Felsberg (Hessen)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 8′ N, 9° 25′ O51° 8′ N, 9° 25′ O | |
Höhe: | 162 m ü. NN | |
Fläche: | 83,27 km² | |
Einwohner: | 11.237 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 135 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 34587 | |
Vorwahl: | 05662 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 003 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Vernouillet-Allee 1 34587 Felsberg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Klaus Stiegel (SPD) |
Felsberg ist eine Stadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen, etwa 20 Kilometer südlich von Kassel.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Landschaft um Felsberg ist durch Hügel und kleine Teiche sowie Überbleibsel des Kiesabbaus geprägt. Als Teil der westhessischen Senke liegt es in einem durch vulkanische Aktivität während des Tertiärs entstandenen Senkungsgebiet. Der Wechsel zwischen teils basaltischen Hügeln und ebenen Flusstälern ist prägend. Während die Täler von fluvialen Sedimenten bedeckt sind, befindet sich in den höhergelegenen Gebieten fruchtbare Lößbedeckung. Das Stadtgebiet Felsbergs wird von der Eder durchflossen. Oberhalb des Ortsteils Gensungen liegt der Heiligenberg mit der Ruine Burg Heiligenberg und der Ruine der ehemaligen Kartause Eppenberg.
Beim Ortsteil Böddiger liegt der Böddiger Berg, die nördlichste offiziell anerkannte Weinlage in Hessen und der nördlichste wirtschaftlich betriebene Weinberg der alten Bundesländer Deutschlands. Die Lage an der Eder ist einer der ersten ökologischen Weinberge in Deutschland. Der Böddiger Berg gehört zur Weinbauregion Rheingau.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Felsberg grenzt im Norden an die Gemeinden Edermünde, Guxhagen und Körle, im Osten an die Stadt Melsungen, im Süden an die Gemeinde Malsfeld und die Stadt Homberg (Efze), sowie im Westen an die Gemeinde Wabern und die Städte Fritzlar und Gudensberg (alle im Schwalm-Eder-Kreis).
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt besteht seit dem 1. Januar 1974 aus 16 Stadtteilen: dem historischen Felsberg, sowie den ehemals selbständigen Gemeinden Altenbrunslar, Altenburg, Beuern, Böddiger, Gensungen, Helmshausen, Hesserode, Heßlar, Hilgershausen, Lohre, Melgershausen, Neuenbrunslar, Niedervorschütz, Rhünda und Wolfershausen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Eiszeitliche Besiedelung der Region von Felsberg ist durch den 12.000 Jahre alten Fund des so genannten Menschschädel von Rhünda belegbar.
Im 1. Jahrhundert war die Gegend Siedlungsgebiet des germanischen Stammes der Chatten. Die einzige Erwähnung des Gebietes aus dieser Zeit ist ein Bericht über einen Feldzug des Germanicus, der 15 n. Chr. Mattium (möglicherweise das heutige Maden oder das heutige Metze), den Hauptort der Chatten, zerstörte.
Im 8. Jahrhundert war das Gebiet der Chatten Teil des Fränkischen Reiches. Zu dieser Zeit wirkte der christliche Missionar Bonifatius in der Gegend, der 723 bei Fritzlar, etwa 15 Kilometer westlich von Felsberg, die Donareiche fällte und damit die Christianisierung der norddeutschen Stämme einleitete.
Auf dem Gebiet der Stadt liegen die Ruinen dreier Burgen, der Felsburg, der Alternburg im Stadtteil Altenburg, und der Burg Heiligenberg oberhalb des Stadtteils Gensungen am gegenüberliegeneden Ufer der Eder. Felsberg wird daher manchmal auch als "Drei-Burgen-Stadt" bezeichnet. Die Burgen wurden wegen ihrer strategisch wichtigen Lage im Mittelalter, zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Thüringen bzw. Hessen, errichtet. Die Burg Heiligenberg gehörte dabei zu Mainz, während die Felsburg und die Altenburg zu Hessen gehörten. Sowohl die Felsburg als auch die zwei Kilometer entfernte Altenburg sind durch ihre markanten Türme (Butterfass) gekennzeichnet. Die Salzstraße führte durch Felsberg von der Werra, wo die Salzgewinnung stattfand, ins Rheinland.
Im Jahre 1090 wird Felsberg unter dem Namen Velisberc in einer Mainzer Urkunde erwähnt, ebenso 1209 in einem Güterverzeichnis des Fritzlarer Petrusstifts unter diesem Namen. Die erste urkundliche Erwähnung Felsbergs als Stadt war 1286. Der historische Stadtkern war von einer Stadtmauer von 830 Meter Länge umgeben, die heute noch teilweise erhalten ist. Von 1455 bis 1488 wirkte der Alchimist Klaus von Urbach auf der Felsburg, um dort auf Geheiß des Landgrafen Gold herzustellen. Um 1510 war Euricius Cordus Rentschreiber in Felsberg.
1526 wurde in Hessen durch Landgraf Philipp den Großmütigen, auf Beschluss der Synode zu Homberg an der Efze, die Reformation eingeführt und Felsberg wurde evangelisch.
Der 30jährige Krieg brachte mehrfach Zerstörung nach Felsberg.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Felsberg durch Bombardierung und durch die Zerstörung der Edertalsperre schwer beschädigt.
- Siehe auch: Novemberpogrom 1938 in F.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung besteht aus 37 Mitgliedern. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. März 2006 wie folgt dar:
Parteien und Wählergemeinschaften | % | Sitze | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 23,8 | 9 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 53,9 | 20 |
GRÜNE | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | 6,4 | 2 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,7 | 2 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 5,0 | 2 |
DFB | Die Freien Bürger | 5,2 | 2 |
gesamt | 100,0 | 37 |
Der Magistrat besteht aus 14 Stadträten und dem Bürgermeister. Davon entfallen 8 Sitze auf die SPD, 3 Sitze auf die CDU und je ein Sitz auf Bündnis 90/Die Grünen, FDP und FWG.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Der Bürgermeister Klaus Stiegel (SPD) wurde am 28. Oktober 2001 mit einem Stimmenanteil von 85,2 % gewählt.
[Bearbeiten] Wappen
Das Stadt-Wappen ist seit 1570 bekannt, als es am Schloss Rotenburg gezeigt wurde. Es wurde 1633 im Hessischen Wappenbuch von Wilhelm Wessel veröffentlicht.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Es existieren Städtepartnerschaften mit Vernouillet (Frankreich) und Cheddar (England), sowie Freundschaftsverträge mit Felsberg (Saar), Felsberg (Schweiz) und Dingelstädt.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
- Bienenkundemuseum des Bezirksimkervereins Felsberg im Torhaus des ehemaligen Klosters Kartause Eppenberg am Heiligenberg.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Altstadt: Die kleine Fachwerkaltstadt liegt unterhalb der Ruine Felsberg.
- Ruine Felsburg: Die Ruine thront auf einem schroffen Basaltfelsen über der Altstadt. Erhalten sind die Ringmauer mit Burgkapelle sowie der Bergfried. Der 1388 errichtete Turm wird im Volksmund auch als "Butterfass" bezeichnet. Das Bauwerk kann über steile Holzstiegen "erklettert" werden. Siehe auch Burgverein Felsberg bzw. Felsburg (Hessen).
- Burg Heiligenburg auf dem Heiligenberg im Stadtteil Gensungen (Ruine mit Aussichtsturm).
- Altenburg: Burgruine im Stadtteil Altenburg
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Diese Übersicht enthält sowohl bedeutende, in Felsberg geborene Persönlichkeiten als auch Personen die in Felsberg wirkten, jedoch nicht hier geboren sind. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Klaus von Urbach, Alchimist, wirkte 1455 bis 1488 in Felsberg
- Johann George Theodor Coch, Ökonom
- Heinrich Clobes, Erfinder einer mechanischen Strassenkehrmaschine
- Johannes Crombach, Philosoph und Theologe, 1629 Prediger in Felsberg
- Euricius Cordus, Dichter, Rentschreiber der Landgräfinwitwe Anna Anfang des 16. Jahhunderts
- Leopold Fleischhacker, Bildhauer, * 13 Mai 1882 in Felsberg
- Egbert Hayessen, Widerstandskämpfer, wuchs im 1920er Jahren auf dem Mittelhof in Gensungen auf.
- Josef Klik, mehrfacher Deutscher Meister im Kugelstoßen, Diskuswurf und Zehnkampf
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Felsberg (Hessen) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Homepage der Stadt Felsberg
Drei-Burgen-Schule Felsberg
Evangelisches Jugendzentrum
Jugendrat Felsberg
Freiwillige Feuerwehr Felsberg
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