Robert Goddard
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Robert Hutchings Goddard (* 5. Oktober 1882 in Worcester, Massachusetts, USA; † 10. August 1945 in Baltimore, Maryland) war ein amerikanischer Wissenschaftler und Raketenpionier. Seine volle Bedeutung für die Technik und Raumfahrt wurde aber erst posthum anerkannt.
Goddard studierte Physik an der Clark-Universität in Worcester (Massachusetts), erhielt 1910 das Master-Diplom und promovierte im Jahr darauf.
Ähnlich wie Hermann Oberth machte sich auch Robert Goddard frühzeitig Gedanken über Raumflüge zum Mond und zum Mars. Wegen seiner kühnen Raumflugvisionen wurde er jedoch als Phantast abgetan und geriet im Bezug auf die Raumfahrt fast völlig in Vergessenheit.
Erfolgreicher war Goddard im Bereich der Raketenentwicklung, worin sein Lebenslauf dem von Max Valier ähnelt. Er entwickelte bereits um 1918 militärische Feststoffraketen und auch den Prototyp der Bazooka, einer Panzerabwehrrakete. Die Bazooka wurde erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fertig gestellt und konnte so ihren "Nutzen" erst im Zweiten Weltkrieg unter Beweis stellen.
Er entwickelte nicht nur die mathematische Theorie des Raketenantriebs und eine praktikable Technik von Raketentests (Triebwerks-Prüfstand etc.), sondern bewies auch, dass Raketenantriebe im Vakuum Schub produzieren können, was die Raumfahrt erst möglich macht.
Ab 1916 beschäftigt sich Goddard mit der Entwicklung von Flüssigkeitsraketen. Die Smithsonian Institution (siehe auch SAO) unterstützte ihn dabei finanziell. Der erste Brennversuch eines Raketenmodells fand am 6. Dezember 1925, ein erster erfolgreicher Raketenstart am 16. März 1926 statt. Obwohl diese Rakete nur 2,5 Sekunden in der Luft war, lediglich 50 m weit und nur knapp 14 m hoch flog, bewies diese, dass Goddards Raketenträume Wirklichkeit werden können.
Am 17. Juli 1929 startete Goddard die erste flüssigkeitsgetriebene Rakete mit einer wissenschaftlichen Nutzlast. An Bord waren ein Barometer, ein Thermometer und eine Kamera. Die Rakete erreichte eine Höhe von 27 Metern. Aufgrund des großen Lärms beim Start bekam er damals einige Probleme mit den Behörden und es wurde ihm ein Startverbot für seine Raketen in Massachusetts erteilt. Durch die darauf folgenden Zeitungsberichte wurde Charles Lindbergh auf Goddard aufmerksam und gewann Daniel Guggenheim dafür, seine Raketenversuche zu unterstützen.
Ab Oktober 1930 arbeitete Goddard in Roswell und erreichte dort mit seinem fünften Raketenstart neue Bestwerte. Die Rakete erreichte eine Höhe von 610 Metern und flog mit etwa 800 km/h. Dabei und bei den folgenden Starts wurde Goddard das Problem der Flugstabilisierung bewusst. Er entwickelte hierzu ein Strahlruder, das mit Hilfe eines Kreisels gesteuert werden konnte. Dieses Verfahren wurde im September 1932 patentiert. Der erste Start einer kreiselstabilisierten Rakete verlief allerdings wegen zu kleiner Strahlruder nicht erfolgreich.
Nach knapp drei Jahren Pause startete er am 8. März 1935 eine Rakete, die als erste mit einer Geschwindigkeit von 1125 km/h die Schallmauer durchbrach. Am 28. März 1935 schaffte er mit einem weiteren Start einer kreiselstabilisierten Rakete den Durchbruch. Die Rakete erreichte eine Höhe von 1460 Metern und flog fast 4000 Meter weit.
Goddard beschäftigte sich weiter mit der Entwicklung von Raketen, wurde aber ab 1934 von den Forschungen in Deutschland überholt.
Goddard starb 1945 im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer Halsoperation.
Erst im Zuge der weiteren Raketenentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm die verdiente Anerkennung zuteil - unter anderem durch die Namensgebung des GSFC.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.spaceclub.de über Robert Hutchings Goddard
- Weitere Informationen zum Leben Goddards (engl.)
- urbin.de: Kurzbiographie Robert Goddard
[Bearbeiten] Videofilm
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Personendaten | |
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NAME | Goddard, Robert Hutchings |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Wissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1882 |
GEBURTSORT | Worcester, Massachusetts |
STERBEDATUM | 10. August 1945 |
STERBEORT | Baltimore, Maryland |