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Lünen

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Lünen
Lünen
Deutschlandkarte, Position von Lünen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Unna
Koordinaten: Koordinaten: 51° 37′ N, 7° 31′ O51° 37′ N, 7° 31′ O
Höhe: 58 m ü. NN
Fläche: 59,18 km²
Einwohner: 89.949 (28. Feb. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1520 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 44532, 44534, 44536
Vorwahlen: 02306 (Ortsnetz Lünen) 0231 (Ortsnetz Dortmund für den Stadtteil Brambauer)
Kfz-Kennzeichen: UN, alt (bis 1974): LH, LÜN
Gemeindeschlüssel: 05 9 78 024
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Willy-Brandt-Platz 1
44532 Lünen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hans Wilhelm Stodollick

Lünen ist die größte Stadt des Kreises Unna im östlichen Ruhrgebiet. Die Nachbarstädte sind im Uhrzeigersinn und im Süden beginnend: Dortmund, Waltrop (Kreis Recklinghausen), Selm, Werne, Bergkamen und Kamen (alle im Kreis Unna).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Geographische Lage

Innenstadt mit Lippebrücke
Innenstadt mit Lippebrücke

Lünen liegt am südlichen Rand der Westfälischen Tiefebene nördlich von Dortmund. Als Teil des Kreises Unna, der Mitglied im Regionalverband Ruhr ist, zählt die Stadt zum Ruhrgebiet. Vor allem im Norden des Stadtgebietes ist jedoch auch eine ländliche Prägung durch die Nähe zum Münsterland bemerkbar.

Neben dem Datteln-Hamm-Kanal, der im Süden der Stadt verläuft, prägt die mitten durch die Innenstadt fließende Lippe das Stadtbild. Noch heute verläuft die Grenze zwischen dem Bistum Münster und dem Erzbistum Paderborn entlang der Lippe mitten durch die Stadt.

In einigen Gebieten ist die Bebauung stark vom Bergbau geprägt, weshalb in diesen Gebieten auch Bergschäden vorkommen.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Lünen gliedert sich in zehn Stadtteile: Mitte, Altlünen (Alstedde, Nordlünen und Wethmar), Beckinghausen, Brambauer, Gahmen, Horstmar, Lippholthausen, Niederaden, Lünen-Nord und Lünen-Süd.

Die Zusammensetzung der Stadt aus mehreren großen Stadtteilzentren (Brambauer, Lünen-Süd, Lünen-Mitte) macht sich deutlich bemerkbar und lässt die Stadt kleiner erscheinen, als sie ist. Die einzelnen Stadtteile könnten unterschiedlicher nicht sein. So sehen manche Bewohner die Stadtteile Alstedde, Nordlünen und Wethmar, die bis 1974 die selbstständige Gemeinde Altlünen im Amt Bork (Kreis Lüdinghausen) bildeten und, da nördlich der Lippe gelegen, historisch zum Münsterland zählen, als nach Lokalkolorit „eigenständige Altgemeinde“.

Der „randständige“ westliche Stadtteil Brambauer hingegen liegt nicht nur geographisch „außerhalb“. In das lange Zeit vom Bergbau geprägte Brambauer kamen erst Arbeitssuchende aus dem Osten (in der Kaiserzeit aus der Provinz Posen, ab 1945 aus den sogenannten Ostgebieten) und den Niederlanden, dann aus der Türkei und Italien und später wieder aus dem Osten (Spätaussiedler). So ist die hier lebende Bevölkerung bunt gefächert.

Der Stadtteil Lünen-Süd, in der Struktur Brambauer ähnlich, hat sich allerdings, was die Einwohner angeht, etwas eigenständiger gehalten. Das Besondere hier ist die direkte Nähe zu Dortmund-Derne. Auf den Derner Zechen waren viele Lünen-Süder beschäftigt, ohne dass in Lünen-Süd eine eigene Zeche bestand. Dies hatte über Jahrzehnte den Vorteil geringerer Immissionen in Lünen-Süd.

[Bearbeiten] Ehemalige Grenze zwischen Lünen und Altlünen

Bis 1974 war Altlünen eine selbstständige Gemeinde im Amt Bork, Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster. Die damalige Grenze zwischen Altlünen und Lünen und somit zwischen dem Regierungsbezirk Münster und dem Regierungsbezirk Arnsberg verlief mit zwei wichtigen Ausnahmen die Lippe entlang:

  • Die Schlossallee im Stadtteil Lippholthausen führt über die Lippe hinweg zum mittlerweile abgerissenen Haus Buddenburg, das mit seiner unmittelbaren Umgebung nicht zu Altlünen gehörte.
  • Etwa 200 m vor der jetzigen Brücke der Konrad-Adenauer-Straße führt die Grenze zwischen Lünen und Altlünen von Westen kommend von der Lippe weg nach Norden, überquert kurz vor der Einmündung der Straße In den Erlen die Borker Straße, anschließend die Bahnlinie Dortmund - Gronau, die Döttelbeckstraße und die Straße Am Katzbach. Als nächstes verläuft sie südlich der Straßen Am Mispelbohm, Löwen-Köster-Straße und Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße bis zur Grenzstraße. Diese überquert sie und führt in Richtung Süden weiter hinter der östlichen Bebauung der Grenzstraße, überquert die Bahnlinie Dortmund - Münster und die Münsterstraße direkt vor der Abzweigung der Dorfstraße. Anschließend folgt sie dem Rand der östlichen Bebauung der Straße Krummer Weg, um schließlich die Zwolle-Allee querend und in östlicher Richtung verlaufend den Lippebogen südöstlich der ehemaligen Westfalia-Hütte zu erreichen.

Die Grenze wird heute noch von vielen als wichtige Trennlinie zwischen dem südlichen Münsterland und dem Kern des Ruhrgebiets angesehen. Sie stellt allerdings nicht die Grenze zwischen dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Münster dar; denn die Lippe bildet in diesem Fall durchgängig die Grenze.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Mittelalter

Um Christi Geburt unterhielten römische Truppen im Gebiet des heutigen Ortsteils Beckinghausen das Uferlager für das Legionslager in Oberaden. Fränkische und sächsische Grabanlagen in Wethmar belegen frühmittelalterliche Siedlungen. Um 880/890 wird Lünen im Heberegister des Benediktinerklosters Werden an der Ruhr erstmals erwähnt. Das Urbar (Heberegister) enthält viele Orte und Bauerschaften im westfälischen Raum, die zum ersten Mal genannt werden. Für Lünen sind dies die vier Bauerschaften Alstedde (Alstedi), Wethmar (Wetmeri), Nordlünen (Nordliunon) und Südlünen (Sudliunon). Liunon bedeutet Anhöhe/Schutz (vor dem Hochwasser der Lippe).

Aufgrund seiner Lage an einem Lippeübergang einer bedeutenden Fernhandelsstraße (vom Niederrhein bis zur Nord- und Ostsee) entwickelte sich Südlünen zum Kirchdorf Lünen. Um 1018 entstand der erste Steinbau der St.-Marien-Kirche. Anfang des 13. Jahrhunderts diente Lünen mehrmals als Versammlungsort der westfälischen Landesherren. Um 1215 erhielt der Ort eine Befestigung (Wall, Graben). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts besaß Lünen den Status einer Stadt (1279 "oppidum").

Um 1300 wurde die St.-Marien-Kirche nach ihrer Zerstörung 1254 (Schlacht bei Brechten) als frühgotische Hallenkirche neu errichtet. Kurz vor 1300 (1288?) gelangte Lünen in den Machtbereich des Grafen Eberhard von der Mark. 1336 verlegte Eberhards Nachfolger, Adolf II. (von der Mark), Lünen aus politischen und militärischen Gründen vom Nordufer auf das Südufer der Lippe und verlieh der Stadt 1341 (märkisches) Stadtrecht.

Im Jahre 1366 wurde die Lünener Kirche St.-Georg-Pfarrkirche im Pfarrbezirk Brechten fertiggestellt. Erst 1627 wurde die Kirche von der Brechtener Mutterkirche gelöst. Nördlich der Lippe, im Umfeld der St.-Marien-Kirche, verblieben nur wenige Bewohner, die auch vom Wallfahrtsverkehr zum Gnadenbild in der Kirche lebten. Lünen gehörte der Hanse an. 1457 zerstörte ein Großbrand viele Lüner Gebäude. 1461 vereinigten sich die Grafschaft Mark, zu der Lünen gehörte, und das Herzogtum Kleve. 1499 wurde die Lippe für den Schiffsverkehr erschlossen.

[Bearbeiten] Neuzeit

Ein Großbrand zerstörte nahezu alle Gebäude der Stadt im Jahre 1512. Eine Zollliste aus den Jahren 1573 und 1574 dokumentierte den sogenannten „Dänischen Ochsenweg“, über den neben Vieh, besonders Rinder, Handelswaren, darunter Bier, Käse, Wein, Eisen, Kohle und Kalk, durch Lünen transportiert wurden. Der Stadt gelang es, bis 1598 alle Feinde zurückzuhalten. Erst eine neue Waffe, die Kanone, war den alten Verteidigungsanlagen überlegen, so dass die Lüner spanische Soldaten während des Spanisch-Niederländischen Krieges einlassen mussten. 1609 gelangte Lünen unter Johann Sigismund von Hohenzollern in den Machtbereich der Kurfürsten von Brandenburg. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wurde Lünen mehrfach militärisch besetzt. Ein besonders schlimmes Jahr war 1634, als Lünen fünf verschiedene Besatzungen erleiden musste. Die Befestigungsanlagen wurden in diesem Krieg zweimal geschleift und wieder aufgebaut. 1719 lebten 1.238 Menschen in Lünen, laut den Aufzeichnungen vor allem Handwerker, Kaufleute und Arbeiter, die nebenberuflich auch in der Landwirtschaft tätig waren („Ackerbürger“). Im Siebenjährigen Krieg lag Lünen lange Zeit in einer Kampfzone, so dass die Stadt durch ständige Einquartierungen völlig verarmte. 1759 wurde die Stadtmauer teilweise geschleift; 1765 lebten in Lünen nur noch 972 Menschen.

1803 wurde das Fürstbistum Münster, dessen Südgrenze die durch das heutige Lünen fließende Lippe ist, aufgelöst. 1822 wurde eine neue „Kunststraßenverbindung“ zwischen Lünen und Dortmund fertiggestellt, 1823 zwischen Lünen und Werne. 1826 entstand in Lünen die Eisenhütte „Westfalia“ als erstes Industrieunternehmen im Lüner Raum. 1838 erhielt Lünen einen Getreide- und Gemüsemarkt, der jeden Dienstag stattfand. 1874 wurde Lünen amtsfrei. 1875 ging die Eisenbahnstrecke Dortmund-Lünen in Betrieb. 1896 wurde der Neubau der St.-Marien-Kirche geweiht.

Am 1. Juli 1914 schloss sich Lippholthausen Lünen an, am 1. Oktober 1923 vergrößerte sich Lünen um die Stadtteile Gahmen, Horstmar und Beckinghausen (Lünen-Ost). Vom 24. Januar 1923 bis zum September 1924 waren in Lünen südlich der Lippe im Rahmen der Ruhrbesetzung unter dem örtlichen Major Ronforts französische Truppen stationiert. An den Lippe-Brücken, unter anderem an der Langen Straße, waren Grenzübergänge mit Passkontrollen eingerichtet. Mit Wirkung vom 1. April 1928 wurde der Ort Brambauer im Zuge der Kommunalreform eingemeindet. Gleichzeitig wurde Lünen kreisfreie Stadt. Während der Novemberpogrome 1938 wurden drei jüdische Bürger ermordet (ein weiterer erlag später seinen schweren Verletzungen). In den Jahren 1940 bis 1945, während des Zweiten Weltkriegs, töteten Brand- und Sprengbomben 287 Bewohner und zerstörten über 2.600 Häuser; 1.083 Gefallene aus Lünen sind zu beklagen.

In den 60er und 70er Jahren mussten, im Geiste der Zeit, viele der Gebäude in der Altstadt großen Bauvorhaben wie dem neuem Rathaus und dem Kaufhaus Hertie (heute Karstadt) weichen. Viele Fassaden wurden nach der Entfernung des Stucks und sonstiger Verzierungen ohne Fassadenrelief verputzt. Dennoch wurden in dieser Zeit auch einige interessante und sehenswerte Bauten errichtet. So ist die Stadt von starken Kontrasten geprägt, sodass man vom Willy-Brandt-Platz mit Rathochhaus, technischem Rathaus und neuem Cinestar-Kino in nur ein paar Minuten die Altstadt mit ihren Gassen und Fachwerkhäusern erreicht.

Zwischen 1954 und 1960 entstanden das Hallenbad, das Heinz-Hilpert-Theater, das Geschwister-Scholl-Gymnasium (heute Gesamtschule) und das neue Rathaus. Am 1. Januar 1968 kam Niederaden zu Lünen. Im Zuge der Gemeinde- und Kreisgebietsreform schlossen sich mit Wirkung vom 1. Januar 1975 Lünen und Altlünen zusammen. Zugleich wurde Lünen Teil des Kreises Unna. 1996 fand in Lünen die nordrhein-westfälische Landesgartenschau statt.

[Bearbeiten] Religionen

Je knapp 40 Prozent der Lünener sind katholisch bzw. evangelisch. Rund zehn Prozent der Lünener bekennen sich zum Islam. Historisch gehörte das Gebiet des heutigen Lünen nördlich der Lippe zum katholischen Fürstbistum Münster, während das Gebiet südlich der Lippe mit der Reformation protestantisch wurde. In der Kaiserzeit zogen viele polnischsprachige Arbeitnehmer aus der Provinz Posen zu, die meist katholisch waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele meist protestantische Zuwanderer aus den sogenannten Ostgebieten nach Lünen.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

  • 1. Juli 1914: Lippholthausen
  • 1. Oktober 1923: Beckinghausen, Gahmen und Horstmar
  • 1. April 1928: Brambauer und ein Teil von Derne
  • 1. Januar 1968: Niederaden
  • 1. Januar 1975: Altlünen

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

1719 lebten in Lünen 1.238 Menschen. Bis in das 19. Jahrhundert stieg die Einwohnerzahl nur langsam. Durch die Industrialisierung im 20. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1890 erst 4.500 Menschen in Lünen, so waren es 1939 bereits 46.000. Auch danach stieg die Bevölkerunszahl weiter. Mit der Eingemeindung von Altlünen (15.500 Einwohner 1974) wuchs die Einwohnerzahl von 70.000 im Jahre 1974 auf 86.000 am 1. Januar 1975.

Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Lünen nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 90.381 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Davon sind etwa 46.000 weiblich und 44.000 männlich. Der Ausländeranteil liegt bei rund zehn Prozent, das sind ungefähr 10.000 Menschen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei 1719 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1719 1.238
1. Dezember 1840 ¹ 2.117
3. Dezember 1855 ¹ 2.651
1. Dezember 1871 ¹ 3.000
1. Dezember 1885 ¹ 3.907
1. Dezember 1890 ¹ 4.500
1. Dezember 1900 ¹ 9.000
1. Dezember 1905 ¹ 8.800
1. Dezember 1910 ¹ 10.530
1. Dezember 1916 ¹ 15.155
5. Dezember 1917 ¹ 15.156
8. Oktober 1919 ¹ 16.800
16. Juni 1925 ¹ 23.835
16. Juni 1933 ¹ 45.617
17. Mai 1939 ¹ 46.310
Jahr Einwohner
31. Dezember 1945 46.157
29. Oktober 1946 ¹ 51.989
13. September 1950 ¹ 61.305
25. September 1956 ¹ 68.371
6. Juni 1961 ¹ 72.171
31. Dezember 1965 73.139
27. Mai 1970 ¹ 71.658
31. Dezember 1975 85.685
31. Dezember 1980 85.872
31. Dezember 1985 84.532
25. Mai 1987 ¹ 84.664
31. Dezember 1990 87.845
31. Dezember 1995 91.592
31. Dezember 2000 92.017
31. Dezember 2005 90.022

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Rat der Stadt Lünen setzt sich seit der letzten Kommunalwahl (26. September 2004) wie folgt zusammen:

1 hervorgegangen aus der CDU-Fraktion

[Bearbeiten] Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[1] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr SPD CDU FDP Grüne Statt
1975 54,4 39,3 5,4
1979 55,4 39,8 4,1
1984 53,7 35,0 9,5
1989 55,1 32,5 9,9
1994 52,4 37,1 9,7
1999 44,0 45,9 5,4
2004 43,2 37,2 5,1 9,3 5,0

[Bearbeiten] Bürgermeister und Oberbürgermeister

[Bearbeiten] Bürgermeister

[Bearbeiten] Oberbürgermeister

  • 1928 – 1932 Ernst Becker
  • 1932 – 1935 Hermann Schlegtendal
  • 1936 – 1937 Dr. Curt Friedrich Heinrich Röding
  • 1937 – 1945 Karl Theodor Loerbrocks
  • 1945 – 1945 Josef Rensmann (kommissarisch)
  • 1945 – 1946 Dr. Karl Johannes Greve
  • 1946 – 1946 Dr. August Baumeister
  • 1946 – 1948 Wilhelm Hüsing (CDU)
  • 1948 – 1952 Johann Laubrunn (SPD)
  • 1952 – 1955 Hermann Schmälzger (SPD)
  • 1955 – 1963 Adolf Stock (SPD)
  • 1963 – 1969 Heinrich Czerwinski (SPD)
  • 1969 – 1979 Hans-Werner Harzer (SPD)

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • 1979 – 1989 Hans-Werner Harzer (SPD)
  • 1989 – 1994 Kurt Denkert (SPD)
  • 1994 – 1999 Christina Dörr-Schmidt (SPD)

[Bearbeiten] Hauptamtlicher Bürgermeister

  • seit 1999 Hans Wilhelm Stodollick (ohne Unterstützung einer Partei)

[Bearbeiten] Stadtdirektoren und Oberstadtdirektoren

[Bearbeiten] Oberstadtdirektoren

  • 1946 – 1949 Carl Friedrich Butz
  • 1949 – 1960 Dr. Adalbert Kaukars
  • 1961 – 1965 Dr. Alfred Falkenstein
  • 1965 – 1974 Dr. Siegfried Heuser

[Bearbeiten] Stadtdirektoren

  • 1975 – 1984 Dr. Siegfried Heuser
  • 1984 – 1993 Dr. Rudolf Salmen
  • 1993 – 1999 Hans Wilhelm Stodollick

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Stadtkirche St. Georg: spätgotische Hallenkirche (vollendet 1366, Deckengemälde [Sündenfall und Jüngstes Gericht] um 1520, Altar aus dem Umkreis des Liesborner Meisters, Taufstein, Leuchterengel und Sakramentshäuschen gotisch, Orgel und Orgelempore barock)
  • Katholische Pfarrkirche St. Marien: Es handelt sich um eine neugotische kreuzförmige Basilika mit Westturm. Der Chor wurde 1896 geweiht. Die damalige Ausstattung ist heute nur noch zu kleinen Teilen erhalten. Aus dem mittelalterlichen Vorgängerbau wurden mehrere Stücke übernommen, darunter der um 1270 gefertigte Taufstein, ein zylindrischer Behälter mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, ein Triumphkreuz des 14. Jh. und zwei Madonnenstatuen aus Sandstein, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
  • Trotz des Abbruchs zahlreicher Gebäude in den 1950er und 1960er Jahren sind im historischen Stadtkern mehrere Fachwerkbauten erhalten geblieben. Die ältesten stammen aus dem 17. Jh. Hervorzuheben sind:
    • Mauerstraße 93: Traufenhaus, datiert 1651
    • Roggenmarkt 3: dreigeschossiges Giebelhaus mit Deelentor, datiert 1609
    • Silberstraße 3: Giebelhaus mit Deelentor, datiert 1664
  • Mühle Lippholthausen (errichtet 1760)
  • Spieker Niederaden: barockes Gartenhaus des ehemaligen adligen Hauses Oberfelde aus dem späten 18. Jahrhundert
  • Schloss Schwansbell
  • Ziethenstraße: typische Zechenkolonie des 19. Jahrhunderts

[Bearbeiten] Museen

  • Museum der Stadt Lünen im Gesindehaus des Schlosses Schwansbell (Wohnkultur zwischen 1830 und 1930, darunter eine originale Arbeiter-Wohnküche), Puppen- und Spielzeugsammlung, Öfen und Gusseisen, landwirtschaftliches Gerät, Handwerke: Schuhmacher, Holzschuhmacher, Bäcker, Schneider, Töpfer)
  • Bergmannsmuseum in Lünen-Süd
  • Bergarbeiter-Wohnmuseum in Lünen-Brambauer

[Bearbeiten] Theater

St.Marien-Kirche, im Vordergrund die Lippe
St.Marien-Kirche, im Vordergrund die Lippe
Colani-UFO im Technologiezentrum
Colani-UFO im Technologiezentrum

[Bearbeiten] Fernsehsender

  • Seit 2006 sendet mit Düzgün TV der erste weltweit empfangbare Fernsehsender mit deutschtürkischer Zielgruppe aus Lünen. Die Sendezentrale ist im Colani-Ufo in Brambauer.


[Bearbeiten] Parks

  • Der Seepark Lünen, am Datteln-Hamm-Kanal und Horstmarer See gelegen. Dort fand 1996 die Landesgartenschau LaGaLü statt.
  • Der Süd-Park im Stadtteil Lünen-Süd.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • „Lünsche Mess“ - Stadtfest und Kirmes - jährlich von Donnerstag bis zum zweiten Sonntag im September.
  • „Brunnenfest“: Jeweils am letzten Samstag im Juli wird der Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus zum größten Biergarten der Lippestadt umgestaltet.
  • „Himmelfahrtskirmes“ (jährlich ab Christi Himmelfahrt in der City)
  • „Jazz-Light“ (erstes Wochenende im November)
  • „Internationales Naturfoto-Festival“
  • Kinofest (Fest für deutsche Filme; jährlich im November)
  • „Familien Drachenfest“ (1. Wochenende der Herbstferien in NRW)
  • „Brami“ Familienfest und verkaufsoffener Sonntag im Stadtteil Brambauer (zwei Mal im Jahr)
  • „Karnevalsumzug“ (jährlich im Stadtteil Lünen-Süd)
  • „Oktoberfest“ (jährliches Straßen-Volksfest im Stadtteil Lünen-Süd, eine Woche nach der „Lünschen Mess“)
  • „Fackelschwimmen“ (Mitte Dezember)
  • „Rock im Loch“ (Anfang September auf dem Gelände der LaGaLü)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft

Lünen ist eine ehemalige Bergbaustadt mit einer heute hohen Arbeitslosenquote. Seit einigen Jahren versucht Lünen einen Strukturwandel. Wichtige Wirtschaftszweige und Firmen in Lünen sind:

  • DBT - „Deutsche Bergbau-Technik“ (vormals Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia),
  • Elektroindustrie,
  • Kupferrecycling,
  • Hohlglasfertigung,
  • Backwarenherstellung: Kamps (Barilla), Kanne u.a.,
  • Entsorgung & Recycling: Remondis (vormals Rethmann),
  • Schlachthof Lünen: Milk & Beermann
  • Schaumstoffverarbeitung (Profoam)
  • das Kraftwerk Lünen

Historische Bergbaustandorte sind zu Naherholungsgebieten, oder zu Ansiedlungsflächen für Industrie, Gewerbe, Technologie und Wissenschaft (Minister Achenbach IV, Achenbach I/II) geworden.

[Bearbeiten] Verkehr

Hauptbahnhof von Lünen
Hauptbahnhof von Lünen

Durch den Datteln-Hamm-Kanal, die Autobahn A 2 Oberhausen-Berlin, die Eisenbahnstrecken Dortmund - Münster und Dortmund - Enschede (Westmünsterland-Bahn) mit den Bahnhöfen Lünen Hauptbahnhof und Preußen sowie an der nur im Güterverkehr befahrenen Hamm-Osterfelder Bahn mit dem Bahnhof Lünen-Süd und die Nähe zu den Flughäfen Dortmund-Wickede und Münster/Osnabrück ist Lünen trotz der Randlage zwischen Ruhrgebiet und Münsterland gut an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen.

Durch Lünen verlaufen die folgenden Bundes- (B) und Landesstraßen (L):

Lünen ist eine radfahrerfreundliche Stadt. In den letzten Jahren wurden viele verkehrsbauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Radfahrer durchgeführt. Eine Umgehungsstraße zur Entlastung der Innenstadt vom PKW-Verkehr wurde jedoch aufgrund ökologischer Aspekte von SPD und Grünen abgelehnt. Aufgrund großer Neubaugebiete im Norden der Stadt kommt es deshalb oft zu Verkehrsstaus, die aller Voraussicht nach durch die Erschließung des Baugebiets „Lüner Heide“ in den nächsten Jahren noch größer werden. Schon heute ist zu Hauptverkehrszeiten kaum ein Weiterkommen auf Lünens Straßen.

Das Stadtgebiet wird von Stadtbuslinien erschlossen, die den zentralen Omnibusbahnhof am Hauptbahnhof und die Haltestelle „Persiluhr“ in der Fußgängerzone mit den einzelnen Ortsteilen verbinden. Zwei Schnellbus-Linien verkehren von Lünen über Bergkamen (S 20) bzw. Werne (S 10) nach Hamm. Alle Buslinien werden von der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH betrieben. Zusätzlich verkehrt die Stadtbahn-Linie U 41 der Dortmunder Stadtwerke von Brambauer nach Dortmund-Hörde.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Wolfgang Balzer, Spuren – Steine – Denkmäler: Zeugnisse der Geschichte im Raum Lünen. Lünen: Ikon-Verlag, 1993
  • Wolfgang Bockhorst/Fredy Niklowitz, Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341. Lünen 1991
  • Diedrich Hermann Bremer, Chronik der Stadt Lünen. Neu hrsg. v. H. Gerdsmann. Lünen 1920
  • Josef Lappe, Die Sondergemeinden der Stadt Lünen: Zur Geschichte der deutschen Stadtverfassung. Dortmund 1909
  • Wingolf Lehnemann, Datenchronik der Stadt Lünen. Lünen 1992
  • Wingolf Lehnemann/Adolf Reiß, Kleine Geschichte der Stadt Lünen. Lünen 1992
  • Fr. Nigge, Bilder aus Lünens vergangenen Tagen. Münster 1914
  • Fredy Niklowitz/Wilfried Heß, Lünen 1918-1966: Beiträge zur Stadtgeschichte. Lünen 1995
  • F. Sehrbrock, Altes und Neues aus Lünen und Altlünen. Frankfurt/Main 1894

[Bearbeiten] Quellen

  1. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004

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