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People for the Ethical Treatment of Animals

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People for the Ethical Treatment of Animals abgekürzt PETA (dt. Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren), ist mit über 1 Mio. Mitgliedern weltweit die größte Tierrechtsorganisation. Sie wurde 1980 u.a. von der Aktivistin und heutigen PETA-Chefin Ingrid Newkirk in Norfolk gegründet, wo sie auch heute noch ihren Sitz hat. Die Organisation ist gemeinnützig und von Steuern befreit. Sie finanziert sich fast ausschließlich über Spenden ihrer Mitglieder. PETA hatte im April 2006 insgesamt 187 Angestellte. Büros existieren in vielen Städten weltweit.

Durch Aufklärung, verdeckte Ermittlungen, Aufdecken von Tierquälerei und Beeinflussung von Regierungen soll jedes Tier ein besseres Leben bekommen. Damit verbunden sind Kampagnen für Vegetarismus und Veganismus. Gemäß dieser Haltung konzentriert sie sich auf die vier Kernprobleme Massentierhaltung, Pelztierhaltung, Tierversuche und Tiere in der Unterhaltung. Ebenso kämpft sie gegen Angeln, Tötung von Tieren, die als Schädling betrachtet werden, Hunde- und Hahnenkämpfe.

PETA betreibt aktiv die Sterbehilfe_und_Sterilisation_von_Tieren. Darüber hinaus nimmt sie auch Tiere, die gefunden oder bei ihr abgegeben werden, bei sich auf und versucht sie in ein neues Heim zu vermitteln. Tiere, bei denen dies nicht gelingt, werden eingeschläfert. PETA musste für einige ihrer Kampagnen auch Kritik einstecken, ebenso für ihre Unterstützung von Aktivisten, die in Zusammenhang mit umstrittenen Gruppen wie der radikalen Animal Liberation Front stehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Porträt

Neben dem Schwerpunkt in Sachen Tierschutz und dessen Praktizierung lehnt PETA die Vorstellung, dass Tiere als Eigentum betrachtet werden, ab und somit auch jegliche Formen von Speziesismus, Tierversuchen, Fleischverzehr, Massentierhaltung und Jagd sowie die Verwendung von Tieren in der Unterhaltungsbranche oder als Kleidung, Möbel oder Schmuck. Ingrid Newkirk, die Präsidentin von PETA, verkündete 1983: „Tierbefreier bekämpfen die Sonderrolle des menschlichen Tiers, es gibt also keine rationale Basis dafür, zu behaupten, der Mensch hätte Sonderrechte. Eine Ratte ist ein Schwein ist ein Hund ist ein Junge. Sie sind alle Säugetiere.“[1]

Die Homepage der Organisation verlautet folgendes: „PETA ist der Meinung, dass Tiere Rechte haben und haben es verdient, dass auf ihre wichtigsten Interessen Rücksicht genommen wird, und zwar unabhängig davon, ob sie für Menschen nützlich sind oder nicht. Genau wie der Mensch sind auch sie leidensfähig und haben ein Interesse daran, ihr eigenes Leben zu führen; deshalb sind sie nicht dazu da, dass wir sie benutzen - egal ob für Essen, Kleidung, Unterhaltung, Experimente oder für irgendwelche andere Gründe“[2]

Ingrid Newkirk, Gründerin und Vorsitzende von PETA
Ingrid Newkirk, Gründerin und Vorsitzende von PETA

[Bearbeiten] Geschichte

Nachdem PETA im Jahr 1980 gegründet worden war, erlangte die Organisation ein Jahr später im Zuge des Affäre der Silver-Spring-Affen öffentliche Aufmerksamkeit[3]. Alex Pacheco, der neben Ingrid Newkirk zu den Mitbegründern zählte, führte verdeckte Ermittlungen im Labor für Primatenforschung am Institute of Behavioral Research in Silver Spring in Maryland durch. Edward Traub, der leitende Forscher, untersuchte die Rückkoppelung durchtrennter Nerven in den Gliedmaßen von 17 Affen, um anschließend Elektroschocks anzuwenden, um so physische Einschränkungen der intakten Gliedmaßen zu schaffen[4]. Pacheco besuchte nachts das Institut und machte Fotos, die zeigten, dass die Affen dem ILAR Journal des Institute for Animal Research zufolge unter "widerlichen Bedingungen" lebten.[5] Mit seinen Beweisen wendete er sich an die Polizei, die im Labor daraufhin ein Razzia durchführte und Traub verhaftete. Traub wurde später in sechs Anklagepunkten wegen Tierquälerei verurteilt, was die erste Verurteilung eines Forschers in den USA darstellte. Das Urteil wurde allerdings später wieder aufgehoben.

Dieser Fall, dessen Aufarbeitung insgesamt zehn Jahre lang dauerte, führte im Jahr 1985 zur Verabschiedung eines Tierschutzgesetzes [6] und wurde der erste Fall von Tierversuchen, bei dem vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten[7] verhandelt wurde, der den Antrag von PETA ablehnte, die Haftung für einige dieser Affen zu übernehmen. Statt dessen blieben die Affen bei den nationalen Gesundheitsinstituten, die Traubs Forschungen finanziert hatten. Der Fall definierte PETA als Aktivistengruppe, welche sich verdeckter Ermittlungen, Justiz und Medien bedient, um ihre Ansichten zu vertreten.

[Bearbeiten] Ziele

PETA ist der Ansicht, dass die Grundrechte von Tieren, also ihre ureigensten Interessen, berücksichtigt werden müssen, unabhängig davon, ob die Tiere für den Menschen von irgendeinem Nutzen sind. Tiere sollen also nicht instrumentalisiert werden. Stattdessen räumt PETA ihnen ein moralisches Recht per se ein. Denn genau wie Menschen könnten Tiere leiden und hätten ein Interesse daran, ihr eigenes Leben ohne unnötiges Leid zu verbringen. Daher stehe es uns nicht zu, sie für Ernährung, Kleidung, Experimente oder aus irgendeinem anderen Grund zu benutzen. PETA setzt sich verstärkt für die Abschaffung der Massentierhaltung zum Zweck der Gewinnung von Fleisch, Milch, Eiern, Leder, Fellen und Pelzen ein. Des weiteren spricht sich die Organisation für eine vegane oder zumindest ovo-lacto-vegetarische Lebensweise aller Menschen aus.

Seit 2003 versucht PETA verstärkt, Jugendliche anzusprechen. Mit der Kampagne "PETA2" (peta2.de) versucht PETA, den Tierrechtsgedanken an die Zielgruppe der 14-21-jährigen zu vermitteln. PETA handelt nach dem Prinzip, dass Menschen nicht das Recht haben, Tiere in irgendeiner Form auszubeuten, zu misshandeln oder zu verwerten. Aus diesen Gründen lehnt PETA unter anderem Folgendes ab: Tierversuche aller Art, die Tierjagd, den Fisch- und Walfang, das Töten oder Halten von Tieren, wie Schweinen, Rindern, Schafen und Seidenspinnern für Leder-, Woll- oder Seidenkleidung bzw. Schuhen, den Verzehr von Honig, Fleisch, Milch, Eiern und sonstigen tierischen Produkten wie z.B. Gelatine, das Töten oder Quälen von Muscheln für den Gewinn von Perlen, Pferde- und Hunderennen, Zoologische Gärten bzw. Tierparks zu besuchen (und somit die Gefangenhaltung von Tieren finanziell zu unterstützen), sich im Rahmen einer Operation Organe (z.B. Herzklappen) von Tieren einpflanzen zu lassen (Xenotransplantation), das Herabwürdigen von Tieren mit negativ behafteten Bezeichnungen.

[Bearbeiten] Philosophie

Eine grundsätzliche PETA-Philosophie ist allgemein nicht bekannt.

Auf der zu PETA gehörenden Webseite www.jesusveg.com argumentiert die Organisation, dass die christlichen Werte der Nächstenliebe für alle Lebewesen gelten sollen und im Widerspruch zur Tierquälerei stehen. Basierend auf diesem Argument wirbt PETA dann auch für Vegetarismus. [8] [9]

[Bearbeiten] Aktivitäten

Die Organisation ist für ihre verdeckten Ermittlungen und für ihre Medienkampagnen bekannt. Newkirk sagte über die Strategie für Kampagnen folgendes: „Wie zetteln wir den Kampf an? Indem wir versuchen, die öffentliche Phantasie, das öffentliche Herz zu berühren und indem wir Ziele aussuchen, die riesige Veränderungen für sehr viele Tiere hervorbringen werden und für andere ein Vorbild sein können, um sich uns anzuschließen, wenn wir unseren Kampf zusammen mit ihnen gewinnen werden.“

Viele Kampagnen von PETA konzentrieren sich auf große Unternehmen wie KFC, McDonald's, Wendy's, Burger King, PETCO, Procter & Gamble, Covance, Agriprocessors und Huntingdon Life Sciences (HLS). 1997 initiierte PETA eine internationale und häufig gewalttätige Kampagne gegen HLS, als Filmmaterial auf Video, das innerhalb der Firma heimlich vom PETA-Ermittler Michele Rokke gedreht worden war, im britischen Fernsehen ausgestrahlt worden war und zeigte, wie Beagles misshandelt wurden. Als HLS damit drohte, dagegen rechtliche Schritte zu unternehmen, war PETA dazu gezwungen, die Aktion fallen zu lassen, da man erdrückende Kosten befürchtet hatte, und Stop Huntingdon Animal Cruelty, eine lose Angliederung von Aktivisten mit Verbindungen zu anderen Organisationen, nahm ihren Platz ein und führte die Kampagne fort.

[Bearbeiten] Finanzen

Laut der überprüften Stellungnahme von PETA-USA bezüglich der Finanzen erhält die Organisation pro Jahr zum Stand vom 31. Juli 2005 von der Öffentlichkeit mehr als 25 Millionen Dollar. Fast 85 Prozent des Betriebsbudget wurde unmittelbar für die jeweiligen Aktionen ausgegeben: 10,83% für wohltätige Zwecke sowie 4,18% für die Geschäftsführung und die jeweiligen Aktionen. 53% der Angestellten verdienen zwischen 14.560 und 27.999 Dollar; 32% zwischen 28.000 und 38.499 Dollar und 15% mehr als 38.500. Ingrid Newkirk verdiente in ihrem Amt als Vorsitzende von PETA im Jahr 2005 insgesamt 32.000. Dollar.[10] Alle Zahlen beziehen sich auf PETA in den USA.

[Bearbeiten] Verdeckte Ermittlungen

Eins der Hauptziele von PETA ist es, den Umgang von Tieren in Versuchslaboren und anderen Einrichtungen, in denen Tiere benutzt werden, zu dokumentieren. Um das zu erreichen, schickt die Organisation ihre Angestellten in Labore, Zirkusse und auf Bauernhöfe, manchmal verlangt sie von ihnen, mehrere Monate lang verdeckt zu ermitteln, zu filmen und ihre Erkenntnisse noch auf andere Weise zu dokumentieren.

Allerdings beteiligt sich PETA nicht an Einbrüchen, um Tiere zu befreien, sondern veröffentlicht Videobänder, die von der Animal Liberation Front während deren Aktionen aufgenommen werden. Hierzu wurde bei PETA vereinbart, sich mit der ALF zu treffen, um Filmmaterial und -dokumentationen oder sie als eine Art dritte Person an ihrer Seite zu haben. Diese Praxis führte zu Kritik, da die Aktionen manchmal gewalttätig ablaufen und außerdem die Zerstörung von Eigentum mit sich bringen könnte. Außerdem wurde behauptet, dass PETA möglicherweise von vornherein Wissen über Angriffe verfüge. Während der 1995 stattgefundenen Gerichtsverhandlung des ALF-Aktivisten Rod Coronado wegen einer durchgeführten Brandstiftung auf die Michigan State University behauptete US-Anwalt Michael Dettmer bei der Urteilsverkündung, dass Ingrid Newkirk „Tage, bevor der Brand stattfand“ angeordnet hatte, dass Coronado ihr Dokumente aus dem Labor und ein Videoband von der Razzia zuschicken solle.

Viele Ermittlungen von PETA haben zu behördlichen Ermittlungen gegen die Zielfirmen geführt. So führte PETA von April 2003 bis März 2004 beim Medikamentenentwickler Covance verdeckte Ermittlungen durch, um an Videomaterial heranzukommen, das ein britischer Richter als "höchst beunruhigend" bezeichnete. Der Beweis, den PETA dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium vorlegte, zeigte, wie Affen geschlagen, gequält und gedemütigt werden. Später wurde Covance wegen Verstoßes gegen die amerikanischen Tierschutzgesetze zu einer Geldstrafe verurteilt.

[Bearbeiten] Aktionen

Die Arbeitsmethoden der Tierrechtsorganisation sind des öfteren radikal medienwirksam. Provokative und deutlich sichtbare Kampagnen wie "Esst mehr Wale!" und "Holocaust auf Ihrem Teller" sollen Aufmerksamkeit erzeugen und auf dargestellte Fakten lenken, um die vermeintlich unbekannte oder vertuschte Wirklichkeit dem Verbraucher näher bringen.

PETA-Plakat gegen die Haltung von Tieren in Zirkussen
PETA-Plakat gegen die Haltung von Tieren in Zirkussen

Folgende Aktionen sind für das Vorgehen von PETA beispielhaft:

[Bearbeiten] Der Holocaust-Vergleich

In den Jahren 2003 und 2004 startete PETA eine sehr kritische und kontroverse Aktion: 2003 wurde die Ausstellung »Holocaust On Your Plate« (dt. "Holocaust auf Ihrem Teller") initiiert, die aus acht Streifen bestand, welche jeweils 18 Quadratmeter groß waren. Auf jedem wurden Bilder des Holocaust Bildern von Massentierhaltung gegenüber gestellt. Finanziert wurde die Aktion anonym. Fotos der Insassen von Konzentrationslagern in hölzernen Kojen wurden neben Hühnern in Käfigen gezeigt und angehäufte Leichen von Holocaustopfern neben einem Haufen toter Schweine. Bildunterschriften behaupteten, dass "genau wie Juden in Konzentrationslagern ermordet wurden, die Tiere terrorisiert werden, wenn sie in riesigen und schmutzigen Lagerhäusern untergebracht sind und für den Transport in Schlachthäuser zusammengetragen werden. Das Ledersofa und die Handtasche sind das moralische Äquivalent der Lampenschirme, die aus der Haut derjenigen Leute hergestellt wurde, die in den Vernichtungslagern getötet wurden." Die PETA-Vorsitzende Ingrid Newkirk wurde dabei zitiert wie sie sagte: "In den Konzentrationslagern starben sechs Millionen Juden, aber sechs Milliarden Hühner werden in diesem Jahr in Schlachthäusern sterben, um als Brathähnchen zu enden."

Holocaust-Kampagne von PETA
Holocaust-Kampagne von PETA

Die Webseite des Projektes zitierte außerdem den jüdischen Nobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, der über Tiere schrieb: "Wenn es um Tiere geht, sind alle Menschen Nazis. Für die Tiere ist ewig Treblinka."

Der Vergleich der Massentierhaltung mit dem Holocaust rief große Entrüstung hervor, machte aber andererseits gerade dadurch auch auf die vorhandenen Missstände in der Tierhaltung aufmerksam. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Aktion verurteilt, da sie den Massenmord an den europäischen Juden in der Zeit des Nationalsozialismus relativiere. Das Amtsgericht Stuttgart verurteilte die Organisation aufgrund dieser Aktion wegen Volksverhetzung. „Was Sie hier gemacht haben, hat nicht nur den guten Geschmack, sondern auch die Grenze des Strafrechts überschritten“, so der Amtsrichter. PETA hat Berufung gegen das Urteil eingelegt, ein Termin für die Berufungsverhandlung steht noch nicht fest.

Im Oktober 2006 entschied der Oberste Gerichtsthof in Österreich, dass die „Holocaust auf Ihrem Teller“-Kampagne rechtmäßig sei. Das Gericht hob alle vorherigen Instanzen-Entscheidungen als rechtswidrig auf. Auf 19 Seiten wird der Rechtsstreit zwischen jüdischen Mitbürgern und der Tierrechtsorganisation erörtert und PETA-Deutschland e.V. vollständig Recht gegeben: Die plakative Gegenüberstellung von Bildern aus KZs, auf denen ausgemergelte Menschen gezeigt werden und von verschiedenen Tierarten aus der üblichen Massentierhaltung ist rechtmäßig und ist unter einem der höchsten demokratischen Grundrechtsgüter zu subsumieren: Der Meinungs- und Pressefreiheit. Weiter heißt es in dem Urteil: „Die von den Klägern relevierte Verächtlichmachung einer Rasse oder eines Volkes wird mit der Werbekampagne nicht bewirkt: (...) Die Aussage geht nur dahin, dass Juden wie Tiere behandelt wurden. Die Gegenüberstellung führt jedenfalls beim maßgeblichen verständigen Durchschnittsbetrachter nicht zu der von den Klägern gezogenen Schlussfolgerung (nazistischer Inhalt, Anm. d. Verf.).“ Verschiedene klagende Personen hatten 2004 eine einstweilige Verfügung gegen bestimmte Bilder der „Holocaust auf Ihrem Teller“-Ausstellung bewirkt.

Nina Ruge, die für PETA wirbt, distanzierte sich von der Ausstellung mit dem Holocaust-Vergleich (siehe unten): "Das unermessliche Leid der Juden für Werbezwecke zu missbrauchen, ist eine ungeheuerliche Anmaßung." Rapper Thomas D hingegen sagte dem ZDF, der Holocaust-Vergleich sei nicht radikal genug.

[Bearbeiten] Sterbehilfe und Sterilisation von Tieren

PETA betreibt mehrere Programme, um Katzen und Hunden in ärmeren Gegenden wie im Südosten Virginias und im Norden Kaliforniens zu helfen. Dabei hat die Organisation mehr als 25.000 Katzen beziehungsweise Hunde zu einem reduzierten Preis oder in den letzten Jahren sogar kostenlos sterilisiert beziehungsweise kastriert. Außerdem wird für vernachlässigte Hunde und Katzen, die schwer krank und verletzt sind, Beratung angeboten; ebenso werden von PETA Fälle von Tierquälereien weiterverfolgt. Des weiteren bietet sie denjenigen Regionen kostenlose Sterbehilfe an, die ungewollte Tiere durch Vergasen oder Erschießen töten. Denjenigen Leuten, deren Begleittiere schwer krank sind oder sich im Sterben befinden, sich jedoch keinen Tierarzt leisten können, der die Sterbehilfe vornehmen könnte, bietet PETA kostenlose Sterbehilfe an.

PETA verfolgt keine Strategie, bei der die Tötung von Tieren kategorisch ausgeschlossen wird.

In den USA schläfert die Organisation Tiere ein, die in ihre Obhut gegeben und nicht vermittelt werden können bzw. nach Ansicht von Tierärzten eingeschläfert werden sollten, deren Besitzer jedoch nicht die finanziellen Möglichkeiten haben. Betroffen sind dabei insbesondere bestimmte Tierrassen wie Pit Bull Terrier und in bestimmten Situationen auch unerwünschte Tiere in Heimen und dabei insbesondere solche, die sehr lange in Käfigen leben mussten. Nach Angaben von PETA werden allein mehr als 2,4 Millionen unerwünschte Katzen pro Jahr in den USA geboren; um die Tierhalter verstärkt darauf aufmerksam zu machen, hat PETA u.a. TV-Spots geschaltet. 1999 nahm PETA 2103 Begleittiere bei sich auf, von denen für 786 ein neues Zuhause gefunden werden konnte, von ihren Besitzern abgeholt oder an andere Einrichtungen versetzt wurden, während die Übrigen eingeschläfert wurden. Während der Jahre 2004 und 2005 nahm PETA-USA insgesamt 20.258 Tiere bei sich auf, von denen 15.438 von ihren Besitzern abgeholt wurden. 4224 von ihnen wurden eingeschläfert, während 507 neue Besitzer fanden. Die Zeitung San Francisco Chronicle berichtete 1991, dass PETA nach der Rettung von 18 Kaninchen und 14 Hähnen aus einer Forschungseinrichtung diese getötet hatte, da sie angeblich kein Geld hatte, um sie zu versorgen. Newkirk meinte daraufhin, dass es manchmal keine andere Möglichkeit gäbe, als die Tiere einzuschläfern.

PETA argumentiert, dass das das Einschläfern durch Sterbehilfe besser sei, als die Tiere unter schlechten Bedingungen in Gefangenschaft zu halten oder sich selbst zu überlassen. So sagte Ingrid Newkirk in diesem Zusammenhang: "Unser Dienst besteht darin, denjenigen Tieren, die niemand haben will, einen friedlichen und schmerzlosen Tod zu ermöglichen!" Hierbei empfiehlt die Organisation den Gebrauch einer intravenösen Injektion von Pentobarbital, die von einem ausgebildeten Fachmann zur Verfügung gestellt wurde.

Außerdem betreibt der US-Ableger von PETA im Raum Norfolk ein sogenanntes SNIP-Mobil, eine mobile Kastrations-/Sterilisationsstation. Dadurch konnten in den letzten Jahren über 25.000 Tiere allein in der Region Norfolk kastriert und sterilisiert werden.

[Bearbeiten] Kampagnen gegen Pelz

PETA führte insgesamt zwei Kampagnen durch, die über eine längere Zeit liefen; die eine war "Das ist der Rest von Ihrem Pelz" [11] und die andere "Ich gehe lieber nackt als dass ich Pelz trage". Auf den Plakaten zur erstgenannen Kampagne posierten verschiedene Models (z.B. Vanessa Petruo) mit dem gestreiften Kern eines Fuchses. Dies zeigt eindrucksvoll, wie die Organisation die Entfremdung der urbanen Bevölkerung von natürlichen und seit Jahrtausenden bekannten Kulturtechniken wie Jagd und Pelzgewinnung nutzt, um vermeintliche Schockbilder zu produzieren. In letzterer posierten Supermodels, wie Christy Turlington und Naomi Campbell, nackt, um ihren Widerstand gegen das Tragen von Pelzen zum Ausdruck zu bringen. Im Mai 2006 führte die Organisation in der Nähe der Saint Paul’s Cathedral in London einen solchen Protest durch, um auf die Tatsache hinzuweisen, dass die Bearskin-Hüte der britischen Foot Guards aus echtem Bärenpelz bestehen. [12]

PETA brach die Zusammenarbeit mit einigen Models ab, als diese weiterhin Pelz trugen. So trug Naomi Campbell im Jahr 1997 während einer Modeschau in Mailand einen Pelzmantel, nachdem sie in einer Anzeige von "Ich gehe lieber nackt als dass ich Pelz trage" erschienen war. [13] Andere Modells, mit denen PETA die Zusammenarbeit abbrach, waren Kate Moss und Cindy Crawford. [14]

[Bearbeiten] Kampagne "Sind Tiere die neuen Sklaven?"

Die Kampagne "Sind Tiere die neuen Sklaven?", die 2005 initiiert worden war, [15] zeigte eine Ausstellung, bei der Bilder von schwarzen Sklaven, Indianern, Kinderarbeit und Frauen denen von angeketteten Elefanten und geschlachteten Kühen gegenübergestellt. [16] Sie wurde von der National Association for the Advancement of Colored People kritisiert,[17] woraufhin PETA sich bereiterklärte, sie auszusetzen.

[Bearbeiten] Kentucky Fried Chicken

PETA hat eine größere Kampagne initiiert, die auf Kentucky Fried Chicken abzielte und weltweit mehr als 10.000 Demonstrationen beinhaltete. Unterstützer der Kampagne waren Al Sharpton, Paul McCartney, Dick Gregory und andere. PETA hatte darum gebeten, dass KFC seine Lieferanten dazu bringen soll, die Wohltätigkeitsempfehlung des KFC-eigenen Ausschusses für Tierschutz zu übernehmen. Dazu zähle unter anderem auch, dass das Brechen der Gliedmaßen von Vögeln gestoppt werde sowie das Ertränken der Vögel in Tanks, während diese bei vollem Bewusstsein sind. [18] PETA nahm in einem Schlachthaus in Moorefield, West Virginia, ein Video auf und stellte das Filmmaterial auf die Webseite von PETA. KFC ist der vierte Fast-Food-Konzern, der wegen angeblicher Tierquälerei in das Visier der Tierrechtsorganisation geriet. Zuvor hatte PETA Kampagnen gegen McDonald's, Burger King und Wendy's durchgeführt.

[Bearbeiten] Namensänderungen von Städten

PETA bittet regelmäßig Städte, deren Namen nach Ansicht der Organisation die Ausbeutung von Tieren andeuten, ihre Namen zu ändern. Im April 2003 bot sie der Stadt Hamburg in New York kostenlose Veggie-Burger, wenn sie ihren Namen im Gegenzug zu Veggieburg abändert. Die Stadt lehnte dieses Angebot allerdings ab. Ebenso führte PETA 1996 eine Kampagne durch, um die Stadt Fishkill in New York dazu zu überreden, ihren Namen zu ändern mit dem Argument, dass der Name auf die Quälerei von Fischen anspielt. Allerdings befindet sich die Silbe "kill" in vielen Ortsnamen im Staat New York, da das Wort aus dem Niederländischen kommt und "Bach" bedeutet. Im Oktober 2003 drängte die Organisation die Stadt Rodeo in Kalifornien dazu, ihren Namen zu ändern, da er Bilder vom Rodeosport heraufbeschwöre, der laut Ansicht von PETA Tiere verletzt, obwohl der Name der Stadt anders ausgesprochen wird ("Rodäioh") als das "Rodeo" der Cowboys. Als Ersatzname wurde "Unity" vorgeschlagen, eine Anerkennung an die Rolle des Union's Oil, das die dortige Region in späten neunzehnten Jahrhundert wirtschaftlich gerettet hatte. PETA bot an, Veggie-Burger im Wert von 20.000 Dollar lokalen Schulen zu spenden, falls der Name geändert würde. Die Stadt lehnte dies allerdings ab. In Deutschland gab es einen ähnlichen Vorstoß, die Stadt Fischen (Allgäu) in "Wandern" umzubenennen, ebenfalls erfolglos.

[Bearbeiten] Einflussnahme auf Jugendliche - "Dein Papa tötet Tiere"

Tittelseite der "Your Daddy Kills Animals" PETA-Broschüre
Tittelseite der "Your Daddy Kills Animals" PETA-Broschüre

Die Organisation erntete Kritik dafür, dass sie grafische Flugblätter unter Kindern verteilt hatte. Laut der Homepage von PETA [19] sollen diese Flugblätter bewirken, dass Eltern bewusst wird, wie sich ihr Handeln auf ihre Kinder auswirkt. Ein Flugblatt, das sich an das Tragen von Pelzen richtete, hatte die Überschrift "Deine Mama tötet Tiere" [20] und zeigte einen Comic, in dem eine Mutter ein Messer in den Bauch eines Kaninchens reinrammt. Ein anderes Flugblatt namens "Dein Papa tötet Tiere"[21] zeigte einen Comic-Vater, der einen Fisch ausnimmt und mit folgendem Text versehen war:

Da dir dein Papa falsche Lektionen darüber gibt, was richtig oder falsch ist, solltest du ihm beibringen, dass Angeln Mord ist. Und solange dein Papa nicht gelernt hat, dass mit so etwas nicht zu spaßen ist, solltest du deine Hündchen und Kätzchen von ihm fernhalten. Er ist so besessen davon, Tiere zu töten, dass diese die nächsten sein werden, die dran glauben werden.

Flugblatt Dein Papa Tötet Tiere!

In einem Interview mit einem Sprecher von PETA kritisierte Tucker Carlson diese Kampagne und stellte dabei die Frage:[22]

Und wie sieht es mit der Grausamkeit an Kindern und ihren Vätern aus? Das meine ich völlig ernst. Warum soll man sich an Kinder wenden? Hier sollte man sich vielmehr an Erwachsene wenden. Warum nicht den Verstand von Erwachsenen ändern?

Tucker Carlson

[Bearbeiten] Kampagnen gegen Molkereien

Als Teil der Anstrengungen, den Verbrauch von Milch zu reduzieren, kreierte PETA die "Got Beer?"-Kampagne, die eine Parodie auf die Kampagne "Got Milk?" darstellt. Diese Anzeigen riet College-Schülern, "diese Milch-Schnurrbärte wegzuwischen und sie durch ... Schaum zu ersetzen". die Organisation Mothers Against Drunk Driving und Funktionsträger von Colleges, an die die Kampagne gerichtet war, beschwerten sich darüber, dass diese Minderjährige zum Alkoholkonsum ermuntern würde. Als Reaktion auf diese Kritik beendete PETA diese Kampagne im März 2000. Im Jahr 2002 startete PETA diese Kampagne erneut.

Nachdem PETA diese Bier-Kampagne zurückgezogen hatte, startete sie neue derartige Anstrengungen, deren Zielgruppe Teenager waren. Bei dieser neuen Kampagne wurden in Schülerzeitungen Anzeigen und darüber hinaus ausgedruckte Handelskarten verbreitet, wo jeweils behauptet wurde, dass Molkereiprodukte Akne, Adipositas, Herzkrankheit, Krebs und Schlaganfälle verursachen würden. Eine ähnliche Kampagne wurde Großbritannien von der Advertising Standards Authority in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, die Behauptungen, dass das alles auf den Gebrauch von Milch zurückzuführen sei, zurückzuweisen. Diese zielte auf Schulkinder ab und sollte darauf hinweisen, dass die Kampagne "mit den Ängsten der Kinder spielen und bei einigen Kindern ungebührlich Kummer und Sorgen hervorrufen würde".[23] PETA nahm diese Ermahnung ernst und möbelte die Handelskarten auf, um die Bemühungen fortsetzen zu können. [24] Und nichtsdestotrotz stehen auf der PETA-eigenen Seite dieselben Behauptungen, dass der Verbrauch von Milch negative Effekte auf die Gesundheit habe. [25]

[Bearbeiten] Lettuce Ladies und Nacktlauf

Die sog. Lettuce Ladies (dt. "Kopfsalat-Frauen") sind junge Frauen, teilweise Playboymodels, die mit Bikinis bekleidet sind, die wiederum so aussehen, als seien sie aus Kopfsalat gemacht worden. Diese versammeln sich in Innenstädten und verteilen Flugblätter über Veganismus [26]. Als Parodie auf den jährlich stattfindenden Stierlauf, bei dem die Tiere nach Ansicht von PETA gehetzt und verletzt werden, veranstaltet die Organisation außerdem jährlich zwei Tage zuvor den sog. Nacktlauf, bei dem PETA-Aktivisten nackt durch die spanische Stadt Pamplona rennen. 2006 nahmen dabei mehr als 1000 Aktivisten teil. [27] Ein weniger bekanntes Gegenstück zu den Lettuce Ladies bilden die sogenannten Broccoli Boys. [28]

[Bearbeiten] Haltung zu illegalen Aktionen

PETA hat Kontakte zu Mitgliedern von Animal Liberation Front, Earth Liberation Front und SHAC und finanzierte mehrfach deren juristische Verteidigung im Zusammenhang mit ihren Aktionen. Diese Gruppen führen illegale Tierbefreiungen und Anschläge gegen Tierversuchslabors und Nutztierbetriebe durch. Hochrangige PETA-Mitarbeiter haben mehrfach erklärt, dass sie das Begehen solcher Straftaten zum Wohle von Tieren für legitim halten. Dies wird kritisiert.

[Bearbeiten] Konflikte mit anderen Tierrechtsbewegungen

PETA wurde auch schon von anderen Tierrechtsaktivisten kritisiert. Der Aktivist John Newton aus Virginia beschreibt die Organisation als "kultartig" und fügt dabei hinzu: "Wenn du nicht radikal genug bist, jagen sie dich hinaus." Merritt Clifton, Gründerin und Herausgeberin von Animal People, meinte: "Ingrid Newkirk betreibt PETA wie einen Gurukult. Früher oder später wird jeder, der an ihr zweifelt oder ihr in irgendeiner Form die Show stiehlt, egal ob absichtlich oder unabsichtlich, damit enden, dass er von ihr auf die demütigendste Weise, die sie sich ausdenken kann, erniedrigt wird." Sue Perna, eine Tierrechtsaktivistin und frühere Angestellte von PETA, bezeichnet Newkirk als "Beschimpferin des menschlichen Tiers" und fügt dabei hinzu: "Viele von uns glauben, dass je mehr wir uns von PETA distanzieren, es umso besser für die Tierrechtsbewegung sein wird."

[Bearbeiten] Streit um Domains

Im Februar 1996 trug eine Parodie-Website, die sich People Eating Tasty Animals nannte (dt. Leute, die leckere Tiere essen), die Domain peta.org ein. Die Seite enthielt Links zu anderen Seiten, die den Verbrauch von Fleisch, den Gebrauch von Leder und Tierpelzen befürworteten sowie für den Nutzwert von Tierversuchen in der medizinischen Forschung warben. Als Reaktion auf diese Seite reichte PETA einen Prozess wegen Urheberrechtsverstoßes gegen den Webmaster dieser Seite und Network Solutions, die Firma, die die Domain initiiert hatte. Der Rechtsstreit wurde zugunsten von PETA entschieden, so dass PETA die Rechte an dieser Domain besitzt. [29] Ein Sprecher von PETA kommentierte den Sachverhalt folgendermaßen:[30]

Menschen, die so etwas tun, bewegen sich auf einem ganz niederen Niveau. Wir können uns nur darüber amüsieren, dass wir für diesen Personenkreis eine solche Bedrohung darstellen, so dass sie sich die Mühe machen, unseren Namen zu stehlen.

Sprecher von PETA

Während dieser Gerichtsprozess wegen der Internetadresse peta.org noch lief, richtete PETA die Domains www.ringlingbrothers.com und www.voguemagazine.com ein. Auf beiden Seiten wollte die Organisation auf die Grausamkeit aufmerksam machen, für die Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus und die Zeitschrift Vogue verantwortlich seien. Später gab PETA beide Domains auf, nachdem Urheberrechtsprozesse angedroht worden waren.[31] [32]

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: People for the Ethical Treatment of Animals – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www.spiked-online.com/Articles/0000000054FF.htm
  2. http://www.peta.org
  3. Newkirk, Ingrid. Free the Animals. Lantern Books, 2000. ISBN 1-930051-22-0
  4. Johnson, David. Review of The Mind and the Brain: Neuroplasticity and the Power of Mental Force, curledup.com
  5. Sideris, Lisa et al. "Roots of Concern with Nonhuman Animals in Biomedical Ethics", Institute for Laboratory Animal Research, ILAR Journal V40(1) 1999.
  6. Schwartz, Jeffrey M. and Begley, Sharon. The Mind and the Brain: Neuroplasticity and the Power of Mental Force, Regan Books, 2002.
  7. Newkirk, Ingrid. Free the Animals. Lantern, 2000.
  8. http://www.jesusveg.com
  9. http://www.all-creatures.org/cva/honoring.htm
  10. http://www.peta.org/feat/annualreview05/numbers.asp
  11. http://www.greatestcities.com/0299pic/916/CP18916.jpg/Sophie_Ellis_Bextor_for_PETA.jpg
  12. http://news.bbc.co.uk/1/hi/england/5002082.stm
  13. Tran, Mark. "Animal rights group fires model who wore fur at fashion show," The Guardian, March 12, 1997.
  14. "Naked truth is Crawford likes to wear fur to work," The Evening Standard, March 7, 2002.
  15. http://www.peta.org/AnimalLiberation
  16. http://www.tolerance.org/news/article_tol.jsp?id=1266
  17. http://www.nhregister.com/site/news.cfm?newsid=15000578&BRD=1281&PAG=461&dept_id=517515&rfi=6
  18. http://kentuckyfriedcruelty.com
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