Jagsthausen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Heilbronn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 18′ N, 9° 28′ O49° 18′ N, 9° 28′ O | |
Höhe: | 240 m ü. NN | |
Fläche: | 17,67 km² | |
Einwohner: | 1511 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74249 | |
Vorwahl: | 07943 | |
Kfz-Kennzeichen: | HN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 048 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 3 74249 Jagsthausen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Roland Halter | |
Lage der Gemeinde Jagsthausen im Landkreis Heilbronn | ||
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Jagsthausen ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Heilbronn, nördliches Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Jagsthausen liegt im Nordosten des Landkreises Heilbronn am Unterlauf der Jagst, etwa 50 km vor ihrer Mündung in den Neckar.
[Bearbeiten] Geologie
Die Landschaft ist trotz geringer Höhenunterschiede (ca. 150 - 400 Meter) stark gegliedert. Die Talhänge bestehen aus Muschelkalk, die Ebene außerhalb des Tals wird teilweise von Löss überdeckt und die wenig über die Ebene herausragenden Erhebungen aus unterem Keuper, was der mittleren Stufe der Trias entspricht (Buntsandstein-Muschelkalk-Keuper). Alle drei Formationen treten hier im Schwäbisch-Fränkischen Stufenland - dem Übergang von der Alb zu Spessart und Odenwald - oft klar zutage.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Jagsthausens sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südwesten): Hardthausen am Kocher, Widdern (beide Landkreis Heilbronn), Schöntal und Forchtenberg (beide Hohenlohekreis). Mit Möckmühl, Roigheim und Widdern ist Jagsthausen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Jagsthausen, Olnhausen und Pfitzhof.
[Bearbeiten] Geschichte
Im 2. Jahrhundert bauten die Römer auf der heutigen Jagsthausener Gemarkung ein Kastell am Obergermanisch-Raetischen Limes. Der Ort Jagsthausen wurde in einer Urkunde im Jahr 1090 erstmals erwähnt. Um 1300 wird erstmals die Familie von Berlichingen in Jagsthausen erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort am 10. August 1646 von den Schweden angezündet. 1806 wird Jagsthausen, bis dahin in reichritterschaftlichem Besitz, württembergisch.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurde Olnhausen eingemeindet.
[Bearbeiten] Ortsteile
[Bearbeiten] Olnhausen
Siehe eigenständiger Artikel Olnhausen
Olnhausen wurde zum ersten Mal im Jahr 781 urkundlich erwähnt durch eine im Lorscher Codex beschriebene Schenkungsurkunde, in der Sigemar von Ollanhusen dem Kloster Lorsch all seinen Besitz schenkte. Im 12. Jahrhundert bekamen die Herren von Husen das Dorf Olnhausen als Lehen. Als das Geschlecht von Husen ausstarb, ging das Ortsrecht an die von Berlichingen.
Im Jahr 1806 wurde Olnhausen württembergisch und somit eigenständig.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
Blasonierung: In geteiltem Schild oben in Silber ein liegender eiserner schwarzer Arm, unten in Schwarz ein fünfspeichiges silbernes Rad.
Die Flagge der Gemeinde ist Schwarz-Weiß.
Jagsthausen führte früher ein redendes Wappen, das ein Haus zeigte. 1935 ersetzte die Gemeinde dieses mit Zustimmung der württembergischen Archivdirektion durch das jetzige Wappen, das oben die Eiserne Hand des Götz von Berlichingen zeigt und unten das Wappen der Freiherren von Berlichingen. Das Wappen und die Flaggenfarben wurden der Gemeinde am 4. März 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seit 1994 findet in Jagsthausen jährlich eine Skulpturenausstellung bekannter Künstler statt. Bisher vertreten waren u.a. Alfred Hrdlicka und Karl-Henning Seemann.
[Bearbeiten] Theater
Eine Jagsthausener Attraktion sind die jährlichen von Juni bis August stattfindenden Burgfestspiele (Schauspiel, Kinderstücke, Musicals, Konzerte).
[Bearbeiten] Museen
Das im Alten Rathaus untergebrachte Friedrich-Krapf-Museum beherbergt mehr als 2000 römische Fundstücke. Im Schlossmuseum in der Götzenburg sind u.a. das Original der Eisernen Hand des Götz von Berlichingen und römische Funde zu sehen.
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[Bearbeiten] Bauwerke
In der Ortsmitte befindet sich das archäologische Denkmal und Freilichtmuseum Römerbad. In der Götzenburg Götz von Berlichingens wird seit 1950 Freilichttheater gespielt. 1590 wurde das Rote Schloss, 1792 das Weiße Schloss erbaut. Die im gotischen Stil erbaute Evangelische Jakobuskirche mit achteckigem Turm wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Das Alte Rathaus ist ein Fachwerkgebäude von 1513.
Sehenswert ist auch die Johanneskirche im Ortsteil Olnhausen. Bereits vor der Johanneskirche stand am selben Platz eine im 13.Jahrhundert erbaute Kapelle, die von der Mutterkirche in Widdern betreut wurde. Im Jahr 1408 erbaute man die Johanneskirche. In Olnhausen gab es in den folgenden Jahren mit der geistlichen Versorgung Probleme, weil das Pfarrhaus zerfiel. Deshalb veranlassten die Herren von Berlichingen, dass Olnhausen vom Geistlichen aus Jagsthausen versorgt werden soll. Bis heute noch wird Olnhausen von einem Geistlichen aus Jagsthausen betreut.
Im Inneren der Kirche befinden sich zwei römische Altarsteine, ein Kruzifix von 1668 sowie eine Mezler-Orgel von 1796. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1510. Neben dem Eingang zur Sakristei befindet sich ein Steinmetzzeichen. Übersetzung: Erbaut im Jahr des Herrn/ erbaut von der Herrschaft im Jahr 1408 durch den Bischof Reinhard.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Die wichtigste Verkehrsverbindung ist die Straße durch das Tal der Jagst. Die Entfernung nach Heilbronn beträgt ca. 40 km, jene nach Schwäbisch Hall und zum Bahn- und Verkehrsknoten Crailsheim etwa 50 km. In Möckmühl befindet sich auch eine Anschlussstelle der A 81. Der nächste in Betrieb befindliche Bahnhof ist an der Frankenbahn in Möckmühl. Die Schmalspurbahn Jagsttalbahn (Möckmühl–Dörzbach), an der Jagsthausen liegt, hat den Betrieb 1988 eingestellt.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Heimo Animated Attractions Mordelt GmbH (stellt Figuren für Geisterbahnen, Freizeitparks etc. her)
- Gartenfrisch Jung GmbH (bundesweit Liefererant von Salat und Gemüse für Gastronomie und Handel)
- Beck GmbH (Großküchengeräte)
[Bearbeiten] Medien
Über das Geschehen in Jagsthausen berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NO, Nord-Ost.
[Bearbeiten] Bildung
Es gibt eine Grundschule in Jagsthausen. Im Alten Rathaus befindet sich die Gemeindebücherei.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- um 1480, Götz von Berlichingen, † 23. Juli 1563, schwäbischer Reichsritter.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Jagsthausen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Links zum Thema „Jagsthausen“ im Open Directory Project
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