Metropolregion Hamburg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung. |
Die europäische Metropolregion Hamburg ist eine von elf Metropolregionen in Deutschland. Sie erstreckt sich über Hamburg sowie über Teile der Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entstehung und Ausdehnung
Die Metropolregion Hamburg umfasst die Freie und Hansestadt Hamburg, die niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Soltau-Fallingbostel, Stade und Uelzen und die schleswig-holsteinischen Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Pinneberg und Dithmarschen. Insgesamt umfasst die Metropolregion damit etwa 4,266 Millionen Einwohner.
- Die Agglomeration Hamburg umfasst die direkt mit der Hansestadt "verwobenen" Städte und Gemeinde und zählt ca. 2,6 Millionen Einwohner.
- Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, die Niedersächsische Landesregierung und die Landesregierung Schleswig-Holsteins haben 1991 beschlossen, ihre regionalpolitische Zusammenarbeit in der Region Hamburg zu verstärken. Angesichts des hohen Wachstumsdrucks zu Beginn der neunziger Jahre sollte eine neue, langfristige Grundlage für die Kooperation geschaffen werden. Der erste Schritt war die Erarbeitung eines Ländergrenzen übergreifenden Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK).
- Gemäß einer wirtschaftswissenschaftlichen Prognose werden die städtischen Regionen Europas eine größere Rolle spielen. Daher rührt die Diskussion, ob einzelne Bundesländer sich besser zu einem Nordstaat zusammenschließen sollten. Gleichermaßen als Vorstufe sind die norddeutschen Bundesländer bemüht, ihre Zusammenarbeit zu verbessern.
[Bearbeiten] Wirtschaftsvereinigungen, Interessensvertretungen
Der 2006 in Norderstedt gegründete Alster Business Club will die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg fördern und konnte in weniger als sechs Monaten einen Mitgliederzuwachs von 150 Mitgliedern verzeichnen.
[Bearbeiten] Abgrenzung und Zusammenarbeit von und mit Nachbarn
Grundlage der Zusammenarbeit der drei Bundesländer unter Beteiligung der Kreise und Gemeinden ist das regionale Entwicklungskonzept der Metropolregion Hamburg (1996/Fortschreibung 2001). 1997 wurden die beiden Mitte der 1950er Jahre gegründeten Gemeinsamen Landesplanungen Hamburg/Schleswig-Holstein und Hamburg/Niedersachsen zur Gemeinsamen Landesplanung Metropolregion Hamburg zusammengefasst. Ihre Gremien sind der Planungsrat, die Regionalkonferenz, der Lenkungsausschuss und die beiden Förderausschüsse Hamburg/Niedersachsen und Hamburg/Schleswig-Holstein (gemeinsame Förderfonds). Unterorganisationen sind die regionalen Arbeitsgemeinschaften der niedersächsischen und der schleswig-holsteinischen Kreise (Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise) sowie der Verein Naherholung im Umland Hamburg. Auch der in die Nachbarländer hereinreichende Hamburger Verkehrsverbund mit seiner Metropolcard ist eine Ausprägung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Metropolregion.
Die Hansestadt Lübeck und die Landkreise Ludwigslust und Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) sind seit 2003 Kooperationspartner der Metropolregion Hamburg.
Die Metropolregion Hamburg gehört zu den ersten sieben Europäische Metropolregionen in Deutschland, die auf Bundesebene aufgrund ihrer Vorgeschichte definiert wurden. (weitere Metropolregionen sind Berlin/Brandenburg, München, Nürnberg, das Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Ruhr, Stuttgart und das Sachsendreieck). Seit 2005 ist Hamburgs hanseatische Schwesterstadt Bremen Mittelpunkt der Metropolregion Bremen/Oldenburg. Südlich Hamburgs entstand 2005 die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.
Über die Vogelfluglinie und Lübecks Fährhäfen, wie den Skandinavienkai, besteht auf dieser Verkehrsachse eine enge Beziehung zur benachbarten Öresundregion, einer transnationalen Europäischen Metropolregion bestehend aus den Großräumen Kopenhagen und Malmö, die durch den Bau der Öresundbrücke initiiert wurde. Durch den Bau der geplanten festen Fehmarnbelt-Querung würden sich die Zukunftsoptionen der Metropolregion Hamburg noch verbessern.
[Bearbeiten] Abgrenzung zur Metropolregion Bremen/Oldenburg
In Niedersachsen verwischen in Grenzregionen eindeutige Zuordnungen. So sind im Landkreis Rotenburg vor allem die Samtgemeinden Sottrum, Tarmstedt, Bothel (westlicher Teil mit den Gemeinden Kirchwalsede und Westerwalsede) und Geestequelle, die Gemeinde Gnarrenburg und die Stadt Visselhövede traditionell eher nach Bremen/Bremerhaven als nach Hamburg orientiert. Ähnliches gilt für weite Teile des Landkreises Cuxhaven, der auch Mitglied der Metropolregion Bremen/Oldenburg ist.
[Bearbeiten] Abgrenzung zu Lübeck
Obwohl Lübeck an einer der Hauptverkehrsachsen der Metropolregion liegt, verschärft sich aktuell die politische Diskussion um die Frage der Mitgliedschaft Lübecks in der Metropolregion. Die formelle Aufnahme Lübecks scheitert derzeit zum einen an der negativen Haltung der zwischen Hamburg und Lübeck liegenden Landkreise und dem negativen Votum der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung in Kiel, die gemeinsam mit der KERN-Region im Falle der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Lübeck eine Nord-Süd-Spaltung des Landes befürchtet. Entgegen der politischen Erklärungen im Landtagswahlkampf soll damit das Oberzentrum mit in der Agglomeration bis zu 280.000 Einwohnern offiziell aus der Metropolregion herausgehalten werden. Neben der „genehmigten“ besteht daher offensichtlich auch eine „faktische“ Metropolregion. Damit ist der raumordnungspolitische Ansatz der Europäischen Metropolregionen zugunsten handfester wirtschaftlicher Überlegungen und Eigeninteressen Kiels verlassen und der Ansatz aus der Raumplanung ad absurdum geführt.[1] Dieser interessenpolitische Ansatz wird besonders deutlich, als dass Ende 2005 der nördliche Teil Dithmarschens Aufnahme in die Metropolregion gefunden hat, die Umlandkreise Lübecks hingegen eine Verwaltungsgemeinschaft ohne Lübeck planen, das damit expressis verbis auf sein Stadtgebiet reduziert und isoliert werden soll. Im Endeffekt bedeutet diese Haltung den konsequenten Verzicht auf Raumplanung an der Hauptverkehrsachse von Hamburg über den Verkehrsknotenpunkt Lübeck und die Fehmarnbeltregion als Europaregion nach Skandinavien, die eigentlich nach der Theorie als Punkt-axiales System und in der Praxis im Hinblick auf die geplante Fehmarnbeltquerung konsequent zu beplanen wäre. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der infrastrukturellen Auswirkungen des neuen Autobahnkreuzes von A1 und A20 verbunden mit dem vielfach ungeliebten, aber aufstrebenden Flughafen Lübeck, der als einziger in Norddeutschland über einen direkten Bahnanschluss verfügen würde, wenn nicht die Deutsche Bahn vor einigen Jahren ihren Bahnhof am Flughafengelände als Wohnhaus verkauft hätte. Mit diesem politischen Ansatz wird auch der ÖPNV zwischen den beiden größten Städten der faktischen Metropolregion aus dem Hamburger Verkehrsverbund ausgegrenzt, obwohl die Trägerunternehmen des HVV schon längst vorausschauend am Stadtverkehr Lübeck als Gesellschafter beteiligt sind und beispielsweise die Bahnverbindung Hamburg Hauptbahnhof - Lübeck Hauptbahnhof die höchste Benutzerfrequenz in Schleswig-Holstein aufweist. Eine ähnliche Ausgrenzung aus dem ÖPNV des Hamburger Verkehrsverbundes und aus der Metropolregion Hamburg betrifft auch die kreisfreie Stadt Neumünster, die allerdings über den Anschluss an den Kreis Segeberg nachdenkt, womit jedoch die KERN-Region aufgebrochen werden würde.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Kieler Bedenken gegen Metropolregion mit Lübeck. Die Welt, 3. Juni 2005