Fred Astaire
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Fred Astaire (* 10. Mai 1899 in Omaha, Nebraska; † 22. Juni 1987 in Los Angeles, eigentlich Frederick Austerlitz) war ein US-amerikanischer Tänzer, Sänger und Schauspieler österreichischer Abstammung.
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[Bearbeiten] Leben
Fred Astaire, der Sohn österreichischer Einwanderer, begann bereits als Kind zu tanzen. Er besuchte zwei Tanzschulen und trat später mit seiner Schwester Adele auf Kabarett-, Vaudeville- und Konzerthausbühnen auf. Ihren ersten Filmauftritt hatten die Astaire-Geschwister in einem Film von Mary Pickford 1915 in Fanchon the Cricket. 1917 eroberten sie den Broadway mit dem Stück Over the Top.
1931 heiratete seine Schwester Adele einen britischen Lord und beendete ihre künstlerische Karriere. Fred war deshalb gezwungen, alleine aufzutreten. Seine Kritik nach dem ersten Vorsprechen in Hollywood soll "Can't sing, can't act, is slightly balding, but can dance a little" (etwa: Kann nicht singen, kann nicht schauspielern, hat eine leichte Glatze, aber kann ein wenig tanzen) geheißen haben.
Die Filmgesellschaft RKO nahm ihn 1933 unter Vertrag und lieh ihn zunächst für den Film Dancing Lady (mit Joan Crawford und Clark Gable) an MGM aus. Danach drehte RKO im selben Jahr mit ihm und Dolores del Rio den Film Flying down to Rio, der ein fulminanter Erfolg und den eigentlichen Durchbruch in Astaires Filmkarriere darstellte. Im selben Film trat Astaire erstmals mit einer Partnerin auf, mit der er später das Filmmusical erobern sollte: Ginger Rogers. In neun Filmen tanzte er ausschließlich mit ihr. Als sich der Geschmack des Filmpublikums wandelte, bekam er auch andere Partnerinnen: Rita Hayworth in Du warst nie berückender, Eleanor Powell in Broadway Melody (1940), Judy Garland in Osterspaziergang, Lucille Bremer in Yolanda und der Dieb, Betty Grable, Cyd Charisse in The Band Wagon und schließlich Audrey Hepburn in Ein süßer Fratz.
Astaire arbeitete nicht nur alle seine Choreografien selber aus, er brachte auch neue Ideen im Hinblick auf Kamerafahrten während seiner oft halsbrecherischen und schwerkraftauflösenden Tanzeinlagen. Sein tänzerischer Stil war gekennzeichnet durch eine scheinbare Leichtigkeit, große Eleganz der Bewegung und durch seine Fähigkeit, schnelle Wechsel im Charakter der Musik adäquat tänzerisch umzusetzen.
Astaire sang stets selbst und lehnte im Gegensatz zu manchen Kolleginnen und Kollegen Stimm-Doubles stets ab. Obwohl sein tänzerisches Talent sein sängerisches überragte, nahm er zahlreiche Schallplatten auf.
Als Astaire älter wurde, beschränkte sich seine Präsenz im Kino auf das Schauspiel. 1968 trat er in Coppolas Werk Der goldene Regenbogen an der Seite von Petula Clark auf. 1974 rettete er in Flammendes Inferno die kleine Katze von Jennifer Jones. Neben seinen kleinen Filmauftritten trat er auch in Fernsehserien in Erscheinung: In Ihr Auftritt, Al Mundy spielte er Robert Wagners Vater. Er hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
[Bearbeiten] Filmographie (eine Auswahl)
- 1933: Carioca (Flying Down to Rio) - Regie: Thornton Freeland
- 1933: Ich tanze nur für Dich (Dancing Lady) - Regie: Robert Z. Leonard
- 1934: Tanz mit mir! (The Gay Divorcee) - Regie: Mark Sandrich
- 1935: Roberta (Roberta) - Regie: William A. Seiter
- 1935: Ich tanz' mich in dein Herz hinein (Top Hat) - Regie: Mark Sandrich
- 1936: Marine gegen Liebeskummer (Follow the Fleet) - Regie: Mark Sandrich
- 1936: Swing Time (Swing Time) - Regie: George Stevens
- 1937: Darf ich bitten? (Shall We Dance) - Regie: Mark Sandrich
- 1937: Ein Fräulein in Nöten (A Damsel in Distress) - Regie: George Stevens
- 1938: Sorgenfrei durch Dr. Flagg – Carefree (Carefree) - Regie: Mark Sandrich
- 1939: The Story of Vernon und Irene Castle - Regie: H. C. Potter
- 1940: Broadway Melodie 1940 (Broadway Melody of 1940) - Regie: Norman Taurog
- 1941: Reich wirst du nie (You'll never get rich) - Regie: Sidney Lanfield
- 1942: Du warst nie berückender (You Were Never Lovelier) - Regie: William A. Seiter
- 1942: Musik, Musik (Holiday Inn) - Regie: Mark Sandrich
- 1943: The Sky's the Limit - Regie: Edward H. Griffith
- 1948: Osterspaziergang (Easter Parade) - Regie: Charles Walters
- 1949: Tänzer vom Broadway (The Barkleys of Broadway) - Regie: Charles Walters
- 1950: Drei kleine Worte (Three Little Words) - Regie: Richard Thorpe
- 1951: Königliche Hochzeit (Royal Wedding) - Regie: Stanley Donen
- 1953: Vorhang auf! (The Band Wagon) - Regie: Vincente Minnelli
- 1955: Daddy Langbein (Daddy Long Legs) - Regie: Jean Negulesco
- 1957: Ein süßer Fratz (Funny Face) - Regie: Stanley Donen
- 1957: Seidenstrümpfe (Silk Stockings) - Regie: Rouben Mamoulian
- 1959: Die Frau am Strand (On the Beach) - Regie: Stanley Kramer
- 1961: In angenehmer Gesellschaft (The Pleasure of His Company) - Regie: George Seaton
- 1962: Noch Zimmer frei (The Notorious Landlady) - Regie: Richard Quine
- 1968: Der goldene Regenbogen (Finian's Rainbow) - Regie: Francis Ford Coppola
- 1974: Flammendes Inferno (The Towering Inferno) - Regie: John Guillermin und Irwin Allen
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1950 - Golden Globe als "Bester Hauptdarsteller -Music/Comedy" für Three Little Words
- 1958 - Emmy Award als "Beste Darsteller" für An Evening with Fred Astaire
- 1959 - Dance Magazine award
- 1960 - Nominiert für den Emmy Award für Another Evening with Fred Astaire
- 1960 - Golden Globe für sein Lebenswerk
- 1961 - Emmy Award "Program Achievement" für Astaire Time
- 1965 - George Award
- 1968 - Nominiert für den Emmy Award für The Fred Astaire Show
- 1975 - Golden Globe als "Bester Nebendarsteller", BAFTA und David di Donatello awards für Flammendes Inferno (The Towering Inferno)
- 1978 - Emmy Award als "Bester Darsteller - Drama/Comedy Special" für A Family Upside Down
- 1978 - Ausgezeichnet von der Academy of Television Arts and Sciences
- 1978 - National Artist Award der American National Theatre Association
- 1981 - Lifetime Achievement Award der AFI
- 1987 - Capezio Dance Shoe Award (mit Rudolf Chametowitsch Nurejew)
- 1989 - Grammy Lifetime Achievement Award (posthum)
- 1991 - Eintrag in "the Ballroom Dancer's Hall of Fame" (posthum)
[Bearbeiten] Literatur
- Stephen Harvey: Fred Astaire. Seine Filme - sein Leben (OT: Fred Astaire). Heyne, München 1982, ISBN 3-453-86043-8
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Fred Astaire im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fred Astaire in der Internet Movie Database
- Fansite (engl.)
- Ausführliche deutschsprachige Fan-Seite über Fred Astaire (Wird nicht mehr gepflegt und alle Bilder auf der Seite werden nicht mehr angezeigt.)
- Biografie auf film-zeit.de
- Biographie im BBC Filmlexikon
Personendaten | |
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NAME | Astaire, Fred |
ALTERNATIVNAMEN | Frederick Austerlitz |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Tänzer, Sänger und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1899 |
GEBURTSORT | Omaha, Nebraska, USA |
STERBEDATUM | 22. Juni 1987 |
STERBEORT | Los Angeles, USA |