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Stadthagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Stadthagen
Stadthagen
Deutschlandkarte, Position von Stadthagen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Koordinaten: Koordinaten: 52° 19′ N, 9° 12′ O52° 19′ N, 9° 12′ O
Höhe: 52–362 m ü. NN
Fläche: 60,27 km²
Einwohner: 23.212 (1. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 385 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31655 (alt: 3060)
Vorwahl: 05721
Kfz-Kennzeichen: SHG
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 035
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathauspassage 1
31655 Stadthagen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Bernd Hellmann (SPD)

Stadthagen ist die Kreisstadt des Landkreises Schaumburg (ehem. Fürstentum Schaumburg-Lippe und ehem. Grafschaft Schaumburg) in Niedersachsen, ca. 40 km westlich von Hannover.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Stadt liegt zwischen Minden und Hannover im Zentrum des Landkreises Schaumburg an der Bundesstraße 65. Im Süden erheben sich die Bückeberge, Ausläufer des Weserberglandes, im Norden liegt der Schaumburger Wald.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

St. Martini-Kirche
St. Martini-Kirche

Stadthagen besteht aus folgenden Ortsteilen

  • Enzen-Hobbensen
  • Hörkamp-Langenbruch
  • Krebshagen
  • Obernwöhren
  • Probsthagen
  • Reinsen
  • Wendthagen-Ehlen

Früher gab es noch die Ortsteile:

  • Bruchhof
  • Habichhorst
  • Blyinghausen
  • Enzen und Hobbensen als Einzelortsteile

[Bearbeiten] Geschichte

Graf Adolf III. von Holstein-Schaumburg, von dem man annehmen darf, dass er nichts dem Zufall überließ, hat wohl auch gute Gründe dafür gehabt, eine neue Siedlung am Fuße des Bückeberges zu schaffen. Die Anlage in der Nähe des Helweges spricht für sein strategisches und handelspolitisches Denken. So konnte, nach erfolgten Rodungen im Dülwald, um 1224, ein neuer Ort mit dem Namen indago comitis (Hagen des Grafen)den Schauplatz der Geschichte betreten. Auf seine kommende Bedeutung weist der Name civitas et castrum (Stadt und Burg) hin, der 1244 urkundlich belegt ist. Nachdem die Stadt, 1287 mit Grevenalveshagen (Graf Adolfs Hagen) ihren Namen geändert hat, setzt sich ab 1378 der Name Stadthagen endgültig durch. Weitere Höhepunkte seiner frühen Geschichte sind 1220 Anschaffung eines Stadtsiegels und 1344 Verleihung der Stadtrechte. Um 1400 wurden die steineren Befestigungsanlagen, von denen noch der Turm am Viehmarkt, ein kleinerer Turm am Schloss und etwas Stadtmauer übrig ist, errichtet. Im Jahre 1501 beginnt in Stadthagen der Steinkohleabbau, der bis 1961 andauert. 1559 führte der in Stadthagen residierende Graf Otto IV. das lutherische Bekenntnis ein. Sein Vorgänger Graf Adolf XI. ließ 1534 bis 1538 durch den Tübinger Schloßbaumeister Jörg Unkair an der Stelle einer älteren Burganlage das heutige Schloss, eine der großartigsten Schloßanlagen der Frührenaissance in Niedersachsen, errichten. Die Amtspforte wurde 1553 am damaligen Oberntor gebaut. 1607 verlegte Fürst Ernst zu Schaumburg die Residenz von Stadthagen nach Bückeburg. Zwei Jahre später wird das gräfliche Mausoleum an der Rückseite der St. Martini-Kirche errichtet. 1610 erhielt Stadthagen ein Gymnasium illustre, welches 1620 zur Universität erhoben, jedoch bald nach Rinteln verlegt wurde.

Schloss Stadthagen
Schloss Stadthagen

Die Obern- und Niedernstraße erhielten 1825 die erste Kanalisation. 1847 begann der Bau der Bahnlinie Minden Hannover, zur gleichen Zeit entstand das heutige Bahnhofsgebäude. Im Jahre 1864 wurde die erste Straßenbeleuchtung, es waren Richtlaternen, installiert, der 1899 eine Gasbeleuchtung und 1955 eine Elektrische folgte. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, die Wallanlagen in eine baumbestandene Parkanlage zu verwandeln. 1917 kam die Firma P. A. Rentrop (heute Faurecia) nach Stadthagen. Der Freistaat Schaumburg-Lippe wird nach dem Ende der Monarchie 1918 begründet. Im Jahre 1948 wird Stadthagen Kreisstadt des neu gegründeten Landkreises Schaumburg-Lippe und 1977 des neuen Landkreises Schaumburg. Durch die Gemeindereform mit der Eingliederung der Umlandgemeinden 1973 erhöht sich die Einwohnerzahl Stadthagens auf 23.000. 1982 erfolgt der Neubau der Stadtverwaltung am Standort der alten städtischen Brauerei. In den Jahren 1980 bis 1990 erfolgte der Ausbau der innerstädtischen Straßen und des Marktplatzes zur Fußgängerzone.

[Bearbeiten] Bergbau in Stadthagen

1501 beginnt in Stadthagen in Steinkohleabbau. Mit dem Bau und der Abteufung des Georgschachtes bei Stadthagen, der 1902 von Fürst Georg zu Schaumburg-Lippe eingeweiht wurde, begann die Blütezeit des dortigen Bergbaus. Die mit damals modernster Technik betriebene Anlage umfasste den Förderturm, das Maschinenhaus mit Dampffördermaschine, die Kohlewäsche, das Elektrizitätswerk, das Zechenhaus mit Büros und Waschkaue, ferner den Wasserturm und verschienene Werkstätten. 1925 wurde mit der Teufung eines zweiten Schachtes eine Tiefe von 353 Metern unter Tage erreicht. Etwa 2600 Kumpel fanden auf dem Georgschacht Arbeit, außerdem 64 Beamte und Angestellte. Hoffnungen auf eine Ausdehnung des Abbaureviers auf Beckedorf, Auhagen, Düdinghausen und Blyinghausen in den 1950er Jahren erfüllten sich nicht, und so beschloss 1960 die Preußag die Stilllegung der Schachtanlagen, weil der Abbau nicht mehr wirtschaftlich war.

[Bearbeiten] Politik

Stadthagen hat den Status einer Selbstständigen Gemeinde und ist Kreisstadt des Landkreises Schaumburg.

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Stadtrat hat 34 gewählte Mitglieder. Hinzu kommt der direkt gewählte hauptamtliche Bürgermeister. Ihm gehören seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 sechs Parteien bzw. Wählergemeinschaften an, die sich in drei Gruppen organisieren.

  • SPD/FDP Gruppe - 17 Sitze
 SPD - 15 Sitze
 FDP - 2 Sitze
  • CDU/BfS Gruppe - 14 Sitze
 CDU - 13 Sitze
 BfS - 1 Sitz
  • Bündnis 90/Die Grünen/WIR Gruppe - 3 Sitze
 Grüne - 2 Sitze
 WIR - 1 Sitz  

Die Wahlbeteiligung betrug 49 %.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Bürgermeister ist Bernd Hellmann (SPD). Bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 fielen 47,6 % der Stimmen auf ihn und auf den CDU-Kandidaten Gunter Feuerbach 42,4 % der Stimmen, somit kam es am 24. September 2006 zu einer Stichwahl, bei der Hellmann mit 52,2 % der Stimmen gewann. 47,8 % verfielen auf Gunter Feuerbach. Bei der Stichwahl lag die Wahlbeteiligung bei 40,4 %.

[Bearbeiten] Wappen

Wappen, Stadthagen

Das Wappen der Stadt Stadthagen besteht aus einem silbernen Schild, in welchem ein rotes Mauertor mit drei Türmen steht.

In dem offenen Tor schwebt ein roter Schild mit silbernesselblattartigem Schildbeschlag. Über dem Stadtwappen ist eine dreitürmige graue (steinfarbene) Mauerkrone.

Das im Mauertor befindliche kleine geschlossene Tor ist hellbraun, die drei Turmknäufe bis zum Dach sind vergoldet, während alle Fenster schwarz gehalten sind. Sämtliches Mauerwerk und die Turmdächer sind schwarz ausgefugt.

Das älteste Stadtsiegel, aus dem das Stadtwappen hervorgeht, stammt aus dem Jahre 1324. Das Nesselblatt ist das Wappenemblem der Schaumburger Grafen. Es hat seinen Ursprung vom Nesselberg im Wesertal, dem Stammsitz der Grafen von Schaumburg.


[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

  • Heimatmuseum in der Amtspforte
  • Multimediale Inszenierung der Erlebniswelt Renaissance in der Martinikirche und dem Mausoleum zum Thema Reformation

[Bearbeiten] Bauwerke

Marktplatz
Marktplatz
Haus zum Wolf
Haus zum Wolf
  • Zahlreiche alte Fachwerkgebäude in der gesamten Altstadt.
  • Das alte Rathaus im Weserrenaissancestil (1595 bis 1602 erbaut)
  • St. Martini-Kirche, 1318 erbaut.
  • Mausoleum der Grafen und Fürsten von Schaumburg-Lippe, 1609-1627 begonnen vom kursächsischen Hofbaumeister Giovanni Maria Nosseni und abgeschlossen vom schaumburgischen Hofmaler Anton Boten mit der Auferstehungsplastik von Adrian de Vries. Siebeneckige durch den Kirchenchor verbundene Anlage, die auf den Bautypus des Mediceer Grabes an S. Lorenzo in Florenz zurückgeht. Ein Kunstdenkmal von überregionaler Bedeutung.
  • Wallanlagen um die Altstadt
  • Alter Festungsturm Am Viehmarkt
  • Haus zum Wolf, erbaut 1575, eines der schönsten Fachwerkhäuser Stadthagens.
  • Amtspforte (Heimatmuseum), 1553 erbaut.
  • Ehemals Fürstliches Schloss Stadthagen (heute Finanzamt), 1534 erbaut vom Tübinger Baumeister Jörg Unkair (lt. DEHIO "ältestes und wohl einflussreichstes Baudenkmal der Weserrenaissance"). Bedeutendes Baudenkmal: große Vierflügelanlage mit Nebengebäuden zur Stadt. Gilt als Vorbild für Adelssitze im südlichen Weserraum.
  • Die alte Lateinschule, 1556 erbaut (1811 geschlossen).
  • Der Landsbergsche Hof, heute Stadtbibliothek (1731 erbaut).
  • Stadtgarten, eine barocke Gartenanlage, mit Café, ehemaliger Schlossgarten mit Lusthaus aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
  • Georgschacht, Industriedenkmal
  • St. Johanniskapelle, 1312 erbaut (ältestes erhaltenes Baudenkmal Stadthagens)
  • Klosterkirche (erbaut 1485 bis 1500), ein Überbleibsel einer Franziskanerklosteranlage, seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Reformierten Kirche.
  • Rittergut Remeringhausen.

[Bearbeiten] Parks

  • Der Stadtgarten mit Teich, altem Lustschlösschen und der Schloßpark mit altem Baumbestand sind öffentlich.

Mit schönen Springbrunnen und Café lädt der Stadtgarten zum Spaziergang ein.

  • Die alten Wallanlagen um die Altstadt herum wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Parkflächen umgewandelt.

[Bearbeiten] Sport

  • Bowlinganlage
  • Fitnesscenter
  • Kunsteisbahn
  • Freizeitbad Tropicana
  • Kartsport
  • Reithalle
  • Tennisanlage
  • Skatepark
  • Sporthallen und -plätze
  • Sportschützenverein
  • Kampf-Kunst-Center

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

  • In Stadthagen wird das Schaumburger Bier gebraut.
  • In Stadthagen wird Meyer's Bitter ("Schaumburger Landwein") hergestellt.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Über die B 65 erreicht man per PKW Minden und Hannover. Die A 2 ist ca. 15 Autominuten entfernt.

Der Bahnhof Stadthagen an der Bahnstrecke Hannover-Minden wird im Stundentakt von RE-Zügen nach Hannover – Braunschweig und Minden – Löhne (weiter alle 2 Stunden bis Bielefeld bzw. OsnabrückRheine) bedient. Der Takt wird durch die S-Bahn S1 zwischen Minden und Hannover verdichtet.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • Faurecia GmbH, Autositze
  • Berentzen-Gruppe AG - Zentrallogistik
  • Lühr-Filter GmbH & Co. KG
  • Ruhe-Reisen GmbH, Busunternehmen
  • Schweerbau GmbH & Co. KG


[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Tropicana
  • Stadtbücherei
  • Kreiskrankenhaus
  • Augenklinik
  • Kreisverwaltung
  • Amtsgericht
  • Agentur für Arbeit
  • Kreisaltenheim
  • Kommunikationszentrum Alte Polizei
  • Sendeanlage des NDRs mit 123,5 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast [1]

[Bearbeiten] Bildung

  • Schule am Schloßpark, Haupt- und Realschule
  • Integrierte Gesamtschule
  • Europaschule Ratsgymnasium
  • Wilhelm-Busch-Gymnasium
  • Berufsbildende Schulen
  • Dr.-Blindow-Schulen für berufliche Aus- und Fortbildung
  • Volkshochschule
  • Grundschule am Sonnenbrink
  • Grundschule am Stadtturm
  • Grundschule An der Bergkette
  • Hans-Christian-Andersen-Schule, Förderschule
  • Studienseminar Stadthagen für das Lehramt an Gymnasien

[Bearbeiten] Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote beträgt 9,7 % (Stand November 2006) und ist damit die niedrigste im Landkreis Schaumburg.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Josua Stegmann (* 1588; † 1632). Ihm zu Ehren trägt das kirchlich getragene Altenheim in der Büschingstraße den Namen "Josua-Stegmann-Heim".

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt


[Bearbeiten] Bilder

Altes Rathaus
Altes Rathaus
Marstall
Marstall
Marktplatz
Marktplatz
St.-Martini-Kirche
St.-Martini-Kirche
Goldener Engel
Goldener Engel
Schloss
Schloss

[Bearbeiten] Weblinks

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