Starship Troopers (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Starship Troopers |
Originaltitel: | Starship Troopers |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1997 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 124 Minuten |
Originalsprache: | englisch |
Altersfreigabe: | FSK SPIO/JK (indiziert) |
Stab | |
Regie: | Paul Verhoeven |
Drehbuch: | Edward Neumeier |
Produktion: | Jon Davison Alan Marshall |
Musik: | Basil Poledouris |
Kamera: | Jost Vacano |
Schnitt: | Mark Goldblatt Caroline Ross |
Besetzung | |
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Starship Troopers ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1997, der lose auf dem gleichnamigen Roman von Robert Heinlein basiert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Die Klassenkameraden Carl Jenkins, Carmen Ibanez und Johnny Rico melden sich zum Militärdienst. Jenkins will dort seine telepathischen Fähigkeiten entwickeln und Carmen Ibanez zur Weltraumpilotin ausgebildet werden. Johnny Rico möchte seine Freundin Carmen Ibanez beeindrucken und ihr nahe sein, und rebelliert gleichzeitig gegen die seine Zukunft betreffenden Vorstellungen seines Elternhauses.
Rico, die Hauptperson des Films, wird für eine Verwendung in der MI (Mobile Infanterie) vorgesehen und zur Grundausbildung in ein Camp geschickt. Sein Ausbilder ist Sergeant Zim. Aufgrund eines tödlichen Unfalls unter seinem Kommando ist Rico bereit, den Dienst zu quittieren, als die Meldung über den Angriff einer feindlichen Spezies eintrifft. Die sogenannten „Bugs“ haben mittels eines Asteroiden Ricos Heimatstadt Buenos Aires vernichtet, was ihn motiviert, seine Ausbildung fortzusetzen. Nach Beendigung der Ausbildung wird er zur regulären Truppe versetzt und erlebt seinen ersten Einsatz bei der Invasion des feindlichen Heimatplaneten Klendathu, die in einer vernichtenden Niederlage endet.
Carmen Ibanez wird Pilotin, sie gilt als sehr risikobereit. Ibanez kommt einem ihrer Kollegen näher. Rico wird nach einigen Kämpfen zum Lieutenant befördert.
Das Raumschiff, mit dem Ibanez und ihr Freund fliegen, wird zerstört. Sie und der Pilot retten sich in einer Kapsel, die auf einen von den „Bugs“ kontrollierten Planeten strandet. Die beiden werden zum „Brain Bug“, einem Mitglied der Führungskaste der „Bugs“, gebracht. Hier wird dem Pilot das Gehirn ausgesaugt, um so an seine Erinnerungen zu gelangen. Rico erfährt durch eine Vision, wo Carmen sich befinden könnte und kann sie zusammen mit anderen Soldaten retten.
Der „Brain Bug“ wird gefangengenommen. Der mit den telepathischen Fähigkeiten ausgestattete Colonel Carl Jenkins, der für den Nachrichtendienst arbeitet, stellt fest, dass der Alien sich fürchtet. Die versammelten Soldaten jubeln.
[Bearbeiten] Unterschiede zum Buch
Wie im Buch wird eine Militärkarriere aus der Sicht von Johnny Rico beschrieben, allerdings unterscheidet sich der Film in vielen anderen Punkten stark von der Romanvorlage. So fehlt im Roman völlig die ironische Ebene, die im Film immer wieder sichtbar wird. Neben diversen pseudo-faschistoiden Elementen der Gesellschaft im Film unterscheidet sich vor allen Dingen das Militär stark von der Mobilen Infanterie im Roman. Im Film wird die Infanterie als konventionelle Infanterieeinheit (mit männlichen und weiblichen Soldaten) mit futuristisch anmutenden Uniformen und Waffen dargestellt. Im Buch hingegen werden mechanische Ganzkörper-Kampfanzüge getragen, die nicht nur als Kraftverstärker dienen, sondern auch das Fliegen bzw. riesige Sprünge ermöglichen. Die Gegner, die in Heinleins Roman zwar als weder humanoid noch sonderlich human, aber dennoch intelligent beschrieben werden, ähneln im Film eher einer Horde von riesigen, tumben „Killerinsekten“. Ursprünglich sollte der Film „Bug Hunt“ heißen, weil man die Rechte für „Starship Troopers“ erst im letzten Moment erwerben konnte. Daraus erklären sich auch die offensichtlichen Veränderungen, die nötig waren, um einem Rechtsstreit keine Grundlage zu bieten.
[Bearbeiten] Deutsche Synchronisation
Die deutsche Synchronisation ist im Gegensatz zum amerikanischen Original deutlich entschärft. So geht beispielsweise der Unterschied zwischen Bürger (Citizen) und Nichtbürger fast völlig unter: Um Bürger zu werden, muss man sich zum Militärdienst verpflichten; der Bürgerstatus verleiht zahlreiche Privilegien, wie z.B. das Wahlrecht oder die Erlaubnis, ein Kind zu bekommen. Des Weiteren wurde beispielsweise die pro-diktatorische Passage
- „This year we explored the failure of democracy, how the social scientists brought our world to the brink of chaos. We talked about the veterans, how they took control and imposed the stability that has lasted for generations since.“
(Was übersetzt heißt: Dieses Jahr erforschten wir den Misserfolg der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität schufen, die seitdem für Generationen andauerte.)
mit
- „Unser Thema war dieses Jahr die politische Entwicklung der Jahrtausendwende. Und wie Außerirdische diese Entwicklung beeinflusst haben. Wir sprachen über die Bugs, wie sie die Erde angriffen und Tausenden unserer Vorfahren den Tod brachten.“
völlig verfälscht.
[Bearbeiten] Faschistische Propaganda oder Satire?
Der Film wurde von Verhoeven nach eigener Aussage als Satire auf den Faschismus und Militarismus konzipiert. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (heute Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) sah das anders - wegen der Gewaltdarstellungen und des pro-militaristisch interpretierten Inhalts wurde der Film 1999 indiziert. Nach Ansicht der BPjM spielen die satirischen Elemente nur eine untergeordnete Rolle. Der Film sei verrohend und geeignet, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren. Er darf daher nicht öffentlich beworben und frei verkauft werden. Aus diesem Grund läuft im deutschen Fernsehen nur eine gekürzte Version von Starship Troopers. Allerdings werden bei den TV-Ausstrahlungen nur die blutigsten Szenen geschnitten, die militaristischen Inhalte bleiben jedoch regelmäßig unversehrt. Die Zensur des Fernsehens unterliegt nämlich nicht der BPjM, sondern den Landesmedienanstalten.
Ein großer Teil des Publikums, insbesondere im deutschsprachigen Raum, schließt sich jedoch der Aussage Verhoevens an. Ein eindeutiges Urteil ist schwierig, da nur Teile des Films eine satirische Absicht erkennen lassen.
Eindeutig satirisch sind beispielsweise die im Film integrierten Propaganda-Sendungen des Regimes, in denen Kinder sich darum reißen, die Waffe eines Soldaten zu berühren, oder als „Beitrag“ zum Kampf gegen die Bugs irdische Insekten zertreten.
Bei anderen Szenen hingegen sind keine satirischen Elemente erkennbar. Beispielsweise verletzt der Ausbildungssergeant im Militärlager mehrere Rekruten mutwillig schwer, doch sind diese bald darauf wieder gesund und munter. Das kann als Verharmlosung von Gewalt interpretiert werden. Auch weist die faschistoide Gesellschaft im Film Elemente auf, die aus der Sicht eines heutigen Menschen sehr positiv sind, wie etwa die völlige Gleichstellung der Geschlechter. Es sind sogar Sachverhalte, die nach unserem Weltbild negativ zu bewerten wären, im Film positiv gezeichnet. So gibt es Wahlrecht nur für Personen, die Militärdienst geleistet haben - aber auch jene, die nicht gedient haben, leben in persönlicher Freiheit und Wohlstand und scheinen gar kein Bedürfnis nach politischer Mitbestimmung zu haben. Ein Teil der Uniformen ist eindeutig solchen aus dem Dritten Reich nachempfunden und die Anfangsbilder des Films erinnern an Szenen aus dem NS-Propagandafilm Triumph des Willens von Leni Riefenstahl.
[Bearbeiten] Sonstiges
- Das Budget des Filmes betrug 95 Mio. Dollar.
- Die Effekte stammen größtenteils von ILM. Insgesamt waren drei Animationsfirmen eingebunden.
- Zitate aus dem Film werden untermalt von dem Lied „Decypher“ von Velvet Acid Christ.
- Die Tochter von Komponist Basil Poledouris steuerte das Lied „Into It“ zum Film bei. Unter anderem ist der Song "I have not been to Oxford Town" von David Bowie in abgeänderter Version zu hören.
- Die Rüstungen der Soldaten waren bei den Ausstattern offenbar beliebt. Sie wurden noch in mindestens zwei weiteren Produktionen eingesetzt: Im Film Impostor und in der Serie Firefly.
- Als Drehort für die Kampfszenen diente "Devils half Acre" im US-Bundesstaat Wyoming.
[Bearbeiten] Fortsetzung
Im Jahr 2004 erschien eine Fortsetzung des Films mit dem Titel Starship Troopers 2: Held der Föderation unter der Regie von Phil Tippett. Die Premiere des Films fand nicht im Kino statt, sondern er wurde direkt auf DVD und Video veröffentlicht. Auch die Fortsetzung hat, wie schon der erste Teil, ein SPIO/JK-Siegel und wurde indiziert. Eine weitere Fortsetzung ist derzeit in Planung.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Starship Troopers - Roman von Robert A. Heinlein
- Starship Troopers 2: Held der Föderation - die Fortsetzung des Films
- Starship Troopers (Computerspiel) - ein Computerspiel, basierend auf dem Film
- Starship Troopers Chronicles - eine Zeichentrickserie, basierend auf dem Roman, mit Elementen aus dem Film
- Starship Troopers: Terran Ascendancy - ein Computer-Echtzeitstrategiespiel, basierend auf dem Film
[Bearbeiten] Weblinks
- Starship Troopers in der Internet Movie Database
- Starship Troopers in der Online-Filmdatenbank
- Indizierungsbericht zum Film von 1999
- Besprechung der Filmmusik
- Vergleich zwischen indizierter und geschnittener FSK-18-Fassung von Starship Troopers bei Schnittberichte.com
- Vergleich zwischen der englischen und entschärften deutschen Tonspur von Starship Troopers bei Schnittberichte.com