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Cham (Oberpfalz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Cham
Cham
Deutschlandkarte, Position von Cham hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Cham
Koordinaten: Koordinaten: 49° 13′ N, 12° 39′ O49° 13′ N, 12° 39′ O
Höhe: 370 m ü. NN
Fläche: 80,67 km²
Einwohner: 17.258 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 214 Einwohner je km²
Postleitzahl: 93413 (alt: 8490)
Vorwahlen: 0 99 71
Kfz-Kennzeichen: CHA
Gemeindeschlüssel: 09 3 72 116
Stadtgliederung: 53 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 2
93413 Cham
Webpräsenz:
Bürgermeister: Leo Hackenspiel
(Freie Wähler)

Cham ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberpfalz in Ostbayern, der seit der Gebietsreform 1972 auch die früheren Landkreise Waldmünchen und Kötzting (letzterer gehörte vormals zu Niederbayern) sowie den östlichen Teil des ehemaligen Landkreises Roding umfasst.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Stadt Cham liegt an dem Fluss Regen, der in Regensburg in die Donau mündet, in der Cham-Further Senke, einem tiefen Taleinschnitt, der das Mittelgebirge Oberpfälzer Wald im Nordosten vom Mittelgebirge Bayerischer Wald im Süden teilt, etwa 20 km westlich der tschechischen Grenze.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Die Stadt Cham grenzt im Norden an die Gemeinden Pemfling, Waffenbrunn und Willmering, im Nordosten an Weiding und im Osten an Runding sowie Chamerau. Im Südosten liegt die Gemeinde Zandt, im Süden Traitsching, im Südwesten Schorndorf, im Westen die Stadt Roding und im Nordwesten die zur Verwaltungsgemeinschaft Stamsried gehörende Gemeinde Pösing.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Cham besteht neben der Kernstadt aus 52 weiteren Stadtteilen:

Stadtteile von Cham
Altenmarkt Altenstadt Ammerlingshof Brückl Brunn
Chameregg Chammünster Eichberg Ellersdorf Gredlmühle
Gutmaning Haderstadl Haidhäuser Haidmühle Hanzing
Hilm Hof Höfen Janahof Kammerdorf
Katzbach Katzberg Kühberg Kothmaißling Laichstätt
Lamberg Loch Loibling Michelsdorf Neumühle
Nunsting Oberhaid Ponholzmühle Quadfeldmühle Ried am Pfahl
Ried am Sand Rissing Schachendorf Scharlau Schlammering
Schlondorf Schönferchen Selling Siechen Stadl
Tasching Thierlstein Untertraubenbach Vilzing Wackerling
Windischbergerdorf Wulfing

[Bearbeiten] Geschichte

Ödenturm der Burgruine Chameregg
Ödenturm der Burgruine Chameregg

Im Jahr 748 gründeten Benediktinermönche aus dem Regensburger Kloster St. Emmeram im heutigen Stadtteil Chammünster eine "Cella" (klösterliche Niederlassung), die als sogenannte Urpfarrei mit dem späteren Marienmünster zum Ausgangspunkt der Besiedelung des Oberen Bayerischen Waldes wurde.

Im Jahr 976 wurde Cham als "Civitas Camma" erstmals als Stadt erwähnt. Auf dem Galgenberg stand einst eine Reichsburg, die den Handelsweg nach Böhmen sicherte. Um das Jahr 1000 erhielt Cham eine eigene Münzstätte. Es wurde der sogenannte Chamer Denar geprägt. Der Name "Cham" [Ka:m] ist keltischen Ursprungs ("Kambos") und bedeutet so viel wie "Kurve" oder "Krümmung". In der Nähe des Chamer Stadtteils Altenstadt mündet das windungsreiche Flüsschen Chamb in den Regen, welches vermutlich der Namensgeber für diese erste Siedlung am Regenknie war. Gerne wird der Name "Cham" jedoch auch von "Kamm" abgeleitet, weshalb das Wappen der Stadt auch einen Kamm enthält.

Im 13. Jahrhundert verlegte man die Stadt an ihren heutigen Standort. Während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert durchlebten die Chamer Bürger harte Zeiten. 1429 belagerten die Hussiten vergeblich die Stadt. Bei Satzdorf, vor den Toren Chams, gelang deutschen Rittern ein erster Sieg über die Hussiten, zu dem Heinrich Notthafft "der Reiche" von Wernberg auf Runding erheblich beitrug. 1742 eroberten und zerstörten die Panduren unter Franz Freiherr von der Trenck die Stadt.

1861 wurde Cham an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Eine Phase relativen Wohlstands folgte, Cham gehörte zu den wichtigsten süddeutschen Umschlagplätzen für Holz.

Am 18. April 1945 wurden bei einem englischen Luftangriff auf den westlichen Teil Chams 63 Menschen getötet. Durch zahlreiche Kriegsflüchtlinge aus Schlesien und dem Sudetenland wuchs die Einwohnerzahl von 5.860 auf über 10.000 an.

Bei der Gebietsreform in Bayern 1972 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altenmarkt, Loibling, Thierlstein sowie Teile der Gemeinden Penting und Rhanwalting und 1978 schließlich die Gemeinden Chammünster und Windischbergerdorf in die Stadt Cham eingemeindet.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Cham besteht aus 24 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 3. März 2002 ergab folgende Sitzverteilung bei einer Wahlbeteiligung von 66,9 Prozent (13.340 wahlberechtigte Bürger):

Partei Sitze
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 6
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 2
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 1
Freie Wähler (FW) 3
Christliche Wählergemeinschaft mit Gemeindeteilen 3
Christliche Wählergemeinschaft Windischbergerdorf 2
Gemeindewohl Loibling-Katzbach/Cham-West 2
Sonstige 5
Gesamt 24

[Bearbeiten] Bürgermeister

Seit 1984 ist Leo Hackenspiel (Freie Wähler) Erster Bürgermeister der Stadt Cham. Seine letzte Wiederwahl erfolgte am 3. März 2002.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung:

Das Wappen zeigt "unter dem Schildhaupt mit den bayerischen Rauten, belegt mit zwei schräg gekreuzten silbernen Schwertern mit goldenen Griffen, in Rot zwischen zwei silbernen Zinnentürmen eine Zinnenmauer, die mit einem roten Schild belegt ist, darin ein silberner Kamm."
Wappengeschichte:

Das Wappen verbindet das vom mittelalterlichen Siegel hergeleitete Wappenbild der zweitürmigen Burg mit aufgelegtem Schild, darin der (falsch) redende Kamm, mit dem 1809 durch König Maximilian I. Joseph für Kriegsverdienste verliehenen neuen Schildhaupt mit den bayerischen Rauten und den gekreuzten Schwertern. Zinnentürme und Zinnenmauer als Symbole für den Stadtstatus sind ebenso wie der Kamm schon in den Siegeln seit dem 13. und 14. Jahrhundert belegt. Seit 1398 sind viele farbige Abbildungen des Wappens mit silbernem oder goldenem Kamm in Rot, jedoch fast immer ohne Burg, überliefert. Im 19. Jahrhundert war die Feldfarbe überwiegend Schwarz statt Rot.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Mit der Schweizer Gemeinde Cham ZG besteht seit 1981 ein Partnerschaftsvertrag. Seit 1993 besteht eine Partnerschaft mit der tschechischen Kreisstadt Klattau (Klatovy).

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klosterkirche Maria Hilf
Klosterkirche Maria Hilf
Museum SPUR
Museum SPUR
Schlosskapelle auf dem Katzberg
Schlosskapelle auf dem Katzberg

[Bearbeiten] Museen

  • Städtische Galerie im Cordonhaus
  • Museum SPUR, Malerei, Plastik und Arbeiten auf Papier der Künstlergruppe SPUR (1959 – 1964)

[Bearbeiten] Bauwerke und Plätze

  • Biertor
  • Historisches Rathaus
  • Marktplatz
  • Steinmarkt
  • Straubinger Turm
  • Pfarrkirche St. Jakob
  • Schlosskapelle auf dem Katzberg
  • Marienmünster im Stadtteil Chammünster
  • Burgruine Chameregg
  • Klosterkirche Maria Hilf der Redemptoristen
  • Franziskanerkirche
  • Spitalkirche
  • Pfarrkirche St.Josef
  • Erlöserkirche
  • Grasslturm

[Bearbeiten] Parks

Im Zuge der Kleinen Landesgartenschau "Natur in der Stadt Cham" im Jahr 2001 wurden Grünanlagen der Stadt erneuert und auch teilweise neu angelegt. Der nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernte Stadtpark beim Redemptoristenkloster bildet die grüne Lunge der Stadt. Südöstlich vom Zentrum befindet sich mit der Quadfeldmühle eine große Grünfläche, die auch zum Sport einlädt. Außerdem findet man vor allem am Regenufer in die Natur eingearbeitete Promenaden.

[Bearbeiten] Sport

Fußball
Der ASV Cham spielt in der Bayerischen Landesliga Mitte. Die DJK Vilzing spielte bis 2006 ebenfalls in der Landesliga Mitte und steht nach dem Abstieg 2006 vor dem Wiederaufstieg mit dem neuen Trainer Franz Koller. Das Stadion der DJK Vilzing im Stadtteil Vilzing trägt seit dem 23. September 2005 den Namen "Manfred-Zollner-Stadion".

Schießen
Die Luftpistolenmannschaft der Reichsburgschützen Siechen Altenstadt e. V. schießt im zweiten Jahr in der Bayernliga Nord Ost.

Eisstock
Die Damenmannschaft des 1. FC Katzbach schießt im zweiten Jahr in der Bundesliga.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Neujahrsempfang der Stadt Cham und des Fernmeldebataillons (FmBtl) 4
  • April: Gauschützenball im Haus des Gastes im Stadtteil Chamerau
  • April (meist am 30. April): Aufstellen des Maibaums am Marktplatz Cham
  • Mai: Frühlingsfest am Festplatz
  • Mai: Feuerstutzenschießen
  • Juli: Volksfest am Festplatz
  • Juli: Seifenkistenrennen in der Hafnerstraße
  • Dezember: Christkindlmarkt am Spitalplatz

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Cham hat die Funktion eines Mittelzentrums und ist Sitz zahlreicher Behörden. In der Nordgau-Kaserne ist das Fernmeldebataillon (FmBtl) 4 der Panzerbrigade 12 stationiert.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Fernstraßen

In Cham kreuzen sich die drei Bundesstraßen B 85 (AmbergPassau), B 22 (Weiden – Cham) und B 20 (StraubingFurth im Wald).

[Bearbeiten] Eisenbahn

Cham liegt an der Eisenbahnlinie Furth im WaldSchwandorf. In Cham zweigen Stichstrecken nach Waldmünchen und Bad KötztingLam ab.

Die Hauptstrecke wird von der Regentalbahn unter dem Markennamen Oberpfalzbahn im Auftrag der Deutschen Bahn AG im Stundentakt, die Stichstrecken im Zweistundentakt befahren. Zusätzlich gibt es dazu täglich drei Direktverbindungen nach Nürnberg, zwei Direktverbindungen nach München sowie drei Direktverbindungen nach Prag.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • ALPA-Franzbranntwein
  • ATOSS CSD
  • Ensinger
  • Frank-CNC Maschinenbau
  • Frey Handelsgruppe
  • GEBHARDT Transport- und Lagersysteme GmbH
  • Goldsteig Käserei Bayerwald
  • Modehaus Heilingbrunner KG
  • HIW Software Solutions GmbH
  • Kappenberger + Braun E-Tech GmbH & Co. KG
  • MBP Consulting
  • P&S Maschinenbau GmbH
  • Ludwig Schierer GmbH
  • Siemens AG
  • Wanninger & Kollegen – Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer
  • Zollner AG

[Bearbeiten] Medien

  • Chamer Zeitung (Auflage: 10.215 gesamt) – Regionalausgabe des Straubinger Tagblattes / Landshuter Zeitung
  • Bayerwald-Echo (Auflage: 16.170 gesamt) – Regionalausgabe der in Regensburg erscheinenden Mittelbayerischen Zeitung

[Bearbeiten] Bildung

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

  • Dr. Max Fischer, Staatssekretär a. D. (1967)
  • Johann Posel, Bauingenieur (1971)
  • Dr. Karl Bosl, Historiker (1984), † 1993
  • Friedrich Hutter, Studiendirektor (1985), † 1993
  • Dr. Adalbert Frey, Kaufmann (1997), † 2006
  • Anton Kuchenreuter, Kaufmann und Büchsenmachermeister (2000)
  • Gerhard Schmidt, Künstler, NS-Zeitzeuge und Grünen-Politiker (2000)
  • Pfarrer Gerhard Huf (2005)
  • Pfarrer i. R. Franz Xaver Hebauer (2006)

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Sonstiges

[Bearbeiten] Weblinks

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