Aeroflot
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Aeroflot/Аэрофлот | |
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Gründung: | 1932 |
IATA-Code: | SU |
ICAO-Code: | AFL |
Rufzeichen: | Aeroflot |
Sitz: | Moskau, Russland |
Drehkreuz: | Flughafen Moskau-Scheremetjewo |
Firmenstruktur: | Aktiengesellschaft |
Allianz: | Skyteam |
Flottenstärke: | 87 |
Ziele: | nationale und internationale Ziele |
Aeroflot, eigentl. Aeroflot – Russische Luftfahrtlinien (russisch Аэрофлот – Российские авиалинии / Transkription Aeroflot – Rossiskije awialinii) ist die größte russische Fluggesellschaft und war mehrere Jahrzehnte lang die größte Fluggesellschaft der Welt. Seit 1992 ist die Aeroflot eine offene Aktiengesellschaft und ist im RTS Index gelistet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 8. März 1923, welcher als die Geburtsstunde von Aeroflot angesehen werden kann, wird in der jungen Sowjetunion der „Verein der Luftfahrtfreunde“ gegründet. Der neue Verein macht es sich zum Ziel, Geldmittel für den Bau von Flugzeugen zu sammeln und die Vorteile der Luftfahrt zu propagieren. Nur wenige Tage später findet die konstituierende Versammlung der „Aktiengesellschaft Dobrolet“ statt – der ersten Luftfahrtgesellschaft der Sowjetunion. Neben den Vereinsmitgliedern kaufen auch Funktionäre die zum Preis von je 1,05 Rubel emitierten Aktien. Selbst Lenin soll dabei 60 Aktien gekauft haben. Im gleichen Jahr wird die ukrainische Luftfahrtgesellschaft „Ukrwosduchput“ sowie die Kaukasische „SakAvia“ gegründet. Durch Parolen wie etwa „Wer nicht Aktionär von Dobrolet ist, der ist auch kein Bürger der Sowjetunion“ eingeschüchtert, spenden die Arbeiter ihren Lohn und die Bauern ihre Erzeugnisse an den Verein unter Vorsitz von Dserschinski und Frunse, oder kaufen Aktien von Dobrolet.
Für die erste Flotte der neuen Luftfahrtgesellschaft werden 15 Flugzeuge vom Typ Junkers F13 gekauft. Die erste Linie „Moskau – Nischni Nowgorod“ wird am 16. Juli 1923 eröffnet. Bereits ein Jahr später stellt der Wegbereiter der russischen Flugzeugindustrie, Andrei Nikolajewitsch Tupolew seine aus Aluminium gebaute ANT-2 vor. Auslandsflüge kann Dobrolet immer noch nicht ausführen und so verlängert die Regierung der UdSSR den Vertrag mit der ausländischen, halbstaatlichen Fluggesellschaft „Deruluft“ für die Flüge Moskau – Königsberg – Berlin. Im November 1930 fusioniert Dobrolet mit der Aktiengesellschaft Ukrwosduchput, die schon zuvor die SakAvia übernommen hatte. Die aktive Flotte der Fluggesellschaft zählt nun schon über 100 Flugzeuge, darunter mittlerweile einige sowjetische wie ANT-9 und K-5. Am 1. Februar 1932 wird der Verein der Luftfahrtfreunde, der mittlerweile zu einem riesigen Verband der zivilen Luftfahrt angewachsen war, sowie die Aktiengesellschaft Dobrolet zum Staatsunternehmen „Aeroflot“ umgestaltet.
Zu Sowjet-Zeiten war Aeroflot mit mehr als 10.000 Flugzeugen die größte Fluggesellschaft der Welt. Man sollte damals das ganze Land flächendeckend versorgen. Seit dem 14. April 2006 ist Aeroflot Mitglied im Skyteam (Air France, KLM, Delta etc). Somit ist sie die erste russische Airline in einer weltweiten Allianz. Aeroflot erhielt die erste Boeing 737-400 am 1. Mai 1998.
[Bearbeiten] Flotte
(Stand: März 2007)
- 8 Airbus A319 (12 Optionen)
- 12 Airbus A320
- 7 Airbus A321 (drei weitere folgen + 6 Optionen)
- 15 Airbus A330 (bestellt)
- 22 Airbus A350 XWB (Absichtserklärung, Lieferung 2014-17) [1]
- 11 Boeing 767-300
- 6 Iljuschin Il-96-300
- 6 Iljuschin Il-96-400 (bestellt)
- Iljuschin Il-114 (bestellt)
- 4 McDonnell Douglas DC-10-40CF
- 50 Suchoi Superjet 100 RRJ95 (bestellt)
- 11 Tupolew Tu-134
- 28 Tupolew Tu-154
Eine zwischenzeitliche Bestellung über 22 Boeing 787 ist wegen politischer Differenzen zwischen der russischen Regierung und den USA im November 2006 de facto wieder rückgängig gemacht worden, eine erneuter Auftrag ist eher unwahrscheinlich. Auf Wunsch der Regierung wurde gegen den Willen des Managements im Februar 2007 der Vertrag mit Airbus unterschrieben, ab 2008 15 Airbus A330 zu liefern, ab Verfügbarkeit (voraussichtlich 2014) sollen 22 Airbus A350 XWB zur Aeroflot-Flotte stoßen. [2]
Aeroflot möchte bis 2010 die Mittelstreckenflotte mit einer Nachbestellung über 45 Flugzeugen der Airbus-A320-Familie ausbauen.[3].
Um hohe Importsteuern für im Ausland hergestellte Flugzeuge zu vermeiden, lässt Aeroflot ihre Airbus- und Boeing-Flugzeuge auf den Bermuda-Inseln registrieren. Diese haben daher die entsprechende Luftfahrzeug-Kennung VP-B... anstelle der Kennung RA-... für in Russland registrierte Flugzeuge.
[Bearbeiten] Basisdaten
- Anzahl der Fluggäste 2006: 7 290 000 (2004: 6 862 000)
- Passagierkilometer 2006: 22 406 000 000
- Flottenstärke: 87 Flugzeuge
- Anflugziele in der Sommersaison 2005: 100 Städte in 47 Ländern
- Gewinn aus dem Geschäftsjahr 2004: 5 172 Millionen Rubel, 219 Mio. Dollar
[Bearbeiten] Unfälle/ Zwischenfälle
Die Unfall-Datenbank von AirDisaster.com listet insgesamt 127 Unfälle seit 1953 auf, in die Aeroflot-Flugzeuge verwickelt waren. Insgesamt kamen dabei 6875 Menschen an Bord der Maschinen, sowie 20 Menschen am Boden ums Leben. Der letzte Unfall mit Todesopfern war der der Absturz eines Airbus A310 in Sibirien am 23. März 1994 (siehe auch unten). Seit den frühen 1990ern hat Aeroflot ihre bis dahin sehr negative Sicherheitsbilanz, und somit auch ihr Image, wesentlich verbessern können.
[Bearbeiten] Berlin-Schönefeld
Am 12. Dezember 1986 kam es beim Anflug einer aus Minsk kommenden Tupolew Tu-134 mit der Registrierungsnummer CCCP-6579 zum Absturz in Berlin-Bohnsdorf, bei dem 72 von 82 Passagieren ums Leben kamen. Verständigungsschwierigkeiten zwischen dem Piloten und der Anflugkontrolle stellten sich als Ursache heraus. Obwohl der Maschine die rechte Landebahn zugeteilt war, wurde die linke angeflogen. Statt nunmehr die Landung abzubrechen und den Flughafen erneut anzufliegen, versuchte der Pilot seinen Fehler zu korrigieren, streifte dabei jedoch die Baumwipfel eines Waldes in Bohnsdorf.
[Bearbeiten] Meschduretschensk
Nahe dem sibirischen Meschduretschensk stürzte am 23. März 1994 der Aeroflot-Flug 593 ab, nachdem der Pilot seine Kinder ans Steuer gelassen hatte.
[Bearbeiten] Siehe auch:
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Aeroflot_A350:„A350-Bestellung-Pressemitteilung“ (22.März 2007)
- ↑ Russland-Aktuell:„Aeroflot entscheidet sich für Airbus und gegen Boeing“ (23.Februar 2007)
- ↑ RIA Novosti: „Aeroflot erweitert ihren Flugzeugpark“ (22. November 2006)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Aeroflot – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Webpräsenz der Aeroflot (russisch)
- Webpräsenz der Aeroflot (deutsch)
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