Ford RS200
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Ford | |
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RS200 | |
Hersteller: | Ford |
Produktionszeitraum: | 1983–1986 |
Klasse: | Sportcoupé |
Karosserieversionen: | Coupé |
Motoren: | 1,8 l 16V DOHC Turbo (240 PS) mit erhöhtem Ladedruck (380 PS) |
Länge: | 4000 mm |
Breite: | 1752 mm |
Höhe: | 1345 mm |
Leergewicht: | 1050 kg |
Vorgängermodell: | Entwicklungsbasis RS1700T |
Nachfolgemodell: | % |
Ähnliche Modelle: | Ford Sierra Cosworth |
Der Ford RS200 ist ein kleines Sportcoupé des europäischen Teils der Ford Motor Company.
Der Ford RS200 war ausschließlich für den Einsatz im Rallyesport, speziell in der damaligen Gruppe B, konzipiert und wies daher typische Eigenschaften wie den Allradantrieb und einen Mittelmotor auf. Für die Homologation in der Gruppe B mussten lediglich 200 Serienfahrzeuge produziert werden, was auch bei anderen Herstellern zur Entwicklung spezialisierter "Rennmaschinen" führte.
Das Auto wurde ab 1983 entwickelt, nachdem das auf dem Escort basierende Projekt RS1700T (mit Heckantrieb) vorzeitig wegen erwarteter Erfolglosigkeit von Ford abgebrochen wurde. Bis 1985 waren alle benötigten 200 Fahrzeuge hergestellt, davon existieren heute weltweit noch gut 140 Stück.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Motor
Die Motor des RS200 wurde von Cosworth entwickelt und besteht aus einem DOHC-Vierzylindermotor mit 16 Ventilen und Turboaufladung. Der Cosworth-BDT-Block verwendete in seinen Zylindern 86mm große Bohrungen und die traditionelle 77.62mm-Befeuerung, woraus sich ein Hubraum von ca. 1,8l ergab. Der Motorblock basierte im Wesentlichen auf dem des RS1700T. Verbesserungen umfassten die Verwendung einer Trockensumpfschmierung sowie verbesserte Wasser- und Kraftstoffpumpen. Darüber hinaus wurde ein Vierfach-Auspuff aus rostfreiem Stahl montiert.
Der Turbolader des Fahrzeugs stammte von Garrett und war eine Ableitung aus den Modellen T03 und T04. Der Ladedruck wurde für den Renneinsatz auf 1.2bar/17psi erhöht. Mit einem verringertem Kompressionsverhältnis von 7.8:1 ließen sich zumindest theoretisch 380 PS Leistung erreichen.
Später wurden noch 20 Einheiten des RS200 mit so genannten Evolution-2-Motoren (2,1 l Hubraum) homologiert, die fast ausschließlich im Rallycross-Sport eingesetzt wurden und die für Leistungswerte von über 650 PS gut waren.
[Bearbeiten] Getriebe und Übersetzung
Das Getriebe benutzte zur Kupplung drei Selbstsperrdifferentiale von Ferguson, um die vier Räder anzutreiben. Eins wurde nahe dem Motorgetriebe eingebaut, die anderen zwei wurden in der Mitte jeder Welle angebracht. Dieses Setup wurde gewählt, um dem RS200 eine Leistungsaufteilung von 37% auf der Vorderachse und 63% auf der Hinterachse zu ermöglichen. Das Mitteldifferential konnte verriegelt werden, um eine 50/50-Leistungsaufteilung zu ermöglichen, die für sehr glatte Oberflächen genutzt wurde. Diese Verriegelung wurde über einen manuellen Hebel innerhalb des Cockpits aktiviert und war nur in den für Rally bestimmte Wagen geliefert worden.
Die Leistung wurde an Aluminium-Räder mit 16 Zoll Durchmessser abgegeben, die mit den ersten Pirelli-Reifen der Spezfikation P700 225/50 VR 16 bezogen waren.
[Bearbeiten] Aufhängung und Bremsen
Die Bremsen waren innenbelüftete 285mm-Scheibenbremsen, alle Bremsen verfügten über Vierkolben-Alu-Sättel. Diese Bremsen waren stark genug, so dass kein Bremskraftverstärker benötigt wurde.
Die Aufhängung benutzte breite Querlenker mit Doppeldämpfern und die Vorbereitung für doppelte Schraubenfedern, obwohl nur einfache Federn benutzt wurden.
Die manuelle Steuerung war ein herkömmliches Zahnstangentriebsystem, das abgeänderte Teile des Ford Sierra verwendete.
[Bearbeiten] Karosserie und Interieur
Das RS200 wurde als Links- und Rechtslenker produziert.
Die ursprüngliche Karosserie wurde von der italienischen Firma Ghia in enger Zusammenarbeit mit dem in Boreham beheimateten Ford-Motorsport-Designteam entwickelt.
Das äußere Design wurde komplett neu entwickelt und basierte nicht auf irgendeinem vorherigen Ford-Produkt. Das Chassis war ein röhrenförmiges Rahmendesign, von Fiberglas umgeben. Die Dachverkleidung und oberen die Türöffnungen wurden aus einer Mischung aus Glas-, Carbon- und Aramidfaser fabriziert. Plexiglas wurde für die seitlichen und hinteren Fenster verwendet, wodurch weiteres Gewicht eingespart wurde.
Anfänglich wurden noch die Windschutzscheibe und die Türen des Sierra benutzt, später jedoch auf die neue Konstruktion aus Faserverbundstoffen umgestellt.
Der Treibstofftank befand sich hinter den Sitzen und bestand aus einer doppelten Aluminiumschicht.
Die sechs Prototypen des RS200 wurden ebenso wie die restlichen 194 Serienwagen bei Reliant in Shonstone gebaut.
Das Auto wurde in zwei Formen geliefert:
[Bearbeiten] Straßenversion
Die Straßenversion enthielt Sitze von Sparco in wahlweise Rot oder Schwarz sowie ein mit Leder bezogenes XR3i-Lenkrad. Sie wurde außerdem auch mit Fußmatten und und Türverkleidungen versehen, des Weiteren wurde auch ein weniger leistungsfähigerer Motor eingebaut, um die Langlebigkeit zu erhöhen. Die Straßenversion war ausschließlich in den Farben Weiß und Blau erhältlich.
Der Original-RS200 hatte einen Listenpreis von 49.950 Pfund Sterling (ca. 92.500 DM) und wurde mit verschiedensten Extras, die von Ford zur Verfügung gestellt wurden, ausgeliefert. Der RS200 bleibt - zusammen mit dem Sierra RS500 Cosworth - eines der seltensten Fahrzeuge aus Fords RS-Serie. Aufgrund ihrer Seltenheit haben Fahrzeuge des Typs heute einen Schätzwert von über 150.000 €.
[Bearbeiten] Rallyeversion
In der Rallye-Weltmeisterschaft debütierte der RS200 im Jahr 1984 und fand mit dem Peugeot 205 T16, dem Lancia Delta S4 und dem Audi Sport quattro S1 zumindest ebenbürtige Gegner. Im Rahmen der Gruppe B waren immer stärkere Motorisierungen für die Fahrzeuge möglich, die Leistungen von bis zu 500 PS schafften. Das Wettrüsten um die Führungsposition in dieser Gruppe motivierte selbst Ferrari, mit dem GTO einen Neuanfang in Sachen Rallyesport zu versuchen.
Doch die hohe Geschwindigkeiten machten den Sport weitaus gefährlicher als zuvor. In den Jahren 1985 und 1986 kam es zu einer Reihe schwerer Unfälle mit Todesopfern. Betroffen war auch der RS200, als bei der Portugal-Rallye des Jahres 1986 Joaquim Santos mit seinem Wagen von der Strecke abkam. Dieser Unfall tötete 3 Zuschauer und verletzte weitere 31. Auch der Schweizer Formel-1-Pilot Marc Surer hatte 1986 in Deutschland einen schweren Rallye-Unfall mit einem Ford RS200, bei dem sein Beifahrer Michel Wyder getötet wurde. Da bei der Korsika-Rallye des gleichen Jahres der Lancia-Fahrer Henri Toivonen und sein Beifahrer verunglückt und in den Flammen ihres Lancia Delta S4 verbrannt waren, entschied die FIA zum Ende der Saison 1986 das Verbot der Gruppe-B-Fahrzeuge. Folglich war dies das Aus für den RS200 und seine Konkurrenten.
Seit 1987 richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Fahrzeuge der neuen Gruppe A, deren Homologation 5000 Serienfahrzeuge erfordert. Somit waren alle Hersteller gezwungen, Rallyefahrzeuge wieder aus bekannteren Modellen abzuleiten.
Im Privatbereich, insbesondere beim Rallycross, konnte der RS200 dagegen bis in die 1990er weitere Erfolge feiern.
[Bearbeiten] Zusammenfassung
Ford RS200 - Straßenversion | |
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Antrieb | |
Bauart: | R4 |
Einbaulage: | längs, Mittelmotor |
Ventile pro Zylinder: | 4 |
Hubraum: | 1803 cm³ |
Leistung: | Straßenversion: 240 PS |
bei: | 6000 U/min |
Drehmoment: | 280 Nm |
bei: | 4500 U/min |
Leistungsgewicht: | 4,4 kg/PS |
Besonderheiten: | Trockensumpfschmierung, Ölkühler, elektronische Benzineinspritzung, Garrett-Abgasturbolader, Ladedruck 0,8 bar (Rallyeversion 1,2 bar), elektronische Bosch-Motorsteuerung |
Kraftübertragung | |
Antrieb: | Heck o. Allradantrieb |
Getriebe: | 5-Gang |
Fahrwerk | |
Vorne/Hinten: | untere und obere Dreieckquerlenker, Schraubenfedern (höhenverstellbar), verstellbare Kurvenstabilisatoren, Teleskopdämpfer, Stabilisatoren |
Bremsen | |
Vorne/Hinten: | Scheiben, innen belüftet |
Reifen | |
Vorne/Hinten: | 225/50/16 |
Messwerte | |
0-100 km/h: | unter 5 s |
V-Max: | 240 km/h |
Besonderheiten | |
Besonderheit: | Der RS 200 ist ein Hochleistungssportwagen, der extra für den Rallyesport entwickelt wurde, lediglich Windschutzscheibe und Türen stammen vom Ford Sierra. Von den 200 gebauten Exemplaren existieren nur noch etwa 140. |
Preis: | ca. 150.000 €uro |
[Bearbeiten] Weblinks
- Bilder-Sammlung von RS200 und anderen Ford Modellen
- Autobild.de Artikel
- Englischsprachiger Web-Ring zum Thema Ford-RS
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