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Ford Taunus - Wikipedia

Ford Taunus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Ford Taunus war eine Reihe von Mittelklassewagen der Ford Motor Company.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Taunus 12m/15m/17m etc. bis 1971

[Bearbeiten] Taunus als Markenname

Mit dem Namen Taunus wurden nach dem 2. Weltkrieg bis 1967 alle deutschen Ford-Modelle bezeichnet. Die amerikanische Mutter Ford Motor Company verbot in jener Zeit der Ford-Werke AG, den Markennamen "Ford" zu benutzen. "Taunus" war bis 1967 ein Markenname und zugleich ein Synonym für Ford. Als Logo wurde ein dem Kölner Wappen ähnliches Emblem verwendet.

Die PKW hatten Bezeichnungen wie 12M, 15M etc., wurden aber unter der Marke "Taunus" verkauft. Sogar der kleine Lieferwagen wurde als "Taunus" mit der Bezeichnung Transit angeboten. 1967, mit dem Erscheinen der P7-Modelle, verschwand der Name Taunus jedoch, und die Autos hießen jetzt nur noch 12M, 17M etc. Es gab folgende Modelle der Mittel- und oberen Mittelklasse:

[Bearbeiten] Mittelklasse

[Bearbeiten] Obere Mittelklasse

[Bearbeiten] Nachfolger

Die Modelle der oberen Mittelklasse wurden 1972 durch den Ford Granada bzw. den Ford Consul abgelöst. Die Mittelklasse Modelle behielten ab 1970/1971 die Bezeichnung Taunus.

[Bearbeiten] Ford Taunus ab 1971

1970 wurde der Name Taunus dann als Typenbezeichnung wiederbelebt. Bis 1982 trugen ihn die Ford-Modelle der Mittelklasse. Der Ford Taunus ist das deutsche Schwestermodell des englischen Ford Cortina, daher auch die Bezeichnung "TC". Taunus und Cortina der ersten TC-Serie unterscheiden sich äußerlich voneinander (ausgeprägter Hüftschwung beim Cortina, größere Hutze auf der Motorhaube beim Taunus) und technisch durch die Motorisierung. Bei den Baureihen ab Modelljahr '76 war das Äußere dann gleich und sie Unterschieden sich nur noch durch Rechts - bzw. Linkslenkung. Der Taunus wurde als zwei- und viertürige Limousine angeboten, von der ersten TC-Baureihe, die 1970–1975 gebaut wurde, gab es auch ein zweitüriges "Fastback"-Coupé. Ebenso war auch ein Turnier (Kombi) lieferbar. Die möglichen Ausstattungsvarianten und Bezeichnungen unterscheiden sich je nach Bauzeitraum: Standard (Ausstattungsvariante unterhalb von L), L, XL, GXL und GT bei der ersten TC-Baureihe, wurden zu Standard, L, GL, GLS, und Ghia bei den Nachfolgern. Als Motorisierung wurden in Köln gebaute 4-Zylinder Reihenmotoren mit oben liegender Nockenwelle (OHC), die aus dem Motor des amerikanischen Ford Pinto entwickelt worden waren, sowie auf Wunsch mit ebenfalls in Köln gebauten Sechzylinder-V Motoren, angeboten. Standard war ein manuelles Vier-Gang-Getriebe, auf Wunsch war ab den 1,6-Liter-Motoren auch ein Drei-Gang-Automatik-Getriebe erhältlich.

Während sich das erste Modell, auch Knudsen-Taunus genannt (nach S.E. Knudsen, Vorstandsvorsitzender bei Ford, der dem ersten Taunus die charakteristische Frontpartie und Hutze auf der Motorhaube verlieh), deutlich von seinen geglätteten Nachfolgern abhebt, unterscheiden sich die beiden letzten Modellreihen TC '76 und TC '80 vor allem durch die Gestaltung der Frontpartie (geänderter Kühlergrill beim TC '80 mit großen Plastiklamellen und um die Kanten gezogenen Blinkern), des Hecks (der TC '80 besitzt breitere Rückleuchten als der TC '76) sowie in den Proportionen der Karosserie: der TC '80 besitzt eine höhere Fahrgastzelle als der TC '76.

Gegenüberstellung der Frontpartien der Modelle '70, '80 und '76
Gegenüberstellung der Frontpartien der Modelle '70, '80 und '76
Seitenansicht der Modelle '70, '80 und '76
Seitenansicht der Modelle '70, '80 und '76

[Bearbeiten] Taunus TC '71

  • Bauzeitraum 09/1970–08/1973

Mögliche Motorisierung:

  • 1.3Ltr, 55PS, OHC (Vierzylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 68PS, OHC (Vierzylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 72PS, OHC (Vierzylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 88PS, OHC (Vierzylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 90PS, V6 (Sechszylinder-V-Motor)
  • 2,3Ltr, 108PS, V6 (Sechszylinder V-Motor)

Der Ford Taunus TC der 1. Serie wurde im September 1970 vorgestellt (Modelljahr 1971). Fünf Ausstattungsvarianten waren zu haben: Standard, L, der luxuriös angehauchte XL, der sportlich aufgemachte GT, und als Topmodell der GXL.

Alle Varianten waren als zwei- oder viertürige Limousine erhältlich, den Kombi gab es nur als Standard, L oder XL, und das elegante Coupé war nicht in Standardausführung erhältlich.

Standard, L (serienmäßig mit runden Scheinwerfern ausgestattet, die sie von den besseren Modellen abheben sollten) und XL (eckige Scheinwerfer) waren serienmäßig mit einem 1300cm³-OHC-LC-Vierzylinder ausgerüstet, welcher 55 PS leistete. Auf Wunsch gab es auch einen 1600cm³-OHC-HC-Motor gleicher Bauart, der 72 PS leistete (später auch mit niedrigerer Verdichtung und 68 PS lieferbar). GT und GXL waren serienmäßig ebenfalls mit einem 1600cm³-OHC-HC-Motor ausgerüstet, der jedoch (u.a. aufgrund eines Fächerkrümmers und eines Weber-Vergasers) 88 PS brachte. Sie besaßen außerdem ein "sportlicher abgestimmtes" Fahrwerk sowie eine leistungsfähigere Bremsanlage mit größeren Trommelbremsen an der Hinterachse und kamen ab Werk mit Extras wie z.B. einem Fach in der Mittelkonsole, umschäumtem Sportlenkrad, runden Halogen-Zusatzleuchten und Zusatzinstrumenten (Drehzahlmesser, Ampèremeter, Öldruck)etc. daher. Auf Wunsch war bei diesen Modellen auch ein Zweiliter-V6-Motor mit 90 PS lieferbar, der bereits aus den 20m-Modellen der 60er bekannt war (der Köln-V6 der Baureihe P5). Ende 1971 war dann als neue Spitzenmotorisierung ein 2,3 Liter-V6-Motor (bereits bekannt aus der Baureihe P7) erhältlich, der in seiner Bauart gleich mit dem Zweiliter war und mit seinen 108 PS den Taunus auf damals beachtliche 175km/h beschleunigte. Aufgrund gravierender Qualitätsmängel bei den frühen Fahrzeugen bekam der Taunus vom ADAC die "Silberne Zitrone", den Preis für gravierende Neuwagenmängel, verliehen. Die damaligen Autotester bemängelten auch das insgesamt schwammige, unkomfortable Fahrwerk sowie das angeblich unübersichtliche Armaturenbrett, welches in seinem Design jenem des 1969er Ford Mustang ähnelt.

[Bearbeiten] Taunus TC '74 (Facelift)

Ford Taunus Coupé 1974
Ford Taunus Coupé 1974
  • Bauzeitraum 09/1973–12/1974

Mögliche Motorisierung:

  • 1.3Ltr, 55PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 72PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 88PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 90PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)
  • 2,3Ltr, 108PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)

1973 wurde der Taunus entsprechend den Kritikpunkten der Presse umgestaltet: das Armaturenbrett wurde komplett "nüchtern und funktional" neugestaltet (und in dieser Form auch im Taunus'76 beibehalten), das Fahrwerk wurde neu abgestimmt und serienmäßig mit vorderen und hinteren Stabilisatoren ausgerüstet, was das Fahrverhalten ein wenig verbesserte. Äußerlich änderte sich wenig, alle Modelle besaßen jetzt einheitlich einen dunkelgrauen Plastikkühlergrill mit eckigen Scheinwerfern, dafür besaßen Standard und L jetzt kein Wappen mehr in der Mitte des Kühlers sonder nur noch den Fordschriftzug auf der Motorhaube. Die Ausstattungsvariante GT fiel weg, dafür erhielt der XL jetzt einen Drehzahlmesser sowie den 2l V6 auf Wunsch, und der GXL bekam äußerlich andere, breitere Zierleisten und innen echtes Holz für Armaturenbrett und Türverkleidungen.

[Bearbeiten] Taunus TC '75 (Facelift)

  • Bauzeitraum 01/1975–12/1975

Mögliche Motorisierung:

  • 1,3Ltr, 55PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 68PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 72PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 88PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 90PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)
  • 2,3Ltr, 108PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)

Zum Modelljahr 1975 wurde der Taunus nochmals überarbeitet. Bei den einfachen Modellen Standard und L waren die Zierleisten um die Fenster nun mattschwarz, die gekrönten Wappen mit der Hubraumangabe an den Vorderkotflügeln wichen nüchternen Zahlen, und das Ford-Wappen auf dem Kühlergrill sowie der Schriftzug auf der Motorhaube wurden jetzt bei allen Modellen durch einen simplen "Ford"-Schriftzug welcher sich auf der Fahrerseite des Kühlergrills befand, ersetzt. Der Ford-Schriftzug auf der Heckklappe, der bisher bei Standard und L die gesamte Breite einnahm und bei XL und GXL als breite Aluleiste ausgeführt war, wanderte in verkleinerter Form die linke obere Ecke des Kofferaumdeckels, der Taunus-Schriftzug wurde statt in geschwungener Schreibschrift wie bei den früheren Modellen, nun in einfachen Druckbuchstaben ausgeführt. Der Kombi, der nun statt Turnier "Freizeit-Taunus" hieß, war nun auch mit GXL Ausstattung zu haben.

Zum Jahreswechsel 75/76 wurde dann das neue Modell vorgestellt, das zwar äußerlich geglättet war, aber technisch immer noch viel mit dem TC der ersten Serie gemeinsam hatte: der Taunus TC '76.

[Bearbeiten] Taunus TC '76

  • Bauzeitraum 01/1976–08/1979

Mögliche Motorisierung:

  • 1.3Ltr, 55PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 68PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 72PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 98PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 90PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)
  • 2,3Ltr, 108PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)

Der Taunus wurde für 1976 umfangreich überarbeitet, dies nahm ihm die markante 'Knudsen-Nase' und bescherte ihm im Gegensatz zu seinem barocken Vorgänger ein schlichteres Aussehen. Im Innenraum übernahm man zwar das Armaturenbrett des Vorgängers, verbaute aber neue Lenkräder. Zudem änderte man die Ausstattungsbezeichnungen: So gab es neben Basis und L nun den GL (statt dem XL) sowie den Ghia (statt dem GXL). Weiterhin konnten sportlich orientierte Käufer den Taunus S wählen. Nur diesen gab es mit dem 2,0Ltr-Vierzylinder. Das Coupé wurde vom Markt genommen, so dass der Kunde wählen konnte zwischen zwei- und viertüriger Limousine und dem fünftürigen Turnier, den es aber nicht als S oder Ghia gab.

[Bearbeiten] Taunus '80

Ford Taunus '80
Ford Taunus '80
  • Bauzeitraum 09/1979–06/1982

Obwohl es viele Ähnlichkeiten mit dem Taunus'76 gibt, sind beinahe alle sichtbaren Blechteile unterschiedlich. Das Modelljahr '80 hat aufgrund der geänderten Dachlinie höhere Fenster. Weiterhin sind vorne größere, um die Kotflügel herumgezogene Blinker, ein Lamellenkühlergrill, breitere Rückleuchten, Stoßfänger mit Kunstoffecken sowie eine andere Frontschürze.

Mögliche Motorisierung:

  • 1,3Ltr, 59 PS, OHC (4-Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 73PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 1,6Ltr, 70 PS, OHC (4-Zylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 101PS, OHC (4 Zylinder-Reihenmotor)
  • 2,0Ltr, 90PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)
  • 2,3Ltr, 114PS, V6 (6 Zylinder V-Motor)

[Bearbeiten] Nachfolger

Der direkte Nachfolger des Ford Taunus ist der Ford Sierra, welcher 1982 erschien. Dieser wiederum wurde 1993 vom frontgetriebenen Ford Mondeo beerbt. Nach der Einstellung der Produktion in Köln und Genk wurden die Produktionsanlagen nach Argentinien und in die Türkei gebracht, wo noch weiter produziert wurde. Ford Argentina brachte den Taunus'80 auch als Coupé heraus - also eine Form, die es bei diesem Modelljahr in Europa nie gab. Der türkische Lizenzbau der Firma Otosan hingegen wurde mit viel Plastik an den modernen Formengeschmack der Autokäufer angepasst. Dieser "Taunus IV" wurde auch mit dem Armaturenbrett der ersten Ford Sierra-Generation ausgestattet. Otosan baute den Taunus in dieser Form bis 1994.

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Ford Taunus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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Commons
Commons: Ford Cortina – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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