Ford Model T
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Das Modell T von Ford (umgangssprachlich auch Tin Lizzie, dt. Blechliesel) war das meistverkaufte Fahrzeug der Welt, bis ihm am 17. Februar 1972 dieser Titel durch den VW Käfer abgenommen wurde. Zwischen 1908 und 1927 wurden in den USA 15 Mio. Stück gebaut.
Der Wagen hatte einen Leiterrahmen und war das erste Auto mit Stahlkarosserie ohne Holzgerippe. (Es gab unzählige Aufbauten, auch von anderen Firmen, als Coupe, Lastwagen, Feuerwehrauto... bei denen auch Holzteile verwendet wurden.) Er hatte Deichselachsen (vorne geschoben), die sich an quer stehenden Blattfedern abstützten. Der seitengesteuerte Vierzylinderreihenmotor mit Magnetzündung hatte 2,9 oder 4,2l Hubraum und war dreifach gelagert. Er trieb über ein halbautomatisches Planetengetriebe und eine Kardanwelle die Hinterräder an. Das einfache Planetengetriebe hatte 3 Gänge, einer davon diente der Rückwärtsfahrt. Die Fußbremse wirkte auf das Getriebe, die Handbremse über Seilzüge auf die Außenbandbremsen der Hinterräder. Das Fahrzeug lief maximal 72 km/h.
Die Tin Lizzie war das erste Auto, das auf einem Fließband gefertigt wurde. Nach der Umstellung auf Fließbandfertigung am 14. Januar 1914 wurde der Verkaufspreis von $ 850,- auf $ 370,- gesenkt. Um die Fertigung zu beschleunigen, wurde zwischen 1915 und 1925 nur in Schwarz produziert, da man nur eine Lackierstraße brauchte und diese Farbe am schnellsten trocknete. Fälschlicherweise wird behauptet, dass Henry Ford damals den berühmten Satz „You can have it in any color as long as it's black.“ („Sie können ihn in jeder Farbe haben, sofern sie schwarz ist.“) geprägt hat. Richtig ist allerdings, dass dieses ihm zugeschoben worden ist, aufgrund der Produktion der ausschließlich schwarzen Tin Lizzie.
Zwischen der Gründung der Ford Motor Company 1903 durch Henry Ford und dem Produktionsbeginn des Modell T wurden mehrere Prototypen entwickelt oder produziert. Auch wenn der erste davon Modell A hieß, wurden nicht alle 19 Typen (wie es nach dem Alphabet zu erwarten wäre) produziert, bei vielen blieb es beim Prototyp. Das direkte Vorgängermodell war der Ford Modell S, eine erweiterte Version des bis dorthin größten Erfolgs, des Ford Modell N.
Es exisiterte auch ein Panzerwagen auf dem Chassis des Ford-T: Der Ford Tf-c, auch als Fort FT-B oder „Model 1920“ bezeichnet war der erste polnische Panzerwagen, der in Polen entworfen und gebaut worden ist. Der Hauptkonstrukteur war Ing. Tadeusz Tanski. Der Panzerwagen entstand aufgrund des hohen Bedarfs während des Sowjetisch-Polnsichen Krieges 1920. Die Panzerung bestand aus ex-deutschen Grabenschilden auf dem Fahrgestell des Ford T. Das Projekt entstand innerhalb von nur 2 Wochen aus Tanskis Initiative heraus. Nach positiv ausgefallenen Tests wurde eine Serie von 17 gepanzerten Fords in der Warschauer Fabrik „Gerlach i Pulst“ gebaut. Sie nahmen während des Polnisch-Sowjetischen Krieges an der Schlacht bei an der Wkra und an der Schlacht um Warschau, der Schlacht bei Kowel, sowie zahlreichen weiteren Gefechten teil. Zu den Vorteilen des Panzerwagens gehören die gute Geschwindigkeit, Wendigkeit und dank dem Fahrgestell des Ford T auch unkomplizierte Wartung und Reparatur. Die Panzerwagen kamen trotz erhöhter Masse im Gelände gut zurecht und konnten aufgrund ihrer im Vergleich mit anderen Panzerwagen niedrigen Masse auch schwache Brücken überqueren. Der Ford Tf-c war im Vergleich mit anderen Panzerwagen der damaligen Zeit, wie zum Beispiel dem 2 mal so großen Austin-Putilov, wirklich klein und bot eine nur schwer zu treffende Zielfläche. Die Konsequenz war jedoch, dass die Ford TF-c innen sehr eng waren, und der Fahrer stark zusammengekauert lenken musste. Ein weiterer Mangel waren auch die recht oft bei längeren Geländefahrten oder bei heruntergelassener Kühlerpanzerung überhitzenden Motoren. Auch war die Federung trotz Verstärkung überlastet, aber das Fahrzeug wurde dringend benötigt und die Vorteile wogen die Mängel auf. 1921 schlug Tanski vor eine weitere Serie von 30 Fahrzeugen zu bauen, doch dieser wurde abgelehnt, da der Krieg zu Ende war und keine weiteren Panzerfahrzeuge benötigt wurden. 12 Ford Tf-c Panzerwagen überdauerten den Krieg und waren bis 1931 im Einsatz. Einige trugen Eigennamen wie „Osa“ (Wespe), „Mucha“ (Fliege), „Komar“ (Mücke).
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