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Österreichische Energiewirtschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Artikel Österreichische Energiewirtschaft beschreibt den Status in den Bereichen Energiegewinnung, Energiehandel, Energieverbrauch und Energiereserven in Österreich.

Zwar kann die Stromversorgung in Österreich zu einem großen Teil durch Wasserkraft - sowohl Laufkraftwerke an den Flüssen als auch Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen - gedeckt werden, doch wird die Abhängigkeit von Energieimporten - vor allem Erdgas und Erdöl - bei einem Blick auf den gesamten Energieverbrauch Österreichs (also inklusive Verkehr, Heizung von Gebäuden, etc.) deutlich.

In den letzten Jahren wird auch vermehrt auf erneuerbare Energien wie Windkraft zur Stromerzeugung, Biogasanlagen und Holzschnitzel zur Heizung, gesetzt, so dass zwar in vereinzelten Gebieten der Versorgungsgrad bereits über dem Kyotoziel liegt, doch insgesamt der CO2-Ausstoß deutlich über dem von 1990 liegt, obwohl er hätte gesenkt werden sollen.

Im Energiehandel kommt Österreich in Europa eine bedeutende Rolle als Transitland zu, da ein großer Teil der Erdgasimporte Westeuropas aus Russland Österreich durchqueren. Ebenfalls eine kleine - aber äußerst relevante - Rolle spielt in Österreich nach wie vor die eigene Erdgas- und Erdölförderung. Da in den letzten Jahren mehrere große Erdgasvorkommen entdeckt werden, und teils bereits auch erschlossen werden konnte, wird seit dem Jahr 2000 sogar Erdgas exportiert, was erstmalig in der österreichischen Geschichte ist. Bereits eine größere Rolle spielte das Erdöl. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 wurde umgehend die Erdölaufsuchung und -förderung intensiviert, wodurch die Erdölförderung in den Jahren des Zweiten Weltkriegs ein in Österreich seither nicht mehr da gewesenes Ausmaß annahm. Die einzige Raffinerie war damals noch die Raffinerie Vösendorf, da die OMV-Raffinerie in Schwechat erst später errichtet wurde. Auch in der Besatzungszeit nach dem Krieg durch die Alliierten Großmächte wurde heimisches Erdöl zum Politikum, da die Sowjetunion die großteils in ihrer Zone befindlichen Erdölvorkommen auch für die Zeit nach der Besatzung der sowjetischen Wirtschaft eingliedern wollte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gewinnung

In der Erdöl- und Erdgasindustrie (Erdgas, Erdölgas) sind in Österreich zwei Unternehmen tätig. Die OMV Aktiengesellschaft (OMV) und die Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) sowie ein weiterer Betrieb dieser Branche beschäftigten mit Stand 2004 912 Personen. Die Erdölförderung betrug in diesem Jahr 981,6 Tsd. t, nach 1.015 Tsd. t im Vorjahr, und ist leicht im Sinken inbegriffen. Noch 1970 wurden rund 2,75 Mio. t Erdöl gefördert. Die Erdgasförderung hingegen nimmt seit einem Tief 1986 jährlich zu, da seither regelmäßig neue Erdgaslagerstätten, meist in Niederösterreich und in der Molassezone, entdeckt werden, und auch nach und erschlossen werden. Die Förderung betrug 2004 1.489 Mio. t (rund 2 Mrd. m³).

91 % der Erdölförderung 2003 stammte von der OMV, die restlichen 9 % von der RAG.

Die Energiegewinnung in Österreich setzte sich 2003 wie folgt zusammen:

  1. 38,6 % erneuerbare Energien (vor allem Biomasse), ohne Wasserkraft
  2. 29,9 % Wasserkraft
  3. 17,2 % Erdgas
  4. 11,7 % Erdöl
  5. 2,6 % Kohle

[Bearbeiten] Stromerzeugung

Zwischen 40 und 50 % der heimischen Stromerzeugung können aus Laufkraftwerken, weitere rund 20 % aus Speicherkraftwerken gedeckt werden (gesamt 59 TWh jährlich). Rund 8 % davon tragen Kleinstwasserkraftwerke bei. Der größte Wasserkraftwerksbetreiber ist der Verbund. Gegenwärtig existieren 552 Laufkraftwerke, die größten davon, die rund 75 % zur Stromerzeugung durch Laufkraftwerke beitragen, befinden sich an der Donau und an der Drau. 102 Speicherkraftwerke dominieren die Stromerzeugung im hochalpinen Raum in Zentral- und Westösterreich, und tragen aufgrund der größeren Erzeugungsschwankungen auch wesentlich zu den heimischen Stromexporten bei. Stein- und Braunkohlekraftwerke produzieren weitere 12 % des heimischen Stromverbrauchs, Heizöl trägt 2 % bei. Erdgas trägt je nach Schwankungen in der Stromproduktion der Laufkraftwerke rund 15 bis 20 % zur heimischen Stromerzeugung bei. Sonstige biogene Energieträger (Ökostrom) trugen 2003 knapp mehr als 1 % zur Stromerzeugung bei.

Die thermischen Kraftwerke (hauptsächlich Gas) werden zur Abdeckung der Spitzenleistung verwendet. Auf Grund des Atomsperrgesetzes gibt es in Österreich keine Kernkraftwerke.

[Bearbeiten] Ökostromanlagen

Rund zwei Drittel der anerkannten Ökostromanlagen in Österreich sind Windkraftwerke, weitere ca. 15 % sind Biomasse in fester und flüssiger Form.

[Bearbeiten] Fernwärme

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) machen Abwärme bei der Verbrennung von Energieträgern als Fernwärme nutzbar. Die Stromerzeugung wird hierbei nur minimal verringert, wodurch der Wirkungsgrad insgesamt steigt. 52 % dieser Anlagen befinden sich in Gaskraftwerken, 15 % in Anlagen zur Verbrennung von Erdöl, Anlagen zur Verbrennung von biogenen Brennstoffen machten 21 % der Fernwärmeproduktion aus, und für 6 % sind brennbare Abfälle verantwortlich. Braun- und Steinkohlekraftwerke tragen 6 % zur Fernwärmeproduktion bei. Fernwärme aus KWK-fähigen-Anlagen stammt zu einem Prozent auch aus der Verbrennung von Industrie- und Stadtabfällen, wie zB. aus der Anlage der Entsorgungsbetriebe Simmering die der Hauptkläranlage Wien angeschlossen ist.

Das Fernwärmeleitungsnetz war 2003 rund 3.430 km lang und wird weiterhin ausgebaut. 16,6 % aller Haushalte in Österreich, rund oder 549.000, wurden 2003 mit Fernwärme versorgt.

[Bearbeiten] Transport / Handel

Energieimporte und -exporte - sowohl in Form von elektrischer Energie als auch Energieträgern wie Öl - nehmen stetig zu, wobei die Energieimporte in einem Ausmaß von umgerechnet knapp 1.100 Petajoule (Pj) über 7 mal so viel ausmachen, wie die Energieexporte von 150 Pj (2003). Kann der elektrische Energiebedarf zum größten Teil aus Eigenproduktion gedeckt werden, ergibt sich in der Gesamtbilanz eine Abhängigkeit von 69 % von Energieimporten.

Im Jahr 2003 machten 39,4 % der Energieexporte Erdölprodukte (hauptsächlich Diesel und Benzin, Rohöl nur minimalst) aus, 31,4 % Strom, sowie 5,1 % erneuerbare Energieträger. Das erstmals im Jahr 2000 exportierte Erdgas machte bereits 24,1 % der Energieexporte aus.

Die Energieimporte setzten sich zu 55 % aus Erdöl (davon zu 60 % aus OPEC-Ländern), zu 25,8 % aus Erdgas, zu 12,5 % aus Kohle, zu 6,1 % aus elektrischer Energie und zu 0,6 % aus erneuerbaren Energieträgern zusammen.

2003 wurden somit 6,46 Mrd. Euro für Energieimporte aufgewendet, während durch Energieexporte 2 Mrd. Euro erlöst werden konnten, wovon entgegen der mengenmäßigen Aufteilung der Exporte rund 75 % des Erlöses aus dem Stromexport stammt. Als einziger Energieträger ging der Verbrauch bei Kohle zurück, um rund ein Drittel.

[Bearbeiten] Strom

Elektrische Energie wird in einem 10.000 km langen Stromleitungsnetz mit den unterschiedlichen Spannungen 380 kV, 220 kV und 110 kV transportiert. Die Weiterverteilung zum Endverbraucher erfolgt über Mittel- (1 kV bis 36 kV) und Niederspannungsnetze (weniger als 1 kV). Österreich ist durch die Anbindung an ausländische Stromnetze Teil des europäischen UCTE-Netzes.

Stromexporte erfolgen vor allem von Westösterreich nach Deutschland. Dort wird Spitzenstrom im Verhältnis 1:4 (1 kw Spitzenstrom für 4 kw Grundstrom) mit Bayern und Baden-Württemberg ausgetauscht. Durch diesen Stromaustausch gelangen auch geringe Mengen von Atomstrom nach Österreich. Die Exportmengen nach Deutschland bleiben seit einigen Jahrzehnten mit starken Schwankungen in etwa auf dem gleichen Niveau. Doch besonders seit 1990 steigt auch der Stromexport in die Schweiz stark an und macht nun statt weniger als 10 % mit rund einem Drittel bereits genausoviel wie nach Deutschland aus. Ebenfalls konstant viel Strom wird nach Italien exportiert, im Jahr 2003 waren es 12 %. Exporte nach Slowenien verdoppelten sich in etwa seit 1995 und betragen nun 23 % des Gesamtexportes. Geringe Mengen werden auch nach Ungarn und Tschechien exportiert. 2003 wurde Strom im Außmas von 13.389 GWh exportiert.

Stromimporte stammen traditionell zum Großteil aus Tschechien (40 % mit Stand 2003) und Deutschland (53 %), wobei diese meist niedriger sind als die Exporte. 2003 war dies jedoch anders, da die österreichischen Wasserkraftwerke einen außerordentlichen Erzeugungseinbruch hatten. Insgesamt betrugen die Importe 2003 19.003 Gigawattstunden.

[Bearbeiten] Erdöl

Die Erdölimporte erfolgen über die Transalpine Ölleitung (TAL), die im Hafen von Triest ihren Ausgang hat und durch Kärnten und Tirol bei Oberkappel Deutschland erreicht. Kurz nach der italienisch-österreichischen Grenze bei Arnoldstein zweigt von ihr in Würmlach, bei Kötschach-Mauthen, wo sich auch ein Tanklager befindet, die Adria-Wien-Pipeline (AWP) ab, welche zur Raffinerie Schwechat führt, der einzigen Raffinerie Österreichs. Nahezu die gesamten Erdölimporte erfolgen auf diese Weise - nur tschechisches und slowakisches Öl gelangen mit Tankwägen nach Österreich.

Um die Abhängigkeit von dieser einzigen Pipeline zu verringern, wurde die Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH (BSP) gegründet, mit dem Ziel der Errichtung und dem Betrieb einer 50 km langen Pipeline, die an die Drushba-Pipeline, welche in Bratislava endet, anschließen soll. Die Fertigstellung erfolgte 2005.

Die Gesamtlänge der Erdölpipelines in Österreich beträgt 663 Kilometer.

Die Erdöllieferanten waren 2003 (alle Zahlen gerundet): Saudi-Arabien (1,7 Mio t), Russland (1,5 Mio t), Nigeria (1,1 Mio. t), Kasachstan (1 Mio t.), Libyen (800.000 t), Syrien (600.000 t), Tunesien (400.000 t), Algerien (300.000 t), Irak (200.000 t), Aserbaidschan (200.000 t), Tschechien (100.000 t), Estland (60.000 t) und die Slowakei (ein paar tausend t).

Während die Importe aus dem Irak im Vergleich zum Vorjahr auf ein fünftel zurückgingen, verdoppelte sich die Importmenge aus Saudi-Arabien um den Ausfall aus dem Irak wett zu machen.

[Bearbeiten] Erdgas

Die Erdgas-Hochdruckleitung Linz - Bad Leonfelden am Linzer Hafen.
Die Erdgas-Hochdruckleitung Linz - Bad Leonfelden am Linzer Hafen.

Erdgasimporte erfolgten mit Stand 2003 zu 74,4 % aus der GUS, was zur Gänze von der OMV abgewickelt wird. 12,4 % stammten aus Norwegen und 13,2 % aus Deutschland, wobei hier die OMV mit der Austria Ferngas GmbH zusammenarbeitet. Seit 1968 existiert ein Erdgasliefervertrag mit Russland. Österreich war somit das erste Land außerhalb der COMECON mit welchem die damalige Sowjetunion einen solchen Vertrag abschloss. Zuständig für den Export ist hierbei die Gasexport, einer Tochtergesellschaft der Gazprom. Seit 1986 existiert ein Vertrag der OMV und der Austria Ferngas GmbH mit dem norwegischen Troll-Konsortium. Die deutschen Importverträge wurden von den österreichischen Landesgesellschaften (Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich) mit der Ruhrgas abgeschlossen. Seit 1970 erhöhte sich der gesamte Erdgasimport Österreichs von 1 Mio. m³ auf 8 Mio. m³ per 2003.

Durch Österreich verlaufen zwei große Erdgaspipelines. Die Trans-Austria-Gasleitung durchquert Österreich von der slowakischen Grenze bis zur italienischen Grenze, und stellt eine Verbindung zwischen Triest, Süditalien und Afrika im Süden, sowie der Ukraine und Russland im Osten her. Die zweite Erdgaspipeline, West-Austria-Gasleitung beginnt ebenfalls an der slowakischen Grenze bei Baumgarten an der March, verläuft aber Richtung Westen, wo sie Linz durchquert und bei Passau die Grenze passiert.

Der Knotenpunkt für die wichtigsten Erdgaspipelines in Österreich ist das niederösterreichische Baumgarten an der March, wo seit 1959, als die Förderstelle Zwerndorf erschlossen wurde, aus Osten (hauptsächlich Russland) stammendes Erdgas für den Inlandsverbrauch sowie nach Italien, Slowenien, Kroatien, Deutschland, Frankreich und Ungarn abgezweigt wird. Die geplante Nabucco-Pipeline aus der Türkei, die Österreich und die EU unabhängiger von russischen Erdgasexporten machen soll, soll ebenfalls nach Baumgarten führen. Die Gesamtlänge der Erdgaspipelines in Österreich beträgt 2.722 Kilometer.

[Bearbeiten] Nutzung

Seit 1973 verdoppelte sich der Energieverbrauch (im Verkehr, zur Stromerzeugung, zur Wärmeerzeugung...) in Österreich bis 2003 nahezu. Am stärksten war der Zuwachs bei der Fernwärme, dessen Verbrauch sich seit 1973 mehr als versiebenfachte. Mehr als verdoppelt hat sich der Verbrauch auch bei elektrischer Energie, erneuerbaren Energien und Erdgas. Nach einem Verbrauchsrückgang in den 1980ern und einer Stagnation bis Anfang der 1990er stieg der Ölverbrauch seit 1973 vor allem aufgrund des starken Anstiegs um die Jahrtausendwende noch um rund 30 %. Österreichweit existierten 2003 2.852 Tankstellen. Das ist 1 % weniger als im Vorjahr.

Der Energieverbrauch wurde 2003 durch folgende Energieträger gedeckt:

  1. 43,8 % Öl
  2. 19,4 % elektrische Energie
  3. 16,6 % Gas
  4. 11,4 % erneuerbare Energien
  5. 4,9 % Fernwärme
  6. 3,9 % Kohle

2004 betrug der Anteil russischen Erdgases in der österreichischen Versorgung 58,6 %. 19,7 % konnte Österreich selber fördern, 12,6 % stammten aus Deutschland, und die restlichen 9,1 % wurden aus Norwegen importiert. Im Falle eines Lieferausfalls von ausländischem Erdgas kann Österreich laut Angaben der OMV die Gasversorgung für 2 Monate durch eigene Erdgasspeicher sicherstellen.

[Bearbeiten] Stromverbrauch

Der Inlandsstromverbrauch wird ermittelt, in dem zur inländischen Bruttostromerzeugung das Austauschsaldo (Stromimporte minus -exporte) dazugerechnet wird, und die errechneten Transportverluste abgezogen werden. Davon wird nun noch der Umwandlungseinsatz (der Verbrauch von Anlagen die selber Energie erzeugen, wie zB. Wärmepumpen) sowie der Stromverbrauch im Energiesektor abgezogen. Das Ergebnis ist der energetische Endverbrauch - der Inlandsstromverbrauch. Dieser Betrug 2003 59.354 Gigawattstunden (GWh), nachdem 1 GWh Umwandlungseinsatz, 2.943 GWh Stromverbrauch im Energiesektor, 2.970 GWh Transportverluste, 1.497 GWh Eigenverbrauch und 13.389 GWh Exporte abgezogen, sowie 19.003 GWh Importe dazugezählt wurden.

Dieser war um 5,3 Terrawattstunden (TWh) oder rund 10 % höher als noch 2002, was nach einem 7,1 %-igen Anstieg von 2000 auf 2001 den zweitgrößten Anstieg innerhalb eines Jahres ausmachte. Dies ist fast ausschließlich auf Verbrauchsanstiege im produzierenden Wirtschaftssektor zurückzuführen, der im Vergleich zu 1970 allerdings immer noch um 23 % weniger Anteil am gesamten Stromverbrauch Österreichs hat, da der Verbrauch in der Industrie nicht so stark anstieg, wie der Verbrauch in Privathaushalten und Dienstleistungsunternehmen.

[Bearbeiten] Energiereserven und -lager

Öltanks der OMV in der Lobau
Öltanks der OMV in der Lobau

Aufgrund jährlicher Neufunde bleibt die Höhe der bekannten Erdölreserven in Österreich seit 1995 relativ konstant. Bekannt sind mit Stand 2003 Vorkommen von 12 Mio. t, was bei derzeitiger Fördermenge von rund 1 Mio. t jährlich für rund 12 Jahre reichen würde, also bis 2015, sollten keine weiteren Funde gemacht werden, wovon aber nicht ausgegangen wird. Im Spätherbst 2007 soll mit der Förderung eines 1,5 Mrd. Kubikmeter großen Erdgasvorkommens in Ebenthal begonnen werden. Nur wenige Kilometer davon entfernt, in Strasshof, soll ab dem ersten Quartal 2008 eine vier Milliarden Kubikmeter große Erdgasquelle genutzt werden. Beide Vorkommen sind Teil des größten größten zusammenhängenden Erdöl- und Erdgasvorkommens Mitteleuropas, dem 1949 entdeckten Matzen-Feld, nordöstlich von Wien.[1]

Aufgrund gesetzlicher Vorschriften müssen Erdöläquivalente in einer bestimmten Höhe vorrätig gelagert werden. Dies übernimmt neben der OMV und der RAG auch die ELG (Erdöl-Lagergesellschaft) und Erdölimporteure die Pflichtnotstandsreserven halten müssen. In Summe ergab dies 2003 eine Lagerhaltung von 1,86 Mio. t Erdöläquivalenten.

Um saisonale Preis- und Verbrauchsschwankungen beim Erdgas auszugleichen, existieren große Lagerstätten für Erdgas. Ein Drittel des durchschnittlichen Jahresverbrauches lagert in Untergrundspeichern, nämlich ausgeförderte Erdgaslagerstätten aus porösem Gestein. In 500 bis 1.500 m Tiefe lagern derzeit mehr als 2 Mrd. m³ Erdgas. Die zentrale Überwachungsstation für Erdgastransport und -lagerung befindet sich in Auersthal. Die OMV betreibt ebenfalls Erdgaslager in Schönkirchen-Reyersdorf (mit 1.770 10^6 m³ der größte), Tallesbrunn und Thann, und die RAG betreibt einen Speicher in Puchkirchen.

[Bearbeiten] Elektrizitätswirtschaft

Bilanz der gesamten Elektrizitätsversorgung (Angaben in Gigawattstunden)  
Jahr Stromerzeugung Handel mit Ausland Verbrauch
Wasserkraft Wärmekraft Erneuerbare
Energie(1)
Ins-
gesamt
Exporte Importe Bilanz Endver-
braucher
Netz-
verluste
Eigenver-
brauch(2)
Pump-
speich.
Ins-
gesamt
Änderung
Vorjahr
kWh pro
Einw.
2005 39.019 59% 25.744 39% 1.434 2,2% 66.197 17.732 20.397 -2.665 60.056 3.434 2.096 3.276 68.861 1,5% 8.364
2004 39.462 61% 24.231 37% 1.045 1,6% 64.739 13.548 16.629 -3.080 59.354 3.423 1.999 3.043 67.819 3,0% 8.296
2003 35.292 59% 24.552 41% 375 0,6% 60.219 13.389 19.002 -5.613 57.615 3.292 2.009 2.916 65.832 3,9% 8.110
2002 42.057 67% 20.328 32% 286 0,5% 62.671 14.676 15.375 -699 55.832 3.167 1.865 2.506 63.370 1,6% 7.839
2001 41.731 67% 20.416 33% 106 0,2% 62.253 14.378 14.466 -88 54.908 3.686 1.753 1.994 62.341 3,0% 7.751
2000 43.461 70% 18.270 30% 67 0,1% 61.798 15.216 13.920 1.296 53.751 3.195 1.566 1.990 60.502 3,5% 7.552
1999 41.700 69% 18.623 31% 46 0,1% 60.369 13.507 11.608 1.899 52.096 3.321 1.568 1.486 58.470 2,1% 7.316
1998 38.677 67% 18.721 33% 38 0,1% 57.437 10.467 10.304 163 50.821 3.339 1.539 1.575 57.274 2,1% 7.180
1997 37.293 66% 19.557 34%     56.851 9.775 9.007 767 49.817 3.185 1.609 1.472 56.083 0,5% 7.039
1996 35.580 65% 19.255 35%     54.835 8.476 9.428 -952 49.037 3.246 1.623 1.881 55.787 3,1% 7.009
1995 38.477 68% 18.110 32%     56.587 9.757 7.287 2.470 47.722 3.328 1.556 1.511 54.117 3,1% 6.809
1994 36.894 69% 16.415 31%     53.309 9.042 8.219 824 46.499 3.059 1.454 1.473 52.485 1,0% 6.613
1993 38.020 72% 14.655 28%     52.674 8.805 8.072 733 45.807 3.169 1.449 1.517 51.942 0,4% 6.570
1992 36.082 71% 15.098 29%     51.180 8.621 9.175 -554 45.650 2.967 1.546 1.571 51.734 -1,0% 6.598
1991 32.728 64% 18.756 36%     51.484 7.738 8.503 -765 45.879 3.160 1.636 1.575 52.249 4,6% 6.738
1990 32.492 64% 17.921 36%     50.413 7.298 6.839 459 43.995 2.971 1.563 1.425 49.954 4,4% 6.511
1989 36.146 72% 14.028 28%     50.174 8.245 5.913 2.332 42.295 2.912 1.386 1.249 47.841 3,3% 6.245
1988 36.540 75% 12.484 25%     49.024 8.283 5.572 2.711 40.974 2.828 1.440 1.072 46.313 3,1% 6.055
1987 36.725 73% 13.793 27%     50.518 9.606 3.997 5.610 39.531 2.858 1.502 1.017 44.908 4,0% 5.880
1986 31.680 71% 12.973 29%     44.653 7.426 5.962 1.464 38.131 2.811 1.419 829 43.189 0,9% 5.663
1985 31.603 71% 12.932 29%     44.534 7.770 6.051 1.719 37.720 2.754 1.369 971 42.815 4,3% 5.623
1984 29.469 70% 12.913 30%     42.382 6.725 5.401 1.324 36.327 2.612 1.238 881 41.058 4,9% 5.400
1983 30.589 72% 12.036 28%     42.625 7.893 4.396 3.497 34.702 2.530 1.096 800 39.128 1,5% 5.154
1982 30.879 72% 12.011 28%     42.890 7.464 3.125 4.339 34.173 2.517 1.058 803 38.551 0,6% 5.086
1981 30.830 72% 12.064 28%     42.894 7.441 2.862 4.579 33.997 2.427 1.096 795 38.315 0,8% 5.062
1980 29.090 69% 12.876 31%     41.966 7.136 3.164 3.972 33.718 2.628 1.126 522 37.994 3,2% 5.071
1979 28.047 69% 12.598 31%     40.645 6.689 2.854 3.835 32.573 2.524 1.073 640 36.810 4,3% 4.912
1978 24.891 65% 13.178 35%     38.069 5.703 2.941 2.762 31.156 2.523 1.069 559 35.307 4,6% 4.711
1977 24.871 66% 12.813 34%     37.684 6.350 2.409 3.941 29.883 2.427 1.067 366 33.743 1,8% 4.502
1976 20.515 58% 14.816 42%     35.331 5.354 3.166 2.188 28.924 2.363 1.148 708 33.143 8,1% 4.421
1975 23.745 67% 11.460 33%     35.205 6.962 2.420 4.542 26.943 2.360 972 388 30.663 -0,8% 4.090
1974 22.662 67% 11.219 33%     33.881 6.129 3.170 2.959 27.023 2.280 940 679 30.922 3,8% 4.124
1973 19.159 61% 12.166 39%     31.325 4.808 3.261 1.547 25.892 2.312 990 584 29.778 6,8% 3.971
1972 17.238 59% 12.150 41%     29.388 4.524 3.006 1.518 24.069 2.186 954 661 27.870 6,6% 3.716
1971 16.770 58% 11.985 42%     28.755 4.771 2.170 2.601 22.311 2.106 947 790 26.154 6,2% 3.487
1970 21.240 71% 8.796 29%     30.036 6.785 1.371 5.414 21.061 2.078 769 714 24.622 7,6% 3.301
1969 16.718 63% 9.628 37%     26.346 5.049 1.584 3.465 19.554 1.899 838 590 22.881 7,8% 3.085
1968 18.185 71% 7.529 29%     25.714 5.516 1.018 4.498 18.216 1.814 688 498 21.216 7,4% 2.876
1967 17.698 72% 6.741 28%     24.439 5.548 858 4.690 17.016 1.672 617 444 19.749 3,8% 2.693
1966 17.331 73% 6.486 27%     23.817 5.585 798 4.787 16.354 1.658 604 414 19.030 3,6% 2.609
1965 16.083 72% 6.158 28%     22.241 4.783 913 3.870 15.671 1.582 563 555 18.371 4,1% 2.533
1964 13.179 65% 7.184 35%     20.363 3.701 993 2.708 14.896 1.490 602 667 17.655 5,4% 2.449
1963 11.955 65% 6.485 35%     18.440 2.665 972 1.693 13.841 1.498 567 841 16.747 6,6% 2.336
1962 12.127 68% 5.680 32%     17.807 2.817 718 2.099 13.019 1.400 513 776 15.708 7,0% 2.204
1961 11.664 70% 4.964 30%     16.628 2.637 688 1.949 12.235 1.341 443 660 14.679 4,4% 2.072
1960 11.882 74% 4.083 26%     15.965 2.544 641 1.903 11.650 1.273 392 747 14.062 9,4% 1.989
1959 10.976 74% 3.815 26%     14.791 2.478 545 1.933 10.660 1.232 379 587 12.858 5,4% 1.822
1958 10.617 78% 2.942 22%     13.559 2.057 693 1.364 10.042 1.142 322 689 12.195 8,7% 1.732
1957 9.320 75% 3.143 25%     12.463 1.900 659 1.241 9.564 1.110 340 208 11.222 6,8% 1.597
1956 8.661 74% 3.057 26%     11.718 1.713 499 1.214 9.059 1.028 317 100 10.504 8,3% 1.498
1955 7.905 74% 2.846 26%     10.751 1.498 446 1.052 8.457 896 241 105 9.699 12,4% 1.386
1954 7.258 74% 2.589 26%     9.847 1.492 272 1.220 7.383 942 226 76 8.627 12,4% 1.236
1953 6.430 73% 2.334 27%     8.764 1.296 206 1.090 6.487 901 206 80 7.674 8,7% 1.102
1952 6.370 79% 1.662 21%     8.032 1.060 85 975 6.007 851 174 25 7.057 7,4% 1.015
1951 5.684 77% 1.691 23%     7.375 849 45 804 5.611 819 119 22 6.571 16,1% 948
1950 4.976 78% 1.375 22%     6.351 720 29 691 5.641     19 5.660 11,5% 819
1949 4.212 76% 1.294 24%     5.506 577 145 432 5.058     16 5.074 12,1% 737
1948 4.435 83% 891 17%     5.326 951 152 799 4.512     15 4.527 29,2% 659
1947 3.228 79% 841 21%     4.069 644 80 564 3.491     14 3.505 14,6% 512
1946 3.148 83% 655 17%     3.803 763 19 744 3.043     16 3.059 9,6% 449
1945 2.326 73% 854 27%     3.180 578 190 388 2.785     7 2.792 -43,0% 411
1944 4.033 69% 1.774 31%     5.807 981 73 908 4.887     12 4.899 9,5% 724
1943 3.073 60% 2.027 40%     5.100 648 20 628 4.458     14 4.472 9,0% 663
1942 2.836 61% 1.846 39%     4.682 594 15 579 4.090     13 4.103 11,0% 610
1941 2.723 65% 1.481 35%     4.204 521 13 508 3.681     15 3.696 11,7% 552
1940 2.676 70% 1.135 30%     3.811 510 9 501 3.292     18 3.310 9,8% 496
1939 2.595 76% 824 24%     3.419 410 5 405 2.997     17 3.014 14,7% 453
1938 2.407 80% 587 20%     2.994 372 5 367 2.611     16 2.627 6,0% 395
1937 2.390 83% 500 17%     2.890 413 2 411 2.463     16 2.479 10,7% 372
1936 2.182 85% 397 15%     2.579 341 2 339 2.219     21 2.240 4,2% 336
1935 2.037 82% 458 18%     2.495 347 2 345 2.132     18 2.150 6,1% 322
1934 1.938 83% 399 17%     2.337 314 3 311 2.011     15 2.026 2,8% 304
1933 1.858 82% 414 18%     2.272 302 1 301 1.954     17 1.971 2,3% 295
1932 1.767 81% 416 19%     2.183 257   257 1.910     16 1.926 -14,0% 288
1931 1.800 75% 600 25%     2.400 160   160 2.225     15 2.240 -5,9% 335
1930 1.750 70% 750 30%     2.500 120   120 2.367     13 2.380 -2,1% 356
1929 1.750 69% 800 31%     2.550 120   120 2.421     9 2.430 6,1% 365
1928 1.600 67% 800 33%     2.400 110   110 2.286     4 2.290 1,8% 345
1927 1.510 65% 800 35%     2.310 60   60 2.250     0 2.250 4,2% 340
1926 1.390 63% 800 37%     2.190 30   30 2.160     0 2.160 2,4% 327
1925 1.330 62% 810 38%     2.140 30   30 2.110     0 2.110 5,5% 321
1924 1.200 59% 820 41%     2.020 20   20 2.000     0 2.000 5,8% 305
1923 1.080 57% 830 43%     1.910 20   20 1.890     0 1.890 3,8% 289
1922 1.000 54% 840 46%     1.840 20   20 1.820     0 1.820 2,8% 280
1921 940 53% 840 47%     1.780 10   10 1.770     0 1.770 0,4% 273
1920 918 52% 850 48%     1.768 5   5 1.763     0 1.763 0,2% 273
1919 905 51% 860 49%     1.765 5   5 1.760     0 1.760 0,0% 274
1918 895 51% 870 49%     1.765 5   5 1.760     0 1.760   275
1Windenergie, Fotovoltaik, Geothermie
2Verbrauch für den Betrieb der Stromproduktion

Quelle: E-Control

[Bearbeiten] Unternehmen

Der österreichische Strommarkt ist sehr stark durch die mehrheitlich im öffentlichen Besitz befindlichen Stromversorger geprägt. Jedes Bundesland verfügt über ein eigenes Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die seit mehreren Jahren durch gegenseitige Beteiligungen mittels Allianzen (zB. EnergieAllianz) auch untereinander immer stärker verflochten sind. Dazu kommen noch der börsennotierte Betreiber der Donaukraftwerke, die österreichweit tätige Verbundgesellschaft, sowie zahlreiche Kleinkraftwerke und mehrere Privatunternehmen, die jedoch noch über wenig Marktanteil verfügen, da der österreichische Strommarkt erst vor wenigen Jahren liberalisiert, und somit für private Mitbewerber geöffnet wurde. Zur Überwachung und Förderung des Wettbewerbes am Strommarkt wurde die Aufsichtsbehörde E-Control gegründet. Seit einigen Jahren ist unter dem Stromversorgern das Cross-Border-Leasing sehr beliebt. Hierbei werden Kraftwerke und Leitungsnetze an eine US-amerikanische Finanzgesellschaft verkauft und für mehrere Jahrzehnte zurückgeleast. Am Schluss solch einen Vertrages steht die Rückkaufoption. Sinn dahinter ist, dass beide Vertragspartner von amerikanischen Steuergesetzen und Unternehmensförderungsprogrammen profitieren, die nur dann tragend werden, wenn im US-Ausland investiert wird. Angewandt wird diese Geschäftspraktik bekannterweise von der Linz AG, der Energie AG, der BEWAG und BEGAS, der Verbundgesellschaft und auch von der TIWAG, die dies lange Zeit jedoch abstritt und gegen solche Behauptungen klagte, die Klagen jedoch in allen Instanzen verlor.[2]

Die landeseigenen Stromversorger sind (in Klammer die Besitzverhältnisse):

Im Bereich der Erdöl- und Erdgasförderung sind in Österreich zwei Unternehmen tätig. Die OMV (Österreichische Mineralölverwaltung) und die RAG (Rohöl-Aufsuchungs AG).

[Bearbeiten] Organisation der Elektrizitätswirtschaft

Österreich ist technisch gesehen in 3 Regelzonen eingeteilt, wobei jede Regelzone den Zusammenschluss aus allen Netzbetreibern in der entsprechenden Region darstellt: Vorarlberg gehört zur Regelzone VKW, Tirol zur Regelzone TIRAG und die restlichen Bundesländer zur Regelzone APG. Wirtschaftlich gesehen sind die Lieferanten in Bilanzgruppen organisiert. Für jede Regelzone gibt es einen Bilanzgruppenkoordinator: Für die Regelzone APG ist dies die APCS, für die Regelzonen TIRAG und VKW die Firma A & B, an der auch die APCS beteiligt ist.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ölsuche nach der Gemüseernte, Der Standard, 20. Oktober 2006, S. 24
  2. 27. Sitzung des Wiener Gemeinderates am 23. April 2004, Postnummer 48, wörtliches Protokoll, Seite 25 ff
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