Neckarwestheim
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Heilbronn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 3′ N, 9° 11′ O49° 3′ N, 9° 11′ O | |
Höhe: | 254 m ü. NN | |
Fläche: | 13,97 km² | |
Einwohner: | 3524 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 252 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74382 (alt: 7129) | |
Vorwahl: | 07133 | |
Kfz-Kennzeichen: | HN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 066 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 74382 Neckarwestheim |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Mario Dürr | |
Lage der Gemeinde Neckarwestheim im Landkreis Heilbronn | ||
Neckarwestheim ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg. Sie ist als Standort des Kernkraftwerks Neckarwestheim weithin bekannt. Durch die hohen Gewerbesteuereinnahmen vom Kernkraftwerksbetreiber EnBW ist Neckarwestheim eine der reichsten Gemeinden im Landkreis Heilbronn mit aktuell (Februar 2005) über 30 Millionen Euro Rücklagen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Neckarwestheim liegt im südlichen Landkreis Heilbronn am Neckar und gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Neckarwestheims sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordwesten): Lauffen am Neckar, Ilsfeld (beide Landkreis Heilbronn), Großbottwar, Mundelsheim, Besigheim (Teilort Ottmarsheim), Gemmrigheim und Kirchheim am Neckar (alle Landkreis Ludwigsburg). Mit Lauffen und Nordheim ist Neckarwestheim eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
[Bearbeiten] Geschichte
Neckarwestheim wurde am 5. März 1123 in einer Urkunde des Kaisers Heinrich V. als Westheim erstmals erwähnt. Der Ort gehörte den Grafen von Lauffen. 1673/1678 gelangte der Ort an Württemberg, das eine Hälfte von den Herren von Liebenstein, die andere von den Markgrafen von Baden erwarb. Der Ort hieß mittlerweile Kaltenwesten. Bis 1807 zum Stabsamt Liebenstein gehörig, gelangte es dann zum Oberamt Bietigheim, 1810 zum Oberamt Besigheim. Am 19. August 1884 wurde der Ort mit königlichem Erlass in Neckarwestheim umbenannt. 1938 kam Neckarwestheim zum Landkreis Heilbronn.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der bis dahin vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Ort viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus dem Osten auf. In den 1970er-Jahren entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs der Portland-Cementwerke (ZEAG) das Kernkraftwerk Neckarwestheim, das die Neckarwestheimer Gemeindefinanzen durch die entrichtete Gewerbesteuer in den folgenden Jahrzehnten wesentlich bereicherte.
1995 stand Neckarwestheim im Zentrum eines bundesweit und auch international beachteten Skandals: der damalige Bürgermeister Horst Armbrust wurde beschuldigt, über 40 Millionen DM des Vermögens der Gemeinde und einer Stiftung veruntreut zu haben. Er hatte das Geld unrechtmäßig in verschiedene dubiose Anlagen gesteckt und auf hohe Renditen gehofft. Das Geld verschwand jedoch in dunklen Kanälen. Armbrust wurde am 8. Februar 1995 verhaftet und in Untersuchungshaft gebracht. Am 24. Januar 1996 verurteilte ihn das Landgericht Stuttgart wegen Untreue und Urkundenfälschung zu achteinhalb Jahren Haft. Am 17. Mai 1999 setzte das Landgericht Konstanz den Rest seiner Strafe zur Bewährung aus, und er wurde vorzeitig aus der Haft entlassen. Der Versuch, das veruntreute Geld wenigstens teilweise zurückzubekommen, beschäftigt seinen Nachfolger Mario Dürr (1996 gewählt) und die Gemeinde Neckarwestheim bis zum heutigen Tag. Nach vielen Prozessen gegen verschiedene Banken im In- und Ausland, die Armbrust für seine unrechtmäßigen Geschäfte genutzt hatte, konnte Neckarwestheim bis heute (Februar 2005) etwa 13 Millionen Euro zurückgewinnen, denen etwa 2 Millionen Euro Gerichts- und Anwaltskosten gegenüberstehen.
[Bearbeiten] Religionen
In Neckarwestheim gibt es eine eigene Evangelische Kirchengemeinde. Für katholische Christen ist die Katholische Kirchengemeinde in Lauffen am Neckar zuständig.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat Neckarwestheims hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 12 Sitze. Die Wahl erbrachte folgendes Ergebnis:
- CDU 39,2% (-2,3) - 5 Sitze (=)
- SPD 33,5% (+3,4) - 4 Sitze (=)
- Freie Bürgervereinigung Neckarwestheim 27,3% (-1,0) - 3 Sitze (=)
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
Blasonierung: In gespaltenem Schild vorne in Silber ein grüner Kranz, hinten in Grün ein silberner Spaten.
Die Flagge der Gemeinde ist Grün-Weiß.
Der Spaten ist schon in einem Siegel von 1684 nachgewiesen, damals in Kombination mit einem Kranz und zwei Hirschstangen. Bis 1938 führte die Gemeinde ein Wappen, das in gespaltenem Schild vorne die drei württembergischen Hirschstangen, hinten den Spaten zeigte. 1938 wurden auf Vorschlag der württembergischen Archivdirektion die Hirschstangen durch den Kranz aus dem Siegel von 1684 ersetzt. Gleichzeitig wurden die Farben von Wappen und Flagge festgelegt. Wappen und Flagge sind der Gemeinde vom baden-württembergischen Innenministerium am 4. März 1963 verliehen worden.
[Bearbeiten] Partnergemeinde
Neckarwestheim unterhält seit 1977 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Ceton im Département Orne, Frankreich.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Schloss Liebenstein, der ehemalige Stammsitz der Herren von Liebenstein, wurde ab 1120 erbaut. 1982 wurde es von der Gemeinde erworben und an den Trägerverein Schloss Liebenstein Sport-, Kultur- und Freizeitanlagen GmbH & Co. KG weitergereicht. Das Schloss wird heute als Restaurant und Hotel genutzt. Neben dem Schloss befindet sich ein Golfplatz, der vom Golf- und Landclub Schloss Liebenstein e.V. betrieben wird.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Wichtigstes Unternehmen vor Ort ist das von der Energie Baden-Württemberg betriebene Kernkraftwerk Neckarwestheim.
[Bearbeiten] Weinbau
In der Weingärtnergenossenschaft Weingärtner Neckarwestheim eG haben sich 150 Winzer aus Neckarwestheim und dem Ilsfelder Teilort Schozach zusammengeschlossen. Die Neckarwestheimer Lagen gehören zur Großlage Kirchenweinberg im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg.
[Bearbeiten] Verkehr
Neckarwestheim liegt in der Nähe der A 81 (Ausfahrt Ilsfeld) und der B 27 (in Lauffen am Neckar oder Kirchheim am Neckar). Ebenfalls in Lauffen und Kirchheim befanden sich Bahnhöfe der Frankenbahn Stuttgart–Heilbronn.
[Bearbeiten] Medien
Über das Geschehen in Neckarwestheim berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe SW, Süd-West.
[Bearbeiten] Bildung
In Neckarwestheim gibt es eine Grundschule; die weiterführenden Schulen befinden sich in Lauffen am Neckar. Die Neckarwestheimer Bücherei verfügt über einen Bestand von 11.000 Medien. Außerdem gibt es neben drei kommunalen auch einen evangelischen Kindergarten.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Neckarwestheim – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Links zum Thema „Neckarwestheim“ im Open Directory Project
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