Kabel Deutschland
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KABEL DEUTSCHLAND GMBH | |||
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Unternehmensform | GmbH | ||
Gegründet | 2003 | ||
Firmensitz | München-Unterföhring | ||
Geschäftsführung |
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Mitarbeiter | 2.500 (Stand: 31. März 2006) | ||
Branche | Kabelnetzbetreiber, Bezahlfernsehen, Internet und Telefonieanbieter | ||
Website | kabeldeutschland.de |
Die Kabel Deutschland GmbH (KDG) ist ein Kabelnetzbetreiber in Deutschland. Das Unternehmen betreibt Kabelnetze und Kabelanschlüsse in allen Regionen Deutschlands, außer in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Internet- und Telefoniedienste über das Fernsehkabel an. Die KDG bezeichnet sich selbst als größten Kabelnetzbetreiber in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das Breitbandkabelnetz in Deutschland wurde ab Anfang der 1980er Jahre von der Deutschen Bundespost aufgebaut und betrieben. Zur Vorbereitung eines durch regulatorische Vorgaben erzwungenen späteren Verkaufs gliedert die Deutsche Telekom Mitte der Neunziger Jahre den gesamten Bereich Breitbandkabelnetze aus ihrem Unternehmen in die neu geschaffene Gesellschaft Kabel Deutschland GmbH aus.
Die KDG übernimmt die operative Führung des Kabelgeschäfts. In der Folge wird das Unternehmen in neun eigenständige Regionalgesellschaften aufgeteilt. Diese Regionalgesellschaften sollen einzeln an Investoren verkauft werden. Die Abwicklung des Verkaufs übernimmt der ehemals für das Telekommunikationsgeschäft der Bundespost verantwortliche Ministerialdirektor Dr. Franz Arnold.
Zuerst verkaufte die Deutsche Telekom im Februar 2000 die Kabelnetze der Kabel NRW in Nordrhein-Westfalen an den amerikanischen Investor Callahan. Als zweite Region wird die Kabel Hessen an eine Investorengruppe unter der Führung von A. Gary Klesch verkauft. Im September 2001 erwirbt Callahan auch die Kabelnetze der Kabel BW in Baden-Württemberg. So entstehen die (später so neu benannten) regionalen Kabelgesellschaften ish (NRW), iesy (Hessen) und Kabel BW (Baden-Württemberg).
Nachdem im Februar 2002 der Verkauf der verbliebenen sechs Gesellschaften an Liberty Media vom Bundeskartellamt untersagt wurde, erwirbt im März 2003 eine Investorengruppe aus Apax Partners, Providence Equity Partners und Goldman Sachs Capital Partners die sechs Regionalgesellschaften und bündelt sie in der Kabel Deutschland Gruppe.
Im Dezember 2003 startete Kabel Deutschland in Berlin mit „Kabel Internet“ ein Pilotprojekt für den breitbandigen Internetzugang über das Fernsehkabel. Im Jahre 2004 folgen vier weitere Städte: Leipzig, Bayreuth, München und Saarbrücken. Ende 2004 ging man in den Regelbetrieb über und beginnt mit der bundesweiten Bereitstellung von Kabel Internet.
Im Januar 2004 hat Kabel Deutschland den Unternehmenssitz von Bonn und Berlin nach Unterföhring verlegt. Im April 2004 bringt Kabel Deutschland mit Kabel Digital BASIC und Kabel Digital BASIC Plus zwei digitale Programmpakete für deutschsprachige Abonnenten auf den Markt. Im September 2004 startet Kabel Deutschland das Programmpaket Kabel Digital HOME mit zunächst 30 Kanälen aus verschiedenen Sparten.
Im Februar 2006 übernimmt die Investmentgesellschaft Providence Equity Partners die Anteile der bisherigen Mitgesellschafter Apax und Goldman Sachs Capital Partners und hält damit 88% der Anteile an der Kabel Deutschland GmbH[1].
[Bearbeiten] Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der KDG besteht aus 6 Mitarbeitern der Belegschaft der KDG und 5 Vertretern der Investmentgesellschaft Providence Equity Partners. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der ehemalige Bundesforschungsminister Professor Dr. Heinz Riesenhuber.
[Bearbeiten] Kennzahlen
Der Umsatz der KDG lag im letzten Geschäftsjahr 2005/2006 (zum 31. März 2006) nach IFRS bei 1,012 Milliarden Euro. Davon stammen 840 Millionen Euro aus dem TV-Anschluss, etwa 140 Millionen aus den Bezahlfernsehangeboten und knapp 10 Millionen aus den Diensten Internet und Telefonie, was weniger als 1% des Gesamtumsatzes ausmacht.
Das korrigierte und überarbeitete EBITDA betrug in diesem Zeitraum 401,3 Millionen Euro, der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) betrug 7,30 Euro im Monat (für TV-Dienste).
[Bearbeiten] Flächendeckung
Die KDG ist mit ihren 6 Regionen in insgesamt 13 Bundesländern als Anbieter von Produkten über das Kabelnetz vertreten. Von den 15,4 Millionen anschließbaren Haushalten (Homes passed) sind gegenwärtig 9,6 Millionen auch angeschlossen (Homes connected)[2]. Von diesen Kunden werden aber nur rund ein Drittel auch direkt versorgt, die anderen zwei Drittel der Kunden werden über andere Netzebene 4-Betreiber und Wohnungswirtschaftsunternehmen versorgt.
Das Netz der KDG ist kein zusammenhängendes Netz, sondern es besteht aus vielen kleineren Kabelinseln. Das TV-Signal wird an über 750 Stellen, den sogenannten Kopfstellen in das Netz eingespeist[3].
Das Ziel von Kabel Deutschland ist es nach eigenen Angaben, ein möglichst deutschlandweit flächendeckendes Netz zu betreiben. Das Bundeskartellamt verhinderte jedoch die Aufkäufe von Konkurrenten der Netzebene 3 und somit eine bundesweites Angebot der KDG in diesem Segment. Die Übernahme-Verbote wurden am 7. Oktober 2004 für ish (Dienstleister für Nordrhein-Westfalen), iesy (Dienstleisterfür Hessen) und Kabel BW (Dienstleister für Baden-Württemberg) ausgesprochen. Kabel Deutschland hatte für diese Aufkäufe insgesamt 2,7 Milliarden Euro eingeplant, nach erfolgreichem Kauf hätte man 17 Millionen von insgesamt 22 Millionen direkten Kabelanschlüssen in Deutschland versorgt. Zur Zeit versucht die KDG, durch Aufkäufe in der Netzebene 4 die Anzahl der von ihr versorgten Wohnungen zu erhöhen und auch einen direkten Zugang zum Endkunden zu erhalten.
[Bearbeiten] Produkte
[Bearbeiten] Digitalfernsehen
Für das digitale Fernsehen von Kabel Deutschland wird mit einer Settopbox ein zusätzliches Empfangsgerät (DVB-C-Receiver) benötigt (siehe auch digitale Fernseher).
Das TV-Angebot besteht aus den gebührenfinanzierten Digitalsendern der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten: ARD digital (24 Sender) und ZDFvision (5 Sender). Sie werden unverschlüsselt eingespeist, es fallen keine weiteren Kosten an.
KDG bietet neben dem Angebot von Premiere auch eigene Pay TV-Pakete an. Hierzu gehören Kabel Digital Home (34 Fernseh- und 35 Radiosender) und mehrere internationale Pakete, für die pro Paket und Endgerät ein Abonnement abgeschlossen werden muss und für die eine monatliche Gebühr – zusätzlich zum Kabelanschluss – erhoben wird.
Die Pay TV-Angebote von KDG und Premiere und die digital eingespeisten Privatsender werden nur verschlüsselt eingespeist, und es wird pro Endgerät eine kostenpflichtige Smartcard benötigt.
[Bearbeiten] Digitales Free TV
Neben der Versorgung der Kabelkunden mit den herkömmlichen analogen TV-Programmen betreibt Kabel Deutschland auch die technische Plattform für das digitale Fernsehen. Die Zuschauer können über diese Plattform die digitalen Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender mit einem Digitalreceiver unverschlüsselt und kostenlos empfangen: 3sat, ARTE, BR, BR-alpha, Das Erste, EinsExtra, EinsFestival, EinsPlus, hr fernsehen, KI.KA, MDR Fernsehen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Sachsen, MDR Thüringen, NDR FS MV, NDR FS HH, NDR FS NDS, NDR FS SH, Phoenix, RBB Berlin, RBB Brandenburg, Südwest BW, Südwest RP, WDR Fernsehen, ZDF, ZDFdokukanal, ZDFinfokanal, ZDFtheaterkanal
[Bearbeiten] Erweitertes Angebot für den digitalen Empfang
Nach Beantragung einer Smartcard für die Freischaltung des Receivers in Verbindung mit einer montl. Gebühr von 2,90 € ( Stand 14.02.2007 ) oder bei Nutzung des "Digitalen Kabelanschluss" für 16,90 € sind darüber hinaus folgende Sender zu empfangen: 1-2-3.tv, 9live, Al Jazeera, Astro TV, BBC World, Bibel TV, Bloomberg TV, CNBC Europe, CNN International, Comedy Central, Das Vierte, Der Schmuckkanal, DSF, DMAX, EuroNews, Eurosport, Eurosport 2, France 2, France 3, France 5, Gems TV, GIGA Digital, HSE24, K1010, K-TV, Kabel 1, Kabel Digital Infokanal, MTV, n-tv, N24, NICK, ProSieben, QVC, RTL, RTL 2, RTL Shop, Sat.1, Sonnenklar TV, Sky News, Super RTL, Tele 5, terranova, Traumpartner TV, TRT INT, Voyages Television, TV5, Viva, VOX, Xtra Music (10 Audios), Evangeliums-Rundfunk (ERF Radio), sunshine live, Radio Horeb sowie Zugang zum PPV-Angebot Select Kino/redXclub.
[Bearbeiten] Kabel Digital Home
Kabel Digital Home ist das digitale Abo-TV-Paket von Kabel Deutschland mit folgenden Sendern: 13th Street, AXN (DE), BBC Prime, Boomerang (DE), E! Entertainment, ESPN Classic Sport, Extreme Sports, Fashion TV, G-TV, Gute Laune TV, kabel eins classics, Kinowelt TV, Motors TV, MTV Dance, MTV Hits, NASN, National Geographic (DE), Planet, Playboy TV, Playhouse Disney, Sailing Channel, Sat.1 Comedy, SciFi, Silverline, Spiegel TV Digital, The History Channel, Toon Disney (DE), Toon Disney +1 (DE), Trace.TV, tv.gusto premium, VH1 Classic, Wein TV, Wetter Fernsehen
Ab 29.3.07 werden außerdem Biography Channel, TCM und Cartoon Network dabei sein.
Darüber hinaus bietet das Paket 35 digitale Audiokanäle ohne Moderation und Werbung aus den Bereichen Klassik, Country, Instrumental, International, Jazz, Latin, Oldies, Rock, Disco, Pop und Soul.
[Bearbeiten] Kabel Digital International
Kabel Deutschland bietet neun verschiedene Fremdsprachenpakete mit aktuellen Nachrichten, Sport, Filmen, Serien und Shows & Unterhaltung. Die Pakete sind in den Sprachen Englisch, Türkisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch erhältlich.
[Bearbeiten] Select Kino
Der Pay-per-View-Dienst („Film auf Abruf“) ‚Select Kino’ bietet aktuelle Filmtitel aus Hollywood und den großen deutschen Studios, die ab sechs Monaten nach Kinostart als TV auf Abruf geordert werden können. Bestellen kann der Kunde per Internet, Telefon und SMS. Der Preis pro Film beträgt 3 Euro, ein Abo ist nicht erforderlich. Kabelkunden von Kabel Deutschland können bei ‚Select KINO’ monatlich aus bis zu 20 Kinofilmen auswählen.
[Bearbeiten] Internet und Telefonie
Die Kabel Deutschland GmbH bietet neben Fernsehprodukten auch Telefonverbindungen (Voice over Cable) und Internet-Anschlüsse über das Kabelnetz an. Die beiden Produkte nennen sich „Kabel Internet“ und „Kabel Phone“. Voraussetzung für beide Produkte ist ein digitaler Kabelanschluss für das Fernsehen, das heißt, man kann keinen Internetzugang bestellen, ohne gleichzeitig die Lieferung des Fernsehprogramms via Kabel zu beauftragen. Bei Vorhandensein eines Kabelanschlusses, den man beispielsweise bereits über die Mietnebenkosten oder das Hausgeld bezahlt, bietet sich durch die KDG eine Gelegenheit, breitbandiges Internet und ggf. Telefonie über Kabel zu erhalten.
Internet und Telefonie über das Fernsehkabel gibt es dort, wo das Kabel bereits mit einem Rückkanal aufgerüstet ist. Dieser Rückkanal ist erforderlich, da im Gegensatz zum Fernsehen für Internet und Telefonie die Daten in beide Richtungen fließen müssen. Gegenwärtig ist Kabel Internet großflächig in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Bayern, Berlin und Hamburg verfügbar sowie in vielen weiteren Städten, darunter Dresden, Bremen, Leipzig, Greifswald und Hameln. Bis Ende März 2007 werden rund 8,5 Millionen Haushalte Zugang zu Kabel Internet und Kabel Phone haben. Dies wird erreicht durch den Ausbau der restlichen Netze Bayerns sowie den Ausbau der niedersächsischen Kabelnetze. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2008/2009 wird Kabel Deutschland 90 Prozent der 15,6 Millionen anschließbaren Haushalte aufgerüstet haben.
[Bearbeiten] Kabel Internet
Kabel Internet ist ein Breitband-Internetzugang über das Fernsehkabel von Kabel Deutschland. Im Gegensatz zu DSL surft man völlig unabhängig vom Telefonanschluss. Für die Internet-Verbindung über den Kabelanschluss benötigt man ein Kabelmodem und häufig auch einen rückkanalfähigen Hausverstärker. Die notwendige Aufrüstung der Hausinstallation und die Installation des Modems erfolgt bei KDG kostenfrei durch einen Techniker vor Ort beim Kunden.
Die KDG wurde 2006 mit dem eco Award als bester Internet-Dienstleister für Privatkunden vor den Wettbewerbern freenet.de und 1&1 ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Kabel Phone
Kabel Phone ist ein vollwertiger Telefonanschluss von Kabel Deutschland. Der Unterschied zu anderen Anbietern besteht darin, dass man über den TV-Kabelanschluss telefoniert (nicht über das Internet wie bei Voice over IP). Das Telefon wird dabei mit dem von Kabel Deutschland gelieferten Telefonadapter (sog. Multimedia-Terminal-Adapter, abgekürzt MTA) verbunden. Der MTA ist in das Kabelmodem integriert, welches an der Multimediadose angeschlossen wird. Die Angebote von Kabel Phone sind: Telefonieren unabhängig vom bisherigen Telefonanschluss, kostenlose Gespräche zwischen Kabel Phone-Kunden, analoge Telefongeräte können weiterhin verwendet werden, die bisherige Telefonnummer kann mitgenommen werden. Die angewandte Technik Voice over Cable funktioniert ähnlich wie Voice over IP, jedoch mit einem anderen Protokoll (H.323 statt SIP). Von Vorteil von H323 ist, dass analoge Endgeräte im KDG-Netz weitgehend die gleiche Funktionalität haben (insbesondere ist Telefax über H.323 möglich). Weiterer Unterschied zu VoIP: Die Sprache wird nicht über das Internet, sondern über das Fernsehkabelnetz bzw. Festnetz übertragen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellennachweise
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/unternehmen/unternehmensprofil/gesellschafterstruktur.html
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/unternehmen/unternehmensprofil/das-kabelnetz.html
- ↑ http://www.kabeldeutschland.com/de/unternehmen/unternehmensprofil/das-kabelnetz.html
[Bearbeiten] Weblinks
- Kabel Deutschland (Firmenwebsite)
- Kabel Deutschland (Presse)
- Belegungs- und Informationsseite von Kunden für Kunden
- Providence Equity Partners Inc. - der derzeitige Haupteigentümer
- connect-Artikel zum Thema Surfen und Telefonieren übers TV-Kabel
- plusminus (ARD) - Tariftest zu Internet und Telefonie
- ZDF-Bericht (WISO) über massive Probleme bei Telefon- und Internetdiensten von Kabel Deutschland
- plusminus (ARD) - Bericht über KDG-seitige Kündigung von Vielsurfern trotz Flatrate
- FTD-Bericht über Internet-Betreiber (Bezugnahme auf KDG)
- Informationen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu Kabel Deutschland
- Informationen der Verbraucherzentrale Hamburg zu Kabel Deutschland