Uetersen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 41′ N, 9° 40′ O53° 41′ N, 9° 40′ O | |
Höhe: | 6 m ü. NN | |
Fläche: | 11,43 km² | |
Einwohner: | 17.887 (30. Sep. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 1565 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 25436 | |
Vorwahl: | 04122 | |
Kfz-Kennzeichen: | PI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 049 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Wassermühlenstr. 7 25436 Uetersen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Wiech (parteilos) |
Die Stadt Uetersen liegt im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein und ist als Rosenstadt an der Pinnau bekannt. Seit dem 1. Januar 2007 bildet sie eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt Haseldorf, dessen Verwaltungsgeschäfte die Stadt führt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Uetersen grenzt direkt an die Stadt Tornesch und die Gemeinden Groß Nordende, Moorrege, Neuendeich und Heidgraben. Uetersen liegt am historischen Ochsenweg, der heute als Radfernweg genutzt wird. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Hamburg an der Pinnau, einem Nebenfluss der Elbe.
Uetersen ist eine Kleinstadt mit etwa 18.600 Einwohnern, die sich kulturell nach Hamburg orientiert, sich aber in jüngster Zeit verstärkt als "heimliche Kulturhauptstadt" des Kreises versteht und daher auf vielen Ebenen großes kulturelles Engagement zeigt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gründungsjahr ist nicht festzustellen, da es keine Gründungsurkunde gibt. Die ersten Ansiedlungen muss es schon vor der Eisenzeit gegeben haben, da in und um Uetersen diverse Fundstücke aus dieser Zeit gefunden wurden. Um 1200 soll es schon ein Schloss mit einem Wall und einem kleinen Ort gegeben haben. Später wurde in der Nähe des heutigen Klosters eine Burg errichtet, an die heute nur noch der Burggraben erinnert. Ab 1223 soll ein katholisches Nonnenkloster existiert haben, das in einem Schriftdokument aus dem 18. Jahrhundert erwähnt wurde. Dieses Dokument ist leider nicht mehr auffindbar, so dass die heutige Stadt ohne geschichtlich belegbares Gründungsjahr leben muss.
Nachweisbar ist jedoch, dass der Ritter Heinrich II von Barmstede, der im Dienste des Erzbistums Bremen stand, im 13. Jahrhundert (1234) den Zisterziensern seinen Grundbesitz zur Errichtung eines Nonnenklosters schenkte. Wenig später kamen noch Ländereien von Krempe (1258) bis Appen (1269) dazu. Im 14. Jahrhundert begann man im Kloster die Zucht des Holsteiner Pferdes. Bereits vor 1664 wurde Uetersen Flecken. Das führte zur Ansiedlung weiterer Familien und zur Eingemeindung des Dorfes Lohe. Mitte des 18. Jahrhunderts. Viel später, am 13. Januar 1870, bekam die Siedlung dann das Stadtrecht.
Im 19. Jahrhundert wurde von Uetersen aus Walfang betrieben, wie auch von mehreren anderen Städten an der Unterelbe und den schiffbaren Nebenflüssen aus. Wie andere Orte in der Region blieb auch Uetersen nicht vor Kriegen und Katastrophen verschont. 1282 kam es zur Schlacht bei Utersen und im Jahre 1306 zum schrecklichen Bauernaufstand, wo unzufriedene Edelleute die Bauern gegen die holsteinischen Grafen aufhetzten. Bei der darauffolgenden Schlacht am 28. Juni 1306 wurden die aufständigen Bauern geschlagen und der Rädelsführer gefangen genommen. Dieser wurde danach öffentlich gerädert und gevierteilt. Im Jahre 1658 überfielen die Schweden den Ort und zerstörten ihn fast vollständig. Zu den größten Katastrophen von Uetersen zählt die verheerende Sturmflut vom 7. Oktober 1756, bei der die Stadt meterhoch überflutet wurde und 62 Menschen ertranken. 1904 kam es zu einem weiteren Unglück in der Stadt. Bei den Feierlichkeiten zum Geburtstag von Kaiser Wilhelm II brechen fünf Kinder im Eis des Mühlenteiches ein und sterben dabei. Eine weitere Naturkatastrophe ereignete sich am 10. August 1925, als eine Windhose der Stärke F3 große Teile von Uetersen zerstörte, dabei gab es einen Toten und 13 zum Teil schwer verletzte Personen. Der Sachschaden betrug ca. 2,6 Millionen Reichsmark.
Die Zeit des Nationalsozialismus überstand Uetersen ohne größere Kriegszerstörungen. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1940 flogen die Briten den einzigen Direktangriff auf Uetersen. Lediglich einige Häuser am Ostbahnhof wurden dabei zerstört, wobei es allerdings einen Toten und etwa 30 Verletzte zu beklagen gab. Von den Verbrechen der NS-Diktatur blieb die Stadt nicht verschont. Auf dem Friedhof erinnern noch heute Grabsteine an tote Zwangsarbeiter die kaserniert in mehreren Zwangsarbeiterunterkünften zur Arbeit in den Industriebetrieben und der Landwirtschaft gezwungen wurden.
Nach der Befreiung von der Naziherrschaft herrschte vom 1945 bis 1948 auch in Uetersen große Not. Anfang der 1950er Jahren begann auch in der Stadt der wirtschaftliche Aufschwung. Im Jahr 1952 begann man mit dem Bau eines Hafenbeckens. Uetersen bekam damit den größten Binnenhafen auf der rechten Unterelbeseite. Man begann auch im großem Stil Häuser und Wohnungen zu bauen. 1962 wurde auch Uetersen von der Hamburger Sturmflut heimgesucht. Die Alt- und Innenstadt stand tagelang unter Wasser, zum Glück gab es nur Sachschäden, aber keine Toten und Verletzte. Im gleichen Jahr geriet die Stadt durch den langgesuchte NS-Euthanasiearzt Dr. Kurt Borm in den Mittelpunkt der internationalen Presse, als der an seinem Arbeitsplatz im Uetersener Krankenhaus verhaftet wird.[1] Ihm wurde vorgeworfen als Dr. Storm in Sonnenstein mehr als 6.652 Geisteskranke und 1000 KZ-Häftlinge umgebracht zu haben. Er wurde jedoch 1972 freigesprochen.[2] Anfang der 1970er Jahre begann man mit der Umgestaltung des Stadtkerns. Dabei wurden viele historische Gebäude wie die Röpkes Mühle abgerissen. Im Jahre 1977 begann man mit dem Neubau des heutigen Rathauses und der Planung der Fußgänger- und Einkaufszone, die im Jahre 1981 entstand.
Der Name der Stadt Uetersen ist vermutlich aus „uterst end“ entstanden, was einst soviel wie „am äußersten Ende“ bedeutet. Der Name bezieht sich darauf, dass der Ort am Übergang der Geest zur Seestermüher Marsch liegt. Es gibt aber auch die Vermutung, dass der Name von „Ütersteen“ hervorgeht, was „äußerster Stein“ bedeutet oder von „Ütristina“, dem alten Namen der Pinnau, stammt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Zur Beginn der Einwohnerermittlung Mitte des 17. Jahrhunderts wurden in Uetersen 256 Häuser gezählt. 1803 bestand der Ort aus 2601 Einwohner um 1875 stieg die Zahl auf etwa 4300, von 1910 bis 1938 wuchs die Einwohnerzahl von 6259 auf 7673 Personen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl explosionsartig auf über 14.800 an und wuchs seitdem langsam aber stetig auf über 17.800 Einwohner im Jahr 2006. Die Prognosen, die in den 1960er Jahren von einem Bevölkerungsanstieg auf 60.000 Einwohner (aus dieser Zeit stammen die Klosterkoppelhochhäuser und das aufgrund der Bevölkerungsprognosen überdimensionierte Rathaus) ausgingen, erwiesen sich jedoch als falsch.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke und Museen
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das historische Kloster, welches 1234 von Heinrich von Barmstede II. gestiftet und 1544 in ein adliges Damenstift umgewandelt wurde. Mittelpunkt ist die barocke Klosterkirche von 1748 bis 1749, ein Saalbau mit schönem Kanzelaltar und großem Deckengemälde. Das Kloster in nicht in vollem Umfang erhalten, doch mit weiteren denkmalgeschützten Häusern, wie dem Klostervorwerk und dem Haus des Propstes, bildet es den Kern der Altstadt und mit dem Haus der Priörin findet sich hier auch das älteste Gebäude der Stadt. Typisch ist dabei der holsteinische Backsteinstil. Im Kloster lebte auch die Gräfin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg, die als Goethes Gustchen weltbekannt wurde.
Das stadtgeschichtliche Museum in der Parkstraße stellt die Anfänge der Stadt aus dem 13. Jahrhundert dar und erzählt von der Entwicklung Uetersens vom Flecken bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1870. Es bietet Informationen über Handel, Schifffahrt, Walfang, Industrie und Gewerbe bis zum Ersten Weltkrieg und den wirtschaftlichen Veränderungen nach den beiden Kriegen. Ebenfalls zu sehen ist eine Sammlung von Motoren aus den ehemaligen JLO-Motorenwerken Pinneberg.
Das Museum Langes Tannen besteht aus drei denkmalgeschützten Gebäuden, einem klassizistischen Herrenhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, einer nach Brandstiftung wiederaufgebauten Scheune aus dem Jahre 1762 und einem Mühlensockel aus dem Jahre 1796. Es bietet wechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen. Auf dem Gelände befindet sich auch der im Zweiten Weltkrieg gesprengte Schornstein der ehemaligen Langes Mühle. Dieser ist seit 1997 als Kulturdenkmal ausgewiesen.
Ein weiteres Baudenkmal ist der Uetersener Wasserturm, der 1925/26 von Dykerhoff & Widmann erbaut wurde. Er gilt als Vertreter zwischen Tradition und Moderne, dessen Wasserbehälter über einer offenen Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit expressionistischem Ziegelmauerwerk verkleidet wurde.
[Bearbeiten] Parks und Naherholung
Bekannt ist Uetersen für sein Rosarium, einen Rosenpark, der Kaffeefahrten von weit her anlockt. Mit sieben Hektar Fläche ist er der größte Rosengarten Norddeutschlands und steht im Mittelpunkt der deutschen Rosenzucht. In Uetersen werden mehr als 35.000 Rosen und 1020 verschiedene Rosensorten in allen farblichen Abstufungen und Duftnuancen vorgestellt. Neben dem Rosarium besitzt Uetersen mehrere Parks die künstlich angelegt wurden. Der Cäcilie Bleeker Park ist der ehemalige Alte Friedhof der 1835 errichtet wurde. 1965 wurde er aufgegeben und vor wenigen Jahren zum Park umgestaltet. Dort sind heute noch alte Gräber von bedeutenden Uetersener zu besichtigen. Auch die Parkanlage des Museums Langes Tannen und der angrenzende Wald laden zu ausgedehnten Spaziergänge ein. Unweit der Stadt befindet sich das Freibad Oberglinde. Es ist gut per Auto und Fahrrad erreichbar und liegt mitten in einer idyllischen Wald- und Wiesenlandschaft.
[Bearbeiten] Statistische Zahlen
- Arbeitslosigkeit: März 2005 17,8 %; Dezember 2005 14,3 %
- ausländische Einwohner: 1696 Personen aus 87 Nationen davon 912 türkisch, 79 polnisch, 62 italienisch, 54 russisch, 52 griechisch, 47 portugiesisch, 32 serbisch-montenegrinisch, 28 afghanisch, 27 britisch (Stand 9. Januar 2006)
[Bearbeiten] Politik
Von den 30 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2003 15 Sitze, die SPD 9, die Wählergemeinschaft BfB 3, die Alternative Liste(AL) 2 und die FDP einen. Eine Mandatsträgerin der CDU ist inzwischen fraktionslos.
[Bearbeiten] Bürgermeister seit 1870
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[Bearbeiten] Parteien
- Alternative Liste Uetersen
- Bürger für Bürger
- CDU Ortsverband
- FDP Ortsverein
- SPD Ortsverein
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Rot über blauen und silbernen Wellen eine silberne Zinnenmauer mit rotem Tor, darin ein gestürzter goldener Anker, den ein silberner Delphin umschlingt und zwei sechsstrahlige goldene Sterne beseiten; über der Mauer zwei silberne Zinnentürme mit Spitzdächern; zwischen ihnen schwebt ein silbernes Nesselblatt.“[3]
Uetersen besitzt eines der ältesten Wappen in Schleswig-Holsteins und das älteste Stadtwappen im Kreis Pinneberg. Es stammt aus dem Jahre 1871.
[Bearbeiten] Paten- und Partnerschaften
Partnerstadt ist die Stadt Wittstock/Dosse im Bundesland Brandenburg. Eine weitere Partnerschaft besteht zur Unteroffizierschule der Luftwaffe in der Marseille-Kaserne in Appen, dem früheren Fliegerhorst Uetersen.
[Bearbeiten] Freizeit, Kultur und Bildung
[Bearbeiten] Nachtleben
Die Gaststätte "Taps" bietet regelmäßige Livemusik (schon aufgetreten sind beispielsweise Tony Sheridan , Farmers Road Bluesband, Schmitz Katze, uvm.). Früher wurde Sie zur Unterscheidung zu zwei weiteren Gaststätten gleichen Namens ("Treppen-Taps" im Grossen Sand, "Trauben-Taps" in der Marktstrasse) "Keller-Taps" genannt.
Das Café Bowy feierte am 7. Mai 2005 noch sein 20-jähriges Bestehen bevor es Ende Mai an dem bisherigen Standort endgültig geschlossen wurde. Eine Neueröffnung an anderer Stelle ist bisher fraglich.
[Bearbeiten] Schulwesen/Bildung
In der Stadt Uetersen gibt es mehrere Grundschulen, eine Förderschule, zwei Hauptschulen, eine Realschule und ein durch den Kreis verwaltetes Gymnasium.
- Friedrich-Ebert-Schule (Grundschule)
- Geschwister-Scholl-Schule - (Förderschule)
- Grund- und Hauptschule Birkenallee
- Schule am Roggenfeld (Grund- und Hauptschule)
- Gustav-Heinemann (Realschule)
- Ludwig-Meyn-Schule (Gymnasium, durch den Kreis verwaltet)
Zudem gibt es einen Schulzweckverband mit der Nachbarstadt Tornesch für den Betrieb der gemeinsamen Gesamtschule:
- Klaus-Groth-Schule (Kooperative Gesamtschule, in Tornesch)
Es wird darüber diskutiert, alle Tornescher und Uetersener Schulen in diesem Zweckverband gemeinsam zu verwalten.
Die Stadt besitzt zudem eine Stadtbücherei und eine gemeinsam mit der Stadt Elmshorn betriebene Volkshochschule. Der Volkshochschulenverbund bietet Kurse in den Bereichen Sprachen, Gesundheit, Gesellschaft, Beruf und Kultur an, seit einigen Jahren besteht auch die Möglichkeit, die Mittlere Reife nachzuholen.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Das sicherlich bekannteste Fest in Uetersen ist das Herbst- und Lampionfest, das zum Abschluss der Holsteiner Apfeltage stattfindet. Seit Jahren ist auch das Altstadt und Rosenfest ein fester Bestandteil der jährlichen Feierlichkeiten. Eine weitere beliebte Veranstaltung ist das Weinfest, das zwischen dem Rathaus und dem Rosarium stattfindet. Die Pfingstkaninchenausstellung des Kaninchenvereins U75 und das Schau fahren des Schiffsmodellbauclubs Uetersen am 1. Mai können sich seit Jahrzehnten vieler Besucher erfreuen. Ein „Highlight“ für die Jugend ist das Jährliche Woodrock-Festival in Langes Tannen. Dort treten mehr oder weniger bekannte Bands und Künstler kostenlos auf. Nicht zu vergessen ist die Uetersener Hafennacht die seit einigen Jahren stattfindet. In diesen Nacht treten die Bands und Künstler in fast allen Gaststätten und Lokalen Uetersens gegen geringes Entgelt auf. Wie auch in anderen Städten und Gemeinden findet auf dem Marktplatz am Rathaus jeden Freitag ein Wochenmarkt statt. Dieser Platz wurde bis zur seiner Neugestaltung auch als Festplatz für andere Veranstaltungen genutzt.
[Bearbeiten] Vereine
Der wohl bekannteste Verein aus Uetersen sind die Chorknaben Uetersen , gefolgt von den TSV Uetersen mit den Sparten Fußball, Handball, Leichtathletik und der Showtanzgruppe Cadence. Weitere Sportvereine sind unter anderen Sport und Spaß Uetersen, Uetersen Dostlukspor, USG Uetersener Sport Gemeinschaft und der Tennisverein. Unter den Namen Stadtjugendring Uetersen e.V. sind weitere 28 Vereine zusammengefast wie der DARC , DLRG Uetersen - Moorrege, Musikzug Rosenstadt Uetersen, Schiffsmodellbauclub, Schachclub Uetersen, Sportangelverein Uetersen-Tornesch . Es gibt außerdem noch diverse andere Vereine mit unterschiedlichen Interessen wie z.B. die Oldtimer und Technik Freunde Uetersen-Holsten – OTF , dem Schützenverein Uetersen von 1947 e.V. oder der Uetersener Hagebuttenbühne e.V. (Theaterverein) . In den letzten Jahren sind noch einige andere Vereine gegründet worden, dazu zählen: Die Initiative Hafen-Stadt e.V., jung gewinnt e.V. (Uetersener Jugend- und Kulturverein) , das Bildungszentrum Rose e.V., der Verein Kunst im Mittelpunkt e.V. sowie die Uetersener Tafel e.V., die Bedürftige mit kostenlosen Lebensmitteln versorgt.
[Bearbeiten] Religiöse Stätten (Gotteshäuser) in Uetersen
In Uetersen gibt es vier Kirchen- und eine Moscheegemeinde, nämlich die evangelisch-freikirchliche Baptistengemeinde in der Christuskirche, das zur Gemeinschaft in der Landeskirche gehörende Martin-Luther-Haus und die evangelisch-lutherische Klosterkirche, die evangelisch-lutherische Erlöserkirche, die römisch-katholische Kirche, die Neuapostolische Kirchengemeinde sowie die sunnitische Grüne Moschee.
[Bearbeiten] Umwelt
Überregionale Bekanntheit erlangte Uetersen durch sein Dioxinproblem. Große Teile eines Neubaugebietes (Am Eichholz/Esinger Steinweg) befinden sich auf ehemaligen Feldern, auf denen dioxinhaltiger Papierschlamm ausgebracht wurde. In den 1980er Jahren führte dies zu gesundheitlichen Problemen wie Hauterkrankungen und erweckte Assoziationen mit dem Sevesounglück. Zwischenzeitlich wurde ein Großteil des betroffenen Bodens mit einer zusätzlichen, schützenden Erdschicht versehen. Eine von den Anliegern geforderte vollständige Sanierung fand aus Kostengründen nicht statt. Eine Gefahr für das Grundwasser wird verneint, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Messungen hierzu finden statt. Am Rande des Gebiets befindet sich im Überschwemmungsgebiet der Pinnau eine dioxinhaltige Papierschlammdeponie.
An der Pinnau, nahe dem Stichhafen, befindet sich eine alte Deponie. Der genaue Inhalt dieser Deponie ist unbekannt. Im Umkreis werden regelmäßig Bodenproben entnommen.
Innerhalb des Stadtgebietes gibt es weitere ehemalige Deponien und durch Gewerbeunternehmen (Gerbereien, Baumschulen, etc.) belastete Grundstücke.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Heute ist Uetersen ein bedeutender Industriestandort. Zu den größten Unternehmen im Stadtgebiet gehören der Papierhersteller Stora Enso, das Pharmazieunternehmen Nordmark, der Maschinenbauer Hatlapa und die Chemiebetriebe Voss Chemie und Oemeta.
In und um Uetersen befindet sich das größte Rosenzuchtgebiet Deutschlands mit den dort ansässigen Firmen Kordes, Tantau, Strobel und anderen. Jährlich rund 20 Millionen Rosenpflanzen werden in großflächigen Betrieben gezogen und weltweit exportiert; deshalb trägt die Stadt den Beinamen "Rosenstadt".
Westlich der Stadt befindet sich der Uetersener Windpark mit sechs Anlagen welche rechnerisch 2/3 der Uetersener Haushalte mit Strom versorgen können.
[Bearbeiten] Medien
Mit den Uetersener Nachrichten (UeNa) besitzt Uetersen eine werktäglich erscheinende Tageszeitung. Sie wurde 1887 gegründet und hat eine Auflage von ca. 6.000 Exemplaren. Die Zeitung ist der in Stade ansässigen Zeitungsgruppe Nord angeschlossen. Der zu den Uetersener Nachrichten gehörende UeNa-Tip mit einer Auflage von 47.500 wird einmal wöchentlich kostenlos an alle Haushalte verteilt.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch Uetersen führt die Bundesstraße 431.
Aufgrund von Protesten einheimischer Fuhrleute erhielt Uetersen beim Bau der Altona-Kieler Eisenbahn im 19. Jahrhundert keinen Bahnhof. Unter dieser mangelhaften Verkehrsanbindung leidet die Stadt noch heute. Der in diesem Zuge im Nachbarort Tornesch errichtete Bahnhof führte zum Prosperieren der Nachbarstadt. Um diesen Nachteil auszugleichen wurde 1873 die Uetersener Eisenbahn zur Verbindung des Südteils der Stadt mit dem Tornescher Bahnhof eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1965 eingestellt, Güterverkehr wird bis heute betrieben.
Uetersen ist über mehrere Buslinien im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) direkt mit den Städten Elmshorn, Tornesch und Wedel sowie mit der Kreisstadt Pinneberg verbunden und hat das dichteste Verkehrsnetz im Kreis Pinneberg.
Die Stadt besitzt zwei an der Pinnau gelegene Häfen. Den am Ortsrand gelegenen Wassersporthafen Klosterdeich, sowie den im Zentrum gelegenen großen Stichhafen. Der Stichhafen wurde nach langer Zeit im Jahr 2005 ausgebaggert und wieder schiffbar gemacht. Die Bürgerinitiative Hafen-Stadt versucht dieses brachliegende Gelände wiederzubeleben.
Der Flugplatz Uetersen liegt vor den Toren der Stadt auf dem Gebiet der Gemeinde Heist, er ist mit 60.000 Start und Landungen pro Jahr der meistbeflogene Flugplatz Deutschlands. Er genzt direkt an die Marseille-Kaserne, eine Unteroffiziersschule der Luftwaffe. Von hier aus startet die Air Hamburg die sogenannten Inselflüge. Die Nordseeinseln Sylt, Föhr, Helgoland und Juist, sowie die Ostseeinseln Rügen und Usedom werden von dort direkt angeflogen. Platzhalter ist die Flugplatz Uetersen GmbH, welche 1973 gegründet wurde und seit dem den ehemaligen Militärflugplatz (ohne die Kasernenanlage) zivil betreibt. Der frühere ICAO-Code war EDNU, dieser stand für Europa/Deutschland/Nord/Uetersen, heute heißt der VLP (=VerkehrsLandePlatz) EDHE (= Europa/Deutschland/Hamburg/Uetersen).
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Cäcilie Bleeker (1798-1888) - Gründerin des Krankenhaus Uetersen (Bleeker-Stift)
- Ernst-Heinrich Meßtorff (1822-1916) - Besondere Verdienste für Uetersen
- Michael Lienau (1816-1893) - Besondere Verdienste für Uetersen (Lienau-Stiftung)
- Werner Lange (1917-1979) - vererbte der Stadt "Langes Neue Mühle"
- Waldemar Dudda - Besondere Verdienste für Uetersen
[Bearbeiten] Bekannte Uetersener
- Karl Andresen (1813-1891) deutscher Germanist.
- Ludwig Meyn (1820-1878) Agrarwissenschaftler und Geologe.
- Arthur Drews (1865-1935) - deutscher Philosoph und Schriftsteller.
- Franz Kruckenberg (1882-1965) - Erbauer des Schienenzeppelins
- Dr.h.c. Hans-Heinrich und Theda Hatlapa - Gründer und Eigentümer des Wildpark Eekholt. Ehrenpreisträger der Heinz-Sielmann-Stiftung.
- Victor Andersen (1908-1995) Sozialdemokratischer Widerstandskämpfer im 3. Reich
- Matthias Tantau (1882-1953) berühmter Rosenzüchter {Euterpe,Fanal,Friedrich Heyer,Halali,Silberlachs usw.)
- Gräfin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg (1753-1835) - Brieffreundin Goethes
- Friedrich Karl Adolf Neelsen (1854-1898), deutscher Pathologe und Wissenschaftler.
- Kurt Roth (1899-1975), deutscher Maler.
- Ludwig Max Roth (1858-1952), deutscher Maler.
- Hermann Stehr (1937-1993), deutscher Bildhauer und Maler.
- Willi Gerdau (*1929), ehemaliger Fußballspieler der Nationalmannschaft von 1957.
- Jens Skwirblies (* 1965), deutscher Musiker und Produzent.
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten, die in einem engen Zusammenhang mit Uetersen stehen
- Matthäus Friedrich Chemnitz (1815-1870), deutscher Jurist und Dichter des Schleswig-Holstein-Liedes.
- Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800-1891) preußischer Generalfeldmarschall, wohnte zeitweise bei seinen Schwesten in Uetersen und war Finanzgeber des ehemaligen Krankenhauses (Bleekerstift).
- Emil Graf zu Rantzau (1827-1888) Klosterpropst von Uetersen.
- Theodor von Kobbe (1798-1845) deutscher Jurist, Menschenrechtler und Schriftsteller.
- Klaus von Sehested (1612-1649) verbrachte seine Kindheid und Jugend in Uetersen.
- Bendix von Ahlefeldt (1679-1757) damaliger Klosterpropst und ehemaliger Eigentümer vom Park und Gut Jersbek.
- Hubertus Lehner (1907-2006) deutscher Maler
- Monika Schwalm (*1946) deutsche Politikerin.
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Lavorenz: Uetersen. ISBN 3897025418
- Theodor von Kobbe: Die Schweden im Kloster zu Uetersen (1830)
- Elsa Plath-Langheinrich: Als Goethe nach Uetersen schrieb ISBN 3529026956
- Johann Wolfgang von Goethe: Briefe an Augusta Louise zu Stolberg.
- Goethes Briefe ins holsteinische Kloster Uetersen ISBN 3529026824
- Lothar Mosler - Blickpunkt Uetersen (Geschichte und Geschichten 1234 - 1984) (1985)
- Lothar Mosler - Mit der Eisenbahn durch Uetersen (1996)
- Lothar Mosler - Rosenstadt Uetersen im Wandel der Zeiten (1971)
- Dr. Ernst Brütt und Gerhard Scharfenstein - Uetersen und seine Einwohner (1995)
- Andreas Fründt - Das Hochadeliche Closter zu Uetersen (1986)
- Michael Schubert - Uetersen zwischen Marsch und Geest (1998) ISBN 3861347733
[Bearbeiten] Ouellen
- Buch: Schleswig-Holstein meerumschlungen in Wort und Bild (1896)
- Wilhelm Ehlers: Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg (1922)
- Hans Ferdinand Bubbe: Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen Band 1&2 (1932 - 1938)
- Hartmut Tank: Der Landkreis Pinneberg (1983)
- Stadt Uetersen: 750 Jahre Uetersen (1984)
- Michael Schubert: Uetersen zwischen Marsch und Geest (1998)
- Stadt- und Heimatgeschichtliches Museum Uetersen
- ↑ Deutsches Ärzteblatt - Denkmal: Eine Warnung http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=22912
- ↑ Die Zeit - Euthanasie http://zeus.zeit.de/text/archiv/1986/11/Zt19860307_065_0079_Ex
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
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