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Leviathan (Mythologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

"Die Vernichtung des Leviathan", Gravur von Gustave Doré, 1865
"Die Vernichtung des Leviathan", Gravur von Gustave Doré, 1865

Leviathan (hebr. לווייתן liw-wi-jatan „der sich Windende“) ist der Name eines im Meer lebenden Ungeheuers der jüdisch-christlichen Mythologie. Er besitzt die Gestalt einer Schlange oder eines Drachen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorbiblische Einflüsse

Beeinflusst wurde die Vorstellung des Leviathan bereits durch verschiedene altorientalische Mythen. Zu nennen ist etwa die drachengestaltige mesopotamische Salzwassergöttin Tiamat, oder auch das kanaanitische Götterpaar Baal und Anath, die ein siebenköpfiges Seeungeheuer namens Lotan besiegt haben sollen.

[Bearbeiten] Biblisch-talmudische Tradition

[Bearbeiten] Herkunft

Nach Psalm 104,26 hat Gott den Leviathan geschaffen, "um mit ihm zu spielen". Nach dem Kapitel Avoda Zara des babylonischen Talmuds pflegt er dies in den letzten drei Tagesstunden zu tun, nachdem er die Tora studiert, über die Welt gerichtet und die Welt genährt hat. Das Böse als Spielzeug Gottes - sicherlich eine außergewöhnliche Antwort auf die alte theologische Frage nach der Theodizee.

[Bearbeiten] Beschreibung

Der Leviathan trägt vor allem Züge des Krokodils, aber auch des Drachen, der Schlange und des Wales, dementsprechend wird er in manchen Bibelübersetzungen auch einfach nur mit dem Namen eines dieser Tiere übersetzt. Mitunter wird er aber auch lediglich als Allegorie auf die vernichtende Kraft des Meeres aufgefasst, und damit als Gegenstück zum Landtier Behemoth und dem, dem Luftreich zugeordneten, Vogel Ziz, welcher im Gegensatz zu Behemoth und Leviathan nicht biblischen Ursprungs ist.

Eine detaillierte Beschreibung des bösartigen Ungeheuers findet sich im Hiob 40,25-41,26, wo seine Macht und Stärke als Sinnbild für die Furchtlosigkeit von Hiobs Aufbegehren gegen sein Schicksal dient.

"Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen? (...) Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, daß es ein Streit ist, den du nicht ausführen wirst. (...) Niemand ist so kühn, daß er ihn reizen darf; (...) Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen? (...) Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und eng ineinander. (...) Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. (...) Die Gliedmaßen seines Fleisches hangen aneinander und halten hart an ihm, dass er nicht zerfallen kann. Sein Herz ist so hart wie ein Stein (...) Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken (...) Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht (...) Er macht, daß der tiefe See siedet wie ein Topf (...) Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein. Er verachtet alles, was hoch ist"
(Luther-Übersetzung von 1534)

[Bearbeiten] Vernichtung durch Gott

Da jegliches menschliche Mühen vor einem derartigen Ungeheuer zuschanden werden muss (vgl. auch Hiob 3,8), bleibt es Gott selbst vorbehalten, am Ende der Zeit den Leviathan zu besiegen. Nach Psalm 74,14 wird er ihm "den Kopf zermalmen", nach Jes 27,1 "mit seinem harten, großen, starken Schwert (...) töten", nach anderer Übersetzung auch erwürgen. Nach dem Traktat Moed Katan im Babylonischen Talmud schließlich wird der Leviathan aus dem Meer geangelt wie ein gewöhnlicher Fisch.

Ungeheuer Leviathan, Behemoth, Ziz; Bibelillustration, Ulm, 1238
Ungeheuer Leviathan, Behemoth, Ziz; Bibelillustration, Ulm, 1238

Nach einer üblicherweise zum Erntedankfest vorgetragenen Hymne namens Akdamut bzw. dem Talmud-Traktat Baba Bathra kommt es nach der Schlacht von Harmagedon am Ende der Zeiten zu einem Kampf zwischen den Ungeheuern Leviathan und Behemoth, bei dem dieser seinen Widersacher mit seinen Hörnern aufzuspießen sucht, während Leviathan nach dem Landungeheuer mit seinen Flossen schlägt. Schließlich wird der Herr beide mit seinem mächtigen Schwert erschlagen und das Fleisch der beiden Ungeheuer gemeinsam mit dem des Vogels Ziz den Rechtschaffenen zur Speise geben. Aus ihrer Haut indes wird er ihnen Zelte und Baldachine machen. Dementsprechend enthält das Laubhüttenfest-Gebet nicht nur den bekannten frommen Wunsch, man möge sich "nächstes Jahr in Jerusalem" treffen, sondern auch, dass man in einer mit der Haut des Leviathan bespannten Laubhütte zusammenkommen möge.

[Bearbeiten] Apokryphen

Aus diesen biblischen Traditionen schöpfen die Apokryphen das Motiv des Leviathan als weibliches Fabelwesen, das gemeinsam mit seinem männlichen Gegenstück Behemoth von Gott zur Züchtigung der Menschen gesandt wird (1. Hen 59,7ff.). Während letzterer die Wüste beherrscht, ruht Leviathan am Grund des Meeres. Am Ende werden beide Opfer von Gottes Gnade errettet (1. Hen 60,7).

[Bearbeiten] Mittelalter

In christlicher Zeit wurde Leviathan mit dem Teufel in Verbindung gebracht, aber auch als Allegorie für Chaos und Unordnung, für Gottferne und Sündhaftigkeit der Menschen aufgefasst. Für Thomas von Aquin und den Jesuiten Peter Binsfield repräsentiert er als Dämon des Neides eine der sieben Hauptlaster (umgangssprachlich Todsünden).

Manche Autoren wie etwa der Hexentheoretiker Johann Weyer sehen in Leviathan einen "Großadmiral" oder einen der vier "Kronprinzen" der Hölle. Der Exorzist Sebastien Michaelis will ihn gar als einen der Teufel ausfindig gemacht haben, die in die von ihm zu heilende Nonne Schwester Madeleine in Aix-en-Provence gefahren waren. Ähnliche Vorstellungen finden sich auch später noch etwa bei dem Dämonologen Collin de Plancy und dem amerikanischen Satanisten Anton LaVey.

[Bearbeiten] Neuzeit und Gegenwart

[Bearbeiten] Leviathan als Metapher für Allmacht

Das mythologische Ungeheuer hat Thomas Hobbes zum Titel seiner berühmten staatsphilosophischen Schrift angeregt, in der die von Hobbes postulierte Allmacht des Staates mit der Unbezwingbarkeit des biblischen Ungeheuers verglichen wird. In neuerer Zeit wird auch den Finanzmärkten oder der Natur (Vulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunami-Flut) eine derartige Rolle zugeschrieben.

[Bearbeiten] In der Literatur

Auch wurde der Stoff vielfach in literarischen Werken aufgegriffen verarbeitet. Recht detailgetreu an die biblisch-talmudische Überlieferung lehnt sich die Beschreibung des Leviathan in Heinrich Heines Gedicht Disputation aus seinem Zyklus Romanzero an. Rabbi Juda versucht seinem Gegner, dem Franziskaner-Frater José, die Vorzüge des Judentums nicht zuletzt anhand von "unseres Herrgotts Lieblingsfisch" zu veranschaulichen. "In weißer Knoblauchbrühe (...) gesotten" werde sein Fleisch "den frommen Auserwählten" beim Gastmahl am Ende der Zeiten "delikater als Schildkröten" munden.

Freier verarbeitet wurde das Leviathan-Motiv etwa in den Romanen von Joseph Roth, Julien Green, Arno Schmidt, Paul Auster und auch in Illuminatus!.

[Bearbeiten] Sonstiges

In der Filmreihe Hellraiser und besonders im zweiten Teil, Hellbound, erscheint Leviathan als oberster Herrscher der Hölle und wird durch 2 aneinandergekoppelte Pyramiden verkörpert. In der US Fernsehserie Farscape handelt es sich bei einem Leviathan um ein biomechanisches Lebewesen, welches in einer Art Reiter-Pferd-Beziehung als Raumschiff gebraucht wird . In der japanischen Zeichentrickserie "YuGiOh! Waking the Dragons ist er ein auf dem Meeresboden schlafendes, übermächtiges Ungeheuer. Weiter taucht Leviathan bisweilen als Name einer Spielfigur auf, so etwa in Mega Man Zero, in der Final Fantasy-Serie (als beschwörbares Monster) oder in Unreal Tournament 2004 (UT 2004). Im Kartenspiel "Magic - The Gathering" bezeichnet er eine Spielkarte. Des weiteren trägt ein Held in der Warcraft III - Mod DotA-Allstars den Namen Leviathan.

Schließlich tragen mehrere Wasser- und Luftfahrzeuge den Namen des Ungeheuers. Einen Überblick gibt die Begriffsklärung "Leviathan".

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Die Bibel, Luthertext mit Apokryphen, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1985, ISBN 3438012006, S. 524, 550f., 587, 682 (die obigen Zitate stammen nicht aus dieser revidierten Ausgabe, sondern aus Luther Originaltext)
  • Die Bibel, Einheitsübersetzung, Katholische Bibelanstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3451189887 oder ISBN 345119998X, S. 586, 612, 653, 830
  • Gebhardt, Harald und Ludwig, Mario: Von Drachen, Yetis und Vampiren - Fabeltieren auf der Spur. BLV-Verlag, München, ISBN 3-405-16679-9
  • Thomas Hobbes: Leviathan, ISBN 3150083486, bzw. online [1]
  • Joseph Roth, Der Leviathan, Köln 1999, ISBN 346202082X

[Bearbeiten] Weblinks

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