Igeler Säule
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Igeler Säule in dem Dorf Igel an der Mosel ist das einzige an seinem Originalstandort seit der Antike oberirdisch erhaltene römische Grabmal nördlich der Alpen. Der Zerstörung nach dem Zerfall des römischen Reiches entging es durch den Umstand, dass im Mittelalter das Hauptbild auf der Südseite für eine Darstellung der Vermählung des Constantius Chlorus mit der Heiligen Helena, der Mutter Konstantin des Großen, gehalten wurde.
Das 23 Meter hohe Pfeilerdenkmal aus rotem Sandstein wurde um 250 von den Brüdern Lucius Secundinius Aventinus und Lucius Secundinius Securus für sich und ihre verstorbenen Angehörigen errichtet. Es ist reich mit Reliefs geschmückt. Sie zeigen Szenen aus dem Alltags- und Berufsleben der Tuchhändler sowie aus der Mythologie. Das ursprünglich farbig gestaltete Denkmal hatte neben der Erinnerung an die Toten der Familie wohl auch den Zweck, werbend auf das Tuchgeschäft der Secundinier in der Stadt Trier hinzuweisen. Eine Rekonstruktion der Säule mit originalgetreuer Bemalung steht im Rheinischen Landesmuseum in Trier.
Die Pfeilerspitze ziert die Skulptur eines Adlers mit ausgebreiteten Flügeln. Sie ist heute sehr stark verwittert und kaum noch als Adler zu erkennen. Von dem lateinischen Wort für Adler – aquila – hat der Ort Igel seinen Namen (vgl. das englische Wort „eagle“ und den Namen Eigelstein).
Die Igeler Säule wurde 1986 zusammen mit anderen römischen Baudenkmälern, Dom und der Liebfrauenkirche von Trier von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Cüppers: Arbeiten und Beobachtungen an der Igeler Säule. In: Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst der Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 31 Jg. (1968), S. 222-226.
- Hans Dragendorff, Emil Krüger: Das Grabmal von Igel. Lintz, Trier 1924.
- Friedrich Drexel: Die Bilder der Igeler Säule. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung. Bd. 25, 1920, S. 84–142
- Andreas Mehl: Wirtschaft, Gesellschaft, Totenglauben. Die "Igeler Säule" bei Trier und ihre Grabherrn. In: Laverna. Bd. 8, 1997, S. 59ff.
- Eberhard Zahn: Die neue Rekonstruktionszeichnung der Igeler Säule. In: Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst der Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 31 Jg. (1968), S. 227-234.
- Eberhard Zahn: Die Igeler Säule in Igel bei Trier. 5. Aufl. Neusser Dr. u. Verl., Neuss 1982.
Koordinaten: 49° 42′ 33" N, 06° 32′ 58" O
Aachener Dom | Dom zu Speyer | Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz | Wallfahrtskirche auf der Wies | Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl | Dom St. Mariae und Michaeliskirche in Hildesheim | Römisches Trier (Igeler Säule, Igel), Dom St. Peter und die Liebfrauenkirche in Trier | Historische Hansestadt Lübeck | Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin | Abtei und Altenmünster des Klosters Lorsch | Bergwerk Rammelsberg und die Altstadt von Goslar | Zisterzienserabtei Kloster Maulbronn | Eisenhütte in Völklingen | Grube Messel | Kölner Dom | Bauhaus-Stätten: Bauhaus Dessau, Kunstgewerbeschule Weimar | Lutherstädte Eisleben und Wittenberg | Klassisches Weimar | Museumsinsel in Berlin | Wartburg bei Eisenach | Dessau-Wörlitzer Gartenreich | Klosterinsel Reichenau im Bodensee | Zeche und Kokerei Zollverein in Essen | Kulturlandschaft „Oberes Mittelrheintal“ | Die historischen Altstädte Stralsund und Wismar | Kulturlandschaft Dresdner Elbtal | Bremer Rathaus und Bremer Roland | Fürst-Pückler-Park Bad Muskau | Obergermanisch-Rätischer Limes | Altstädte von Bamberg, Quedlinburg sowie Regensburg