Wentorf bei Hamburg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Herzogtum Lauenburg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 30′ N, 10° 15′ O53° 30′ N, 10° 15′ O | |
Höhe: | 48 m ü. NN | |
Fläche: | 6,87 km² | |
Einwohner: | 11.433 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 1664 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 21465 | |
Vorwahl: | 040 | |
Kfz-Kennzeichen: | RZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 53 129 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 16 21465 Wentorf |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Matthias Heidelberg (CDU) |
Wentorf bei Hamburg ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg im Süden Schleswig-Holsteins.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Die Gemeinde Wentorf bei Hamburg liegt mit ihrer Gemarkung im südwestlichen Teil des Kreises Herzogtum Lauenburg. Sie grenzt im Süden und Westen an die Hansestadt Hamburg, Stadtteil Bergedorf, im Norden an die jenseits der Bille gelegene und zum Kreis Stormarn gehörende Stadt Reinbek und im Osten an die Gemeinden Wohltorf und Börnsen. Das Gemeindegebiet ist 686,6 ha groß.
Geschichte
Erstmals im Jahre 1217 unter dem Namen Wenetdorp urkundlich erwähnt, konnte Wentorf im Jahre 1967 auf sein 750-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Bedeutung des Namens liegt auf der Hand. Wentorf heißt „Wendendorf“, ein Dorf, das zu der Zeit, als es so benannt wurde, von Slawen bewohnt war. Im Laufe seiner über 750-jährigen wechselvollen Geschichte hat sich Wentorf grundlegend gewandelt. Zusammenhänge zwischen ferner Vergangenheit und Gegenwart sind nur noch vereinzelt zu erkennen.
Im Mittelalter gehörte Wentorf zum Kloster Reinbek, nach der Reformation zum herrschaftlichen Amt Schwarzenbek. Nach den Verwaltungsreformen von 1889 setzte eine Strukturänderung in dem alten Bauerndorf ein. In der Nähe der Bille und des Bahnhofs entstand ein Villenviertel. In anderen Ortsteilen siedelten sich Handwerker und Arbeiter an. Bis zum Jahre 1910 hatte sich das Dorf Wentorf mit seiner landschaftlich schönen Lage zu einem Vorort von Hamburg mit 1200 Einwohnern entwickelt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war der Ort durch Eisenbahn und Landstraße mit der Großstadt Hamburg verbunden. Dadurch war Wentorf an das Wirtschafts- und Handelszentrum Hamburg herangerückt und erhielt ganz andere Entfaltungsmöglichkeiten als die meisten ihren ländlichen Charakter wahrenden Nachbargemeinden.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden in Wentorf Kasernen, die über 2000 Soldaten beherbergten, errichtet. Nach 1945 wurde die Anlage für „Displaced persons“ und ab 1952 für Flüchtlinge genutzt.
Von 1960 bis Mitte der 1990er Jahre war Wentorf Standort der Bundeswehr. Stationiert waren in der Bose-Bergmann-Kaserne und der Bismarck-Kaserne die Panzergrenadierbataillone 162 und 172, Jägerbataillon 66, Panzerartilleriebataillon 165, Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 16, Nachschubkompanie 160 und zeitweilig auch die Panzerjägerkompanie 160.
Wentorf heute
Heute ist Wentorf zentraler Ort (Stadtrandkern 2. Ordnung) mit über 11.000 Einwohnern. Unter den erwerbstätigen Einwohnern befinden sich viele Berufspendler, vorwiegend nach Hamburg.
Die Gemeinde erfüllt für ihren Verflechtungs- bzw. Nahbereich übergemeindliche Aufgaben, und zwar neben der Abwasserbeseitigung insbesondere im Bereich der Bildung (Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Grundschule, Schulkindergarten), aber auch auf den Gebieten Sport, Kultur, Umweltschutz u.a. Die Bauleitplanung der Gemeinde ist auf ein weiteres kontinuierliches Anwachsen der Einwohnerzahl bis zu höchstens 12.000 Einwohnern ausgerichtet. In Wentorf gibt es acht Kindergärten.
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Gold ein sechsspeichiges schwarzes Wagenrad unter einem grünen Rautenkranz im Schildhaupt.“ (Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein)
Die Wappenfarben Gold, Schwarz und Grün wurden den Farben der Askanier, der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, entnommen, die die Geschichte der Gemeinde Wentorf bei Hamburg fünf Jahrhunderte hindurch bestimmten. Das Wagenrad kennzeichnet die Bedeutung, die diese Erfindung für die wirtschaftliche Entwicklung Wentorfs besaß und besitzt. Das Wagenrad erinnert an die Spanndienste, die der Hufner seinem Herrn Jahrhunderte lang zu leisten hatte, an die Holzwirtschaft der Bauern und den Handels- und Transitverkehr auf der ehemaligen Frachtstraße zwischen Lübeck und Hamburg, der heutigen Bundesstraße 207. Der grüne Rautenkranz im Schildhaupt über dem Wagenrad stellt den Bezug zur Geschichte Wentorfs her und legt die Eindeutigkeit des Rades als Sinnbild der Gemeinde fest. Der grüne Rautenkranz ist ebenfalls aus dem Wappen der askanischen Vorfahren überliefert. Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg sahen den Rautenkranz als Sinnbild des Wohlergehens ihres Landes - und damit ihrer Landsleute - an.
Bildungswesen
In Wentorf gibt es vier Schulen:
- Grundschule Wentorf; Achtern Höben 14
- Fritz-Specht Schule Wentorf (Hauptschule); Fritz-Specht Weg 1
- Realschule Wentorf; Achtern Höben 3
- Gymnasium Wentorf; Hohler Weg 16
Im Bildungswesen kam es in den Jahren 2004 bis 2006 zu großen Investitionen, da die Schülerzahlen in den letzten Jahren stark anstiegen. Die Realschule sowie das Gymnasium bekamen Anbauten, die 2006 fertiggestellt wurden. Das Gymnasium verfügt nun über neue naturwissenschaftliche Fachräume, sowie eine Cafeteria für die Oberstufenschüler. Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 hat das Gymnasium Wentorf einen Musikzweig.
Verkehr
Die Buslinie 235, die zwischen dem S-Bahnhof Reinbek und dem S- und Fernverkehrsbahnhof Hamburg-Bergedorf pendelt, schließt Wentorf an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) an. Vom Reinbeker S-Bahnhof ist die Hamburger Innenstadt innerhalb von 25 Minuten zu erreichen. Der Ort wird durch die Bundesstraße 207 durchquert, die nach Hamburg-Bergedorf in die eine bzw. nach Mölln und Ratzeburg in die andere Richtung führt.
Religion
In Wentorf gibt es eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde.
Die katholische Gemeinde Wentorfs gehört seit dem Zusammenschluss der katholischen Kirchengemeinden aus Reinbek, Glinde und Trittau am ersten Januar 2006, der „Seliger Niels Stensen“-Gemeinde an, deren Hauptkirche die Herz-Jesu-Kirche in Reinbek ist.
Persönlichkeiten
- Achim Reichel (* 1944) Musiker, Komponist und Produzent
- Christian Bruhn (* 1934) Komponist, Arrangeur und Textdichter
- Fritz Specht (1891 - 1975) niederdeutscher Schriftsteller
Literatur
- Ralf Heese, Wolfgang Stabenow, William Boehart (Hrsg.): Vom Süden Wentorfs zu Wentorf Süd. Viebranz-Verlag, ISBN 3-921595-45-2, Erschienen: Herbst 2004
Albsfelde | Alt Mölln | Aumühle | Bäk | Bälau | Basedow | Basthorst | Behlendorf | Berkenthin | Besenthal | Bliestorf | Börnsen | Borstorf | Breitenfelde | Bröthen | Brunsmark | Brunstorf | Büchen | Buchholz | Buchhorst | Dahmker | Dalldorf | Dassendorf | Düchelsdorf | Duvensee | Einhaus | Elmenhorst | Escheburg | Fitzen | Fredeburg | Fuhlenhagen | Geesthacht | Giesensdorf | Göldenitz | Göttin | Grabau | Grambek | Grinau | Groß Boden | Groß Disnack | Groß Grönau | Groß Pampau | Groß Sarau | Groß Schenkenberg | Grove | Gudow | Gülzow | Güster | Hamfelde | Hamwarde | Harmsdorf | Havekost | Hohenhorn | Hollenbek | Hornbek | Horst | Juliusburg | Kankelau | Kasseburg | Kastorf | Kittlitz | Klein Pampau | Klein Zecher | Klempau | Klinkrade | Koberg | Kollow | Köthel | Kröppelshagen-Fahrendorf | Krukow | Krummesse | Krüzen | Kuddewörde | Kühsen | Kulpin | Labenz | Langenlehsten | Lankau | Lanze | Lauenburg/Elbe | Lehmrade | Linau | Lüchow | Lütau | Mechow | Möhnsen | Mölln | Mühlenrade | Müssen | Mustin | Niendorf/ Stecknitz | Niendorf bei Berkenthin | Nusse | Panten | Pogeez | Poggensee | Ratzeburg | Ritzerau | Römnitz | Rondeshagen | Roseburg | Sahms | Salem | Sandesneben | Schiphorst | Schmilau | Schnakenbek | Schönberg | Schretstaken | Schulendorf | Schürensöhlen | Schwarzenbek | Seedorf | Siebenbäumen | Siebeneichen | Sierksrade | Sirksfelde | Steinhorst | Sterley | Stubben | Talkau | Tramm | Walksfelde | Wangelau | Wentorf (Amt Sandesneben) | Wentorf bei Hamburg | Wiershop | Witzeeze | Wohltorf | Woltersdorf | Worth | Ziethen