Mendig
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Verbandsgemeinde: | Mendig | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 22′ N, 7° 17′ O50° 22′ N, 7° 17′ O | |
Höhe: | 220 m ü. NN | |
Fläche: | 23,78 km² | |
Einwohner: | 8726 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 367 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 56743 | |
Vorwahl: | 02652 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 069 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Marktplatz 3 56743 Mendig |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Achim Diensberg | |
Lage der Stadt Mendig im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
Mendig ist eine Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz (Deutschland) und Sitz der Verbandsgemeinde Mendig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Mendig gilt als vulkanologisches Zentrum der Osteifel, direkt am größten Maar der Eifel, dem Laacher See, gelegen.
Geologisch interessant sind die historischen Felsenkeller, die beim unterirdischen Basaltabbau der sog. Mendiger Mühlsteinlava entstanden sind. Nach Abbauende wurden die temperaturstabilen (meist 5–8 °C) Stollen zu idealen Lagerkellern vor allem für die zeitweise 28 örtlichen Brauereien. Mendig hat wegen dieser hohen Zahl von Brauereien bis heute den Ruf einer Bierbrauerstadt, obwohl es zeitweise gar keine Brauerei mehr gab. Die heutige Brauerei (Vulkan-Brauerei) braut für die eigene Gaststätte und Abnehmer aus der Region.
[Bearbeiten] Geschichte
Mendig wurde im Jahr 1041 als "menedich" erstmals urkundlich erwähnt.
Vom Mittelalter bis um 1840 blühte Mendig dank des Abbaus und der Verarbeitung der Basaltlava, vor allem als Werkstein und für Mühlsteine. Mendiger Basaltlava war ein Synonym für einen festen, beständigen Werkstein. Im 19. Jh. erlebten die riesigen unterirdischen Steinbrüche eine neue Blüte als Gärkeller für die Mendiger Brauereien und als Lagerkeller für das rheinsiche Bier.
Am 6. August 1950 wurde Niedermendig zur Stadt erklärt, was die erste Stadterklärung des Landes Rheinland-Pfalz war. Durch Gesetz des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 7. Juni 1969 aus der Stadt Niedermendig und der Gemeinde Obermendig die Stadt Mendig gebildet.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen wird wie folgt beschrieben:
- „Das Wappen zeigt im gespaltenen Schild, vorn in Schwarz einen goldenen rotgekrönten und rotbewehrten Löwen, hinten in Silber ein rotes durchgehendes Kreuz belegt mit einem blauen Mühlstein.“
[Bearbeiten] Städtepartnerschaft
Mendig pflegt seit Jahren eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Yerres in Frankreich.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Mendig liegt in der Nähe der A 61 (Köln, Koblenz, Ludwigshafen) und A 48 (Trier).
Eisenbahnanbindung: Andernach (Rheinschiene), Mayen und Gerolstein über Transregio (Eifelquerbahn).
Regelmäßige (stündliche) Buslinien von/nach Andernach/Neuwied und Koblenz, und nach Mayen (nach Westen). Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel an.
Es gibt viele Ladengeschäfte und Supermärkte in der Stadt und am Stadtrand. Außerdem Ärzte vieler Fachrichtungen sowie einige Kindergärten und Schulen (Grund-, Haupt- und Realschule).
1958 bis 2006 waren in der Gunter-Plüschow-Kaserne in Mendig Heeresflieger der Bundeswehr mit ihren Transport-und Aufklärungshubschraubern stationiert, zuletzt die Heeresfliegerbrigade 3. Die Bundeswehr hat den Standort Mendig im Zuge der Transformation aufgegeben.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Rahmen des Eifeltourismus gilt neben diversen geologisch interessanten Landschaftsteilen auf Gemeindegebiet auch die Mendiger Innenstadt mit ihrer typischen Basaltarchitektur als sehenswert.
Besonders das Deutsche Vulkanmuseum „Lava-Dome“ zieht seit Eröffnung Ende 2005 zahlreiche auswärtige Besucher an.
Der Mendiger Mühlsteinweg erschließt kulturhistorische Besonderheiten des Ortes.
[Bearbeiten] Kirchen
[Bearbeiten] Kath. Pfarrkirche St. Cyriakus in Niedermendig
Die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus im Stadtteil Niedermendig bildet ein malerisches Ensemble aus einer kleinen, gewölbten, dreischiffigen Pfeilerbasilika aus dem 12. Jahrhundert, und einem großen neogotischen Anbau.
Die alte Kirche ist dem hl. Cyriakus von Rom, die neue dem hl. Cyriakus und der hl. Barbara geweiht. Cyriakus ist als einer der 14 Nothelfer Patron gegen Versuchung und Besessenheit sowie Patron der Schwerstarbeiter. Barbara ist Patronin der Bergleute. Beide wurden von den Steinhauern in Mendig besonders verehrt.
Die dreischiffige romanische Basilika wurde etwa zwischen 1166 und 1186 erbaut. Das Gewölbe und ein größerer Teil des Dachstuhls stammen aus dieser Zeit. Noch im Jahr 1216 war der Westturm im Bau, der 1474 aufgestockt wurde. Um 1460 wurde an den Chor noch eine gotische Kapelle angebaut.
Die alte Kirche birgt Wandmalereien vom dekorativen System der Erbauungszeit bis zu figürlichen Wandmalereien des 13. Jahrhunderts und der Zeit um 1300, dazu eine Anna Selbdritt aus der Zeit um 1470. Sie wurden Ende des 19. Jahrhunderts freigelegt und zuletzt 2006 grundlegend gesichert und gereinigt. In großer Vielfalt spiegeln die Bilder die Glaubenswelt der Menschen jener Zeit, und sie sind ein seltenes Dokument der Malerei der frühen Gotik am Mittelrhein und in der Eifel, zumal sie sich in einer ehem. Dorfkirche befinden.
Um 1250 entstand der 6 m hohe hl. Christophorus auf der Nordwand, der den erwachsenen Christus trägt. Danach wurden Süd- und Nordwand mit den zwölf Aposteln versehen und entstand das eindrucksvolle Jüngste Gericht über dem Chorbogen. Gleich zwei Bilder stellen den hl. Jakobus dar, einmal mit Jakobspilgern in Santiago, die von Jakobus gekrönt werden, und einmal mit Karl dem Großen. Sie sollten offenbar zu Pilgerfahrten auffordern oder an Pilgerfahrten erinnern.
Die neogotische Kirche erbaute der Kölner Domwerkmeister Vincenz Statz in den Jahren 1852-1857. Außen und innen dominiert die Mendiger Basaltlava, die Mendig zu Bedeutung und Aufschwung gebracht hat. Die weite neue Kirche ist in ihrer Gestaltung an die Kölner Minoritenkirche angelehnt. Von der neogotischen Ausstattung ist wenig erhalten. Den Raum prägen heute die vorwiegend abstrakten Glasfenster von Reinhard Heß.
Blickpunkt der neuen Kirche ist der Sakramentsaltar mit einem Altartriptychon vom Niederrhein aus der Zeit um 1490 und vier kleineren niederrheinischen Bildtafeln aus jener Zeit. das Triptychon zeigt Christus auf dem Weg zur Kreuzigung, die Beweinung Christi vor dem Kreuz und die Auferstehung Christi. Die Rückseiten der Außenflügel zeigen die heiligen Laurentius, Genofeva von Paris, Maria und Sebastian. Die kleinen Bildtafeln aus der Schule des Geertgen tot sint Jans zeigen Szenen aus der Kindheit Jesu in besonderer Lebendigkeit und Detailverliebtheit.
[Bearbeiten] Kath. Pfarrkirche St. Genovefa in Obermendig
Die kath. Pfarrkirche St. Genovefa in Obermendig besitzt einen romanischen, aus dem Jahre 1250 stammenden Turm, dem sich um 1350 eine frühgotische Hallenkirche anschloss. Sehenswert sind die Ölberggruppe und die Reliquie der hl. Frau.
[Bearbeiten] Vereine
Kul-Tour Mendig ist ein Verein zur Förderung der Kultur. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Veranstaltung von Comedy- und Kabarettveranstaltungen zusammen mit der Stadt Mendig und der Kreissparkasse Mendig.
Die Volleyball-Mannschaft des Vereins VC Maoam Mendig spielte in der 1. Bundesliga. Auf Grund eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten hat der Volleyball-Erstligist für die Saison 2005/2006 nicht mehr für die 1. Bundesliga gemeldet. Die erste Mannschaft spielt ist nunmehr in der Regionalliga.
Der M.G.V. Mendig e.V. ist ein Männerchor der aus den Chören Amicitia und Eintracht durch Zusammenschluss hervorgegangen ist. Der M.G.V. trägt maßgeblich zur kulturellen Bereicherung der Stadt Mendig bei. Singt der Chor doch bei vielen weltlichen und kirchlichen Anlässen. Eigene Konzertveranstaltungen sind genau so selbstverständlich wie das Mitwirken bei anderen Konzerten.
Das Husarencorps Jack von der Wasserschöpp ist das größte karnevalistische Corps der Stadt mit eigenem Musikcorps, Tanzcorps, Gardecorps und Kadettencorps. Die Husaren sind nicht nur an Karneval aktiv sondern wirken aktiv an Brauchtumspflege, Umweltschutz und Landschaftspflege mit. Das Husarencorps ist eine Abteilung der Karnevalsgesellschaft Obermendig 1903 e.V. .
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Das Mendiger Gambrinusfest wird seit 1973 im zweijährigen Turnus von den drei tragenden Vereinen KG Niedermendig, SG Schlich und M.G.V. Mendig e.V ausgerichtet und gehört zu den größten Bier- und Volksfesten der Region. Gefeiert wird die Bierbrau-Tradition in Mendig mit dem Gott der Bierbrauer Gambrinus. Traditionell beginnt das Fest an Christi Himmelfahrt (Vatertag) und endet am darauf folgenden Sonntag. 2007 ist wieder Gambrinusjahr
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Rosemarie Nitribitt (1933 – 1957), wurde in Weiler bei Mayen geboren. Sie war die Edelhure, welche nach Frankfurt zog und dort als erste Frau dieses Gewerbe offen ausübte. Ihr Leben wurde im Film Das Mädchen Rosemarie verfilmt.
- Gernot Mittler (* 1940 in Obermendig), Staatsminister der Finanzen a. D.
- Friedel Schuster (* 12. Mai 1903 in Mendig - 21. Januar 1983) Filmschauspielerin und Synchronsprecherin. Z.B. 1931 Hauptrolle in Viktoria und ihr Husar, 1933 in Ich und die Kaiserin mit Heinz Rühmann, Lilian Harvey, also ein echter UFA-Star. Bilder zeigen eine echte Filmschönheit der damaligen Zeit . 1969 als Lady Sheringham in Edgar Wallace - Der Mann mit dem Glasauge neben Horst Tappert, Fritz Wepper, Iris Berben mit besten Kritiken „Friedel Schuster als Lady Sharringham kann sich zugute halten, eine der eindrucksvollsten Gangsterrollen der Serie geliefert zu haben. Man wünscht ihr die Pest an den Hals“ (Florian Pauer, Die Edgar-Wallace-Filme). viele Synchronrollen, u.a. für Paullete Goddard oder im Walt-Disney-Zeichentrickfilm als Madame Mim in Die Hexe und der Zauberer oder als die böse Stiefmutter in Cinderella
[Bearbeiten] Weblinks
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