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Geretsried

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Geretsried
Geretsried
Deutschlandkarte, Position von Geretsried hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen
Koordinaten: Koordinaten: 47° 52′ N, 11° 28′ O47° 52′ N, 11° 28′ O
Höhe: 605 m ü. NN
Fläche: 24,65 km²
Einwohner: 23.335 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 947 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82538
Vorwahl: 08171
Kfz-Kennzeichen: TÖL
Gemeindeschlüssel: 09 1 73 126
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karl-Lederer-Platz 1
82538 Geretsried
Webpräsenz:
Bürgermeisterin: Cornelia Irmer (parteilos)

Geretsried ist mit knapp 24.000 Einwohnern die größte und jüngste Stadt im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Geretsried ist eine von vier bayerischen Vertriebenenstädten und entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Geretsried (Region Oberland) liegt etwa 35 Kilometer südlich der Bayerischen Landeshauptstadt München und ca. 10 km östlich des Starnberger Sees.

Das Stadtgebiet liegt zwischen den Flüssen Loisach und Isar und grenzt nördlich unmittelbar an die Nachbarstadt Wolfratshausen. Daraus ergibt sich ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit über 40.000 Einwohnern bzw. ein gemeinsames Mittelzentrum in der Region Oberland.

Das Stadtgebiet besteht aus den Ortsteilen Gartenberg (ca. 11.900 Einw.), Gelting (ca. 1.800 Einwohner), Geretsried (ca. 7.800 Einw.) und Stein (ca. 2.500 Einw.), sowie den kleineren Ansiedlungen Buchberg, Ziegelei und Schwaigwall.

[Bearbeiten] Wappen

Im Stadtwappen repräsentieren die drei Symbole die lokale Industrie, die Lage an der Isar und die Natur/Waldgebiete.

[Bearbeiten] Geschichte

Zusammengefasst wurde in der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts aus einer Doppel-Schwaige eine Stadt: [1]

  • Im Jahre 1083 wurde "Gerratesried" erstmalig urkundlich erwähnt und bestand bis ins 19. Jahrhundert aus Bauernhöfen und einer Kapelle. Später wurde die Ansiedlung auch "Geroldsried" bzw. Geroltzried genannt. Seit 1736 wird der Ortsname Geretsried verwendet.
  • Auf dem Gebiet der heutigen Stadt gab es während des Zweiten Weltkriegs (1938/1939 - Kriegsende) zwei große Munitionsfabriken, jeweils eine der Deutschen Sprengchemie und der Dynamit Aktien Gesellschaft, die auf dem Gebiet der heutigen Ortsteile Stein und Gartenberg lagen. Einige der administrativen Gebäude und Lagerhallen wurden nach Kriegsende zu Wohnhäusern umgebaut und finden sich noch heute quer über das Stadtgebiet verteilt. Der Bau dieser Fabriken bedeutete für viele tausende Menschen Arbeitsdienst und Zwangsarbeit.
  • Im Mai 1945 wurden die Munitionsfabriken, die gut getarnt und weiträumig im Staatsforst Wolfratshausen lagen, von den Amerikanern besetzt.
  • Im Laufe des Jahre 1946 kamen die ersten Heimatvertriebenen in Geretsried an und wurden in den Barackenlagern Buchberg und Stein und im heutigen Rathaus, der damaligen Verwaltung der Munitionsfabriken, untergebracht.
  • Am 1. April 1950 wurde die Gemeinde Geretsried gegründet.
  • Durch stetiges Wachstum der Bevölkerung und die Entwicklung der Industriebetriebe in Geretsried wurde die Gemeinde am 27. Juli 1970 zur Stadt erhoben.
  • Der Ortsteil Gelting wurde am 1. Mai 1978 in die Stadt Geretsried eingemeindet.

Zusammen mit Kaufbeuren-Neugablonz, Neutraubling, Traunreut und Waldkraiburg ist Geretsried eine der bayerischen Vertriebenenstädte/-Gemeinden mit vergleichbarer Kriegs- und Nachkriegsgeschichte.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen Jahr Einwohnerzahlen Jahr Einwohnerzahlen
1840 242 1950 3.236 1990 21.866
1900 263 1960 7.872 2000 23.056
1925 458 1970 17.413 2004 23.273
(1946) (~ 1.218) 1980 20.034 2005 23.991


[Bearbeiten] Politik

Im Stadtrat hat die CSU 15 Sitze, die SPD 6 Sitze, die Freien Wähler 6 Sitze, die Grünen 2 Sitze und die FDP 1 Sitz. Bürgermeisterin ist Cornelia Irmer (parteilos).


[Bearbeiten] Verkehr

Geretsried liegt zwischen zwei in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptstraßen, die im Stadtgebiet über eine Staatsstraße (ST 2369: Tattenkofer Straße - Tattenkofener Isarbrücke) miteinander verbunden sind:

Über die Autobahn ist Geretsried wie folgt zu erreichen:

Es gibt eine ausschließlich dem Gütertransport vorbehaltene Bahnstrecke nach Wolfratshausen.

Geretsried gehört zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund und wird, weil es keine direkte Bahnanbindung gibt, vom Wolfratshausener-Bahnhof ausgehend mit entsprechenden Busverbindungen versorgt. Weitere wichtige Regionalbuslinien führen über das Stadtgebiet und der südlichen Nachbargemeinde Königsdorf bis Bad Tölz, Bad Heilbrunn und Penzberg.

Eine direkte Anbindung an das Münchener S-Bahn-Netz ist zum Jahr 2009 geplant. Hierzu wird die S7 von Wolfratshausen (bisherige Endhaltestelle) über eine neu zu bauende Trasse ins Stadtgebiet verlängert. Die Bauarbeiten sollen 2007 beginnen.

[Bearbeiten] Wirtschaft

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

In Gelting befinden sich Stützpunkte diverser Logistikunternehmen, u.a. DPD, DHL und Hermes. Tyczka Totalgaz, Deckel Maho Gildemeister, Byk Gardner, Rudolf Chemie, Böhme Chemie, Uniccomp, Gämmerler sind die größten Arbeitgeber in der Stadt.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Jugendzentrum Saftladen
  • Jugendtreff Ein-stein
  • Stadtbücherei Geretsried
  • Stadtmuseum Geretsried
  • Hallenbad Geretsried
  • Eistadion Geretsried

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

  • Franz-Marc-Schule zur individuellen Lebensförderung (Robert-Schumann-Weg)
  • Grundschule am Isardamm
  • Karl-Lederer-Grund- und Hauptschule (Johann-Sebastian-Bach-Straße)
  • Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Musikschule (im Schulzentrum an der Adalbert-Stifter-Straße)

[Bearbeiten] Überregionale Einrichtungen

  • Zivildienstschule Geretsried
  • Staatliche Feuerwehrschule Geretsried

[Bearbeiten] Vereine

  • Volks- und Schulsternwarte Geretsried e.V.
  • Trägerverein Jugendarbeit Geretsried e.V.
  • GigsforYou e.V. - Gemeinnütziger Verein zur Förderung von Nachwuchskünstlern
  • Musikfreunde Isartal e.V.
  • Kulturforum Geretsried

[Bearbeiten] Sportvereine

[Bearbeiten] TuS Geretsried

Der TuS Geretsried (Turn- und Sportverein Geretsried) ist der größte Verein der Stadt mit über 2200 Mitgliedern. Insgesamt gibt es elf Abteilungen. Sportarten sind: Badminton, Basketball, Handball, Fußball, Volleyball, Turnen, Trampolin, Gesundheitssport, Rehasport, Schach, Tischtennis, Leichtathletik, Koronarsport.

[Bearbeiten] SV Gelting

Der SV Gelting ist ein kleinerer Verein mit ca. 550 Mitgliedern, die hauptsächlich aus dem Ortsteil Gelting kommen. Angeboten werden unter anderem Fußball, Tennis, Volleyball, Turnen und Gymnastik.

  • Sportverein Gelting
  • Fußballer des SV Gelting 1966 e.V.

[Bearbeiten] ESC Riverrats Geretsried

Der Eishockeyverein wurde 2006 gegründet und ging aus der früher im TuS Geretsried integrierten Eishockeysparte hervor.

[Bearbeiten] Edelweiß e.V.

Der Edelweißverein ist ein Box-/Kickbox-Verein. Der Verein besitzt einen eigenen Box-Ring und diverse Fitnessgeräte.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Eine Städtepartenschaft mit der Stadt Chamalières in Frankreich besteht seit 1983. Dieser wird durch gegenseitige Besuche von Familien, Vereinen und Schulen gehalten.

Folgende Städtefreundschaften wurden im Rahmen der 40 Jahrfeier der Stadt Gerestried geschlossen:

Freundliche Beziehungen bestehen auch zwischen der norwegischen Stadt Eidsvoll und Geretsried. Diese Beziehung gibt es schon seit 25 Jahren.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Pfad der Geschichte

Bei dem Pfad der Geschichte handelt es sich um einen Weg durch Geretsried, der mit Metalltafeln die Geschichte der Stadt beschreibt. Die Bilder der Tafeln zeigen Häuser und Bunker wie sie um 1945-1950 aussahen als das Gebiet zwischen Wolfratshausen und Bad Tölz noch der Wolfratshauser Forst genannt wurde.

[Bearbeiten] Museen

Das örtliche Heimatmuseum im Dachgeschoss des Rathauses zeigt Andenken aus dem Sudetenland, Ungarn, Siebenbürgen und Schlesien.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Literatur

  • Stadt Geretsried: Geretsried - Eine Doppelschwaige wird Stadt, 1999
  • Claudia Goetz: Die Reihe Archivbilder - Geretsried, 2003, ISBN 3-89702-636-8


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