Weliki Nowgorod
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
![]() |
Karte |
---|---|
Basisdaten | |
Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Nordwestrussland |
Föderationssubjekt: | Oblast Nowgorod |
Gemeindeart: | |
Fläche: | 77 km² |
Einwohner: | 213.800 (2004) |
Bevölkerungsdichte: | |
Höhe: | ??? Meter ü. NN |
Postleitzahlen: | |
Telefonvorwahl: | +7 (81 62) |
Geografische Lage: | Koordinaten: 58° 31' N, 31° 17' O58° 31' N, 31° 17' O |
Kfz-Kennzeichen: | 53 |
Stadtgliederung: | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
|
Offizielle Website: | www.novgorod.ru |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Oberbürgermeister: | |
Liste der Städte in Russland |
Weliki Nowgorod (russisch Великий Новгород) oder auch Nowgorod Weliki ('Groß-Nowgorod'), kurz Nowgorod (wörtlich 'Neue Stadt'), früher auch dt. Navgard/Naugard und normannisch Holmgård, liegt in Russland etwa 170 km südsüdöstlich von Sankt Petersburg am Wolchow oberhalb des Ilmensees. Die Stadt hat 213.800 Einwohner (Stand: 2004).
Hinweis: Bis 1999 hieß die Stadt Nowgorod (Новгород) und trug das "Weliki" nur als inoffiziellen Beinamen. Als jedoch die Stadt Gorki in Nischni Nowgorod zurückbenannt wurde, kam es zu Verwechslungen. Zur Lösung des Problems wurde Nowgorod offiziell zu Weliki Nowgorod.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Nowgorod ist eine der ältesten Städte Russlands (859 gegründet) und war bereits im mittelalterlichen Reich der Kiewer Rus eine Großstadt mit mehreren zehntausend Einwohnern. Nowgorod war im Hochmittelalter neben Konstantinopel die einzige Stadt in Europa, in der nicht nur der Adel und der Klerus, sondern auch das einfache Volk lesen und schreiben konnten, was heute unter anderem die über 1000 bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen, auf Birkenrinde geschriebenen Briefe (so genannte Birkenrindenurkunden) bezeugen, die uns vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt berichten. In Nowgorod blühte Handel und Kultur, hier wirkten berühmte Ikonenmaler wie Theophanes der Grieche und Andrei Rubljow. Olav I. Tryggvason, Olav II. Haraldsson, Magnus I., Harald III. suchten in Nowgorod oft Zuflucht, wenn Gefahr drohte. Olav I. Tryggvason und Magnus I. verbrachten hier sogar ihre Kindheit und Jugend und hatten zeitlebens eine enge Verbindung zu der Stadt. Von den Verwüstungen der Mongolenüberfälle verschont, war Nowgorod zeitweise (v. a. unter Alexander Newski) das Zentrum der Russischen Fürstentümer und der Sitz des Großfürsten. In dieser Zeit erfüllte Novgorod, das große Territorien im Norden Russlands kontrollierte, die Funktion eines Schutzschildes für das übrige Land. So wurden im Jahr 1240 die vordringenden Schweden und 1242 der Deutsche Orden abgewehrt.
Im Spätmittelalter war Nowgorod eine von der Kaufmannsschicht geprägte und von einem Wetsche regierte frühdemokratische Stadtrepublik mit guten Kontakten zur Hanse, die dort im Peterhof eines ihrer vier Kontore unterhielt. Die Nowgoroder Schra als Gesetz dieses Kontors hat sich als wichtige Geschichtsquelle erhalten. Wichtige Exportwaren waren Felle, Holz, Honig und Wachs, Met und Bier. Lange Zeit befand sich Nowgorod in einem Dualismus mit dem aufsteigenden Moskau, wobei Nowgorod die freiheitlichere Gesellschaftsordnung repräsentierte. Im 15. Jahrhundert endete diese Rivalität jedoch mit dem Sieg Moskaus über Novgorord 1478 und hundert Jahre später wurde die Stadt durch die Truppen Iwan IV.(Iwan Grosny) noch einmal brutal auf Linie gebracht. Während der Zeit der Wirren wurde Nowgorod von den Schweden besetzt und zerstört. Die Stadt erlebte danach einen kurzzeitigen Aufschwung, doch nach der Gründung von Sankt Petersburg im Jahr 1703 sank ihre wirtschaftliche und strategische Bedeutung als Russlands Vorposten im Nordwesten.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Weliki Nowgorod ist umgeben von weitläufigen Moor- und Waldgebieten, in denen insbesondere Torf abgebaut wird. Sehenswert ist die gesamte Altstadt zu beiden Seiten des Wolchow im Westen unter anderem mit dem Kreml aus dem 11. Jahrhundert und zahlreiche Kirchen, darunter die Sophienkathedrale. Im Osten mit dem Jaroslawl-Hof mit vielen schönen Bauten. Die Altstadt und seine Umgebung birgt viele Klöster, darunter ganz besonders das am Ufer des Ilmen - Sees gelegene Juriew-Kloster von 1030 und das Antonius-Kloster, das sich auf dem heutigen Universitätsgelände befindet, sowie das Zverin Kloster und das das Peryn Kloster. Ein Freilichtmuseum für Holzarchitektur veranschaulicht die Holzarchitektur Russlands. Die gesamte Altstadt mit Kirchen, Klöstern und Kreml gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
[Bearbeiten] Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Abteilung der Nordöstlichen Akademie für Staatsdienst Nowgorod
- Abteilung Nowgorod für Fernausbildung der Akademie St. Petersburg des Innenministeriums Russlands
- Staatliche Jaroslaw-Mudryj-Universität Nowgorod
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Nowgorod
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Anton Stepanowitsch Arenski, Komponist
- Mstislaw Walerianowitsch Dobuschinski, russischer Maler, Kunstkritiker und Memoirenschriftsteller
- Boris Tichonowitsch Koschewnikow, russischer Komponist und Professor
- Michail Wassiljewitsch Matjuschin, russischer Komponist und Maler
[Bearbeiten] Literatur
- „Nowgorod“ von Norbert Angermann und Klaus Friedland, ISBN 3412137014 (Anm.: wissenschaftliche Literatur über die mittelalterliche Handelsmetropole Nowgorod)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Weliki Nowgorod ist Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse. Außerdem unterhält Weliki Nowgorod Städtepartnerschaften mit folgenden Orten:
Bielefeld, 1983 Bundesrepublik Deutschland
Straßburg, Frankreich
Uusikaupunki, Finnland
Moss, Norwegen
Rochester, Vereinigtes Königreich
Watford, Vereinigtes Königreich
Nanterre, Frankreich
Zibo, Volksrepublik China
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Nowgorod – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- http://www.veliky-novgorod.ru/htmlrus/index.htm
- http://mapcy.narod.ru/index.htm
- http://www.weblab.ru/dalv/museum /
- www.novgorod.ru - Offizielle Website, englisch
- http://www.velikiynovgorod.ru/
Weliki Nowgorod
Borowitschi | Cholm | Demjansk | Malaja Wischera | Okulowka | Pestowo | Solzy | Staraja Russa | Tschudowo | Waldai | Welisch