[Bearbeiten] Klinische Fachgebiete
Klinische Fachgebiete
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Die Allgemeinmedizin ist eines von den vielen Fachgebieten der Humanmedizin in Deutschland. Im englischsprachigen Ausland werden Allgemeinmediziner als General Practitioners bezeichnet. Die Ausbildungswege und -zeiten unterscheiden sich dabei von Land zu Land.
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Der Begriff Alternativmedizin beschreibt eine Vielzahl unterschiedlicher diagnostischer und therapeutischer Konzepte und Methoden, die den Anspruch erheben, eine Alternative zur wissenschaftlich orientierten Medizin zu bieten. Letztere wird in diesem Zusammenhang oft abgrenzend und teilweise abwertend als Schulmedizin bezeichnet.
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Die Anästhesiologie oder veraltet Anaesthesiologie (griech. Αισθησισ = Wahrnehmung) ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit den Methoden der Narkose, der Schmerzausschaltung (Anästhesie), der Intensivmedizin, der Schmerztherapie (Algesiologie) und der Notfallmedizin befasst.
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Die Andrologie, wörtlich übersetzt mit “Männerheilkunde”, ist ein Spezialgebiet der Medizin und befasst sich mit Störungen der Geschlechtsentwicklung und Sexualität des Mannes. Somit ist die Andrologie die männliche Entsprechung der Gynäkologie.
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Die Angiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, welches sich mit Gefäßerkrankungen beschäftigt. Sie befasst sich mit allen medizinischen Aspekten der Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße. Eine Abgrenzung gegenüber anderen Fachrichtungen ist nicht immer möglich. Erkrankungen der Koronargefäße sind eine Domäne der Kardiologen; Kopf- und Hals-Gefäßerkrankungen werden in der Neurologie und Neurochirurgie behandelt, Periphere Gefäßerkrankungen des venösen Gefäßsystems wie z.B. die Varicositas cruris, das Postthrombotisches Syndrom und das Lymphödem werden auch als der Dermatologie zugehörig gesehen und die Gefäßchirurgie ist ein Teilbereich der Chirurgie.
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Die Arbeitsmedizin ist das Fachgebiet der Medizin, das sich in Forschung, Lehre und Praxis mit der Untersuchung, Bewertung, Begutachtung und Beeinflussung der Wechselbeziehungen zwischen Anforderungen, Bedingungen und Organisation der Arbeit sowie dem Menschen, seiner Gesundheit, seiner Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit und seinen Krankheiten befasst.
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Die Augenheilkunde (lat. Ophthalmologie) ist die Lehre von den Erkrankungen und Funktionsstörungen des Sehorgans und des Sehsinnes. Sie ist eine der ältesten medizinischen Disziplinen. Die anatomischen Grenzen der Augenheilkunde bilden vorn die Lid- und Gesichtshaut und hinten die Knochen der Augenhöhle. Mit den Untersuchungsmöglichkeiten der Sehbahn und der Sehrinde reichen sie darüber hinaus bis an die Rückseite des Schädels. Es bestehen enge Beziehungen zur Hals-, Nase-, Ohrenheilkunde, zur Dermatologie und zur Neurologie. Wegen der häufigen Mitbeteiligung des Auges an Allgemeinerkrankungen und der Möglichkeit, mikroskopische Untersuchungen an lebendem Gewebe vorzunehmen, werden ophthalmologische Befunde häufig zur Diagnosefindung für die Innere Medizin herangezogen. Das wichtigstes Untersuchungsgerät des Augenarztes ist die Spaltlampe, eine mit spezieller Steuer- und Beleuchtungsmechanik versehene, starke Stereolupe. Die Augenheilkunde zählt zu den chirurgischen Disziplinen, obwohl ihr zahlreiche, wirksame und hochentwickelte Medikamente und Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Mit der Operation der Katarakt stellt die Augenheilkunde die meist durchgeführte und in der Summe kostenträchtigste Operation der Medizin weltweit.
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Die Chirurgie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen durch direkte, manuelle oder instrumentelle Einwirkung auf den Körper des Patienten unter anderem mittels einer Operation befasst. Die Chirurgie umfasst die Schwerpunkte Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie. Im deutschen Sprachraum sind Herzchirurgie, Neurochirurgie, Kinderchirurgie, Plastische Chirurgie/Schönheitsoperationen, Unfallchirurgie und Theoretische Chirurgie eigenständige Fachgebiete. Durch die verschiedenen Unterdisziplinen zieht sich die Methodik der minimalinvasiven Chirurgie; dabei werden Patienten, wenn möglich, ohne größere Schnitte operiert. In der Chirurgie werden krankhafte Organe vollständig (Ektomie) oder teilweise (Resektion) entfernt. Verlegte Organsysteme werden wieder durchgängig gemacht. Es werden neue Organe oder Prothesen implantiert. Der Begriff Chirurgie wird oft dazu verwendet, die Fachabteilung innerhalb eines Krankenhauses oder die spezielle Einzelklinik in einem Klinikum zu bezeichnen.
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Die Dermatologie (griechisch δερματολογία - die Hautkunde) ist das Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Haut befasst. Spezialgebiete der Dermatologie umfassen die bösartigen Hauttumore (Dermato-Onkologie), insbesondere das maligne Melanom, Erkrankungen der Übergangsschleimhäute und Hautanhangsgebilde, die Dermato-Allergologie, die Dermatochirurgie, physikalische Therapien wie Ultraviolett-Bestrahlung bzw. PUVA, die Dermatopathologie und die kosmetische Dermatotherapie. Mit der Venerologie deckt die Dermatologie die sexuell übertragbaren Krankheiten (früher als "Geschlechtskrankheiten" bezeichnet) ab.
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Die Endokrinologie (v. griech. ἔνδον „innen“, und κρίνειν „entscheiden, abscheiden“) ist die "Lehre von den Hormonen". Endokrin heißen Hormondrüsen, die ihr Produkt nach innen, direkt ins Blut abgeben und im Gegensatz zu exokrinen Drüsen (z. B. Speichel-, Talgdrüsen) keinen Ausführungsgang haben. Die medizinische Endokrinologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, siehe auch Endokrine Chirurgie.
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Der Begriff der Forensik stammt vom lateinischen forum „Marktplatz, Forum“, da vormals Gerichtsverfahren, Untersuchungen, Urteilsverkündungen, sowie der Strafvollzug öffentlich und meist auf dem Marktplatz durchgeführt wurden. Daher bezeichnet das Attribut forensisch alles, was gerichtlichen oder kriminologischen Charakter hat. Der Begriff beschränkt sich damit nicht nur auf die Bereiche des Strafrechtes (z. B. die Rechtsmedizin und die forensische Psychiatrie), sondern umfasst jede berufliche Tätigkeit innerhalb eines jeden Gerichtsverfahrens.
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Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Die Gastroenterologie befasst sich mit der Diagnostik und nichtoperativen Therapie von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, insbesondere von Ulkuserkrankungen (Magenulkus und Duodenalulkus), Tumoren des Magen-Darm-Trakts, Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Hepatitis, Darmerkrankungen wie die entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Eine große Gruppe von Erkrankungen umfasst die sogenannten Funktionsstörungen (funktionelle Dyspepsie, Reizdarmsyndrom). Diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei gastroenterologischen Erkrankungen werden teilweise endoskopisch, d. h. in Form einer Magen- oder Darmspiegelung durchgeführt. Die Funktionsstörungen erfordern häufig sog. Funktionsuntersuchungen wie die Druckmessung (Manometrie) oder Messungen der Passagezeit von Magen, Dünndarm, oder Dickdarm.
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Die Genetik (griech. geneá = Abstammung) oder Vererbungslehre ist ein Teilgebiet der Biologie und beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Funktion von Gen sowie mit deren Weitervererbung. Vererbung ist die Weitergabe von Erbinformationen von Generation zu Generation. Die klassische Genetik untersucht, in welchen Kombinationen Gene nach Kreuzungsexperimenten bei den Nachkommen vorkommen und wie das die Ausprägung bestimmter phänotypischer Merkmale beeinflusst. Die Molekulargenetik untersucht, wie Gene aufgebaut sind, wie die in Form von DNA vorhandene genetische Information zum Aufbau von Proteinen und anderen funktionellen Genprodukten genutzt wird, wie diese Information kopiert wird (Replikation) und wie sich molekularbiologische Erkenntnisse für gentechnische Verfahren nutzen lassen.
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Die Geriatrie oder Altersheilkunde ist die Lehre von den Krankheiten des alten Menschen. Dies betrifft vor allem Probleme aus den Bereichen der Inneren Medizin, der Orthopädie, Neurologie und Gerontopsychiatrie. Als Gerontologie oder Altersforschung wird andererseits die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit Alterungsvorgängen in allen ihren Aspekten befasst. Geriatrie ist keinesfalls mit der Palliativmedizin zu verwechseln, bei der sterbende Mnschen medizinsch begleitet werden. Der Geriater hauptsächlich dann gefordert, wenn Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) vorliegen. Die Geriatrie ist somit als eine fächerübergreifende Disziplin zu verstehen.
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Die Gynäkologie (griech.: gynä, Gen. gynaikos = Frau, logos = Lehre), oder auch Frauenheilkunde, ist die Lehre von der Behandlung der Erkrankungen des weiblichen Sexual- und Fortpflanzungstraktes. Das entsprechende Fachgebiet für männliche Patienten ist die Andrologie. Im engeren Sinne befasst sich die Gynäkologie mit den Erkrankungen der nicht schwangeren Frau im Gegensatz zur Geburtshilfe. Die Frauenheilkunde ist eines von etwa 30 Teilgebieten der Humanmedizin. Die Facharzt-Ausbildung erfolgt meist gemeinsam mit der Geburtshilfe. Die wichtigsten Untersuchungsmethoden der Gynäkologie sind Ultraschall (siehe Sonografie) zur Abbildung der inneren Organe (vor allem der Gebärmutter), sowie die Tastuntersuchung (Eierstöcke) und visuelle Begutachtung mittels Spekulum zur Untersuchung von Scheide und Muttermund, wobei Gewebeproben (Knipsbiopsie) und Zellen von der Schleimhautoberfläche (Abstrich) zur Untersuchung entnommen werden können. Zu den Aufgaben der Gynäkologie gehört auch die Behandlung von Erkrankungen der weiblichen Brust bzw. die entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen. Die Gynäkologie zählt zu den operativen Fachgebieten der Medizin. Ein besonderes Tätigkeitsfeld der Gynäkologie ist die Fortpflanzungsmedizin.
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Als Geburtshilfe bezeichnet man eine Fachrichtung der Medizin, die sich mit der Überwachung normaler und pathologischer Schwangerschaften sowie der Vorbereitung, Durchführung und Nachbehandlung normaler und pathologischer Geburten einschließlich der erforderlichen Operationen befasst. Sie wird mit der Frauenheilkunde zu einem medizinischen Fachgebiet zusammengefasst.
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Das Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde umfasst die Behandlung von Erkrankungen des Ohres, der Nase, der Nasennebenhöhlen, der Mundhöhle, des Pharynx und Larynx und von Funktionsstörungen der Sinnesorgane dieser Regionen sowie von Stimm-, Sprach-, Sprech- und Hörstörungen. Die HNO-Heilkunde sieht sich in der Behandlung von Erkrankungen weitgehend der wissenschaftlichen Medizin verbunden; jedoch gelangen auch Naturheilverfahren zur Anwendung. Im operativen Bereich treten mikrochirurgische Operationsverfahren immer mehr in den Vordergrund, insbesondere im Bereich der Mittel- und Innenohrchirurgie, der Nasen- und Nasennebenhöhlenchirurgie und der Kehlkopfchirurgie, jedoch nicht nur im Sinne der anatomischen Wiederherstellung, sondern auch im Sinne der Funktionserhaltung, Funktionsverbesserung und posttraumatisch der Funktionswiederherstellung. Auch plastisch chirurgische Eingriffe im Gesichtsbereich, bei Ohrmuschelfehlstellungen und Deformitäten der äußeren Nase, hier insbesondere des knöchernen Nasengerüstes, gehören heute in der HNO-Heilkunde zu den etablierten Behandlungsmethoden. Die endoskopische Entfernung verschluckter und inhalierter Fremdkörper stellt eine weitere Domäne der HNO-Heilkunde dar.
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Hämatologie (griech. αἷμα, haima gen. αἷματος, haimatos - Blut, λόγος, logos - Lehre) ist die Lehre von den Krankheiten des Blutes sowie der blutbildenden Organe. Sie umfasst bösartige Erkrankungen des Blutes, Bildungsstörungen des Knochenmarks, Blutveränderungen durch immunologische Prozesse, Störungen der Blutstillung (hämorrhagische Diathesen) und Übergerinnbarkeit des Blutes (Thrombophilie). Die beiden letztgenannten Krankheitsgruppen werden auch unter dem Fachbegriff Hämostaseologie (Lehre von der der Blutgerinnung) subsummiert. Die wichtigsten Blutkrankheiten sind die akute und chronische Leukämie, bösartige Veränderungen der Lymphknoten, Anämie und die Hämophilie (Bluterkrankheit). Die meisten Krankheiten des Blutes können aus dem Blut diagnostiziert werden, in manchen Fällen muss jedoch eine Knochenmarkspunktion durchgeführt werden oder ein Lymphknoten herausgenommen und untersucht werden.
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Die Homöopathie [ˌhomøopaˈtiː] („ähnliches Leiden“, von griech. όμοιο, hómoio, „das gleiche, gleichartige“ und πάθος, páthos, „das Leid, die Krankheit“) ist eine kontrovers diskutierte alternative Heilmethode, deren Prinzipien um 1800 formuliert wurden. Homöopathen behandeln ihre Patienten nach dem vom Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, aufgestellten Grundsatz: „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“. Zu diesem Zweck werden Substanzen, von denen bekannt ist oder angenommen wird, sie könnten bei gesunden Menschen der Krankheit ähnelnde Symptome hervorrufen, in starker Verdünnung verabreicht. Das Verfahren zur Verdünnung wird von Homöopathen „Potenzieren“ genannt, weil sie glauben, dass die Wirkung der verdünnten Substanz durch dieses Verfahren nicht abgeschwächt, sondern verstärkt wird. Die den heutigen wissenschaftlichen Anforderungen genügenden Studien zeigen in der Gesamtbetrachtung, dass die untersuchten homöopathischen Behandlungen keine signifikant über den Placebo-Effekt hinausgehende medizinische Wirksamkeit haben. Die zentralen Aussagen der Homöopathie über ihre allgemeinen Grundsätze (Potenzierung, Ähnlichkeit, Lebenskraft) sind nicht überprüfbar Pseudowissenschaft).
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Die Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung und Festigung der Gesundheit.
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Die Immunologie oder Immunbiologie ist die Lehre von den biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen sowie anderen körperfremden Stoffen wie beispielsweise biologischen Toxinen und Umweltgiften, und darüber hinaus von Störungen und Fehlfunktionen dieser Abwehrmechanismen. Sie ist damit eine Teildisziplin der Biologie. Forschungsgegenstand ist das Immunsystem, ein System von zellulären und molekularen Prozessen, welche die Erkennung und Inaktivierung von Krankheitserregern und körperfremden Substanzen realisieren. Diese Prozesse werden unter dem Begriff Immunantwort zusammengefasst. Aufgrund der zentralen Rolle des menschlichen Immunsystems bei einer Vielzahl von Erkrankungen ist die Immunologie in der Medizin für das Verständnis, die Prävention, die Diagnostik und die Therapie von Krankheiten von großer Bedeutung. Es gibt verschiedene Teilgebiete der Immunologie. Die Immunchemie untersucht die Struktur von Antigenen, Antikörpern und die chemischen Grundlagen der Immunreaktionen. Die Immungenetik untersucht die genetische Variabilität von Immunreaktionen, bzw. die Mechanismen der Erzeugung von Antikörpern, T-Zell-Rezeptoren und antigenpräsentierenden Komplexen. Die Immunpathologie und die klinische Immunologie untersuchen Störungen des Immunsystems, die beispielsweise im Falle von Allergien, bei der Bildung von Tumoren und bei Autoimmunkrankheiten auftreten.
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Die Infektiologie ist ein Teilgebiet der Medizin und befasst sich mit der Entstehung von Infektionen und daraus resultierenden Krankheiten sowie Möglichkeiten der Prävention, Diagnose und der Therapie. Verwandte Wissenschaften sind die Mikrobiologie, Bakteriologie, Virologie, Parasitologie und die Hygiene. Auch die Abgrenzung zu medizinischen Fächern wie Innere Medizin, Dermatologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde, Kinderheilkunde, Tropenmedizin, Pharmakologie ist nicht immer ganz scharf.
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Die Innere Medizin befasst sich mit der Vorbeugung, Diagnostik, konservativer und interventioneller Behandlung sowie Rehabilitation und Nachsorge von Gesundheitsstörungen und Krankheiten der Atmungsorgane (Pneumologie), des Herzens und Kreislaufs (Kardiologie), der Verdauungsorgane (Gastroenterologie), der Nieren und ableitenden Harnwege (Nephrologie), des Blutes und der blutbildenden Organe (Hämatologie), des Gefäßsystems (Angiologie), des Stoffwechsels und der inneren Sekretion (Endokrinologie), des Immunsystems (Immunologie), des Stütz- und Bindegewebes (Rheumatologie), der Infektionskrankheiten (Infektiologie) und Vergiftungen (Toxikologie) sowie der soliden Tumore und hämatologischen Neoplasien (Onkologie). Als Folge der rapiden Wissensvermehrung in den Teilgebieten der Inneren Medizin wird der klassische Internist in vielen Industrienationen mehr und mehr von den Vertretern dieser Teilgebiete verdrängt.
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Die Intensivmedizin ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit Diagnostik und Therapie lebensbedrohlicher Zustände und Krankheiten befasst. Das geschieht meist in besonders ausgerüsteten Stationen eines Krankenhauses (Intensivstation), die durch speziell ausgebildete Fachärzte, wie Anästhesisten, Internisten, Chirurgen oder Neurologen geführt werden. Intensivstationen sind baulich und gerätetechnisch aufwändig ausgestattet. Aufgrund des hohen Betreuungsaufwandes ist hier eine Pflegekraft für 1-3 Patienten zuständig (auf „Normalstationen“ ist das Verhältnis ca. 1:20). Die Behandlung von Patienten im Rahmen der Notfallmedizin trägt ebenfalls oft die Merkmale der Intensivmedizin. Die Intensivmedizin hat ihre historischen Wurzeln in der Anästhesiologie, da die Beatmung der ursprüngliche Grund dafür war, dass derartig aufwändige Methoden und Einrichtungen geschaffen wurden. Eine andere Vorstufe der heutigen Intensivstationen waren die coronary care units (CCU). Dies waren Stationen zur EKG-Überwachung von Herzinfarktpatienten mit der Möglichkeit der Defibrillation bei Kammerflimmern oder Kammertachykardie. Sie wurden von einem der Erfinder der Defibrillation, dem US-Amerikaner Bernard Lown, propagiert.
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Kardiologie ist die Lehre vom Herzen, die sich mit der Struktur, der Funktion und den Erkrankungen des Herzens befasst, und in der Humanmedizin das Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit den Herz-Kreislauferkrankungen beim Erwachsenen beschäftigt. Die Kinderkardiologie ist in Deutschland und der Schweiz ein eigenständiges Teilgebiet der Kinderheilkunde. Kardiologe ist in den deutschsprachigen Ländern eine standesrechtlich geschützte Bezeichnung, die nur von Ärzten geführt werden darf, die im Rahmen einer speziellen Weiterbildung besondere Kenntnisse auf dem Gebiet der Kardiologie erworben und nachgewiesen haben.
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Die Pädiatrie (altgriechisch παιδιατρική [τέχνη], pädiatriké [téchne] - die Kinderärztliche [Kunst], von pädí - das Kind und iatrós - der Arzt), deutsch die Kinderheilkunde ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen Organismus, seinen Entwicklungsstörungen, den Fehlbildungen und ihrer Behandlung. Die Pädiatrie erstreckt sich in ihren Schwerpunkten über alle Fachgebiete der klinischen Medizin, da das Wissen von den Erkrankungen des Erwachsenen nicht ohne weiteres auf Kinder übertragbar ist. Wichtige Subdisziplinen sind die Neonatologie, die die Versorgung von Frühgeborenen, mangelversorgten oder anderweitig kranken oder gefährdeten Neugeborenen umfasst, die Kinderkardiologie, die sich hauptsächlich mit den angeborenen Herzfehlern befasst, und die Jugendmedizin, deren Schwerpunkt die Diagnose und Behandlung von Störungen der Pubertät ist. Eine eigenständige Bedeutung hat auch die Sozialpädiatrie, die sich mit der umfassenden Betreuung entwicklungsgestörter Kinder befasst.
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Die Kinderchirurgie ist ein eigenständiges Fach im Gebiet der Chirurgie, welches die Diagnostik, operative und konservative Therapie wie Nachsorge von chirurgischen und urologischen Erkrankungen, Fehlbildungen, Organtumoren, Verletzungen und Unfallfolgen des Kindesalters einschließlich der pränatalen Chirurgie umfasst. Die Kinderchirurgie ist ein Fach, das der Pädiatrie nahesteht. Da es sich bei Kindern nicht um "kleine Erwachsene" handelt, befassen sich Kinderchirurgen mit andersgearteten Problemen als Organchirurgen des Erwachsenenalters. Sie behandeln die Kinder "von Kopf bis Fuß" sowie in einem sehr dynamischen Lebensabschnitt. Hierbei ist zu beachten, dass einerseits zwar Kenntnisse von mehr Organsystemen notwendig sind, als beim einezlnen Organchirurgen, andererseits die Variabilität der Krankheitsbilder innerhalb dieser Organsysteme im Kindesalter begrenzt ist und somit das Fach nicht ins uferlose gehen lässt. Besonders wichtig sind Kenntnisse des Wachstums und der Reifung, sowie des Zusammenspiels der verschiedenen Organsysteme, um auch komplexe angeborene Fehlbildungen, sowie Erkrankungen mit besonderer Dynamik im Wachstumsprozess behandeln zu können.
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Die Kinder- und Jugendpsychiatrie (eigentlich „Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie“) ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention der psychischen, psychosomatischen und neurologischen Krankheiten bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden befasst. Es steht somit an der Schnittstelle vieler mit Kindern und Jugendlichen und ihren Familien befassten Fachdisziplinen (wie z.B. der Pädiatrie, der Neuropädiatrie, der allgemeinen Psychiatrie, der Psychotherapie, aber auch der Pädagogik). Zu ihren Aufgabengebiten zählen: Psychische Probleme nach akuten Belastungen oder nach unverarbeiteten Erlebnissen, Aufmerksamkeitsprobleme, Teilleistungsstörungen, Leistungsversagen und Verhaltensschwierigkeiten in der Schule, Entwicklungsauffälligkeiten in der Motorik, Sprache, Sauberkeitserziehung und emotionalen Entwicklung, auch im Zusammenhang mit Hirnfunktionsstörungen, Psychosomatische Beschwerden und reaktive emotionale Probleme bei chronischen Erkrankungen, Autismus, Psychosen, Epilepsien und neurologische Entwicklungsauffälligkeiten, Sozialverhaltensschwierigkeiten, Auffälligkeiten in der sexuellen Entwicklung, Folgen von Misshandlung und Suchtprobleme, Hilfe bei familiären Konflikten, bei Sorgerechts- und Umgangsregelungen, bei Fremdunterbringung und bei gerichtlichen Fragestellungen.
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Die Laboratoriumsmedizin („Labormedizin“) ist ein diagnostisches Fachgebiet der Medizin an der Schnittstelle zu naturwissenschaftlichen Fächern wie z.B. der Chemie oder Molekularbiologie. Durch neue apparative und methodische Entwicklungen wie z.B. Biochips, Telepathologie oder rote Gentechnologie zählt sie zu den innovativsten Bereichen der sog. Hightech-Medizin. Im Rahmen der 2004 eingeführten Fallpauschalen kommt ihr im deutschen DRG-System auch eine hohe ökonomische Bedeutung zu (DRG Watchdog). In Deutschland gibt es eine spezielle ärztliche Weiterbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin, während das Fach in Großbritannien z.B. der Pathologe als „Pathologist“, in Frankreich der Biologe als „Biologist“ vertritt. Im Rahmen der Harmonisierung der europäischen Weiterbildungsordnungen wird an einer Vereinheitlichung gearbeitet, die aber wegen langer nationaler Traditionen mit entsprechenden Berufsordnungen nicht einfach sein dürfte.
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Die Mikrobiologie (griechisch μικρός, mikrós, „klein“, βίος, bíos, „Leben“ und λόγος, lógos, „Wort“, „Lehre“) ist ein Teilgebiet der Biologie und ist die Wissenschaft und Lehre von den Mikroorganismen, also Lebewesen, die als Individuen nicht mit bloßem Auge erkannt werden können: Bakterien, Protozoen (Urtierchen), Pilze, Mikroalgen und Viren. Unterteilt wird die Mikrobiologie in Spezialgebiete, wie zum Beispiel Medizinische Mikrobiologie, Lebensmittelmikrobiologie, Technische Mikrobiologie, Geomikrobiologie, Meeresmikrobiologie, Bodenmikrobiologie, und nach den behandelten Mikroorganismengruppen: Bakteriologie, die Wissenschaft und Lehre von den Bakterien, Virologie, die Wissenschaft und Lehre von den Viren, Mykologie, die Wissenschaft und Lehre von den Pilzen, Protozoologie, die Wissenschaft und Lehre von den Urtierchen. In der Mikrobiologie werden Methoden der Zytologie (Wissenschaft und Lehre von den Zellen), der Genetik, der Biochemie, der Ökologie und der Systematik eingesetzt. Anwendung findet die Mikrobiologie unter anderem in der Biotechnologie. Mikroorganismen sind hervorragend geeignet für die genetische Forschung, da sie relativ kleine, überschaubare Genome besitzen.
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Die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie (MKG, auch Kranio-Maxillo-Faziale Chirurgie) ist ein medizinisches Fachgebiet, welches die Diagnostik, Therapie, Prävention und sowohl funktionelle (Kauen, Schlucken, Sprechen) als auch ästhetische Rehabilitation von Erkrankungen, Verletzungen, Frakturen, Fehlbildungen und Formveränderungen der Zähne, der Mundhöhle, des Kiefers und des Gesichtes umfasst. Das einzigartige an diesem Fachgebiet ist die nötige Doppelausbildung der Ärzte in Humanmedizin und Dentalmedizin, welche daher auch relativ häufig zweimal promoviert haben und dementsprechend zwei Doktortitel führen (Dr.med. und Dr.med.dent). In Europa ist dies allerdings nicht überall der Fall, so verlangen beispielsweise weder Spanien noch Portugal eine doppelte Approbation.
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Der Begriff Naturheilkunde bezeichnet ein Spektrum verschiedener Methoden, die die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung aktivieren sollen und die sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize bedienen. Dazu gehören (nach einer Definition von Brauchle 1952) die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, das Wasser, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge. In einem weiter gefassten Verständnis werden auch "natürliche" Arzneimittel, vor allem Heilpflanzen und deren Zubereitungen einbezogen. Die Naturheilkunde zählt heute großenteils zum Bereich der Alternativmedizin. Als ein wichtiger Pionier gilt der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland.
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Die Nephrologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, das sich mit der Diagnostik und der nichtchirurgischen Therapie von Nierenerkrankungen befasst. Hierzu gehören immunologisch entzündliche Erkrankungen wie Glomerulonephritiden, Infektionen wie Pyelonephritiden, genetisch bedingte Krankheiten wie Zystennieren, metabolische Störungen wie Nierensteine und anderes. Wesentliches Ziel des Nephrologen ist die Stabilisierung der Nierenfunktion, um die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Nierenersatztherapie (Hämodialyse, Peritonealdialyse) so weit wie möglich hinauszuzögern. Typische Probleme bei chronisch eingeschränkter Nierenfunktion sind renale Anämie, Bluthochdruck, renale Osteomalazie und die Notwendigkeit der Dosisadaption vieler renal eliminierter Medikamente. Wenn terminale Niereninsuffizienz eingetreten ist, führt der Nephrologe die Dialysebehandlungen durch und/oder bereitet die Nierentransplantation vor. Deren Nachsorge gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Nephrologen, ebenso wie die Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck und die Durchführung der verschiedenen Lipidaphereseverfahren bei Patienten mit stark erhöhten Blutfettwerten. Im Rahmen der Intensivmedizin werden durch den Nephrologen das akute Nierenversagen, z.B. nach Polytrauma, bei Sepsis oder nach Intoxikationen durch Dialyseverfahren behandelt. Schliesslich werden viele Vergiftungen auf diese Weise therapiert.
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In der Neurologie werden die Erkrankungen des Nervensystems behandelt. Die Abgrenzung zur Psychiatrie ist teilweise fließend. In Deutschland ist die Neurologie als ein Teilgebiet aus der Inneren Medizin hervorgegangen. Die Organsysteme, die in der Neurologie Berücksichtigung finden, sind: das Zentralnervensystem, also Gehirn und Rückenmark und deren Umgebungsstrukturen und blutversorgende Gefäße; das periphere Nervensystem, das heißt die Nerven in ihrem Verlauf außerhalb des Wirbelkanals einschließlich der Verbindungsstrukturen mit Muskeln und die Skelettmuskulatur.
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Die Neurochirurgie ist ein selbständiges medizinisches Fachgebiet, das die Erkennung und operative Behandlung von Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des zentralen Nervensystems (ZNS) und seiner Hüllen, des peripheren und vegetativen Nervensystems sowie die entsprechenden Voruntersuchungen, konservativen Behandlungsverfahren und die Rehabilitation umfasst. Das Fach ist eigenständig und wird weder der Chirurgie noch der Neurologie zugeordnet.
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Als Notfallmedizin bezeichnet man die Maßnahmen, die notwendig sind, um Notfallpatienten zu behandeln. Die Notfallmedizin unterscheidet zwischen zwei Arten der Versorgung eines Patienten.
Zur präklinischen Versorgung, die vom Rettungsfachpersonal durchgeführt wird, gehören
- das Einleiten lebensrettender Sofortmaßnahmen
- das Herstellen und Aufrechterhalten der Transportfähigkeit
- das Aufrechterhalten lebenswichtiger Körperfunktionen während des Transportes.
- die fachgerechte Betreuung und Behandlung von Notfallpatienten auf dem Transport in die Klink.
Nach Abschluss des Transports erfolgt dann die klinische Versorgung in der Notaufnahme. Dort übernehmen anwesende Ärzte und Krankenschwestern den Patienten.
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Als Nuklearmedizin bezeichnet man die Anwendung von offenen radioaktiven Stoffen in medizinischer Diagnostik, Therapie und Wissenschaft.
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Als Onkologie (griech.: όγκος, männl.: Anschwellung, λόγος: Lehre) bezeichnet man die Wissenschaft, die sich mit Krebs befasst. Im engeren Sinne ist Onkologie der Zweig der Medizin, der sich der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von malignen Erkrankungen widmet.
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Die Orthopädie (v. griech. ὀρϑός „aufrecht“ und παιδεύειν „erziehen“) beschäftigt sich mit Erkrankungen des Bewegungsapparates, also der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen. Die orthopädische Behandlung bedient sich unter anderem chirurgischer Verfahren (beispielsweise Prothesenchirurgie), der Physiotherapie, der orthopädischen Schmerztherapie, der physikalischen und medikamentösen Arthrosebehandlung und der Orthopädietechniker und Orthopädieschuhmacher zur Anpassung von Hilfsmitteln, (beispielsweise Einlagen für Schuhe, Schuhzurichtungen an vorhandenen Konfektionsschuhen, Herstellung speziellen Schuhwerkes für Patienten, denen die Konfektion nicht gerecht werden kann). Ein wichtiges Arbeitsfeld ist die Orthopädie im Kindesalter. Vieles, was im Erwachsenenalter zu bleibenden Problemen werden kann, lässt sich beim Kind noch richten oder begradigen. Die Beratung bei der Berufswahl kann spätere Erkrankungen verhindern. In der Operationsverhütung liegt ohnehin eine der Hauptaufgaben der Orthopäden: Krankheitsbilder früh genug zu erfassen und so zu behandeln, dass eine Operation nicht notwendig wird. Angrenzende Fachgebiete sind Sportmedizin und Unfallchirurgie.
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Die Parasitologie ist heute ein Teilgebiet der Ökologie, das sich mit den Lebens- und Umweltverhältnissen von Parasiten und ihren Wirten, aber auch mit Bekämpfungs- und Ausrottungsmaßnahmen befasst. Hierbei bedient sie sich vieler Disziplinen, von Ökologie bis zur Verhaltensbiologie. Eine wichtige Rolle spielt die Medizin, da viele parasitische Lebensformen Krankheitserreger bei Mensch und Tier sind. Hierbei ist auch die begriffliche Abgrenzung zwischen Parasit und Mikroorganismus als Krankheitserreger häufig schwierig.
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Als Pathologie wird in der Medizin die Erforschung und Lehre von den Ursachen (der Ätiologie), der Entstehungsweise (oder Pathogenese), der Verlaufform und der Auswirkungen von krankhaften oder besser gesagt Krankheit wertigen Einzelphänomenen (Symptomen) oder Symptomverbänden (Syndromen) sowie von Missbildungen aller Art verstanden, einschließlich dabei feststellbarer Körpervorgänge (Pathophysiologie). Pathologie wird traditionell meist in Form einer Pathobiologie betrieben. Als solche besteht sie in einer naturwissenschaftlich beschränkten Krankheitsforschung und Krankheitslehre. Bei gleicher Haltung kann die Fundierung der Psychopathologie in der psychologischen Medizin oder Seelenheilkunde nur in der Hirnforschung gesucht und von dieser erwartet werden.
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Die Pharmakologie (von griechisch φάρμακον - Arzneimittel und λόγος - Lehre) beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Arzneimitteln und Organismen. Dafür gibt es zwei Verfahren zur Beurteilung: Die Pharmakokinetik untersucht was der Organismus mit dem Arzneimittel macht: Freisetzung, Aufnahme, Verteilung, Stoffwechsel, Ausscheidung und die Pharmakodynamik beschreibt die Wirkung eines Arzneimittels im Organismus. Es existieren volgende Untergliederungen: Die Allgemeine Pharmakologie untersucht die allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten der Wechselwirkung zwischen Arzneimittel und Organismus, unabhängig vom Arzneimittel. In der experimentellen Pharmakologie wird anhand von Modellsystemen versucht, die pharmakologischen Eigenschaften eines Arzneistoffs zu simulieren. Die klinische Pharmakologie beschäftigt sich mit der Wirkung von Arzneimitteln bei Anwendung am Menschen (Pharmakotherapie). In der Toxikologie werden die schädlichen Wirkungen auf den menschlichen oder tierischen Körper untersucht (Vergiftung).
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Bei der plastischen Chirurgie (griech. plastein - bilden, formen, gestalten) handelt es sich um jede Form von Chirurgie, die aus funktionellen oder ästhetischen/kosmetischen Gründen Veränderungen an den Organen oder der Körperoberfläche vornimmt. Man unterscheidet zwischen den Hauptrichtungen: Ästhetische Chirurgie: Darunter fasst man formverändernde Eingriffe zusammen, deren Indikationen nicht medizinisch, sondern ausschließlich durch den Wunsch des Patienten bestimmt sind. Sie sind umgangssprachlich auch als „Schönheitsoperationen“ bekannt und haben die Verbesserung des Erscheinungsbildes zum Ziel. Rekonstruktive Chirurgie stellt verlorengegangene Funktionen des Körpers, z. B. infolge von Verletzungen, Tumorentfernungen oder Fehlbildungen, operativ wieder her. Typische Operationen sind Defektdeckungen durch Gewebeverschiebungen oder -verpflanzungen, Nervenverpflanzungen oder Sehnenumlagerungen. Wesentliche Grundlage für diese Maßnahmen ist die Mikrochirurgie. Verbrennungschirurgie beschäftigt sich mit der Akut- und Intensivbehandlung der Verbrennungen in spezialisierten Verbrennungszentren und der Behandlung der Verbrennungsfolgen. Hierbei kommen v. a. Methoden der rekonstruktiven Chirurgie zum Einsatz.
- Handchirurgie ist ein eigenes Spezialgebiet in der Plastischen Chirurgie, der Unfallchirurgie und der Orthopädie. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Behandlung von Verletzungen, Fehlbildungen und Erkrankungen der Hand und des Unterarms. Auch hier ist die Mikrochirurgie, z. B. bei Replantationen, wesentlicher Bestandteil.
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Die Pneumologie (griechisch πνευμονολογία „die Lungen[heil]kunde“, von πνεύμονας „die Lunge“ [aus πνεύμα „der Atem, Geist“] und λόγος „die Lehre, Wissenschaft“) oder Pneumonologie oder Pulmonologie (von lateinisch pulmo „die Lunge“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, welches sich mit Lungenerkrankungen beschäftigt. Die deutsche Bezeichnung lautet Lungenheilkunde. Die Pneumologie umfasst die Prophylaxe, Erkennung und konservative Behandlung der Krankheiten der Lunge, der Bronchien, des Mittelfelds (Mediastinums) und der Pleura. Die Thoraxchirurgie als Teil der Chirurgie, die Bestrahlung von Lungentumoren als Teil der Radiologie und die Chemotherapie von Lungentumoren als Teil der Onkologie gehören nicht direkt zur Pneumologie.
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Die Pränatalmedizin (Prae- (lat.) = vor- ; natio (lat.) = Geburt) ist die vorgeburtliche Medizin, die sich sowohl auf die Schwangere als auch auf den Embryo bzw. den Fötus bezieht. Zur Pränatalmedizin gehören: die Pränataldiagnostik und die Therapie in utero. Nicht zu verwechseln ist die Pränatalmedizin mit der Präimplantationsmedizin, die außerhalb (vor) dem Einnisten der befruchteten Eizelle im Mutterleib stattfindet (Künstliche Befruchtung, ICSI, In-vitro-Fertilisation, IVF), die gesellschaftlich umstritten ist.
Pränataldiagnostik (pränatal = vor der Geburt) bezeichnet Untersuchungen des ungeborenen Kindes und der Schwangeren während der Schwangerschaft (vgl. auch Früherkennung von Krankheiten). Gängige Methoden der Pränataldiagnostik sind zum einen die nicht-invasiven, nur außerhalb des Körpers vorgenommenen Methoden wie Ultraschalluntersuchungen (Sonographie), zu denen die Nackentransparenzmessung, die Nasenbeinmessung (in der 14. Schwangerschaftswoche), der Feinultraschall, die Doppler-Sonographie, der 3D-Ultraschall und der 4D-Ultraschall gehören. Auch die Untersuchungen von Hormonkonzentrationen im mütterlichen Blut (serologische Untersuchungen), z.B. der Triple-Test und der Double-Test gehören zu den nicht-invasiven Standardmethoden. Invasive, das heißt innerhalb des Körpers vorgenommenen Untersuchungen der Pränataldiagnostik sind die Chorionzottenbiopsie, die Amniozentese und die Nabelschnurpunktion.
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Unter Prophylaxe (griechisch προφύλαξ „Vorposten, Wächter“) versteht man Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten. Synonym dazu ist die Prävention (von lateinisch praevenire „zuvorkommen, verhüten“). Es ist nicht nur effizienter, sondern oft auch wesentlich effektiver, Gesundheit vorbeugend zu schützen als sie wiederherzustellen. Einige Maßnahmen der Prophylaxe haben sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen, so zum Beispiel die Impfung gegen die Kinderlähmung oder die Pocken. Erfolgreich war auch die Verminderung der Berufskrankheiten und Berufsunfälle durch die Berufsgenossenschaften. Andere Maßnahmen sind kaum durchzusetzen. So war beispielsweise die Reduzierung des Tabakrauchens mäßig effektiv, obwohl das Rauchen für etwa 25 % aller Krebsfälle verantwortlich zu machen ist. Auch Überernährung, mangelnde Bewegung und beruflicher Stress sind nur unzureichend zu bremsen.
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Als Psychiatrie bezeichnet man die medizinische Teildisziplin, die mit der Behandlung seelischer Erkrankungen befaßt ist. Die Grundzüge der modernen Psychiatrie lassen sich auf wenige Konzepte zurückführen. Wilhelm Griesinger hat mit der These, seelische Erkrankungen seien Erkrankungen des Gehirns die wichtigste Grundlage der modernen Psychiatrie formuliert. Emil Kraepelin hat erstmals in der Geschichte der Psychiatrie ein brauchbares nosologisches Bezugssystem zur Verfügung gestellt. Karl Jaspers Arbeiten zur Allgemeinen Psychopathologie sind grundlegend für die Methodik modernen psychopathologischen Denkens. Die Grundlage des Krankheitsbegriffes in der modernen Psychiatrie ist das sogenannte triadische System nach Kurt Schneider. Die Einführung der Neuroleptika und die Durchführung von Katamnesestudien in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts (in Deutschland vor allem durch den Bonner Psychiater Gerd Huber) hat den lange bestehenden therapeutischen Nihilismus der Psychiater beenden helfen. Mit der Psychiatriereform in den sechziger und siebziger Jahren und der Entwicklung der modernen Sozialpsychiatrie kommt es in den meisten westlichen Ländern zu einer weitgehenden Emanzipation der seelisch kranken Menschen von Bevormundungen durch Dritte. Die moderne Psychiatrie gründet sich demzufolge im wesentlichen auf die Erkenntnisse der biologischen Psychiatrie und die Reformbemühungen der Sozialpsychiatrie. Psychotherapeutische Behandlungsmethoden stehen in der Psychiatrie heute nicht mehr so im Mittelpunkt wie noch vor einigen Jahrzehnten. Trotzdem lernen Psychiater psychotherapeutische Behandlungsverfahren, da die meisten psychiatrischen Patienten von stabilen therapeutischen Beziehungen profitieren. Die modernen psychiatrischen Behandlungsansätze sind demzufolge durch sogenannte multimodale Konzepte gekennzeichnet: das beudetet, das alle Lebensbereiche des Patienten in einer Behandlung berücksichtigt werden sollen.
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Psychosomatik oder Psychosomatische Medizin - abgeleitet vom griechischen psyche (Atem, Hauch, Seele; Schmetterling) und soma (Körper, Leib) - ist die medizinische Disziplin, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen seelischen, körperlichen und sozialen Vorgängen befasst. Die theoretischen Modelle zur Erklärung dieser Wechselwirkungen veränderten sich im Verlauf mehrerer Jahrtausende zeit- und wissensbedingt erheblich. Verallgemeinernd kann man davon sprechen, in der Medizin "nicht dem Körperlichen weniger, sondern dem Seelischen mehr Aufmerksamkeit zu schenken" (nach Edward Weiss und O. Spurgeon English, 1949). Neben einem solchen, die ganze Medizin umfassenden Ansatz entwickelte sich in Deutschland die Psychosomatische Medizin auch als ein klinisches Sonderfach, das diesen komplexen Ansatz in Theorie und Praxis zu verwirklichen versucht.
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Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία, psychotherapía - Pflegen der Seele) ist die Behandlung psychisch, emotional und psychosomatisch bedingter Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen mit Hilfe psychologischer, d.h. wissenschaftlich fundierten Methoden durch verschiedene Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation.
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Die Radiologie ist das Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung von Strahlen zu diagnostischen, therapeutischen und wissenschaftlichen Zwecken befasst. Traditionell werden in der Radiologie Röntgenstrahlen verwendet. Darüber hinaus kommen andere ionisierende Strahlen, wie Gammastrahlung oder Elektronen zum Einsatz. Da ein wesentlicher Einsatzzweck die Bildgebung ist, werden allgemein bildgebende Verfahren wie die Sonografie und die Magnetresonanztomografie zur Radiologie gerechnet. Die Radiologie gliedert sich in die Gebiete Diagnostische Radiologie und Strahlentherapie (Die Nuklearmedizin ist seit Jahren ein eigenständiger Facharzt. Zur Diagnostischen Radiologie gehören als Teilgebiete die Neuroradiologie und die Kinderradiologie. Es gibt weitere Schwerpunkte wie die Interventionelle Radiologie. Von Bedeutung für die fachärztliche Tätigkeit sind auch Fragen des Strahlenschutzes.
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[Bearbeiten] Vorklinische Fachgebiete
Grundlagenfächer und sonstige Übersichtsartikel zur Medizin
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Die Allgemeinmedizin ist eines von den 32 Fachgebieten der Humanmedizin in Deutschland. Im englischsprachigen Ausland werden Allgemeinmediziner als General Practitioners (GP) bezeichnet. Die Ausbildungswege und -zeiten unterscheiden sich dabei von Land zu Land.
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Der Begriff Alternativmedizin umschreibt eine Vielzahl unterschiedlicher diagnostischer und therapeutischer Konzepte und Methoden, die den Anspruch erheben, eine Alternative zur wissenschaftlich orientierten Medizin zu bieten. Letztere wird in diesem Zusammenhang oft abgrenzend und teilweise abwertend als „Schulmedizin“ bezeichnet.
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