Asea Brown Boveri
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Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
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Gegründet | 1988 (ASEA: 1980, BBC: 1981) |
Unternehmenssitz | Zürich, Schweiz |
Unternehmensleitung | Fred Kindle |
Mitarbeiter | 108.000 (2006) |
Umsatz | 24,412 Mrd. USD (2006) |
Produkte | Energie- und Automationstechnik |
Webadresse | www.abb.com |
ABB, (früher Asea Brown Boveri) ist ein Konzern der Elektrotechnik mit Hauptsitz in Zürich. Der Konzern ist weltweit tätig und beschäftigt heute insgesamt cirka 108.000 Mitarbeiter in 100 Ländern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschäftsbereiche
ABB ist in vielen Bereichen tätig:
[Bearbeiten] Energietechnik-Produkte
Energietechnik-Produkte sind die Kernkomponenten für die Stromübertragung und -verteilung. Der Geschäftsbereich umfasst das ABB-Fertigungsnetz für Transformatoren, Schaltanlagen, Leistungsschalter, Kabel und anderes Zubehör. Sie bietet außerdem alle Dienstleistungen an, um die Leistungsfähigkeit und eine lange Lebensdauer der Produkte zu gewährleisten.
[Bearbeiten] Energietechnik-Systeme
Der Bereich Energietechnik-Systeme beliefert Versorgungsunternehmen mit einer breiten Palette von schlüsselfertigen Systemen und Dienstleistungen für die Stromübertragung, Stromverteilung und für Kraftwerke. Die Hauptfelder dieses Geschäftsbereiches sind Unterstationen und Automatisierungssysteme für Unterstationen. Weitere Schlüsselprodukte sind flexible Wechselstrom-Übertragungssysteme (FACTS), Hochspannungs-Gleichstrom-Systeme(HVDC) und Netzwerkmanagement-Systeme. In der Stromerzeugung bietet die Division Energietechnik-Systeme die Instrumentierung, Steuerung und Elektrifizierung von Kraftwerken an.
[Bearbeiten] Automationsprodukte
Dieser Geschäftsbereich unterstützt Kunden durch energieeffiziente und zuverlässige Produkte bei der Produktivitätssteigerung. Dazu gehören Antriebe, Elektromotoren und Generatoren, Niederspannungsprodukte, Instrumentierung und Prozessanalyse, sowie Leistungselektronik. Die Branchen reichen dabei von der Verfahrens-, Fertigungs- und Versorgungsindustrie bis zu Geschäfts- und Wohnbauten.
[Bearbeiten] Prozessautomation
Dieser Bereich bietet Kunden integrierte Lösungen für die Automatisierung und Optimierung von industriellen Produktions- und Geschäftsprozessen und branchenspezifisches Anwendungswissen an. Das Leistungsangebot zielt auf die Branchen Öl und Gas, Energie, Chemie und Pharma, Zellstoff und Papier, Metallverarbeitung, Minerale, Marine und Turbolader. Die Kunden profitieren von einer erhöhten Anlagen-Produktivität sowie von Energieeinsparungen.
[Bearbeiten] Robotik
ABB hat weltweit die meisten Roboter implementiert und bietet darüber hinaus auch Software für Roboter, Zusatzausstattungen und modulare Fertigungszellen für Aufgaben wie Montage, Lackieren, Endbearbeitung und Maschinenbeschickung an. Hauptabsatzmärkte sind die Automobilindustrie, Gießereien, Konfektionierung und Verpackung, Materialhandhabung und die Konsumgüterindustrie.
[Bearbeiten] ABB Lummus
Zusätzlich zu den Automations-Aktivitäten von ABB in der Öl- und Gasindustrie entwirft und beliefert ABB Lummus Global weiterhin Produktionsstätten, Raffinerien und petrochemische Anlagen.
[Bearbeiten] Telekommunikation
In Australien spielt ABB eine wichtige Rolle bei der Instandsetzung und Instandhaltung des australischen Kupferdraht-Telefonnetzes (gehört zu Telstra).
[Bearbeiten] Geschichte
Die ABB entstand 1988 aus der Fusion der schwedischen Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget (ASEA) und der schweizerischen Brown, Boveri & Cie (BBC) zur Asea Brown Boveri (ABB). Diese Fusion, durch die ABB zur weltweiten Nummer drei der Elektrotechnik wurde, galt damals als Meilenstein der Wirtschaftsgeschichte. Die wichtigsten Produkte des Konzerns waren Kraftwerke, insbesondere Gasturbinen-, Dampfturbinen- und GuD-Kraftwerke, Lokomotiven, Turbolader und elektrische Schaltanlagen.
[Bearbeiten] 1990er-Jahre
Der damalige CEO, Percy Barnevik kaufte in den nächsten Jahren in grossem Stil noch weitere Firmen ein. Eine dieser Firmen, die amerikanische Combustion Engineering, sah sich in den Neunzigerjahren in den USA mit riesigen Schadenersatzforderungen von Asbestopfern konfrontiert, was die Firma 2002 an den Rand des Zusammenbruchs brachte. Die Firma hat inzwischen einen Vergleich mit den Gläubigern ausgehandelt, der vom zuständigen US-Gericht am 1. April 2006 genehmigt wurde. [1] Barnevik erhielt nach seinem Austritt eine Abfindung in Höhe von 150 Millionen Schweizer Franken, welche noch heute als die größte Abfindung aller Zeiten gilt.
In den 1990er-Jahren wurde der Verwaltungsrat von Financiers wie Martin Ebner dominiert, denen aber der nötige lange Atem für das Lokomotiven- und Kraftwerkgeschäft fehlte. In der Folge stieg die ABB aus der Verkehrstechnik-Branche aus und verkaufte den 50%-Anteil am Joint-Venture Adtranz an Daimler-Benz. Danach wurde die Kraftwerkssparte an die Firma ALSTOM veräußert. Dies wirkte sich jedoch auch auf die übrigen Bereiche des Konzerns negativ aus, von denen viele Zulieferer der Kraftwerksparte waren.
In den späten 1990ern leitete der Schwede Göran Lindahl den Konzern. Unter ihm wurde 1999 die Traditionsfirma Hartmann & Braun zusammen mit der Elsag Bailey übernommen und in den Konzern eingegliedert. Das Produktgeschäft wurde in heutige ABB Automation Products GmbH, mit Hauptsitz in Ladenburg, eingebracht, das Systemgeschäft in verschiedene Tochtergesellschaften der deutschen ABB eingebracht.
[Bearbeiten] 2000er-Jahre
Im Jahr 2000 feierte die ABB, obwohl nur 12 Jahre in dieser Form existent, aufgrund der Historie der vormaligen BBC, ihr 100-jähriges Bestehen. In Deutschland wurde dies mit der beginnenden Kampagne "Tour Futur", einem auf Zukunft ausgerichteten Umgestaltungsprozess der ABB zusammengelegt. Neuer Deutschlandchef wurde der Schwede Bengt Pihl. Erklärtes Ziel des Managements war es, im Vergleich zu Siemens in allen konkurrierenden Geschäftszweigen die Nummer 1 zu werden. Konsequent wurden Geschäftsbereiche der "alten Technologie" wie Kraftwerks- und Kläranlagentechnik sowie das Turbinengeschäft reduziert.
Ab 2001 war der informatikorientierte Joergen Centerman CEO, der den Umgestaltungsprozess der ABB konsequent fortsetzen wollte und dabei die Intention hatte, die ABB müsse sich vorrangig den neuen Informationstechnologien und Dienstleistungen widmen. Eine Maßnahme diesbezüglich war die totale Integration der zuvor für CSC-Plönzke tätigen Informatiker und PC-Dienstleister. Diese wurden nach dem Vorbild der SBS zunächst in die interne Business Unit "KIS" (Kommunikations & Informations Systeme) überführt, nach dem allgemeinen Niedergang des IT-Marktes nach 2001 jedoch später erst wieder ausgegliedert und schließlich vollständig verkauft. Aufgrund der insgesamt verfehlten Strategie musste Centerman kurz darauf seinen Sessel räumen. Die Aktien verloren in dieser Zeit teilweise bis zu 70% ihres Wertes. Als Notmassnahme wurde der gesamte Konzern im Bereich Management umstrukturiert und die bisherigen Führungskräfte der einzelnen Geschäftsbereiche weitgehend entmachtet. Stattdessen wurden 7 sogenannte business area manager eingesetzt, die tageweise aus der Schweiz einflogen, um das lokale Management zu beraten und zu kontrollieren.
Vom 5. September 2002 bis zum 31. Dezember 2004 leitete Jürgen Dormann den Konzern als CEO und wurde am 1. Januar 2005 von Fred Kindle, bis dahin CEO der Sulzer AG, abgelöst. Seitdem widmet Dormann sich nur noch seinem Amt als Präsident des Verwaltungsrates.
[Bearbeiten] Situation
Im Geschäftsjahr 2005 betrug der Jahresumsatz des Gesamtkonzerns rund 22,44 Mrd. US-Dollar und schloss erstmals seit mehreren Jahren wieder mit einem Netto-Konzerngewinn von 735 Mio. US$ ab.
Grösster Einzelaktionär der ABB mit 8% des Aktienkapitals und der Stimmrechte ist die schwedische Investor AB, das übrige Aktienkapital verteilt sich auf rund 288'000 Aktionäre, von welchen niemand die Schwelle der Meldepflicht von 5% erreicht.
[Bearbeiten] Landesgesellschaften
ABB Deutschland, mit Sitz in Mannheim, ist die grösste Landesgesellschaft und beschäftigt zurzeit 12'600 Mitarbeiter an 51 Standorten, allerdings sinkt diese Zahl stetig. So waren es im Jahr 2000 noch über 20'000. Der deutsche Jahresumsatz 2004 betrug 2,68 Milliarden Euro, allerdings ist auch hier ein Rückgang im Vergleich zu 3,5 Milliarden im Jahr 2000 zu verzeichnen. Der Konzern erwirtschaftete dabei einen Überschuss von 76 Mio Euro, das Geschäftsvolumen betrug 3 Milliarden Euro.
[Bearbeiten] Tochterunternehmen
- Busch-Jaeger Elektro GmbH, Deutschland
- Pucaro, Deutschland
- Calor-Emag Schaltanlagen, Deutschland
- Stotz-Kontakt, Deutschland
- CMC Carl Meier & Cie, Schaffhausen Schweiz
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Catrina: ABB – Die verratene Vision. Orell Füssli, Zürich 2003, ISBN 3280060044
[Bearbeiten] Weblinks
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