Pasing-Obermenzing
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Pasing-Obermenzing ist seit der Neustrukturierung der Bezirke im Jahre 1992 der Stadtbezirk 21 von München, er besteht aus den Stadtteilen Pasing und Obermenzing. Beide Stadtteile zeichnen sich durch ein gewachsenes Selbstbewusstsein aus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Der Bezirk Pasing-Obermenzing liegt im Westen der Stadt. Die Grenzen entsprechen noch der ehemaligen Stadtgrenze Pasings und der ehemaligen Gemeindegrenze Obermenzings, so dass das Gebiet des Bezirkes an die Form eines Schmetterlings erinnert. In Groben sind die Bezirksgrenzen (im Uhrzeigersinn von dem Bahnkörper München-Pasing - München Hbf) Die Schlaminger Straße Richtung Süden, durch die Städtische Baumschule, vor der Blumenau Richtung Blumenauer Straße, dann die Stadtgrenze der Landeshauptstadt entlang bis zur Würm, die Würm nach Norden bis zum S-Bahnhof Westkreuz, den Bahnkörper entlang bis zur Abzweigung Pipping der Deutschen Bahn. Dann den Bahnkörper Richtung Obermenzing entlang bis zur Bergsonstraße, über landwirtschaftlich genutzter Fläche zur A8, dann zur Oberen Mühlstraße, zur Menzinger Straße, an der Mauer des Schlossparks Nymphenburg zum Bahnkörper München-Pasing - München Hbf.
[Bearbeiten] Bezirksteile
[Bearbeiten] Pasing
Zu Geschichte, Struktur und Wirtschaft des Stadtteiles Pasing vgl. Hauptartikel Pasing.
Pasing wurde am 29. Juni 763 erstmals als villa Pasingas urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom Eigennamen eines Poaso/Poso oder Paoso/Paso ab. Gemeindebildung: 1818 wurde Pasing eigenständige Gemeinde mit eigenen Patrimonialgericht. An einer sehr guten Entwicklung wurde Pasing zum 1. Januar 1905 zur Stadt erhoben; zugleich wurde ein eigenes Wappen verliehen. Am 1. April 1938, mit Vertrag vom 8. Januar 1938 wurde Pasing nach München zwangseingemeindert, um die Hauptstadt der Bewegung zu einem der größten Städte des NS-Reiches zu machen. Allerdings erhielt Pasing Sonderrechte, wie eine eigene Bezirksverwaltung, die dem Oberbürgermeister direkt untersteht.
Der Ortskern befindet sich um die Stadtpfarrkirche Mariä Geburt (Am Klostergarten 9) und Planegger, Landsberger, Lortzing-/Pippinger und Gleichmannstraße.
[Bearbeiten] Wappen der ehemaligen Stadt Pasing
Nachdem Pasing 1905 zur Stadt erhoben worden ist, verlieh das kgl. Staatsministerium des Innern am 20. Juli 1908 ein eigenes Stadtwappen.
Beschreibung: In Rot ein silberner Zinnenturm auf einer grünen, von einem silbernen Fluss umfluteten Insel.
Nach der Eingemeindung in die Stadt München 1938 besitzt der Stadtrat der Landeshauptstadt München sämtliche Rechte zur Verwendung und Führung des Wappens. Es ist dennoch in Pasing noch häufig anzutreffen und findet bei vielen Traditionsvereinen Verwendung.
[Bearbeiten] Neue Stadtteile auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Pasing
- Hindenburgsiedlung: Die Siedlung an der Bäcker-, Apfelkammer-, Mühlhaissen-, Bauschneider- und Perlschneiderstraße wurde in den Jahren 1932 bis 1936 durch die "Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten" in Berlin (GAGFAH) gebaut. Die typische Sozialwohnungsiedlung der 1930er Jahre wurde nach dem Reichspräsidenten Paul von Hindenburg benannt.
- Villenkolonie Pasing I und II: Der Architekt August Exter initiierte die Planung einer Villenkolonie nach dem Gartenstadt-Gedanken, die sich direkt am Schlosspark Nymphenburg anschloss. 1892 wurde die Einfamilienhauskolonie I als "Villenkolonie Neu-Pasing I" errichtet, die sich zwischen den Bahnanlagen des Bahnhofvorfeldes München Hbf. im Süden, dem Nymphenburger Kanal im Westen und Norden und der Offenbachstraße im Osten angelegt wurde. 1897 folgte, auch auf Initiative August Exters die "Villenkolonie Neu-Pasing II". Sie schließt sich westlich der Pippinger Straße an die Kolonie I an, zwischen Bahnlinie und Alter Allee bis zur Rubensstraße.
- Die Waldkolonie Pasing, eine Villenkolonie zwischen Maria-Eich-Straße und Am Stadtpark, wurde ab 1894 vom Architekten Louis Ende, erbaut.
[Bearbeiten] Obermenzing
Zu Geschichte, Struktur und Wirtschaft des Stadtteiles Obermenzing vgl. Hauptartikel Obermenzing.
Menzing wurde am 6. November 817 bereits als Mezinga erstmals urkundlich genannt. Obermenzing wurde mit den Ortsteilen Pipping und Blutenburg 1818 eigenständige Gemeinde. 1922 wurde Obermenzing ein eigenes Wappen verliehen. Gemeindebildung: 1818, mit Blutenburg, Pipping. Am 1. Dezember 1938, mit Vertrag vom 26. Oktober 1938 wurde Obermenzing nach München zwangseingemeindert, um die Hauptstadt der Bewegung zu einem der größten Städte des NS-Reiches zu machen.
Der alte Ortskern um die Kath. Pfarrkirche St. Georg, Dorfstraße 37a, und entlang der Pippinger Straße.
[Bearbeiten] Wappen der ehemaligen Gemeinde Obermenzing
Nachdem der Gemeinderat am 26. April 1922 beschloss, ein Wappen anzunehmen und vorliegenden Entwurf zur Genehmigung einzureichen, erteilte das Ministerium des Innern am 22. September 1922 die Genehmigung zur Führung des Wappens.
Beschreibung: In silbernen Schild auf grünen Grunde ein rotes Schloss mit zwei sich verjüngenden Flankentürme.
Nach der Eingemeindung in die Stadt München 1938 besitzt der Stadtrat der Landeshauptstadt München sämtliche Rechte zur Verwendung und Führung des Wappens. Es ist dennoch in Obermenzing noch häufig anzutreffen und findet bei vielen Traditionsvereinen Verwendung.
[Bearbeiten] Historische Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Obermenzing
- Blutenburg, Gemeinde Obermenzing. Die Blutenburg wurde am 14. März 1432 als Pludenburg erstmals urkundlich erwähnt. 1818 wurde Blutenburg Teil der Gemeinde Obermenzing. Zusammen mit der Gemeinde Obermenzing wurde Blutenburg am 1. Dezember 1938 nach München eingemeindert.
- Pipping, Gemeinde Obermenzing. Pipping wurde am 24. Februar 1325 erstmals als Pipingen urkundlich erwähnt. Der leitet sich vom Eigennamen Pippi/Pippin ab. 1818 wurde Pipping Teil der Gemeinde Obermenzing. Zusammen mit der Gemeinde Obermenzing wurde Blutenburg am 1. Dezember 1938 nach München eingemeindert. Der alte Ortskern befindet sich an der Kath. Filialkirche St. Wolfgang, Pippinger Straße 49a.
[Bearbeiten] Neue Stadtteile auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Obermenzing
- Am Durchblick: 1957 begann die Südhausbau GmbH mit der Errichtung der Einfamilienhaus-Siedlung "Am Durchblick", die sich entlang dem Nymphenburger Kanal erstreckt. Der Name rührte vom sogenannten "Durchblick", durch den man vom Schloss Nymphenburg aus über ein unbebautes Gelände zum Schloss Blutenburg durchblicken konnte. Dieser Idealfall besteht inzwischen nicht mehr.
- Neulangwied: Mitte der 1960er Jahre entstand an der nordwestlichen Bebauungsgrenze ein neues Baugebiet an der Bergsonstraße und Mooswiesenstraße/Alte Allee, nördlich der Bahnlinie. Der Arbeitskreis für Stadtteilbenennungen schlug am 26. Januar 1966 den Namen Neulangwied vor, der dann am 15/16. Februar 1966 vom Stadtrat beschlossen wurde und seitdem amtlicher Name der Siedlung ist.
- Neulustheim: Um eine Siedlung hinter dem Nymphenburger Schlosspark zu errichten wurde am 14. Januar 1919 die "Sozialen Eigenheim-Siedlung Neulustheim GmbH" gegründet, die später der Status einer eGmbH zuerkannt wurde. Die Gesellschaft erhielt durch Pachtvertrag vom 4. Juli 1921 mit der Krongutsverwaltung Grund zwischen der Menzinger Straße, der Lechelstraße und der Bahnlinie nach Landshut zum Bau von Eigenheimen. Baubeginn war 1923, die Siedlung wurde erst 1967 fertiggestellt. Der Name rührt von der Lage der Siedlung her: So wie Lustheim am Ende des Schlossparks Schleißheim liegt, so liegt die Siedlung hinter dem Nymphenburg.
[Bearbeiten] Allgemeines
[Bearbeiten] Sozialstruktur
Die Sozialstruktur im Bezirk Pasing-Obermenzing ist nicht einheitlich. Die ehemals selbständigen Bezirksteile haben ihre eigene Struktur behalten. Während Obermenzing eher durch die gehobene Mittelschicht gepägt ist, ist die Sozialstruktur in Pasing gut durchmischt. Näheres siehe Hauptartikel Pasing und Obermenzing.
[Bearbeiten] Verkehr
Auch hier sind beide Bezirksteile zu unterscheiden. Pasing wird vor allem durch Landsberger Straße - Pasinger Marienplatz - Bodenseestraße ((B2) in Ost-West-Richtung und durch Maria-Eich-Straße - Lortzingstraße [- Pippinger Straße] in Süd-Nord-Richtung gut für den Individualverkehr erschlossen, wobei hier auch der überörtliche Autoverkehr spürbar ist. Der öffentliche Personennahverkehr ist sehr gut vertreten: mehrere MVG-Buslinien bedienen Pasing, mit der Trambahnlinie 19 besitzt Pasing Anschluss an eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen der Münchener Trambahn. Schließlich besitzt Pasing mit dem Bahnhof München-Pasing nicht nur einen S-Bahnhof, an dem mehrere S-Bahnlinien halten; der Kreuzungsbahnhof ist zugleich Fernbahnhof der Deutschen Bahn und ICE-Systemhalt. Geplant ist zudem ein Anschluss Pasings an das Münchner U-Bahn-Netz durch Verlängerung der U5 nach Pasing Bahnhof bzw. der U4 zum S-Bahnhof Westkreuz. Eine Realisierung wird jedoch nicht in naher Zukunft stattfinden.
Obermenzing ist im Individualverkehr ähnlich gut angeschlossen: Die Pippinger Straße in Nord-Süd-Richtung und die Verdistraße in Ost-West-Richtung schließen den Stadtteil an Pasing und Nymphenburg an; gerade die Verdistraße hat aber ein Zubringerfunktion zur A8 Richtung Stuttgart, so dass die Verkehrsbelastung nicht unerheblich ist. Im öffentlichen Personennahverkehr ist der Haltepunkt "Obermenzing" an der Verdistraße Nähe Bauseweinallee die wichtigste Schnittstelle neben manche mehrere Buslinien, die als Zubringer gelten.
Seit Anfang 2006 ist der Bezirk Pasing-Obermenzing vom neuen Teilstück des Autobahnrings München West A 99 umschlossen. Dies bedeutet für Pippinger und Landsberger Straße (B2) eine verkehrstechnische Entlastung, da die Autobahn die in Obermenzing endende A8 München - Stuttgart - Karlsruhe und die A96 München - Lindau miteinander verbindet.
Neuerdings wird die Umwandlung der Landsberger Straße in eine Shoppingmeile diskutiert. Bisher ist aber keine Lösung für ein Verkehrskonzept, das eine Umwandlung zulässt, gefunden worden.
[Bearbeiten] Statistik
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz; PDF-Dateien ca. 0,8 bis 2,2 MB)
Jahr | Einw. | davon Ausländer | Fläche ha | EW/ha | Quelle mit weiteren Daten |
---|---|---|---|---|---|
2000 | 59.758 | 9.729 (16,3%) | 1.649,34 | 36 | Statistisches Taschenbuch München 2001 pdf |
2001 | 60.445 | 10.002 (16,5%) | 1.649,34 | 37 | Statistisches Taschenbuch München 2002 pdf |
2002 | 60.616 | 10.050 (16,6%) | 1.649,34 | 37 | Statistisches Taschenbuch München 2003 pdf |
2003 | 61.509 | 10.394 (16,9%) | 1.649,78 | 37 | Statistisches Taschenbuch München 2004 pdf |
2004 | 62.081 | 10.639 (17,1%) | 1.649,81 | 38 | Statistisches Taschenbuch München 2005 pdf |
[Bearbeiten] Literatur
Helmuth Stahleder: Von Allach bis Zamilapark. Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Münchens und seiner eingemeindeten Vororte. Stadtarchiv München, ed. München: Buchendorfer Verlag 2001. ISBN 3-934036-46-5
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Siehe auch
Allach-Untermenzing | Altstadt-Lehel | Aubing-Lochhausen-Langwied | Au-Haidhausen | Berg am Laim | Bogenhausen | Feldmoching-Hasenbergl | Hadern | Laim | Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Maxvorstadt | Milbertshofen-Am Hart | Moosach | Neuhausen-Nymphenburg | Obergiesing | Pasing-Obermenzing | Ramersdorf-Perlach | Schwabing-Freimann | Schwabing-West | Schwanthalerhöhe | Sendling | Sendling-Westpark | Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln | Trudering-Riem | Untergiesing-Harlaching
Koordinaten: 48° 8' 45" N, 11° 27' 35" O