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Flughafen München Franz Josef Strauß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den Großflughafen München Franz Josef Strauß. Für andere Flughäfen aus München siehe Flughafen München (Begriffsklärung)
Flughafen München
Franz Josef Strauß
Kenndaten
IATA-Code MUC
ICAO-Code EDDM
Flugplatztyp Verkehrsflughafen
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 28 km nördlich von München
Straße Autobahn A92 und St2584
Bahn {{{Schiene}}}
Nahverkehr S-Bahn (S1 und S8), Busse
Basisdaten
Eröffnung 17. Mai 1992
Betreiber Flughafen München GmbH
Fläche 1.560 ha
Terminals 2
Passagiere 30.757.978
(2006)
Luftfracht 231.736t (2006)
Flug-
bewegungen
411.335 (2006)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
Terminal 1:
25 Mio.
Terminal 2:
25 Mio.
Beschäftigte 27.400 (30. Juni 2006)
Start- und Landebahnen
08R/26L 4.000 m × 60 m Beton
08L/26R 4.000 m × 60 m Beton
Luftbild (von Nord-Ost in Richtung Süd-West)
Luftbild (von Nord-Ost in Richtung Süd-West)

Der Flughafen München „Franz Josef Strauß“ (IATA: MUC, ICAO: EDDM) liegt 28 km nördlich von München im Erdinger Moos, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Großen Kreisstadt Freising. Er wurde am 17. Mai 1992 in Betrieb genommen, nachdem der alte Flughafen München-Riem zu klein geworden war. Der Flughafen dient heute als Drehkreuz der Lufthansa und somit der Star Alliance und hat dadurch internationale Bedeutung.

Benannt wurde der Flughafen nach dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. In der Regel wird aber von „Flughafen München II“, „Flughafen München“ oder nach dem IATA-Code nur von „MUC“ gesprochen.

Er bildet nach dem Flughafen Frankfurt am Main das zweitgrößte Luftfahrt-Drehkreuz Deutschlands. Gemessen an der Passagierzahl belegt er derzeit (Stand: April 2006) den siebten Platz in Europa nach dem Flughafen London-Gatwick und vor dem Flughafen Rom-Fiumicino. Weltweit liegt er an der 31. Position im Ranking der internationalen Verkehrsflughäfen. (Stand: 2006)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vorgeschichte der Luftfahrt in München

Der erste Flughafen der Stadt München war der 1912 für die königlich-bayerische Fliegertruppe gegründete Flugplatz Oberschleißheim. Er ist heute noch als Sonderflugplatz in Betrieb.

Später wurde dann auf dem Oberwiesenfeld ein neuer Flughafen gebaut, der aber nach einiger Zeit zu klein wurde. Daraufhin wurde 1936 mit dem Bau des Flughafens München-Riem begonnen. Der Flughafen Oberwiesenfeld wurde aber weiter genutzt. Später entstand dort das Olympiagelände für die XX. Olympischen Spiele 1972.

Im Oktober 1939 wurde schließlich der Flughafen München-Riem in Betrieb genommen.

[Bearbeiten] Erste Planungen

1955 macht man sich bereits Gedanken über einen Ausbau des Riemer Flughafens mit einer weiteren Landebahn. Als am 17. Dezember 1960 schließlich noch eine Militärmaschine auf eine vollbesetzte Trambahn an der Ecke Bayerstraße/Martin-Greif-Straße in der Münchner Innenstadt abstürzte und 55 Menschen tötete, forderte man, einen neuen Flughafen fern von der Stadt zu bauen.

1963 wurde zur Ermittlung eines geeigneten Standortes eine Kommission eingesetzt, welche 3 Jahre später die Standorte Erdinger Moos und Hofoldinger Forst empfahl. Unter anderem war damals aber auch ein Standort zwischen Augsburg und München im Gespräch, ähnlich wie der Flughafen Köln/Bonn, um eine gute Anbindung der Bevölkerung der Region Augsburg an einen internationalen Flughafen zu gewährleisten.

Am 5. August 1969 wurde auf Vorschlag des damaligen bayerischen Wirtschaftsminister Schedl beschlossen, den Flughafen im Erdinger Moos zu bauen. Bereits 1970 meldeten sich 5724 Kläger, von denen 40 Musterkläger zugelassen wurden, obwohl erst 1974 mit dem Planfeststellungsverfahren sowie einem Architekturwettbewerb begonnen wurde. Durch den Beschluss den Flughafen im Erdinger Moos zu bauen, wurde auch entschlossen die 400-Seelen-Ortschaft Franzheim im Erdinger Moos abzusiedeln.

[Bearbeiten] Die Bauphase

Flughafen München
Flughafen München

Am 3. November 1980 wurde mit dem Bau des Flughafens begonnen, wobei nur noch rund ein Dutzend Personen in Franzheim wohnten. Allerdings mussten schon nach fünf Monaten die Bauarbeiten wieder gestoppt werden, da der Bayerische Verwaltungsgerichtshof Klagen stattgab, dass der Flächenverbrauch zu groß wäre. Somit musste eine Überarbeitung der Pläne stattfinden, weshalb die Bauarbeiten erst 4 Jahre später wieder aufgenommen werden konnten.

Anfangs wurde der Airport als ein 4-Parallelbahnen-Flugplatz geplant, wo dann die erste von selbst aufgegeben wurde, die andere wurde durch die von Gericht bedingte Überplanung von den Flughafengegnern verhindert. Das Gericht hielt damals in der Urteilsbegründung die von der Flughafen München GmbH vorgelegten Wachstumsprognose, für unrealistisch und zu hoch angesiedelt. Ironischerweise wurden allerdings diese Prognose von damals nie eingehalten, da der Flughafen vom Anfang an immer über ihr lag, was vor allem auch an der strategischen Entscheidung der Lufthansa lag, in München ein zweites deutsches Drehkreuz nach Frankfurt aufzubauen.

Im Jahre 1989 feierte das Terminal 1 Richtfest, der Tower wird schon seit 1991 benutzt. Am 17. Mai 1992 zog der komplette Flughafen über Nacht vom Flughafen München-Riem zum Flughafen Franz Josef Strauß bei Freising um. Nach steigenden Passagierzahlen wurde dann im Juni 2003 das neue Terminal 2 eröffnet. Somit hat der Flughafen inzwischen eine Kapazität von 50 Mio. Passagieren pro Jahr.

Das Flughafengelände in Riem wurde bis auf den denkmalgeschützten Tower und Wappensaal zur Messestadt Riem umgestaltet.

[Bearbeiten] Lage

Lage im Erdinger Moos
Lage im Erdinger Moos

Der Flughafen liegt ca. 28,5 km nördlich von München im Erdinger Moos auf einer Gemarkung der Großen Kreisstadt Freising, sowie den Gemeinden Oberding, Hallbergmoos und Marzling. Das Erdinger Moos war vor dem Bau des Flughafens dünn besiedelt. Dennoch mussten, abgesehen von der neuen Lärmbelastung für die Bewohner des dicht besiedelten Münchner Nordens, auch Bewohner umgesiedelt werden, insbesondere für den Bau der Start- und Landebahnen; die meisten zählten zur aufgegebenen Streusiedlung Franzheim. Gleichzeitig wird von Geschäftsleuten häufig die große Entfernung des Flughafens vom Stadtzentrum München und die damit verbundene lange Anreisezeit kritisiert.

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

[Bearbeiten] Straße

Der Flughafen ist mit der Autobahn A 92 sowie der Staatsstraße St2584 zu erreichen. Die Lufthansa Airport Busse bieten Verbindungen nach Innsbruck, Linz, Salzburg, Ingolstadt, Regensburg und der Münchener Innenstadt.

[Bearbeiten] Schiene

Mit den Linien S1 und S8 gibt es Anschlüsse an das Münchner S-Bahn-Netz. Tagsüber fährt alle zehn Minuten eine S-Bahn von der Münchner Innenstadt zum Flughafen. Zu Nachtzeiten ist der Takt teilweise ausgedünnt, zwischen etwa 2:00 Uhr und etwa 4:00 Uhr gibt es keine Verbindung. Die Fahrtzeit zum Münchener Hauptbahnhof in der Innenstadt beträgt ca. 45 Minuten.

[Bearbeiten] Der Flughafen

Karte des Flughafens
Karte des Flughafens
Luftbild
Luftbild
Flughafen München, im Vordergrund das Rollfeld mit Terminal 1, im Hintergrund der Tower, links davon das Dach des München Airport Centers
Flughafen München, im Vordergrund das Rollfeld mit Terminal 1, im Hintergrund der Tower, links davon das Dach des München Airport Centers
Sicht nach Westen / Anfahrtsrichtung, im Hintergrund die Hangars, links das Frachtterminal
Sicht nach Westen / Anfahrtsrichtung, im Hintergrund die Hangars, links das Frachtterminal
Laufband im Terminal 1
Laufband im Terminal 1

Gesellschafter der Flughafen München GmbH (FMG) sind der Freistaat Bayern (51 %), die Bundesrepublik Deutschland (26 %) und die Landeshauptstadt München (23 %). Die Landeshauptstadt München hat angekündigt, dass sie ihren Anteil verkaufen möchte. Bislang hat sich jedoch noch kein Käufer, der einen geforderten Preis zu zahlen bereit ist, gefunden. Ein Börsengang des Flughafens wäre dann wohl wahrscheinlich.

[Bearbeiten] Start- und Landebahnen

Der Flughafen besitzt zwei parallele, 4000 Meter lange und 60 Meter breite Start- und Landebahnen mit einem Abstand von 2300 Metern und einen Versatz der Bahnen von 1500 Metern zueinander. Wegen des großen Abstandes zueinander können sie unabhängig voneinander betrieben werden und erlauben so mit 90 Flugbewegungen pro Stunde mehr als die drei Pisten des Frankfurter Flughafens.

[Bearbeiten] Kapazität

Während der größte deutsche Flughafen in Frankfurt am Main sich derzeit (2006) nahe der Kapazitätsgrenze bewegt, stehen aktuell in München noch Kapazitätsreserven zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung. Der Flughafen München ist, ebenso wie die Flughäfen in Frankfurt am Main und Köln/Bonn, hinsichtlich der Infrastruktur für Starts und Landungen des neuen Großraumflugzeuges Airbus A380 geeignet.

[Bearbeiten] Terminal 1

Das Terminal 1 hat in etwa eine Kapazität von 25 Mio. Passagieren und ist in sechs Module unterteilt - A, B, C, D, E und F. Wobei das Modul E nur für Ankünfte genutzt werden kann. Es hat 19 Fluggastbrücken und inklusive des Passagiervorfeldes West gibt es 60 Flugzeugabstellpositionen. Die Bruttogrundfläche des Gebäudes beträgt 198.000 m². Im Terminal 1 werden alle Flüge abgefertigt, die nicht von der Lufthansa oder ihren Partner-Airlines durchgeführt werden. Ausgenommen hiervon sind nur sogenannte "sicherheitsgefährdete" Flüge bspw. nach Israel, die in der zwischen den Terminals gelegenen Halle F abgefertigt werden.

[Bearbeiten] Terminal 2

Das Terminal 2 wurde am 29. Juni 2003 in Betrieb genommen. Hier werden die Flugzeuge der Lufthansa und die der Star Alliance, die Partnerairlines wie z.B. Qatar Airways, PrivatAir, Condor Flugdienst und Germanwings, sowie regionaler Partner, z.B. Croatia Airlines, Aegean Airlines, Carpatair, Air Dolomiti, Cirrus oder auch JAT Airways, abgefertigt. Das Terminal 2 hat eine Kapazität zur Abfertigung von ca. 25 Millionen Passagieren pro Jahr. Das Terminal wurde von der FMG in Zusammenarbeit mit der Lufthansa geplant und gebaut und wird von der Terminal 2 Betriebsgesellschaft betrieben (Anteile: 60 % FMG, 40 % Lufthansa). Es hat 114 Gates, 24 Fluggastbrücken und 4 gebäudenahe Ausgänge für Regionalflugzeuge. Inklusive des Passagiervorfeld Ost ergeben sich 75 Abstellpositionen für Flugzeuge. Insgesamt hat das Gebäude eine Bruttogrundfläche von 260.000 m².

[Bearbeiten] Terminal Allgemeine Luftfahrt

Es befindet sich ganz im Osten des Vorfelds von Terminal 2. Hier werden fluglinienfreie Maschinen und Privatjets abgefertigt.

[Bearbeiten] Cargoterminal

Die Frachtabfertigungshalle befindet sich westlich der Hauptterminals 1 und 2, etwas nördlich der südlichen Start- und Landebahn.

[Bearbeiten] Gepäcksortierhalle

Sie befindet sich auf dem Vorfeld von Terminal 2 und soll in naher Zukunft um ein erstes und zweites Geschoss erweitert werden und als Satellit mit 20 Fluggastbrücken funktionieren. Je nach Bauform (heutige Form oder t-Form) gewänne der Flughafen so Zusatzkapazitäten bis zu 10 Mio. Passagieren. Das Gebäude wird mit einem unterirdischen PTS (Personen-Transport-System) mit Terminal 2 verbunden sein, die notwendigen Tunnel sind bereits seit dem Bau von Terminal 2 vorhanden. Für die fernere Zukunft sind drei weitere Satelliten im Anschluss möglich.

[Bearbeiten] Tower

Der Tower wurde bereits 1991 in Betrieb genommen und hat eine Höhe von 78 m. Er beherbergt die technischen Einrichtungen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS), die Vorfeldkontrolle der Flughafen München GmbH und den Deutschen Wetterdienst (DWD). Für das Terminal 2 wurde östlich seines Vorfeldes ein weiterer, kleinerer Tower gleichzeitig in Betrieb genommen.

[Bearbeiten] Zentralbereich

Der Zentralbereich des Flughafens hat eine Bruttogrundfläche von 46.000 m² und bietet neben vielen Geschäften und Schaltern von Fluglinien und Reisebüros auch 37 Check-in-Schalter. Außerdem verfügt der Zentralbereich im Untergeschoss über einen S-Bahnhof.

[Bearbeiten] München Airport Center

Das München Airport Center (MAC) ist das Shopping-, Dienstleistungs- und Bürocenter am Flughafen und wurde 1999 eröffnet. Es steht zwischen dem Zentralbereich und dem neuen Terminal 2 und somit an einer zentralen Stelle. Direkt darunter liegt auch der S-Bahnhof.
Im MAC findet jährlich ein Weihnachtsmarkt statt, bei dem es neben mehreren Verkaufsbuden auch eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen gibt.

[Bearbeiten] Parkbereiche

Derzeit gibt es vier Parkhäuser und sechs Tiefgaragen. Zusammen ergeben sich somit 20.000 Stellplätze, davon ungefähr 16.500 überdacht. Das Parkhaus P20 am Terminal 2 war mit 6.400 Stellplätzen auf 11 Ebenen (davon 4 unterirdisch) seit seiner Inbetriebnahme 2003 für kurze Zeit das größte Parkhaus Deutschlands, bis es von dem Parkhaus der neuen Allianz Arena 2005 überholt wurde.

[Bearbeiten] Umwelt

Seit November 2005 hat die Flughafen München GmbH ein nach DIN ISO 14001 und EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem.

[Bearbeiten] Sicherheit

Für die Sicherheit der Passagiere und des Flugbetriebes sorgen drei Bundespolizeiinspektionen der Bundespolizei sowie Dienststellen der bayerischen Landespolizei (Polizeidirektion München-Flughafen).

[Bearbeiten] Planungen

[Bearbeiten] Anschluss durch die S2

Mit dem Ausschreiben der Projektsteuerung Anfang August 2006 ging der „Erdinger Ringschluss“ in die konkrete Phase über. Dieser soll die S-Bahn (S2) von Erding in Richtung Flughafen verlängern und über einen viergleisigen Ausbau und eine Verbindungskurve den Flughafen mit dem benachbarten Freising verbinden, was auch die lange geforderte Schienenanbindung von Ostbayern inklusive der benachbarten Städte Moosburg und Landshut an den Flughafen realisiert.

Eine Beschleunigung der Verbindung in die Innenstadt wäre das zwar nicht, allerdings will man eine direkte Verbindung zwischen dem Flughafen und der Messe München erreichen. Hierzu würde die S2 zusätzlich noch nördlich der Messe München einen kleinen Schwenk machen und einen Haltepunkt Messestadt Nord bekommen.

[Bearbeiten] Regionalbahnhof

Zusätzlich gibt es Planungen für einen Regionalbahnhof am Flughafen. Dazu soll mit Hilfe des S2-Anschlusses nach Erding sowie einer kurzen Neubaustrecke zwischen Erding und Dorfen eine Schienenanbindung aus Mühldorf am Inn erfolgen. Diese sogenannte „Walpertskirchener Spange“, ging ebenso wie der oben genannte Anschluss der S2 Anfang August 2006 in die konkrete Planungsphase über.

Umstrittener ist die Anbindungen an die Verbindung LandshutMünchen mit dem Flughafen. Hier wird von ostbayerischen Politikern und Verbänden die „Marzlinger Spange“ (Abzweigung vor der Stadt Freising und Streckenführung von Osten an den Flughafen) gefordert. Diese soll zwischen den Haltepunkten Marzling und Langenbach von der Strecke München - Landshut abzweigen und kurz vor dem Flughafen in die oben genannte Strecke einmünden. Diese Trasse müsste zum Teil in einem Tunnel unter der geplanten dritten Startbahn verlaufen.

Jedoch wird von der bayerischen Staatsregierung zuerst die Realisierung der obengenannten „Neufahrner Kurve“ unterstützt, welche 2010 fertiggestellt werden soll. Diese soll dann von einer S-Bahn im 20-Minuten-Takt sowie einem Flughafenexpress ab Landshut im Stundentakt bedient werden. Die Fahrzeit verkürzt sich dabei mit 40 Minuten – verglichen mit der derzeitigen Busverbindung ab Freising (Fahrzeit mind. 59 Minuten ab Landshut) um 1/3, bedeutet jedoch auch insbesondere eine gewaltige Komfortverbesserung durch wesentlich kürzere Umsteigewege besonders in Freising. Langfristig ist eine direkte Verbindung zwischen Landshut und dem Flughafen mit einer Fahrzeit von maximal 20 Minuten angestrebt, um eine nachfragegerechte Anbindung Ostbayerns zu ermöglichen.

[Bearbeiten] Transrapid

Transrapid-Prototyp "TR 07" am Münchner Flughafen, in dessen Innerem ein Informationszentrum untergebracht ist
Transrapid-Prototyp "TR 07" am Münchner Flughafen, in dessen Innerem ein Informationszentrum untergebracht ist

Hauptartikel siehe: Transrapid München

Neben den Schienenanbindungen wird vom Freistaat Bayern, von der DB AG und von der Industrie eine Anbindung mit einer Magnetschnellbahn angestrebt. Die Stadt München sowie Anliegergemeinden befürworten eine Express-S-Bahn.

Dieser Transrapid ist mit einer Fahrtzeit von etwa 10 Minuten ab München Hauptbahnhof geplant. Das Planfeststellungsverfahren hierzu hat mit der Beantragung der Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt durch die Deutsche Bahn am 28. Februar 2005 begonnen. Nach Auslegung der Pläne gab es 12.000 Einwendungen, welche zur Zeit von der Regierung von Oberbayern bearbeitet werden. Eine Planfeststellung wird derzeit für Mitte 2007 angestrebt. Die darauf folgenden zu erwartenden Klagen lassen einen Baustart für 2008/9 möglich erscheinen. Derzeit rechnet man dann mit einer Bauzeit von 4 Jahren.

Unabhängig von der endgültig gebauten Variante gibt es derzeit bereits einen zusätzlichen Bahnhofraum unter dem Flughafen, etwas nördlich vom jetzigen S-Bahnhof gelegen, welcher z. B. als Transrapidbahnhof dienen könnte.

[Bearbeiten] Erweiterung von Terminal 2

Um neuen Sicherheitsrichtlinien der EU beim Umsteigen von Schengenstaaten in Nichtschengenstaaten zu genügen, ist geplant, zunächst das Terminal 2007/2008 umzubauen und um ein weiteres Stockwerk zu erhöhen. Da das Terminal 2 inzwischen an seine Kapazitätsgrenze stößt, sollen mehrere Airlines in das Terminal 1 umziehen, welches derzeit nur halb ausgelastet ist. Um jedoch darüber hinaus ein weiteres Wachstum zu ermöglichen wurden inzwischen die Generalplanerleistungen für einen Satelliten ausgeschrieben. Dieser soll östlich des Terminals auf dem Vorfeld gebaut werden und die Kapazität des Terminals 2 um etwa weitere 11-14 Millionen Passagiere je nach Ausführung erhöhen. Als Bauvorleistung wurde hier bereits die Gepäcksortierhalle inklusive später auszubauendem Passagiertunnel gleichzeitig mit dem Terminal 2 in Betrieb genommen, welche später die Grundlage für diesen Satelliten bilden wird. Ebenfalls wurden bereits zwei Tunnels für die künftige S-Bahn und einen People Mover unter dem Vorfeld im Rohbau fertiggestellt.

[Bearbeiten] Dritte Start-/Landebahn

Am 26. Juli 2005 beschloss der Aufsichtsrat das Raumordnungsverfahren für eine dritte Piste einzuleiten. Sie soll etwa 2011 in Betrieb gehen. Am 31. Juli 2006 hat die FMG das Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern für den geplanten Neubau der 3. Start- und Landebahn beantragt, welches am 24. August 2006 auch von der Regierung eingeleitet wurde.

Anfangs wurden 25 mögliche Bahnlagen geprüft, von denen 6 den Anforderungen der FMG genügten und welche zusammen mit dem eigens dafür gegründeten Nachbarschaftsbeirat aus Flughafenverwaltung, Anliegergemeinden und Bürgerinitiativen erörtert wurden. [1] Bei den 6 handelte es sich bei allen um eine 4 km lange Piste, welche parallel in verschiedenen Abständen und Versetzungen zum bestehenden Bahnsystem geplant war, davon zwei südlich und 4 nördlich des bestehenden Bahnsystems.

Inzwischen wurden bis auf die Variante 5b alle aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Bei der Variante 5b handelt es sich um eine 4-km-Landebahn nördlich des bestehenden Bahnsystems mit einem Abstand von 1.180 m zur bestehenden Nordbahn und einem Schwellenversatz Richtung Osten von 2.100 m. Bei dieser Variante dürfte es erhebliche Beeinträchtigungen für die Ortschaften Attaching und Berglern geben, welche verstärkt überflogen werden. Außerdem muss die Streusiedlung Schwaigermoos zum Teil abgesiedelt werden.

Nach der jetzigen Prognose der FMG soll es bei dem bestehenden Bahnsystem durch das erwartete Wachstum ab 2008 zu massiven Engpässen kommen. Während Stoßzeiten, den sogenannten Peaks, sind allerdings jetzt schon keine freien Slots mehr vorhanden (2005 rund 5 Stunden/Tag). Der Flughafen hatte 2005 schon 80 % der Flugbewegungen des Frankfurter Flughafens, allerdings werden im Durchschnitt wesentlich kleinere Flugzeuge eingesetzt.

Ein Hauptkritikpunkt der Gegner des Flughafenausbaus ist deshalb, dass man zuerst doch größere Flugzeuge einsetzen sollte, bevor man ausbaut. Ferner werden die Wachstumsprognosen der FMG von Gegnern des Ausbaus angezweifelt, die selbst deutlich geringere Wachstumsprognosen aufgestellt haben.

[Bearbeiten] Erweiterung Cargoterminal

2007 soll das Cargoterminal Richtung Westen erweitert werden. Zusätzlich soll daneben noch eine "Grenzkontrollstelle mit Kleintierstation" entstehen.

[Bearbeiten] Statistik

Im August 2006 überstieg das gewerbliche Passagieraufkommen auf 12-Monatsbasis zum ersten Mal die 30 Millionen. So benutzten zwischen September 2005 und August 2006 30,0 Millionen Passagiere den Flughafen.

Vor 1992 beziehen sich die Zahlen auf den Flughafen München-Riem.

Jahr gewerbliches
Fluggastaufkommen
Luftfracht Flugbewegungen
2006 30.757.978 224.409 399.460
2005 28.619.427 202.844 398.838
2004 26.814.505 177.005 383.110
2003 24.193.304 156.123 355.602
2002 23.163.720 165.092 344.405
2001 23.646.900 135.000 337.653
2000 23.125.872 133.234 319.009
1995 14.867.922 70.519 213.951
1992 12.018.202 56.847 192.153
1990 11.423.838 61.221 191.856
1980 6.057.997 39.091 142.032
1970 3.550.929 31.943 102.907
1960 794.613 7.506 50.108
1950 69.044 1.273 5.332

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Nachbarschaftsbeirat

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Munich Airport – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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