Landkreis Gießen
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Wappen | Karte |
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Kreiswappen |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Verwaltungssitz: | Gießen |
Fläche: | 854,63 km² |
Einwohner: | 255.632 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 299 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 06 5 31 |
Kfz-Kennzeichen: | GI |
Kreisgliederung: | 18 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Ostanlage 33-45 35352 Gießen |
Website: | www.landkreisgiessen.de |
Politik | |
Landrat: | Willi Marx (SPD) |
Lage in Hessen | |
Gemeinden im Landkreis | |
Der Landkreis Gießen liegt im Regierungsbezirk Gießen in Hessen. Benachbarte Landkreise sind der Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Lahn-Dill-Kreis, der Vogelsbergkreis und der Wetteraukreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Gießen umfasst im Wesentlichen das sog. Gießener Becken mit dem Lahntal. Die Lahn betritt im Norden bei Odenhausen das Kreisgebiet, fließt dann nach Süden durch die Stadt Gießen. Hier wendet sie sich nach Westen, um nur wenige Kilometer westlich den Landkreis wieder zu verlassen. Im Westen des Kreises reichen die Ausläufer des Gladenbacher Berglands in das Gebiet, während der Osten und Süden vom vorderen Vogelsberg und von der nördlichen Wetterau geprägt sind.
[Bearbeiten] Geschichte
Das heutige Kreisgebiet war vor 1800 in zahlreiche Herrschaftsgebiete aufgeteilt, wovon die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und verschiedene Solmsische Grafschaften den größten Anteil hatten. Kleinere Teile gehörten zum Herzogtum Nassau. Mit der Mediatisierung 1806 kamen die solmsischen Gebiete an das neugegründete Großherzogtum Hessen, die nassauischen Gebiete 1815 durch den Wiener Kongress an den preußischen Kreis Wetzlar. 1821 entstand der Verwaltungsbezirk Gießen innerhalb der Provinz Oberhessen. Seit 1832 heißt dieser Verwaltungsbezirk "Kreis Gießen", dessen Gebiet im Laufe der Geschichte mehrfach verändert wurde. 1866 fielen die Gebiete westlich der Lahn nach dem deutsch-österreichischen Krieg fast völlig an Preußen.
1939 schied die Stadt Gießen aus dem Kreis aus und wurde kreisfrei. Am 1. Januar 1977 wurde die kreisfreie Stadt Gießen mit der Stadt Wetzlar und 14 umliegenden Gemeinden zur Großstadt Lahn vereinigt, die den Status einer kreisfreien Stadt erhielt. Gleichzeitig wurde der Kreis Gießen mit dem Dillkreis (Sitz in Dillenburg) und dem Kreis Wetzlar zum neuen Lahn-Dill-Kreis vereinigt. Verwaltungssitz des neuen Kreises wurde die neu gebildete kreisfreie Stadt Lahn-Wetzlar. Wegen heftiger Proteste seitens der Bevölkerung wurde die Gebietsreform teilweise wieder rückgängig gemacht. Mit Wirkung vom 1. August 1979 wurde die Stadt Lahn wieder aufgelöst und der Kreis Gießen wieder neu gebildet. Gießen wurde eine Sonderstatusstadt innerhalb des Landkreises Gießen. Der Lahn-Dill-Kreis wurde verkleinert weiter geführt und die ebenfalls wieder gebildete Stadt Wetzlar dessen Kreisstadt. Seither umfasst der Landkreis Gießen insgesamt 18 Städte und Gemeinden.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung:
Geteilt: oben in Silber ein rotes Balkendreieck; unten in Blau ein silbernes Antoniterkreuz (Wappen-Genehmigung 1952 und erneut am 14. Januar 1980)
Bedeutung:
Das Balkendreieck steht für die im Kreis Gießen typischen Fachwerkhäuser. In Grünberg befand sich ein Antoniterkloster, mit dessen Einkünften die 1607 gegründetet Universität Gießen dotiert wurde. Daher führt der Kreis Gießen das Antoniuskreuz im Wappen.
[Bearbeiten] Politik
Die Kommunalwahl vom 26. März 2006 ergab folgende Sitzverteilung:
Parteien und Wählergemeinschaften | Anteil in % | Sitze | Gewinn/Verlust gegenüber 2001 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 34,6 | 28 | 0 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 35,6 | 29 | -2 |
GRÜNE | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | 9,0 | 7 | 0 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,3 | 4 | 0 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 11,7 | 10 | +2 |
Die Linke. | Die Linkspartei. | 3,8 | 3 | +3 |
ABG | Akademie & Bürger Gießen | 0,0 | 0 | n.a. |
gesamt | 100 | 81 |
Aufgrund des Ergebnisses besaß die seit 2001 regierende Koalition aus SPD, FDP und Freien Wählern weiterhin eine klare Mehrheit. Dennoch bildete sich nach der Wahl eine bürgerliche Koalition aus CDU, FDP und Freien Wählern. Damit musste die SPD erstmals nach 21 Jahren wieder in die Opposition.
Die Republikaner, die 2001 noch drei Mandate erhielten, traten bei dieser Wahl nicht mehr an und sind folglich nicht mehr im Kreistag vertreten.
Der Landrat des Landkreises Gießen ist seit 1997 Willi Marx (SPD). Er wurde Nachfolger des jetzigen Gießener Bundestagsabgeordneten Rüdiger Veit (SPD), der ab 1985 Landrat im Kreis Gießen war. Bei der Direktwahl im Sommer 2003 wurde Willi Marx bereits im 1. Wahlgang mit rund 60% der Stimmen wiedergewählt. Er setzte sich damit gegen seine CDU-Kontrahentin Dr. Barbara Watz durch. 1. Beigeordneter ist Stefan Becker von den Freien Wählern. Weiterer hauptamtlicher Kreisbeigeordneter ist Siegfried Fricke (CDU).
[Bearbeiten] Patenschaft
- 1962 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Kreis Bärn übernommen.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 5 Frankfurt-Kassel, A 480 Reiskirchener Dreieck-Wetzlar (noch nicht durchgängig befahrbar) und die A 485 Gießen-Langgöns. Die A 45 Hanau-Gießen-Dortmund quert das Kreisgebiet im Südwesten. Mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen erschließen das Kreisgebiet, darunter die B 3 Gießen-Marburg, die B 49, B 429 und die B 457. Eisenbahnmäßig ist der Landkreis Gießen zunächst an die den Kreis in Nord-Süd-Richtung durchquerende Main-Weser-Bahn von Frankfurt nach Kassel angebunden mit IC-Halt in Gießen. In Gießen zweigen davon zwei weitere das Kreisgebiet erschließende Strecken ab. Von Gießen in Richtung Osten führt die Vogelsbergbahn über Buseck, Reiskirchen, Grünberg nach Fulda. Von Gießen nach Südosten zweigt die Lahn-Kinzig-Bahn über Lich und Hungen nach Gelnhausen ab.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
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[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Landkreis Gießen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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