Hagen am Teutoburger Wald
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Osnabrück | |
Koordinaten: | Koordinaten: 52° 12′ N, 7° 59′ O52° 12′ N, 7° 59′ O | |
Höhe: | 110 m ü. NN | |
Fläche: | 34,49 km² | |
Einwohner: | 14.269 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 414 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 49170 | |
Vorwahlen: | 05401 und 05405 | |
Kfz-Kennzeichen: | OS | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 59 020 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstr. 7 49170 Hagen a. T. W. |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Dieter Eickholt (Parteilos) |
Hagen am Teutoburger Wald ist eine Gemeinde im Südwesten des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Hagen liegt im westlichen Teutoburger Wald in einem Talkessel, welcher von allen Seiten durch Wälder geschützt ist. Die Natur prägt noch immer große Teile Hagens.
Mitten durch den Hagener Talkessel fließt der Goldbach mit zahlreichen kleinen Nebenbächen, welche zur Entwässerung des Talkessels beitragen.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Hasbergen und im Osten an Georgsmarienhütte sowie Bad Iburg. Die anderen Nachbargemeinden gehören zum nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt: Im Süden Lienen und Lengerich sowie im Westen Tecklenburg.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Gemeindeteile sind:
- Altenhagen
- Gellenbeck
- Hagen (früher: Beckerode)
- Mentrup
- Natrup-Hagen
- Sudenfeld
[Bearbeiten] Geschichte
Hagen wurde 1097 das erste Mal in einer Urkunde des Adeligen Ruothward an den Bischof Wido von Osnabrück erwähnt. In dieser Urkunde wird von der „parrochia Hagen“ (Pfarrei Hagen) gesprochen. Dies deutet darauf hin, dass bereits schon deutlich vor der urkundlichen Erwähnung 1097 eine Gemeinde Hagen mit kirchlichen Strukturen existiert hat, welche mit den heutigen Grenzen Hagens deckungsgleich ist. In der Urkunde übertägt der Osnabrücker Grundbesitzer und Adeliger Ruothward dem Osnabrücker Bischof Wido zwei Bauernhöfe in der Pfarrei Hagen und einen in der Pfarrei Bramsche, welche im nördlichen Teil des Osnabrücker Land liegt. Bereits am 8. Dezember 852 wurde ein Bauernhof aus dem Hagener Ortsteil Mentrup in einer Übertragung von König Ludwig der Deutsche an das neugegründete Kloster in Herford namentlich erwähnt. Auch die Bauernschaft Beckerode, welche später einen Ortsteil Hagens bildet, wurde bereits zwischen 1082 und 1096 im im Zuge des Einnahmeregisters des Benediktinerinnenklosters Herzebrock erwähnt. Unklar bleibt hierbei die genaue Datierung des Einnahmeregisters und um welchen Hof aus der Bauernschaft Beckerode es sich geau handelt.
Am 12. April 1723 brannte fast der gesamte Ortskern Hagens bei einem großen Brand nieder. Durch eine Unachtsamkeit des Küstersohnes geriet dessen Kotten in Brand. Durch die fachwerkliche Bauweise der Gebäude, der strohbedeckten Dächer und dem eng gedrängten Bau der Gebäude in der Hagener Dorfstraße konnte sich das Feuer sehr schnell von Haus zu Haus ausbreiten und zerstörte neben elf Wohnungen, zwei Backhäusern und zwei Ställen auch das Pastorat, die Schule und das hölzerne Kirchturmdach inklusive der zwei Glocken. Das Kirchenschiff blieb glücklicherweise dank des Ziegeldaches weitestgehend unbeschädigt, jedoch deuten noch heute rote Spuren im kirlichen Mauerwerk auf den Brand hin. Auf Grund der fehlenden finanziellen Mittel waren erst im Jahre 1736 alle sichtbaren Brandschäden behoben, doch der Schock bei der Bevölkerung war noch über Jahre hinweg spürbar.
Ein weiterer, vom Ausmaß vergleichbarer Brand, ereignete sich am 17. August 1892, als ein junger Bursche in der Scheune des Gibbenhofes ein Streichholz ins Stroh fallen ließ. Die Hagener Feuerspritze, welche schnell herbeigeholte wurde, versagte leider ihren Dienst, weshalb eine notgedrungene Eimerkette vom Dorfbrunnen bis zum Gibbenhof hergestellt wurde. Als jedoch im bereits völlig in Brand stehenden Gibbenhof der „Schnapskeller“ explodierte, sprangen Funken auf nahegelegene Gebäude über und setzten auch diese in Brand. Ein weiteres Ausbreiten der Flammen konnte auch durch die Absendung von Hagener Arbeitern aus der nahegelegenen Eisenhütte in Georgsmarienhütte und der Unterstützung von umliegenden Feuerwehren nicht verhindert werden, weshalb 18 Häuser einschließlich ihrer Nebengebäude völlig niederbrannten. Doch im Gegensatz zum Brand von 1723 hatte dieser Brand weitaus geringere Folgen, da öffentliche Gebäude wie Kirche und Schule verschont blieben und die Betroffenen Hausbesitzer allesamt in einer Brandschutzversicherung waren. Auswirkungen hatte der Brand lediglich auf das Erscheinungsbild des Ortskernes, welcher nun mit „modernen“ Gebäuden bebaut wurde. Außerdem wurde Hagen eine neue, moderne Feuerspritze zugesichert, welche noch heute existiert.
Die heutige Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald wurde durch die Gebietsreform 1972 aus den Gemeinden Hagen und Niedermark gebildet, die wenige Jahre zuvor aus den Gemeinden Altenhagen, Mentrup und Hagen-Beckerode bzw. Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup entstanden waren.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen Hagens besteht zum einen aus dem sechslappigen Eichenblatt, das an die sechs Ursprungsgemeinden erinnern soll und dem halben Rad, das die Zugehörigkeit zum Osnabrücker Land ausdrücken soll.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Wustrow, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburg-Vorpommern
- Barczewo (Wartenburg in Ostpreußen), Powiat Olsztyński, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Im Gemeindeteil Natrup-Hagen nahe der westlichen Gemeindegrenze befindet sich ein Haltepunkt an der Regionalbahnlinie Münster-Osnabrück.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Alle zwei Jahre wird das Kirschblütenfest im Frühsommer gefeiert. Die Hagener Kirmes mit dem traditionellen Viehmarkt („Ferkelmarkt“) findet am Montag nach Michaelis (29. September) statt. Zudem gibt es alle zwei Jahre im Frühjahr (zuletzt im Mai 2006) ein internationales Musikfest mit Spielmannszügen, Musik- und Folklore-Gruppen.
Außerdem werden internationale Reittuniere und Pferdesportwettkämpfe auf dem Gelände des Hof Kasselmann abgehalten. Im August 2005 wurde die Europameisterschaft der Dressurreiter auf dem Hof Kasselmann ausgetragen, bei der u. a. die Deutsche Mannschaft die Goldmedaille gewonnen hat.
Gelb-Weiße-Nacht, Sportlerball, des Hagener Sportverein 1920 e.V. welcher regelmäßig im Januar stattfindet.
St. Martinus Rockt, jährlich im Rahmen des Pfarrfestes der katholischen St. Martinus Gemeinde mit regionalen Rockbands. Die Veranstaltung wird von der Hagener Jugendarbeit organisiert. Nächster Termin: 22.Juni 2007
[Bearbeiten] Literatur
- „Menschen, Bilder und Geschichten.“ v. Doris Schoenhoff (Hrsg.).
- Hagen am Teutoburger Wald - Ortschronik; Rottmann, Rainer; Gemeinde Hagen a.T.W. (Hrsg.), 1997; Steinbacher Druck GmbH Osnabrück.
- Hagen am Teutoburger Wald - Bilder, die erzählen, Band I; Beermann, Werner und Görbing, Dieter; Georgsmarienhütte 1981.
- Hagen am Teutoburger Wald - Bilder, die erzählen, Band II; Beermann, Werner und Görbing, Dieter; Georgsmarienhütte 1986.
- Hagen a.T.W. - Chronik und Heimatbuch; Herkenhoff, Hermann; Osnabrück 1976.
[Bearbeiten] Weblinks
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