagen richtig sind, kann die Theorie falsch sein.
Aus jeder Theorie folgen unendlich viele Sätze.
- Auch dieser Satz bestätigt den Fallibilismus. Da das Wissen des Menschen endlich ist, kann er nicht wissen, ob eine Theorie zu einer Aussage führt, die sich als falsch erweist und damit die Theorie falsifiziert.
Für die Erklärung von Beobachtungen gibt es unendlich viele Theorien.
- Wenn eine Tatsache durch eine Theorie zureichend erklärt wird, darf man dennoch nicht davon ausgehen, dass die Theorie auch die beste Erklärung liefert. Es kann eine bessere geben.
Aus Widersprüchen folgen beliebige Behauptungen.
- Jeder Hinweis auf einen Widerspruch in einer Theorie ist eine Aufforderung, eine neue, widerspruchsfreie Theorie zu finden. Dialektik in diesem Sinne verstanden ist ein Prinzip zur Ausräumung von Widersprüchen.
Nur gehaltvolle Aussagen enthalten Informationen.
- Je höher der Gehalt einer Aussage ist, das heißt je präziser sie formuliert ist und je konkreter sie sagt, was sie ein- und was sie ausschließt, umso besser kann sie überprüft werden.
Es gibt keine gehaltserweiternden Schlüsse.
- Mit Hilfe der Logik kann man kein zusätzliches Wissen erwerben. Daher können induktive Schlüsse, die von wenig Wissen auf viel Wissen schließen, keine logischen Schlüsse sein. Sie sind Vermutungen und keine Verifikationen.
[Bearbeiten] Intellektuelle Verantwortlichkeit
Auch für das Gebiet der Wissenschaft und das der Philosophie selbst ergeben sich im kritischen Rationalismus moralische Forderungen. Da alles Wissen fehlbar ist, sollen sich Philosophen einer möglichst zurückhaltenden Sprache bedienen. Um die Kritisierbarkeit von Ausführungen sicherzustellen, sollen sie zudem so einfach und klar wie möglich formuliert sein. Damit eine Diskussion fruchtbar ist, sollte die Position des Diskussionspartners immer erst gestärkt und möglichst scharf formuliert werden, andererseits sollen nicht irrelevante Analysen zur Ausdifferenzierung von Aspekten vorgenommen werden, die für das Problem nicht von Bedeutung sind, und so nur eine Scheinpräzision vermitteln.
Wortstreitigkeiten sollten vermieden werden, soweit Begriffe nicht problematische Assoziationen vermitteln, die zu Missverständnissen führen könnten. Auch das „Orakeln“, das Voraussagen von angeblichen zukünftigen geschichtlichen Entwicklungen, meist mit Mehrdeutigkeiten, ist in der Philosophie wegen der möglicherweise beeinflussenden Wirkung und des Widerspruchs zur Offenheit der Zukunft unmoralisch. Insbesondere den übertrieben hohen Stil der dialektischen Schulen in der Tradition von Hegel lehnte Popper aufs schärfste ab und bezeichnete ihn nach der Auseinandersetzung im Positivismusstreit polemisch als Schwulst, die historizistische Argumentationsweise als Hegelei.[7] Für die Wissenschaft ist die aufrichtige Wahrheitssuche der wichtigste moralische Wert.
[Bearbeiten] Rezeption
[Bearbeiten] Falsifikationismus
Der dogmatische Falsifikationismus, auch genannt naiver Falsifikationismus, ist eine durch vereinfachte Rezeption von Popper[8] entstandene populäre Abwandlung der Wissenschaftstheorie des kritischen Rationalismus. Sie vermischt Positionen des logischen Empirismus mit der Idee der Asymmetrie zwischen Verifikation und Falsifikation, so dass an die Stelle von konventionell festgelegten Basissätzen, wie sie in der Logik der Forschung beschrieben werden, die positivistischen Protokollsätze (Fakten) treten, die durch Beobachtung gewonnen werden und endgültig und zwingend wahr sind. (Eine unwesentliche Abwandlung ist der konventionelle Falsifikationismus, bei dem Basissätze autoritär durch die Wissenschaftsgemeinde festgelegt werden, und behauptet wird, ihre Wahrheit könne mit Gewissheit erkannt werden. [9])
Der dogmatische Falsifikationismus geht davon aus, dass einzelne Theorien unabhängig von dem sie umgebenden Theoriensystem durch Experimente eindeutig widerlegt werden können. Danach definiert sich auch das Abgrenzungskriterium als empirische Widerlegbarkeit der Theorie durch Experimente statt als rein formallogische Eigenschaft. Des weiteren übernimmt er auch meist die positivistische Auffassung, dass das Abgrenzungskriterium zugleich ein Sinnkriterium sein muss und befindet sich dementsprechend in einer feindlichen Position gegenüber jeglicher Metaphysik, die deshalb manchmal auch als Pseudowissenschaft pauschal abgetan wird. Der Fortschritt der Wissenschaft findet dann statt durch harte, unbarmherzige Selektion der Theorien durch die Natur. Teilweise wird Popper nachgesagt, diese Position in den 1920ern vertreten zu haben,[10] obwohl er zu dieser Zeit nichts darüber veröffentlichte. Popper selbst wehrte sich gegen die Fehlinterpretation:
- „[M]ir [wird] dann vorgeworfen, daß ich mir widerspreche, und daß ich an manchen Stellen meines Buches als ‚naiver Falsifikationist‘ schreibe, der an die endgültige Entscheidbarkeit einer Theorie glaubt, während ich mich an anderen Stellen als ein ‚spitzfindiger oder raffinierter Falsifikationist‘ entpuppe; und das wird dann weiter mit der biographischen Hypothese erklärt, daß ich zuerst ‚naiv‘ und später eher ‚spitzfindig‘ war“ (Logik, *XIV)
Er verwendete die Bezeichnung Falsifikationismus ansonsten nicht. Imre Lakatos nannte Poppers Position den methodologischen Falsifikationismus, um sie vom dogmatischen Falsifikationismus und seiner eigenen Position abzugrenzen. Letztere bezeichnete er als raffinierten methodologischen Falsifikationismus, oder (abgekürzt und nicht gemäß Poppers Verwendung) als raffinierten Falsifikationismus. Der Begriff Falsifikationismus hat die Konnotation einer unzulässigen Verkürzung des kritischen Rationalismus auf nur einen seiner wissenschaftstheoretischen Aspekte erhalten.[11]
[Bearbeiten] Kritik
Popper, der in seiner Jugend Sozialist war, wurde später (nach 1945) durch seine provozierenden Thesen bekannt, dass viele Kernaussagen des Marxismus bzw. Kommunismus nicht angreifbar und damit nicht wissenschaftlich seien. Auch seien Voraussagen des Marxismus über die Zukunft (z. B. in Form der sozialistischen Revolution) nicht eingetroffen und damit sei der Marxismus falsifiziert. Deshalb wird Popper von Teilen der Linken gerne als konservativ eingeordnet. Aufgrund des zum Teil polemischen Stils und der selektiven Interpretation steht die Interpretation von Platon, Hegel und Marx unter besonderer Kritik. Weil mit seiner Methodik viele populäre (religiöse) Überzeugungen kritisiert werden können, wurde Popper teils auch von entsprechender Seite kritisiert. Die Rechte lehnt den Kritischen Rationalismus zumeist ab, weil es ihm an Werten und Orientierungsmöglichkeiten mangele. Auch die Forderung nach schrittweisen Reformen wird von radikalen politischen Kräften abgelehnt.
Einer der einflussreichsten Kritiker des Kritischen Rationalismus war der Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn, der in seinem Werk The Structure of Scientific Revolutions einwandte, dass die Entwicklung der Wissenschaften kaum in der von Popper angegebenen Art ablaufe. Dem entgegnete Popper in dem später hinzugefügten Anhang *XIV der Logik der Forschung, dass die Charakterisierung der wissenschaftlichen Methode durch den Kritischen Rationalismus als normativer Vorschlag nicht den Anspruch auf eine Übereinstimmung mit der Wissenschaftsgeschichte stellt, dass sich andererseits aber auch viele Ereignisse finden lassen, die prinzipiell als Anwendung dieser Methode interpretierbar sind. Imre Lakatos entwickelte den Begriff des Forschungsprogramms und versuchte, Aspekte beider Ansichten zu vereinbaren (siehe auch Kritik an der Falsifizierbarkeit).
Zur Induktion wird Popper vor allem von empiristischer Seite vorgehalten, dass die These, es gäbe keine endgültige Sicherheit, trivial sei. Dennoch sei die Induktion in der Wissenschaft unverzichtbar und habe in aller Regel auch eine genügende statistische Basis. Popper vertrat in der Logik der Forschung den Standpunkt, dass alle Theorien grundsätzlich nur die Wahrscheinlichkeit 0 haben können. In mehreren nacheinander angefügten Anhängen des Buchs versuchte er ausführlich, die These der Möglichkeit einer wahrscheinlichkeitstheoretischen Begründung eines Induktionsprinzips selbst unter der in seinen Augen nicht gerechtfertigten Annahme zu widerlegen, dass bei Theorien Wahrscheinlichkeiten größer 0 existieren. Noch 1984, im Alter von 82 Jahren, vermehrte er das Buch um einen letzten „ganz einfachen Beweis“.[12]
Wesentliche Kritik erfährt der Kritische Rationalismus auch von der Seite des Konstruktivismus, der insbesondere das metaphysische Weltbild des Realismus als Spekulation ablehnt.
Generelle Kritik am Kritischen Rationalismus wird dahingehend geäußert, dass diese Position sich selbst gegen Kritik immunisiert, indem sie zum Schluss immer behauptet, dass nichts gewiss sei. Damit sei aber auch das Prinzip der Kritisierbarkeit nicht gewiss. Das Münchhausen-Trilemma wiederum ist speziell auf logische Schlussweisen ausgerichtet, erfasst aber weder phänomenologische (evidenz-behauptende), noch existentialistische noch pragmatische Begründungen. Prominente Vertreter einer Letztbegründungsthese sind Wolfgang Kuhlmann und Karl-Otto Apel, die eine Letztbegründung in der Möglichkeit von Kommunikation sehen. Diese gründet in der Sprache, die schon allen Diskursen als Vermögen vorausgeht.
In der Sozialphilosophie wird dem Kritischen Rationalismus vorgeworfen, dass er ein idealisierendes Modell beschreibt, das für die Praxis keine adäquaten Lösungen ermöglicht. Ein politisches Modell müsse die Machtstrukturen der Gesellschaft und die interessengefärbten Argumente der beteiligten Akteure in Rechnung stellen.
Popper und Albert haben sich in umfangreichen Arbeiten mit ihren Kritikern auseinandergesetzt und in den allermeisten Fällen die Kritiken zurückgewiesen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Vergleiche „Erkenntnis, Sprache und Wirklichkeit“, in: Kritische Vernunft und menschliche Praxis, insbesondere 112–116.
- ↑ Wolfgang Stegmüller: Das Problem der Induktion: Humes Herausforderung und moderne Antworten, WBG, Darmstadt 1996, 5, ISBN 3-534-07011-9
- ↑ Vergleiche Offene Gesellschaft II, 278/279
- ↑ Popper, Myth of Framework, Routledge 1994, Kap. 3, Abschn. II
- ↑ In dieser These ist sich Popper u. a. einig mit Ernst Cassirer und Hannah Arendt. Alle drei entwickelten die Hypothese im Exil unabhängig voneinander. Vergleiche hierzu auch: Georg Geismann, Warum Kants Friedenslehre für die Praxis taugt und warum die Friedenslehren von Fichte, Hegel und Marx schon in der Theorie nicht richtig sind, in Kritisches Jahrbuch der Philosophie, 1 (1996) 37-51)
- ↑ Vergleiche Hans Albert: Kritik der reinen Erkenntnislehre, Mohr Siebeck, Tübingen 1987, Abschnitt 16, sowie den entsprechenden Eintrag bei Niemann
- ↑ Kapitel „Gegen die großen Worte“ und „Woran glaubt der Westen?“ von Auf der Suche nach einer besseren Welt
- ↑ http://www.philoscience.unibe.ch/lehre/klassiker/Lakatoszsf2.pdf, vergleiche auch die ausführliche Aufarbeitung der Positionen von Kuhn, Feyerabend und Lakatos bei Gunnar Andersson (Lit.)
- ↑ http://www.luebbert.net/uni/methoden/wt/index.php#Heading9
- ↑ http://www.pim.uni-essen.de/wissportal/workshop/data/Lakatos.pdf
- ↑ Vergleiche das Stichwort Falsifikationismus bei Niemann
- ↑ Vorwort zur achten deutschen Auflage
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Albert: Traktat über Kritische Vernunft, 5. Aufl. Tübingen 1991 ISBN 3-16-145710-2
- Hans Albert: Kritische Vernunft und menschliche Praxis, Reclam, Stuttgart 1977, ISBN 3-15-009874-2
- Gunnar Andersson: Kritik und Wissenschaftsgeschichte. Mohr Siebeck, Tübingen 1988. ISBN 3-16-945308-4
- Walter Brugger: Philosophisches Wörterbuch, 19. Aufl., Freiburg 1988, ISBN 3-451-20410-X
- Volker Gadenne/Hans Jürgen Wendel: Rationalität und Kritik, Mohr Siebeck, Tübingen 1996, ISBN 3-16-146658-6
- Herbert Keuth: Die Philosophie Karl Poppers, UTB, Stuttgart 2000, ISBN 3-8252-2156-3
- Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, 2.Aufl., 2002 , ISBN 3-51827-625-5
- Alan Musgrave: Alltagswissen, Wissenschaft und Skeptizismus, Mohr Siebeck/UTB, Tübingen 1993, ISBN 3-8252-1740-X
- Hans-Joachim Niemann: Lexikon des Kritischen Rationalismus, Tübingen (Mohr-Siebeck) 2004, 423 + XII S., ISBN 3-16-148395-2
- Ingo Pies/Martin Leschke (Hrsg.): Karl Poppers kritischer Rationalismus, Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147211-X
- Karl Raimund Popper: Objektive Erkenntnis, 2. Aufl., Hamburg 1974, ISBN 3-455-09088-5
- Karl Raimund Popper: Logik der Forschung. 11. Auflage, ISBN 3-161-48410-X
- Karl R. Popper, Hubert Kiesewetter: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde I. Studienausgabe. Der Zauber Platons., 8. Aufl. 2003, ISBN 3-161-48068-6
- Karl R. Popper, Hubert Kiesewetter: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde II. Studienausgabe. Falsche Propheten Hegel, Marx und die Folgen., 8. Aufl. 2003, ISBN 3-161-48069-4
- Hans Günther Ruß: Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und die Suche nach der Wahrheit. Eine Einführung, Kohlhammer, Stuttgart 2004, ISBN 3-17-018190-4
- Kurt Salamun (Hrsg.): Moral und Politik aus der Sicht des kritischen Rationalismus, Rodopi, Amsterdam/Atlanta 1991, ISBN 90-5183-203-6
[Bearbeiten] Weblinks
Wikibooks: Studienführer Hans Albert – Lern- und Lehrmaterialien |
Wikibooks: Sei doch vernünftig! – Ein Crash-Kurs – Lern- und Lehrmaterialien |
- Hans Albert: Die Idee der kritischen Vernunft (Artikel der Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg)
- „Wahrheit“ und „Gewissen“ in der „offenen Gesellschaft“ von Helmut Zenz
- „Karl Poppers Kritischer Rationalismus“ von Martin Blumentritt
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