Kamen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Unna | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 36′ N, 7° 40′ O51° 36′ N, 7° 40′ O | |
Höhe: | 67 m ü. NN | |
Fläche: | 40,93 km² | |
Einwohner: | 47.955 (31. März 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 1172 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 59154–59174 (alt: 4708) | |
Vorwahl: | 02307 | |
Kfz-Kennzeichen: | UN | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 78 020 | |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Hermann Hupe (SPD) |
Kamen ist eine Stadt im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Unna.
Geografie
Kamen liegt am Südrand des Münsterländer Beckens und unmittelbar nördlich des ersten Höhenrückens der mitteldeutschen Hügelzone, des Haarstranges, und nahe der Hellweg-Zone, die durch die Kreisstadt und südliche Nachbarstadt Unna zentriert ist.
Kamen wird von dem Fluss Seseke von Osten nach Westen durchströmt, nimmt auf seinem äußersten nordwestlichen Stadtgebiet die Körne, aus dem Dortmunder Osten kommend, auf und klärt in der nordwestlichen Stadtfläche beide Flüsschen, die ein Jahrhundert lang eine Abwasser-Funktion hatten, jedoch nun renaturiert und künstlich mäandert werden. Die Seseke fließt der Lippe bei Lünen zu.
Kamen liegt in der Südwestecke des Kamener Kreuzes, einem der wichtigsten Straßenverbindungspunkte Deutschlands. Das Stadtgebiet wird in Ost-West-Richtung durch die Eisenbahn-Magistrale Dortmund-Hamm gegliedert, was bis zur Schaffung der bahn-überbrückenden Hochstraße (B 233) anfangs der 1970er Jahre wegen des schienengleichen Bahnübergangs ein gewaltiges Verkehrsproblem für den innerstädtischen und regionalen Nord-Süd-Verkehr nach sich zog.
An Natur ist Kamen etwas arm; in der Stadt befinden sich nur kleine Grünzonen mit dem Postpark, dem Koppelteich-Park und der baumbestandenen Seseke-Aue (siehe Foto). Draußen nahe der Stadtgrenzen finden sich zwei Waldgebiete, der Kurler Busch jenseits der Stadtgrenze zu Dortmund im Westen, und im Osten auf Kamener Gebiet das Heerener Holz. Die einzelnen Ortschaften von Kamen sind durch Ackerland voneinander separiert; das Kamener Umland gehört zum Randgebiet der sehr fruchtbaren und ertragreichen Soester Börde.
Gliederung und angrenzende Gemeinden
Kamen grenzt im Uhrzeigersinn von Norden umlaufend beschrieben an Bergkamen, Hamm, Bönen, Unna, Dortmund und Lünen.
Stadtgliederung
Die Stadt Kamen besteht aus sechs Stadtteilen:
- Heeren-Werve,
- Methler,
- Mitte,
- Rottum,
- Derne und
- Südkamen.
Stadtteil | Einwohnerzahl | Fläche | Bevölkerungsdichte |
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Kamen-Mitte | 22.169 EW | 10,6 km² | 2095 EW/km² |
Kamen-Methler | 12.019 EW | 12,6 km² | 952 EW/km² |
Kamen-Heeren-Werve | 8.725 EW | 10,1 km² | 867 EW/km² |
Kamen-Südkamen | 4.937 EW | 2,8 km² | 1751 EW/km² |
Kamen-Derne | 85 EW | 2,5 km² | 34 EW/km² |
Kamen-Rottum | 90 EW | 2,3 km² | 39 EW/km² |
So verkehrsgünstig Kamen auch liegt (klar als Vorteil zu verbuchen), einen gewichtigen Nachteil hat die Stadt: wenig Wald. Der Kreis Unna ist bereits der waldärmste Kreis in ganz Nordrhein-Westfalen, zusätzlich aber ist Kamen im großen und waldarmen Kreis Unna auch noch die waldärmste Stadt.
Lediglich zwei kleine Waldgebiete, der Kurler Busch im Osten von Dortmund und das Heerener Holz in Kamen-Heeren, sorgen für den Luftaustausch.
Methler
Der Bereich, der heute als Stadtteil Methler bezeichnet wird, bestand vor der kommunalen Neuordnung von 1968 aus den selbständigen Gemeinden Methler (mit über 1100-jähriger Geschichte), Westick und Wasserkurl. Die Ortslage Kaiserau war nie eigenständige Gemeinde, sondern ursprünglich eine Bergarbeitersiedlung, die sich auf dem Gemeindegebiet von Westick und Methler befand. Der Name "Kaiserau" ist bundesweit durch die Sportschule Kaiserau bekannt geworden, die inzwischen in SportCentrum Kaiserau umbenannt wurde. Hier trainierte die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und 1990. Während der WM 2006 war die spanische Nationalmannschaft zu Gast.
Hauptverbindungsstrecke zwischen der Kamener Innenstadt und Methler ist die Westicker Straße, die sich nach einem großzügigen Ausbau in den 1970er Jahren zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt hat. Durch den Bau von mehreren Kreisverkehren soll dieser Entwicklung begegnet werden.
Südkamen
Südkamen ist im Wesentlichen eine Schlafstadt mit wenig Infrastruktur; die Infrastruktur vom benachbarten Kamen, insbesondere der südlich der Eisenbahn gelegenen Geschäfte, wird mitgenutzt.
Kamen-Süd
Kamen-Süd ist eigentlich Teil der Kamener Stadt, wird jedoch durch die Eisenbahn von der nördlich der Eisenbahnlinie gelegenen Innenstadt getrennt. Die einzige für Autos nutzbare Verbindung zum Innenstadtbereich ist die Hochstraße der B233, die aufgrund der langen Rampen für jeden Nord-Süd-Weg mindestens drei Kilometer zu fahren erfordert und nicht als Fußweg oder per Fahrrad genutzt werden kann. Fußgänger und Radfahrer können eine Unterführung im Bereich des Kamener Bahnhofs nutzen.
Aufgrund dieser Trennung versteht sich Kamen-Süd als eigener Stadtteil und war lange auch vom zuvor erwähnten Südkamen durch einige hunderte Meter Ackerland getrennt. Insbesondere durch die Erschließung von Wohngebieten im südlichen Ortsteil in den 1980er Jahren ist Kamen-Süd mit Südkamen inzwischen zusammen gewachsen. Daher wurde bereits damals der Stadtteil Kamen-Süd mit dem Stadtteil Südkamen zusammengelegt. Heute gibt es somit (gem. § 1, Abs. 2 der Hauptsatzung der Stadt Kamen) nur noch den Stadtteil Südkamen.
Im Westen des Stadtgebietes bestehen weitere drei Bahnquerungen, von denen eine in der Bauernschaft Westick noch schienengleich ist und derzeit zu einer reinen Unterführung für Radfahrer und Fußgänger umgebaut wird (Fertigstellung voraussichtlich 2007). Des weiteren gibt es einen schienengleichen Bahnübergang im Bereich Südkamen. Auch hier ist der Umbau zu einer Unterführung geplant.
Im Osten der Stadt gibt es drei weitere Bahnquerungen, hier jedoch sind überall Brückenbauwerke vorhanden. Der gesamte innerstädtische Verkehr jedoch geht über die vierspurige Hochstraße der B233.
Zusätzlich gibt es noch einige Unterführungen nur für Fußgänger und Radfahrer im Stadtgebiet.
Heeren-Werve
Heeren mit dem Herrensitz war eine eigene Bauernschaft und hat auch heute noch einen ausgeprägten Ortskern. Die Heerener sind in ihrem Selbstverständnis zumeist nicht erst Kamener, sondern eben Heerener: der Weg zur Stadt Kamen ist mit über vier Kilometern recht weit. Der Ortsteil Werve hat ebenso einen eigenen kleinen Dorfkern und ist sowohl westfälisch ländlich als auch aus der Bergbauzeit geprägt. Getrennt werden Heeren und Werve durch den Mühlbach. Zu erreichen ist der jeweils andere Teil des Dorfes über eine von 3 Brücken.
Rottum
Kamen-Rottum liegt inmitten des wohl bekanntesten Autobahnkreuzes Deutschlands, des Kamener Kreuzes, wo die BAB1 die BAB2 überquert. In dennoch sehr ruhiger Lage leben im Moment ca. 90 Menschen in Kamen-Rottum, der damit nach Kamen-Derne (ca. 85 Einwohner) der zweitkleinste Stadtteil ist.
Derne
Derne ist eine verstreute Bauernschaft zum Nordosten von Kamen, in Betrachtung zum Autobahnkreuz diagonal der Stadt Kamen gegenüberliegend. Durch das Eingeschlossensein von den zwei Autobahntrassen ist die Orientierung von Derne eher zum benachbarten Bönen-Nordbögge und nach Hamm zu.
Geschichte
Siehe Hauptartikel: Geschichte der Stadt Kamen
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung weist eine typische Kurve der Ruhrgebiets-Industrialisierung aus. In Kamen kletterten die Einwohnerzahlen mit dem Abteufen der Zechen Monopol und Königsborn.
Seit der Montankrise und der Eingemeindung von Heeren und Methler hat sich die Einwohnerschaft stabilisiert, knapp unterhalb der förderungsrelevanten 50.000er Schallmauer.
Politik und Verwaltung
Politik
Die Stadtpolitik Kamens ist aufgrund ihrer industriellen Vergangenheit seit Jahrzehnten sozialdemokratisch geprägt. Insbesondere die Schulverwaltung hat stets hochrangigen Einfluss in Kamen gehabt: der vorige Bürgermeister Erdtmann war Grundschulrektor (übrigens dann nach Änderung des Kommunalgesetzes einer der allerersten hauptamtlichen Bürgermeister in NRW), der aktuelle (Stand: 2005) Bürgermeister Hupe war zuvor Schulleiter des Städtischen Gymnasiums Kamen.
Kamen gehörte auch zum Landeswahlkreis des ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten und heutigen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück.
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975
In der Liste[1] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:
Jahr | SPD | CDU | FDP | VDS | Grüne | GAL | BG |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1975 | 55,9 | 32,7 | 6,1 | 5,3 | |||
1979 | 60,0 | 32,0 | 6,7 | ||||
1984 | 56,5 | 26,5 | 3,9 | 7,8 | 5,3 | ||
1989 | 54,4 | 24,2 | 4,3 | 10,5 | 6,5 | ||
1994 | 53,2 | 28,6 | 10,8 | 4,9 | |||
1999 | 49,5 | 37,7 | 3,6 | 9,3 | |||
2004 | 49,0 | 30,1 | 4,4 | 8,1 | 3,1 | 5,2 |
Bürgermeister
Kamen hatte mit dem vorigen Bürgermeister Erdtmann, einem früheren Bergmann und Grundschulrektor, einen der ersten hauptamtlichen Bürgermeister nach der Kommunal-Gesetzesreform der 90er Jahre. Der zuvor in Kamen amtierende Stadtdirektor Hermann Görres wurde Geschäftsführer der Gemeinschafts-Stadtwerke (zusammen mit Bönen und Bergkamen).
Nunmehr ist Hermann Hupe, zuvor Schulleiter des Gymnasiums, als Bürgermeister Vorsitzender der städtischen Verwaltung.
Verwaltung
Die Verwaltung von Kamen ist in einem recht neuen Rathaus vor den westlichen Toren der Innenstadt konzentriert. Einige Verwaltungsbereiche, so die VHS, das Stadtarchiv, sind in anderen städtischen Liegenschaften ausgelagert.
Gemeindewappen
Das Wappen der Stadt Kamen zeigt den märkischen Schachbalken und das Kammrad auf gelbem Grund.
Der Schachbalken ist das Wappen der mittelalterlichen Landesherren der Grafen von der Mark. Das Kammrad ist ein Zusatz für die Stadt Kamen. Die Bedeutung ist umstritten. Es wird in einigen Theorien als Mühlrad gedeutet, andere sehen es als Zeichen der westfälischen Feme oder als germanisches Sonnenrad. Im Jahre 1912 wurde die vom Staat verordnete Wappenform angenommen, ein unten zugespitzter spanischer Heraldik mit oben aufgesetzter, dreitürmiger Mauerkrone. Diese Form wurde für die meisten Städte mit mittelalterlicher Tradition verordnet. Die Mauerkrone sollte die Wehrhaftigkeit Deutschlands unterstreichen. In den 90er Jahren führte die Stadt Kamen wieder die historische Form des Wappens ohne die Mauerkrone ein.
Städtepartnerschaften
Kamen unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
- Beeskow (Brandenburg)
- Ängelholm (Schweden)
- Montreuil-Juigné (Frankreich)
- Bandırma (Türkei)
- Sulęcin (Zielenzig) (Polen)
- Eilat (Israel)
- Unkel (Rheinland-Pfalz)
Wirtschaft
Markant für Kamen ist die Gastronomie. Die Innenstadt ist eine überregionale Attraktion für den Zeitvertreib am Wochenende, mit vielen Bars, Restaurants und Pubs ist die Gastronomie sehr nachgefragt. Eine Besonderheit stellt die hohe Zahl der Rotlicht-Betriebe in der Innenstadt und auch nahe der Autobahnen dar, hauptsächlich der günstigen Verkehrslage Kamens geschuldet. Eine Filiale des Kaufhaus-Konzerns Karstadt befindet sich in der Innenstadt, vor den Stadttoren sind Möbelhäuser und Baumärkte zu finden.
Auf dem früheren Gelände der Zeche Monopol ist ein Technologie- und Gründerzentrum angesiedelt. Ebenfalls angesiedelt haben sich ein Fahrradhändler, ein Piano-Restaurations- und Handelshaus, ein Computer-Bau- und Handelsunternehmen sowie mehrere Lebensmittelmärkte. Es befindet sich ebenso eine der beiden Holzgroßhandlungen im Umfeld, während die andere südlich des Bahnhofs zu finden ist.
Das "Sportzentrum Kaiserau" des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen e. V. im Ortsteil Methler ist über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus bekannt als Trainingslager für Fußballer und Leichtathleten.
Kamen ist Sitz einiger großer Firmen und Institutionen. Eine der ersten IKEA-Niederlassungen in Deutschland wurde hier schon in den 1970er Jahren eröffnet und zog vor kurzem auf eine große Fläche östlich der Autobahn A1. 3M sowie Kettler betreiben in Kamen Fertigungsstätten. Um den Bahnhof sind die Betriebe der Zahnradfabrik Lechleitner, des Kaltwalzwerkes Gülde und auch die Firma Vahle, Hersteller von Stromzuführungen und unter anderem Zulieferer von Systems für den Transrapid, erwähnenswert.
In der Innenstadt hat die im Jahre 1857 gegründete Städtische Sparkasse ihren Hauptsitz und betreibt insgesamt noch 5 weitere Filialen in Kamen.
Verkehr
Kamen ist für sein stauträchtiges Autobahnkreuz bekannt, das Kamener Kreuz. Hier kreuzen sich die Nord-Süd-Achse A 1 (Lübeck - Saarbrücken) und die West-Ost-Achse A 2 (Oberhausen - Berlin). Das Kreuz wird derzeit (2006) vollständig umgebaut und wird dabei die typische Kleeblattform verlieren.
Durch Kamen verlaufen die folgenden Bundes- (B) und Landesstraßen (L):
- Die B 61 beginnt in Lünen an der B 54. Sie verläuft von Westen kommend durch den Bergkamener Stadtteil Oberaden und führt durch das Zentrum Kamens durch den ländlichen Süden des Bergkamener Ortsteils Overberge. Sie verlässt den Kreis Unna in Richtung Hamm. Nach insgesamt ca. 160 km endet sie in Bassum vor den Toren Bremens.
- Die B 233 beginnt in Werne an der B 54. Über Bergkamen erreicht sie in Nord-Süd-Richtung Kamen. Sie endet zunächst an der Auffahrt der A 1. Der nun folgende Straßenabschnitt bis Unna wurde zur L 678 herabgestuft. Ab Unna verläuft die B 233 bis Iserlohn, wo sie an der B 46 endet.
- Die L 663 kommt von Dortmund. Sie durchquert die Ortsteile Südkamen und Heeren-Werve. Sie verläuft weiterhin durch den Bönener Ortsteil Flierich und endet an der B 63 in Hamm-Osterflierich.
- Die L 665 beginnt im Hammer Ortsteil Pelkum an der B 61. Sie verläuft über Bönen-Nord- und Altenbögge und Heeren-Werve bis nach Unna, wo sie an der L 678 (der ehemaligen B 233) endet.
- Die L 821 beginnt im Bergkamener Ortsteil Heil. Sie verläuft hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung durch Oberaden, Methler, den Unnaer Stadtteil Massen und Holzwickede nach Dortmund-Aplerbeck bis zur B 234.
Eine der ältesten und meistbefahrenen Eisenbahn-Magistralen führt durch Kamen: die Köln-Mindener Eisenbahn auf der Teilstrecke zwischen Dortmund und Hamm. (Oder, wenn man so will, von Lissabon über Madrid, Bordeaux, Paris, Brüssel, Köln, Dortmund, Kamen nach Hamm, Berlin, Warschau, Moskau nach Peking und Wladiwostok.) Derzeit halten in beiden Richtungen an Wochentagen drei RegionalExpress-Linien (RE1, RE3, RE6) stündlich in Kamen und eine Linie (RE11) zweistündlich. Am Haltepunkt Kamen-Methler halten die beiden Linien RE1 und RE3.
Die Eisenbahn-Strecke über Kamen ist lediglich zweigleisig; ein viergleisiger Ausbau ist in Planung, aber von einer Realisierung momentan weit entfernt. Der Bahnhof Kamen ist ein Baudenkmal aus den Jahren um 1850. Er wurde im Rahmen eines Projektes der IBA Emscher Park (Internationale Bauausstellung Emscher Park) Ende der 90er Jahre umfangreich saniert und mit einer Radstation (eine der ersten in NRW) erweitert.
Eine Schnellbuslinie (S80) verbindet Kamen mit Werne, Bergkamen und Unna. In die Nachbargemeinden und Städte fahren Regiobusse. Kamen besitzt ein Stadtbusnetz (CityBus C21 - C24).
Auf allen Linien gelten die Tarife der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe, wobei allerdings auch die Tarife des VRR auf allen Bus- und Bahnlinien bei Fahrten nach Dortmund oder in das restliche VRR-Gebiet gelten
Bildung
In Kamen sind alle Schulformen vertreten. Weiterhin verfügt Kamen über eine Musikschule und eine Volkshochschule. Die Stadtbücherei ist erst vor wenigen Jahren in das frisch renovierte alte Rathaus am Alten Markt gezogen.
Grundschulen
Kamen-Mitte
- Diesterwegschule
- Friedrich-Ebert-Schule
- Glückaufschule
- Josefschule
Kamen-Methler
- Eichendorffschule
- Jahnschule
Kamen-Südkamen
- Südschule
Kamen-Heeren-Werve
- Brüder-Grimm-Schule
- Grundschule in der Mark
- Käthe-Kollwitz-Schule, Förderschule für Lernbehinderte
Weiterführende Schulen
- Städtisches Gymnasium Kamen
- Gesamtschule Kamen
- Fridtjof-Nansen-Realschule
- Städtische Hauptschule Kamen
Religionen
In Kamen finden sich knapp mehrheitlich evangelische Christen. Katholiken sind seit der Reformation leicht in der Minderheit. Durch die Arbeitsimmigration hat Kamen nun vor allem in den nördlichen Stadtteilen auch einen islamischen Bevölkerungsanteil. Auf der Lüner Höhe existiert entsprechend eine islamische Kultusgemeinde. Andere Religionen sind in Kamen nicht stark vertreten.
Jede Teilgemeinde Kamens hat sowohl katholische als auch evangelische Kirchen.
Insbesondere ist hier die Pauluskirche zu nennen, deren schiefer, gegen den Wind gebauter Turm das Wahrzeichen von Kamen ist und deren Silhouette das Logo liefert, die geneigte Dachhaube.
Infrastruktur
Sport- und Freizeiteinrichtungen
Kamen hat, neben mehreren Fußballvereinen, insbesondere mit dem VfL Kamen einen tatkräftigen Sportverein, der mit seinen Sporteinrichungen in der westlichen Stadt am Hemsack über gute Trainingsmöglichkeiten verfügt und in viele Abteilungen gegliedert ist, und der neben dem Fußball eine Handball- und eine Leichtathletik-Abteilung betreibt. In der Nachbarschaft "Am Schwimmbad" befindet sich, wie der Straßenname nahelegt, eine große Freibadanlage, in der oft Schwimmwettbewerbe und vor allem zweimal jährlich überregionale Wasserball-Turniere ausgetragen werden.
Gegenüber dem Freibad befindet sich eine baulich interessante, als Spannbeton-Rundbogenkonstruktion ausgeführte Sporthalle, die neben der Funktion als Schulsporthalle für die benachbarten Grund- und Hauptschulen auch dem Sportvereinsleben dienstbar ist; insbesondere sei unter ihren Nutzern die sehr aktive Handballabteilung des VfL Kamen erwähnt.
Wichtigstes Aushängeschild des Kamener Sports jedoch ist der Landessportbund-Komplex im Osten des Stadtteils Methler-Kaiserau. Neben der Funktion als Ausrichungsstätte namhafter Tanzturnier-Wettbewerbe war diese Sportstätte oftmals auch Trainingslager für Nationalmannschaften, bis hin zur Deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Dieser Sportanlage zugeordnet ist auch eine kleine Schwimmhalle, deren Weiterbetrieb jedoch mangels Größe und Nutzungsmöglichkeiten in Frage steht.
Kamen hat zwei Tennisvereine: eine Anlage findet sich ebenso dem Schwimmbad-Komplex benachbart, und ein zweiter großer Verein existiert in Methler an der Stadtgrenze zu Dortmund-Kurl.
Im Stadtgebiet von Kamen befindet sich eine Minigolf-Anlage, eine weitere ist in der unmittelbaren Nachbarschaft der nordöstlichen Stadtgrenze in Bergkamen-Overberge zu finden.
Kindergärten und Gemeinschaftshäuser
In jedem Stadtteil Kamens existieren Kindergärten. In der Stadt selbst besteht oft noch die Wahl zwischen städtischen und konfessionellen Kindergärten. Insgesamt ist die Versorgung der Bevölkerung mit Kindergärten in Kamen als gut zu bezeichnen.
Als Einrichtungen der Behinderten- und Altenpflege ist zuvorderst das Justus-Perthes-Heim in Kamen-Süd zu nennen, eine Wohn- und Arbeitsstätte für behinderte Menschen. In Kamen-Heeren unterhält das Perthes-Werk der Ev. Kirche das Haus Mühlbach. Weiter befindet sich „Am Schwimmbad“ eine große Alten-Wohneinrichtung, eine weitere kommerzielle Anlage ist in Kamen-Süd östlich der Hochstraße mit dem Volkermann-Hof im Ausbau.
Kamen hat im Gebäude der städtischen Grundschule einen türkisch-deutschen Club. Des weiteren finden sich in allen Stadtteilen Hallen, die für Vereins- und große Familien-Veranstaltungen genutzt werden können.
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kamen ist in 7 Löschgruppen (3 Löschzüge) aufgeteilt:
- Mitte & Südkamen (Löschzug 1)
- Methler, Westick & Wasserkurl (Löschzug 2)
- Heeren-Werve & Rottum (Löschzug 3).
Neben den freiwilligen Kräften unterhält die Feuerwehr Kamen auch eine hauptamtliche Wache, welche unter anderem auch den Rettungsdienst in Kamen, Bergkamen und Bönen bewältigt.
Insgesamt stehen den Einsatzkräften 22 Fahrzeuge zu Verfügung (Mitte 11, Südkamen 2, Methler 3, Westick 1, Wasserkurl 1, Heeren-Werve 3, Rottum 1)
Veranstaltungen und Einrichtungen
Stadthalle
Dem Rathaus unmittelbar benachbart befindet sich die Stadthalle, in der vielerlei Veranstaltungen kultureller, vereins- und gewerbebezogener Arten stattfinden. Regelmäßig gastieren hier Tournee-Theater und Konzert-Ensembles. Weiter finden hier kommerzielle Partys statt (z.B. „Ü 30-Fete“), Ausstellungen der ortsansässigen Autohändler, sowie regelmäßige Büchermärkte (des Lions-Clubs Kamen) und Flohmärkte (z.B. Modelleisenbahnen).
Konzertaula
Kamen hat mit der Konzertaula auf dem Gelände des Gymnasiums eine weitere Schauspiel- und Musikspielstätte, in der regelmäßig Veranstaltungen auch überregionaler Ensembles stattfinden: Konzerte und Tourneetheater-Gastspiele.
Vereine
Kamen besitzt eine reges Vereinsleben auf allen klassischen und einigen modernen Sektoren,
- Sportvereine für
- Fußball,
- Handball,
- Schwimmen einschließlich Wasserball,
- modernen Sportbetätigungen wie
- Tanzen,
- Tennis oder
- Reiten,
- Schützenvereine,
- teils überregional bekannte Leistungs-Chöre,
- Tierzüchtervereine,
- Modellbauverein (mit großem Modellfluggelände, auf dem, eine Seltenheit mittlerweile, mit Verbrennungsmotoren geflogen werden darf).
Regelmäßige Veranstaltungen
Vor Beginn der Sommerferien des Landes NRW gibt es das mehrtägige Altstadtfest. Am Ende der Ferien folgt das eintägige Brunnenfest. In den Oster- und Herbstferien findet jeweils ein mehrtägiger "Severinsmarkt" (Kirmes) statt, mit Feuerwerk zum Abschluss. Im Stadtteil Methler findet im Spätsommer die "Pflaumenkirmes" statt. Das international besuchte Drachenfestival "KITE" wird seit 1987 jährlich im Mai auf dem Segelfluggelände in Kamen-Heeren ausgerichtet. Einer der Höhepunkte ist das Nachtdrachenfliegen mit Drachen und Feuerwerk am Samstagabend.
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Wahrzeichen der Stadt Kamen ist die evangelische Pauluskirche im Stadtzentrum. Ihr schiefer Turm, der bewusst gegen den Wind geneigte Dachhauben-Aufbau, liefert die Kontur für das Stadtlogo.
- Pauluskirche Ursprüngliche Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Das Kirchenschiff wurde 1844-1849 neu errichtet. Der Schiefe Turm ist das Wahrzeichen von Kamen.
- Weiße Straße: Straßenzug mit sehr schönen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern mitten im Stadtzentrum von Kamen.
- Kämerplatz 5. Das kleine zweigeschossige Traufenhaus wurde ursprünglich wohl als Speicher errichtet. Es ist zwischen 1550 und 1600 entstanden. Der Scheunenanbau stammt von 1865.
- Margaretenkirche Methler Spätromanische Hallenkirche aus dem 12. Jahrhundert mit besonderen Deckenmalereien im Altarbereich.
- Rollmannsbrunnen Heeren frühindustrielle Solequelle, 1844 abgeteuft für die benachbarte Saline Königsborn, Maschinenhaus ist noch vorhanden.
- Fünf-Bogen-Brücke , 1846 für die Köln-Mindener Eisenbahn auf tausenden Eichenpfählen im Flussbett der Seseke errichtet und noch im Originalzustand, gehört zu den ältesten noch erhaltenen Eisenbahnbauwerken Deutschlands.
- Bahnhofsgebäude , 1848 nach einem Musterentwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet, befindet sich im restaurierten Originalzustand und gehört auch zu den ältesten noch erhaltenen Eisenbahnbauwerken Deutschlands.
- Schloß Heeren , frühbarockes Wasserschloss, 1606 errichtet, im Besitz der Familie von Plettenberg, Besichtung nicht möglich.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1924, 23. November, Werner Berg, † 8. Januar 2002 in Kamen, Kamener Altbürgermeister
Söhne und Töchter der Stadt
- 1564, 15. Dezember, Johann Buxtorf der Ältere, † 13. September 1629 in Basel, reformierter Theologe
- 1586, Anton Praetorius, Theologe, Rektor der Lateinschule in Kamen.
- 1856, 3. September, Ernst Marcus, Richter und Philosoph (Essener "Krupp der Logik")
- 1863, 3. April, Wilhelm Middelschulte, Organist, Komponist und Lehrer
- 1908, 19. Juni, Alfred Gleisner, † 15. Februar 1991 in Unna, deutscher Politiker (SPD), MdB, MdL (Nordrhein-Westfalen)
- 1927, 27. Januar, Diether Ritzert, Maler und Graphiker
- 1935 Fritz Nöpel, Karate-Großmeister und Gründer des Gōjū-Ryū Karate in Deutschland
- 1949, 15. Juli, Heinrich Peuckmann, Schriftsteller
- 1949, 5. Januar, Gerd Puls, Schriftsteller und Maler
- 1977, 24. September, Frank Fahrenhorst, Fußballspieler
Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: I; 10 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Kamen, Autor: Heinz Stoob. ISBN 3-89115-337-6; Dortmund-Altenbeken, 1975.
Quellen
- ↑ Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
Weblinks
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