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Judo - Wikipedia

Judo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Japanische Kalligraphie das Zeichen für Judo.
Japanische Kalligraphie das Zeichen für Judo.

Judo (jap. 柔道 jūdō [dʒɯːdoː] = (wörtlich) sanfter Weg (auch übersetzt mit dem Wortsinn von engl.: gentle = sanft, edel, vornehm) ist eine japanische Kampfsportart, deren Motto „Siegen durch Nachgeben” ist. Der Begründer ist Professor Dr. Jigoro Kano. Judo/Jiu-Jitsu-Vorläuferformen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts für den Wettkampf angepasst. Es wurden alle gefährlichen Techniken entfernt, um aus einer Kunst bis dahin vorwiegend zur Selbstverteidigung, eine ganzheitliche Lehre für Körper und Geist zu machen. Die verbliebenen Techniken sind hauptsächlich Würfe, Halte- und Würgetechniken sowie Armhebel.

Judo ist nicht ausschließlich ein Weg der Leibesertüchtigung, sondern darüber hinaus auch eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung. Zwei philosophische Grundprinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde:

  1. Das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen (jita-kyoei).
  2. Der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (sei-ryoku-zenyo).

Ziel ist es, diese Prinzipien als eine Haltung in sich zu tragen und auf der Judomatte (Tatami) bewusst in jeder Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Ein Judo-Meister höre demnach niemals auf, Judo zu praktizieren, auch wenn er nicht im Dojo (Trainingshalle) ist.

Die drei Säulen des Kodokan Judo sind Kata, Randori und Shiai.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Entwicklung des Judo

[Bearbeiten] Ursprünge

Jigoro Kano
Jigoro Kano

Von Jigoro Kano aus verschiedenen Jiu-Jitsu-Stilen entwickelte Kampfkunst, die die Philosophie des Do - der Wegkunst beinhaltet.

Die Wurzeln des Judo reichen bis in die Nara-Zeit (710-784) zurück. In den beiden damaligen Chroniken Japans dem Kojiki (712) und dem Nihonshoki (720) gibt es Beschreibungen von Ringkämpfen, die mythologischen Urspungs sind. Seit 717 fanden am Kaiserhof alljährlich Preisringen statt, an denen Ringer aus allen Provinzen teilnahmen. Dieses Ringen wurde Sechie-Zumo genannt. Die Bushi griffen dieses Sumo auf und entwickelten daraus das yoroikumiuchi (Ringen in voller Rüstung).

Mit dem Aufstieg der Kriegerklasse Ende des 12. Jahrhunderts erlebten die Kampfkünste einen starken Aufschwung. Das kulturelle Geschehen wurde immer mehr vom Geist der Bushi bestimmt. In dieser Zeit entwickelten sich die Ursprünge des Bushido.

Im Japan der Ashikaga-Epoche (1136-1568) entwickelten sich die unterschiedlichsten waffenlosen Nahkampfysteme. Eine Variante war Kogusoku (kleine Rüstung). Diese Kampfart war nach denen in dieser Zeit neu entwickelten leichteren Rüstungen benannt. In der Literatur und den historischen Dokumenten aus dieser Zeit finden sich weitere Nahkampfsysteme wie Tai-Jutsu ("Körperkunst"), Torite ("Ergreifen der Hände"), Koshi-no-Mawari ("Hüfteindrehen"), Hobaku ("Ergreifen"), Torinawajutsu (Kunst der Ergreifens und Verbindens").

In der Mitte des 16. Jahrhunderts führten die Portugiesen die Schußwaffen in Japan ein und die Kriegskünste - bugei mit Schwert, Pfeil und Bogen verloren auf dem Schlachtfeld an Bedeutung. Ihre Traditionen wurden aber in der Edo-Zeit fortgeführt und im Sinne des Prinzips Bunbu (literarische Bildung und militärische Praxis) zur Pflicht gemacht.

Für das Prinzip des Nachgebens Ju in der Kampfkunst gibt es verschiedene Einflüsse, Erklärungen, Legenden und Anekdoten: Im Konjaku-Monogatari findet man zum erstenmal den Begriff yawara (weich) im Zusammenhang mit einer Geschichte über das japanische Ringen. Groß waren sicherlich auch die chinesische Einflüsse, denn seit der Ashikaga-Epoche wurde offiziell der Handel mit China aufgenommen und bis zum Ende des 16. Jahrhunderts immer weiter ausgedehnt.

Über die Entstehung des Jiu-Jitsu existieren unterschiedliche Berichte, die einen legendenhaften Charakter haben. Ihr historischer Wahrheitsgehalt ist schwer nachzuweisen. Die poetisch schönste ist sicherlich die des Arztes Akiyama Shirobei aus Hizen der in China Medizin und die Kunst der Selbstverteidigung studierte. Wieder in Japan zog er sich in einen Tempel namens Dazai-Tenjin zurück. Der Anekdote nach war es Winter und am 21. Tag im Tempel trat ein starker Schneefall ein. Er betrachtete die Bäume und ihm fiel auf, dass viele Äste unter der Last des Schnees brachen, die des Weidenbaums aber, wegen ihrer Elastizität, nachgaben und den Schnee abgleiten ließen. Auf Grund dieses Vorgang soll der Arzt Shirobei das Prinzip des "Ju" - Nachgebens in der Kampfkunst eingeführt haben. In der ersten Hälfte der Edo-Epoche (17./18. Jahrhundert) entwickelten sich unzählige Jiu-Jitsu- oder artverwandte Schulen - Ryu.

[Bearbeiten] Judo im modernen Japan

Mit dem Ende der Tokugawa-Zeit und der Öffnung Japans kam es auch zu starken Veränderungen in der japanischen Gesellschaft. Durch die Meiji-Reform kam es zu einer Fülle von staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Reformen. Die japanischen Künste wurden stark zurückgedrängt alles "westliche" hatte Vorrang. Doch schon zu Beginn der achtziger Jahre gab es eine Rückbesinnung im Bezug auf die geistlichen und sittlichen Werte.

Jigoro Kano (1860-1938) wuchs in diesem Japan der extremen Veränderungen auf. Er lernte Jiu-Jitsu an verschiedenen Schulen wie der Tenshinshinyo-Ryu und der Kito-Ryu.

An der Kaiserlichen Universität in Tokio unterrichtete gegen Ende des 19. Jahrhunderts der deutsche Medizinalrat Erwin Bälz, der Jigoro Kano in seinen Bestrebungen unterstützt haben soll. Ausführungen, der deutsche Professor hätte Kano überhaupt erst zum Kampfsport geführt sind nicht nachzuweisen.

1882 gründete Jigoro Kano seine eigene Schule das Kodokan ("Ort zum Studium des Weges") in der Nähe des Eisho-Tempels im Stadtteil Shitaya in Tokio. Er nannte seine Kunst Judo - "der sanfte Weg". Beim Judo befreite er die alten Jiu-Jitsu-Stile von gefährlichen Elementen. Stöße, Schläge, Tritte und viele Hebeltechniken, insbesondere die Kleingelenkhebel, wurden ersatzlos gestrichen oder in die Kata integriert. Die verbleibenden Techniken ermöglichten einen sportlichen Zweikampf, ohne dass größere Verletzungen zu befürchten waren.

Bereits ab 6 Jahren kann man mit dem Judotraining beginnen
Bereits ab 6 Jahren kann man mit dem Judotraining beginnen

Judo setzte sich in Japan allerdings erst durch, als die Schüler Kanos (zuvor Jiu-Jitsu Praktizierende) im Jahre 1886 einen regulären Kampf zwischen der Kodokan-Schule und der traditionellen Jiu-Jitsu-Schule "Ryoi-Shinto Ryu" für sich entscheiden konnten. Aufgrund dieses Erfolges verbreitete sich Judo in Japan rasch und wurde bald bei der Polizei und der Armee eingeführt. 1911 wurde Judo an allen Mittelschulen Pflichtfach.

Es wird behauptet, Kano habe das Judo durchaus als ernstzunehmende Selbstverteidigungskunst inklusive Schlägen und Fußtritten konzipiert (ohne die ein Sieg über "Ryoi-Shinto Ryu" nicht möglich gewesen wäre).

Der berühmte japanische Regisseur Akira Kurosawa drehte seinen ersten Film Sanshiro Sugata 1943 über das Judo.

Als größter Judoka aller Zeiten gilt Masahiko Kimura, der in seiner Judolaufbahn nur 4 Kämpfe verlor.

[Bearbeiten] Der Weg in den Westen

1906 kamen japanische Kriegsschiffe zu einem Freundschaftsbesuch nach Kiel. Die Gäste führten dem deutschen Kaiser ihre Nahkampfkünste vor. Wilhelm II. war begeistert und ließ seine Kadetten in der neuen Kampfkunst unterrichten. Der damals bedeutendste deutsche Schüler war der Berliner Erich Rahn, der im Jahre 1906 die erste deutsche Jiu-Jitsu-Schule gründete. Weitere Pioniere im Judo sind Alfred Rhode und Heinrich Frantzen (Köln). 1926 fanden in Köln im Rahmen der 2. Deutschen Kampfspiele die ersten Deutschen Judo (Jiu-Jitsu)-Meisterschaften statt. 1932 wurde im Frankfurter Waldstadion die erste internationale Judo-Sommerschule durchgeführt. Anlässlich der Judo-Sommerschule wird am 11. August 1932 der Deutsche Judo-Ring gegründet. Erster Vorsitzender wurde Alfred Rhode. Der Begriff Judo setzt sich, wie schon im restlichen Europa, auch in Deutschland durch. 1933 besuchte Jigoro Kano mit einigen Schülern auf einer Europareise auch Deutschland. In Berlin und München gab er Lehrgänge.

Im August 1933 wurde Judo von den Nationalsozialisten in das Fachamt Schwerathletik des Deutschen Reichsbundes eingegliedert und verlor damit seine Eigenständigkeit. Die letzten Deutschen Meisterschaften in der NS-Zeit fanden 1941 in Essen statt. Die ersten Judo-Europameisterschaften wurden 1934 im Kristallpalast in Dresden ausgerichtet.

Nach dem 2.Weltkrieg war Judo bis 1948 durch die Alliierten verboten. 1951 fanden in Frankfurt die ersten Deutschen Meisterschaften nach dem 2.Weltkrieg wieder statt. 1952 wurde das Deutsche Dan-Kollegium (DDK) (Vorsitz: Alfred Rhode) und 1953 der Deutsche Judobund (Vorsitz: Heinrich Frantzen) gegründet. 1970 fanden in Rüsselsheim die ersten Deutschen Meisterschaften der Frauen ausgerichtet.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio, 1964, war Judo erstmals als olympischer Sport zu sehen. Informationen über Erfolge deutschsprachiger Sportler sind in späteren Abschnitten zu finden.

Heute wird Judo in über 150 Ländern ausgeübt und ist damit die weitest verbreitete Kampfsportart der Welt.

[Bearbeiten] Judo-Praxis

[Bearbeiten] Ausbildung

Traditionell tragen Judoka eine knöchellange weiße Baumwollhose (Zubon) und darüber eine halblange weiße Jacke (Uwagi) aus Baumwolle, die durch einen farbigen Gürtel (Obi) zusammengehalten wird (Judo-Gi). Um in Wettkämpfen die beiden Kontrahenten besser unterscheiden zu können, trägt bei internationalen Meisterschaften ein Judoka einen blauen Judogi. Ist dies nicht möglich, werden die Kämpfer durch einen zusätzlichen roten bzw. weißen Gürtel unterschieden. An der Gürtelfarbe kann man den Ausbildungsstand eines Judoka erkennen. Es gibt die Schüler- und Meistergrade. Die Schülergrade gehen bis zum braunen Gürtel. Die Meistergrade beginnen mit dem schwarzen Gürtel. Jeder Anfänger beginnt mit einem weißen Gürtel. Der Prüfling demonstriert dabei Fallübungen, Stand- und Bodentechniken, die nach Höhe der Graduierung immer schwieriger werden. Seit dem 1. August 2005 gilt in Deutschland die einheitliche Kyuprüfungsordnung des DJB, nach der zusätzlich in jeder Gürtelprüfung ab dem 3. Kyu (grüner Gürtel) eine Kata vorgeführt werden muss, d.h. eine genau vorgeschriebene Abfolge von Bewegungsformen und Techniken. Das Kata-Training führt häufig zu einem noch besseren Beherrschen der jeweiligen Techniken, da auf eine absolut saubere Ausführung der jeweiligen Technik geachtet wird. Es gibt Boden- und Stand-Kata.

[Bearbeiten] Gürtel

[Bearbeiten] Schülergürtel (Kyu)

Grad 9. Kyu 8. Kyu 7. Kyu 6. Kyu 5. Kyu 4. Kyu 3. Kyu 2. Kyu 1. Kyu
Name Ku-kyū Hachi-kyū Shichi-kyū Roku-kyū Go-kyū Shi-kyū San-kyū Ni-kyū Ichi-kyū
Farbe weiß weiß-gelb gelb gelb-orange orange orange-grün grün blau braun

[Bearbeiten] Meistergürtel (Dan)

Grad 1. Dan 2. Dan 3. Dan 4. Dan 5. Dan 6. Dan 7. Dan 8. Dan 9. Dan 10. Dan
Name Sho-dan Ni-dan San-dan Yon-dan Go-dan Roku-dan Nana-dan Hachi-dan Ku-dan Jū-dan
Farbe schwarz schwarz schwarz schwarz schwarz rot-weiß rot-weiß rot-weiß rot rot

Gürtel oberhalb des 5. Dan (Großmeistergürtel) können nicht durch Ablegen einer Prüfung erreicht werden. Sie werden ausschließlich verliehen. Auch der 2. bis 5. Dan-Grad kann verliehen werden, wohingegen für das Erlangen des 1. Dans in jedem Fall eine Prüfung abgelegt werden muss. Eine höhere Graduierung als die zum 10. Dan wird weltweit nicht vorgenommen - auch wenn dies theoretisch möglich wäre, da es keine offizielle Limitierung gibt. Dies würde aber bedeuten, die bestehenden Träger des 10. Dans zu degradieren. Professor Jigoro Kano, der Begründer des Judo, hat keinen Dan im Judo, weder den 1. noch den 11. Dan: Aus japanischer Sicht hat niemand die Autorität ihm einen Dan-Grad zu verleihen, da niemand im Judo über ihm steht. Der 12. Dan ist für Menschen nicht erreichbar - der Geist des Judo soll den 12. Dan tragen.

Siehe auch: Dan

[Bearbeiten] Judotechnik (Waza)

Die Judo-Techniken lassen sich grob in 4 Grundtypen einteilen:

  • Nage Waza - Wurftechniken
  • Katame Waza - Bodentechniken
  • Ukemi Waza - Falltechnik
  • Ate Waza - Schlagtechniken (Nur in Kata)

Der Schwerpunkt des modernen Judosports liegt in der sportlichen Ertüchtigung und nicht unbedingt in der Selbstverteidigung. Jigoro Kano sagte, dass Judo vor allem dazu dienen soll, durch das Training von Angriffs- und Verteidigungsformen Körper und Geist zu stärken.

[Bearbeiten] Wurftechniken (Nage-waza)

Hauptartikel: Wurftechnik (Judo)

Wurftechniken werden angewandt um den Partner vom Stand in die Bodenlage zu bringen. Es existiert eine Vielzahl von Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen. Dabei reicht die Auswahl vom einfachen Bein stellen (O-soto-otoshi) bis hin zu spektakulären Aushebern (Kata-guruma) oder auch dem klassischen Überkopfwurf (Tomoe-nage), der in vielen Hollywood Actionfilmen wiederzufinden ist.

Gut ausgeführte Wurftechniken benötigen wenig Kraft zur Ausführung, da sie den Schwung und die Bewegung des Partners geschickt ausnutzen.

Man unterteilt die Techniken nach der Art des Wurfes (Hüftwürfe, Hand- und Armwürfe, Bein- und Fußwürfe, Opferwürfe/Selbstfaller zur Seite bzw. nach hinten).

[Bearbeiten] Falltechniken (Ukemi-waza)

Hauptartikel: Fallschule

Um sich bei den Würfen nicht zu verletzen, müssen alle Judoka Falltechniken erlernen. Dabei werden Techniken geübt, so zu fallen, dass man sich dabei nicht verletzt. Das Fallen wird nach allen Seiten trainiert: Seitwärts (Yoko-ukemi; nach rechts und links), rückwärts (Ushiro-ukemi) und nach vorn (Mae-ukemi). Die Falltechnik vorwärts ist auch als "Judorolle" bekannt. Träger höherer Gürtelgrade trainieren sie als "freien Fall" in der Luft.

Ähnliche Falltechniken finden sich bei allen anderen Kampfsportarten, die Wurftechniken kennen, wieder. Häufig sind nur Details, wie z.B. das anschließende Aufstehen oder die Art und Weise sich nach dem Fall vor weiteren Angriffen des Partners zu schützen anders. So stehen Judoka bei der Fallschule vorwärts in Laufrichtung auf, Jiu-Jitsuka aber drehen sich noch im Aufstehen herum, um den Angreifer sofort wieder im Blick zu haben.

[Bearbeiten] Bodentechniken

Osae-komi-waza (Festhaltetechniken) Mit Haltetechniken wird der geworfene Partner in der Rückenlage am Boden fixiert. Werden sie gut ausgeführt, ist es, selbst mit speziellen Befreiungstechniken, sehr schwierig, sich aus diesen zu befreien. Man teilt die Haltetechniken in vier Gruppen ein: Kesa-gatame, Yoko-shiho-gatame, Kami-shiho-gatame und Tate-shiho-gatame.

Kansetsu-waza (Hebeltechniken) Hebeltechniken werden im Judo nur auf den Ellenbogen angewandt, wobei kontrollierter Druck auf das Gelenk aufgebracht und der Partner zugleich fixiert wird. Die Bewegung entgegen der anatomisch vorgesehenen Bewegungsrichtung führt zu einem stechenden Schmerz, welcher den Partner zur Aufgabe zwingt. Das signalisiert er durch Abklopfen, d.h. dem Klopfen mit der flachen Hand auf die Matte oder auf den Partner oder durch den Ausruf von "Maitta" ("Ich gebe auf"), wenn man z.B. keine freie Hand hat. Man unterscheidet zwei Arten von Hebeltechniken: Streckhebel (Gatame-Gruppe) oder Beugehebel (Garami-Gruppe).

In anderen Sportarten, z.B. Jiu-Jitsu werden Hebel auch gegen die Beine, Handgelenk, Finger und Nacken (praktisch jedes Gelenk des Körpers) ausgeführt. Aus Sicherheitsgründen ist das beim Judo verboten.

Obwohl diese Technikgruppe gefährlich klingt, gibt es dabei sehr selten Verletzungen: Erfahrene Judoka wissen, wie weit sie gehen dürfen - sowohl im Versuch, sich aus einem Hebel herauszuwinden, als auch beim Hebeln selbst. Im Kinderbereich sind diese Techniken verboten, da die meisten Kinder zu wenig Erfahrung haben, um zu wissen, wie viel Kraft aufgewendet werden darf oder wann sie aufgeben müssen.

Shime-waza (Würgetechniken) Bei den so genannten "Würgern" wird mit speziellen Techniken mit den Händen oder den Unterarmen Druck auf die seitlich des Kehlkopfes verlaufende Halsschlagader ausgeübt. Durch die daraus resultierende Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff entsteht beim Gewürgten der Eindruck, zu wenig Luft zu bekommen. Andere Techniken (Hadaka-Jime) greifen die Luftröhre an und hindern so den Angegriffenen am Atmen. Daher werden diese Techniken als Würgetechniken bezeichnet.

Auch hier wird durch Abschlagen aufgegeben. Im Wettkampf lassen sich Würger häufig wesentlich schlechter platzieren als Hebel- oder Haltetechniken, da sich der Hals mit den eigenen Händen bzw. Unterarmen relativ gut schützen lässt.

[Bearbeiten] Schlagtechniken (Ate-Waza/Atemi-Waza)

Hauptartikel: Kata (Judo)
Schlagtechniken werden heute nur noch in Form von Katas weitergegeben und sind das Erbe aus dem japanischen Jiu-Jitsu. Manche Vereine lehren sie noch im Rahmen der Selbstverteidigung. In Deutschland hat sich gerade die Vereinigung "Kodokan Judo Kidokai" bzw. "Judo Inyo-Ryu Renmei" um die Erhaltung des Judo als Selbstverteidigungskunst verdient gemacht.

Ude-Ate-Waza (Armtechniken)

  • Fingerspitzentechniken:Yubisaki-Ate-Waza
  • Faustknöcheltechniken: Kobushi-Ate-Waza
  • Handkantentechniken: Tegatana-Ate-Waza
  • Ellenbogenspitzentechniken: Hiji-Ate-Waza
  • Handballentechniken:Shotei-Uchi-Waza

Ashi-Ate-Waza (Beintechniken)

  • Kniespitzentechniken: Hizagashira-Ate-Waza
  • Fussballentechniken: Seikito-Ate-Waza
  • Fersentechniken: Kakato-Ate-Waza
  • Fusskantentechniken: Sokuto-Ate-Waza
  • Fusssohlentechniken:Sokutei-Ate-Waza

[Bearbeiten] Wettkampf (Shiai)

Judo ist eine Zweikampf-Sportart. Ziel ist es, den Gegner durch Anwenden einer Technik mit Kraft und Schnelligkeit kontrolliert auf den Rücken zu werfen. Gelingt dies, so ist der Kampf gewonnen, wie ein KO beim Boxen. Dabei ist es meist unerheblich, wie geworfen wurde, solange der Werfende die Kontrolle dabei nicht verliert. Für unsauberes Werfen werden zumindest Wertungen vergeben. Als grober Anhaltspunkt: Je besser der Gegner auf den Rücken fällt, umso bessere Wertungen erhält man. So kann der Kampf, nach Ende der Kampfzeit von 5 Minuten, auch nach Wertungen entschieden werden.

Der Kampf findet jedoch nicht ausschließlich im Stand statt, sondern geht auch am Boden weiter. Hier gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten, einen Sieg zu erringen. Wird der Gegner für 25 Sekunden auf dem Rücken liegend am Boden festgehalten, so ist der Kampf gewonnen. Wie bei den Würfen, werden auch hier Wertungen für eventuell kürzere Haltezeiten vergeben. Als Alternative besteht noch die Möglichkeit den Gegner durch einen Armhebel oder Würgegriff zur Aufgabe zu zwingen.Gibt der Gegner nicht auf, gilt der Kampf auch als gewonnen, wenn der Gegner bei einer Würgetechnik das Bewusstsein verliert oder der Kampfrichter den Kampf, bei einer Verletzung des Armes des Gegners, für beendet erklärt und denjenigen, der die Technik angesetzt hat, zum Sieger erklärt.

[Bearbeiten] Wertungen

Es gibt vier verschiedene Wertungen, welche alle unabhängig voneinander vergeben werden können. Die höchste Wertung, die vergeben werden kann, ist der Ippon. Erhält ein Kämpfer diesen, ist der Kampf sofort beendet. Die nächst niedrige Wertung ist der Waza-ari, zwei Waza-ari werden zu einem Ippon aufgewertet. Die nächst niedrigere Wertung ist der Yuko und anschließend der Koka. Eine Aufwertung zur nächst höheren Wertung ist bei diesen beiden nicht möglich.

[Bearbeiten] Ippon (Ganzer Punkt)

Die höchste Wertung für einen Kämpfer wird erteilt, wenn dieser seinen Kontrahenten mit Kontrolle, Kraft, Schnelligkeit zum großen Teil auf den Rücken wirft. Es ist nicht möglich, eine Wertung für eine Wurftechnik zu erhalten, ohne den Kontrahenten dabei deutlich sichtbar zu kontrollieren. Ippon wird auch gegeben, wenn man seinen Gegner mindestens 25 Sekunden lang auf dem Rücken am Boden durch einen Haltegriff festhält. Sollte der Gegner aufgrund einer Hebel- oder Würgetechnik aufgeben oder kampfunfähig sein, so wird ebenfalls ein Ippon erteilt. Ein zweimaliges Waza-ari addiert sich ebenfalls zu einem Ippon.

[Bearbeiten] Waza-ari (Halber Punkt)

Ein Waza-ari wird vergeben, wenn eines der drei Kriterien für einen Ippon nur zum Teil erfüllt wurde. Eine typische und recht häufige Situation für einen Waza-ari ist, wenn der Rücken des Partners nur teilweise die Matte berührt. Im Bodenkampf wird ein Waza-ari vergeben, wenn ein Haltegriff zumindest 20 Sekunden bestanden hat.

[Bearbeiten] Yuko (Großer technischer Vorteil)

Die Vergabe eines Yuko ist dann angebracht, wenn zwei der Kriterien für einen Ippon nicht, oder nur zum Teil erfüllt wurden. Eine typische Situation wäre ein Wurf auf die Seite, ohne dass ein Teil des Rücken die Matte berührt. Die minimale Haltegriffzeit für einen Yuko beträgt 15 Sekunden.

[Bearbeiten] Koka (Kleiner technischer Vorteil)

Der Koka ist die kleinste Wertung die angezeigt werden kann. Er wird erteilt, wenn mit Kontrolle, Kraft und Schnelligkeit geworfen wird, der Partner aber nur auf einer Schulter, einem Oberschenkel oder seinem Gesäß landet. Schafft es der Gegner nicht, sich aus einem Haltegriff nach 10 Sekunden zu befreien, so wird ebenfalls ein Koka erteilt.


Für jede Aktion wird nur eine Wertung vergeben, es ist also nicht möglich, einen Waza-ari und einen Koka für einen Wurf zu erhalten. Der Ippon wird auf den Wertungstafeln nicht aufgeführt, da er zu sofortigen Gewinn des Kampfes führt. Zum besseren Verständnis hier einige Beispiele:

Beispiel 1
Kämpfer 1 Kämpfer 2
Waza-ari Yuko Koka Waza-ari Yuko Koka
0 1 0 0 0 6

Kämpfer 1 führt nach Punkten oder hat gewonnen, wenn die Kampfzeit zu Ende ist. Es gilt: Jede höhere Wertung zählt mehr, als eine beliebige Anzahl niedrigerer Wertungen.

Beispiel 2
Kämpfer 1 Kämpfer 2
Waza-ari Yuko Koka Waza-ari Yuko Koka
1 1 1 1 1 2

Kämpfer 2 führt nach Punkten oder hat gewonnen, wenn die Kampfzeit zu Ende ist.

Ähnlich wie beim Fußball erfolgt auch im Judo die Bewertung durch jeweils drei Personen, dem Hauptkampfrichter und zwei Außenrichter. Ersterer leitet den Kampf und erteilt durch Wort- und Handzeichen entsprechend die Wertungen. Beide Außenrichter können sich bei abweichender Meinung unabhängig voneinander durch Handzeichen äußern. Eine getroffene oder unterlassene Entscheidung des Hauptkampfrichters kann durch die Außenrichter korrigiert werden. Stimmen die beiden Wertungen der Außenrichter nicht überein, so wird folgendermaßen verfahren: Ist die Wertung des Hauptkampfrichters niedriger als die der beiden Außenrichter, so muss seine Wertung auf die niedrigste der beiden Außenrichter korrigiert werden. Ist die Wertung des Hauptkampfrichters höher als die der der beiden Außenrichter, so muss er seine Entscheidung auf die höchste der beiden Außenrichter herabstufen. Die derzeitige Auslegung sieht jedoch bei kampfentscheidenden Wertungen oder Strafen die Einigkeit aller drei Kampfrichter vor. Eine Diskussion findet, außer bei der höchsten Strafe und im vorher genannten Fall, nicht statt.

[Bearbeiten] Wettkampffläche

Gekämpft wird auf mittelharten Matten (Tatami), welche einen stabilen und sicheren Stand ermöglichen und dennoch das Fallen entsprechend abmildern. Die Wettkampffläche sollte eine Größe von 14x14 m haben, jedoch 16x16 m nicht überschreiten. Der Kampf findet auf der Kampffläche statt. Die Sicherheitsfläche bildet den äußeren Abschluss und soll Verletzungen vermeiden, falls die Kontrahenten umbeabsichtigt außerhalb des Randbereiches geraten sollten. Beide Flächen sollen eine unterschiedliche Färbung aufweisen.

[Bearbeiten] Verbotene Handlungen

Bei Verstößen gegen die Wettkampfregeln erhält der entsprechende Kämpfer eine Verwarnung oder wird disqualifiziert. Ein Bestrafung bedeutet immer eine Wertung für den jeweils anderen Kämpfer. Für den ersten Verstoß, der mit einem Hinweis (Shido 1) bestraft wird, erhält der Kontrahent einen Koka. Für jeden weiteren Verstoß wird dem Kontrahenten die jeweils nächst höhere Wertung zugesprochen, wobei die nächsthöhere, die Ermahnung (Shido 2), einem Yuko entspricht. Die vorletzte Bestrafung und somit die dritthöchste Bestrafung entspricht der Wertung eines Waza-Ari und ist das dritte Shido (Verwarnung). So gibt es maximal drei Verstöße pro Kampf und Kämpfer. Bei mehr als drei Verstößen wird ein Hansokumake ausgesprochen und der Kampf ist beendet. Für besonders schwere Regelverstöße kann dieser auch direkt vergeben werden. Die direkte Disqualifikation von einem Kampf bedeutet gleichzeitig die Disqualifikation vom gesamten Turnier. Früher gab es nicht 3 verschiedene Shido, sondern Shido - Chui - Kei-Koku - Hansokumake.

[Bearbeiten] Kleine Regelverstöße

Der Judoverband ist darum bemüht, den Judowettkampf, vor allem für das Fernsehen und damit auch dem Zuschauer im Allgemeinen, interessanter zu gestalten. Im oberen Leistungsbereich sind die Unterschiede in Sachen Kraft, Schnelligkeit und Technik meist sehr gering, so dass sich ohne eine gewisse Aufforderung zum offensiven Kämpfen eine Entscheidung sehr lange hinziehen kann. Aus diesem Grund wurden eine ganze Reihe von Regeln erlassen, die die Kämpfer zu Angriffen drängen und ihnen gleichzeitig eine stetige defensive Haltung verbieten.

Eine erste Möglichkeit wäre zum Beispiel, den Partner auf Distanz zu halten, indem man den eigenen und vor allem den Griff des Gegners vermeidet. So kann man zwar selbst nicht angreifen, aber ebensowenig der Gegner. Meistens wird man jedoch den eigenen Griff so wählen, dass der Gegner kaum eine Möglichkeit hat, seinen Angriff umzusetzen. Werden zum Beispiel beide Ärmelenden festgehalten, so lässt sich damit der Griff des Kontrahenten vermeiden. Dies ist natürlich, wie die meisten Aktionen in dieser Gruppe, zuerst einmal erlaubt, aber nur, wenn man dann auch einen Angriff beginnt. Laut Regelwerk hat man hierfür bis zu 5 Sekunden Zeit. Dies hängt aber auch von der Situation und Einschätzung der Kampfrichter ab und kann variieren. Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Verstöße, die den oberen stark ähnlich sind. Zu erwähnen wären noch das Verhaken der Finger, eine andere Fassart als die normale zu wählen, und als allumfassende Regel, eine generell defensive Haltung einzunehmen. Auch das Vortäuschen eines Angriffes wird in der Regel bestraft, wie auch das deutliche Vermeiden von Angriffen. So wird bspw. ein Kämpfer bestraft, wenn er mehr als 25 Sekunden lang keinen Angriff versucht hat.

Das Verlassen der Matte wird ebenso geahndet wie das absichtliche Herausdrängen des Gegners. Auch sollte sich keiner der Kontrahenten für längere Zeit auf der Randfläche aufhalten. Die genannten Zeitangaben liegen jedoch im Ermessen der Kampfrichter.

Natürlich gibt es auch im Judo Techniken, die die Kämpfer gefährden können. So ist es verboten, eine Beinschere am Kopf, Hals oder Rumpf mit gestreckten Beinen anzusetzen. Auch das Zurückbiegen der Finger oder das Treten gegen die Hand des Gegners, um dessen Griff zu lösen, ist nicht gestattet. Der Griff in das Ärmelende oder gar in das Ende des Hosenbeins ist ebensowenig erlaubt wie das direkte Greifen in den Innenteil des Judogi. Auch dürfen Teile der Kleidung nicht in den Mund genommen werden. Auch das Würgen des Gegners oder das Umschlingen seiner Extremitäten mit dem Ende des Gürtels oder der Jacke ist nicht gestattet.

[Bearbeiten] Schwere Regelverstöße

Ein schwerer Regelverstoß liegt dann vor, wenn die Gesundheit eines der Kämpfers in höchstem Maße durch eine der folgenden Aktionen gefährdet wird oder es sich um eine grobe Unsportlichkeit handelt. So gibt es eine Reihe von Techniken, deren Anwendung immer wieder für Verletzungen sorgten und demnach verboten wurden. Im Regelwerk werden eine spezielle Form des Kawazu-Gake, der Ude-hishigi-waki-gatame (Hebel vom Stand zum Boden) sowie das Eintauchen in die Matte (Hierbei versucht ein Kämpfer, seine Technik dadurch zu unterstützen, indem er sich gerade, stark nach vorne unten abbeugt und sich z.T. dabei selbst gefährdet.) gesondert genannt. Alle anderen Techniken oder Aktionen lassen sich in die Kategorie "grob unsportlich" bzw. auch als offensichtlich verletzungsgefährdend einstufen und sind meist auch leicht als solche zu erkennen. Das Beschimpfen des Gegners oder eines Kampfrichters gehört hier ebenso dazu.

[Bearbeiten] Judo in Deutschland

Der nationale Verband in Deutschland ist der Deutsche Judobund (DJB). Der DJB hat ca. 200.000 Mitglieder und ist damit der größte Kampfsportverband in Deutschland. Diesem wiederum unterstehen die 18 Judolandesverbände, wovon der Nordrhein-Westfälische Judo-Verband (NWJV) mit 592 Vereinen und knapp 62.000 Mitgliedern der größte Landesverband ist. Der DJB richtet die nationalen und internationalen Meisterschaften von Deutschland aus. Die Landesverbände organisieren die regionalen Meisterschaften und stellen die regionalen Kampfrichter- und Gürtelprüfungsordnungen.

Als weitere Organisation gibt es das Deutsche Dan-Kollegium (DDK), welches ein Jahr vor dem Judobund als Vereinigung der Dan-Träger gegründet wurde. Das DDK wurde 1956 Mitglied im Deutschen Judo-Bund und war mit der Durchführung von Graduierungen sowie mit Lehraufgaben betraut. In dieser Eigenschaft war es vom Kodokan anerkannt und - bereits bei seiner Gründung - ausdrücklich mit dem Graduierungsrecht ausgestattet.

1982 wurde der Vertrag zwischen dem Kodokan und dem DDK erneuert und damit weiterhin dem DDK das Graduierungsrecht im Bereich des deutschen Judos zugeteilt. Anfang der 90er Jahre gab es eine gerichtliche Auseinandersetzung um das Graduierungsrecht innerhalb des Deutschen Judo-Bundes. Kernpunkt des Streites war die Frage, ob es sich im Falle der Graduierung um ein kündbares Auftragsverhältnis oder ein nach dem BGB nicht widerrufbares Sonderrecht des DDKs in seiner Eigenschaft als DJB handelt. Nachdem gerichtlich festgestellt wurde, dass es sich nicht um ein Sonderrecht, sondern um einen Auftrag handelte, entzog der Deutsche Judo-Bund dem DDK die Zuständigkeit für das Prüfungswesen. Fortan wurde die Zuständigkeit für Graduierungen in die Landesverbände des DJB gegeben, wo sie bis heute ist. Die zeitgleiche Entwicklung einer neuen Prüfungsordnung erfolgte trotz gelegentlich anders lautender Ansichten nicht aufgrund dieser Auseinandersetzung, sondern im Zuge der Vereinigung des Deutschen Judo-Bundes mit dem Judo-Verband der DDR.

Das DDK begann nach dieser Veränderung auch Vereine als Mitglieder aufzunehmen (bis dahin konnten nur Judoka Mitglied des DDK sein, die gleichzeitig einem Mitgliedsverein des Judobundes angehörten) und positionierte sich damit als Konkurrenzverband zum Judobund. Dies führte zwangsläufig zum Ausschluss des DDK aus dem Judobund. Seitdem gibt es also zwei getrennte Verbände in Deutschland. Allerdings ist nur der Deutsche Judo-Bund im Deutschen Sportbund organisiert und nur der Deutsche Judo-Bund wird vom Kodokan als nationaler Verband mit entsprechendem Graduierungsrecht anerkannt.

Judo ist in Deutschland auch heute noch die Kampfsportart mit den meisten Aktiven.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio, 1964, war Judo erstmals als olympischer Sport zu sehen. Der Kölner Wolfgang Hofmann war der erste deutsche Judoka, der eine Medaille (Silber) bei Olympischen Spielen gewann. Klaus Glahn konnte 1964 in Tokio mit Bronze und 1972 in München mit Silber als erster deutscher Judoka 2 Medaillen bei Olympischen Spielen gewinnen. Bei der Judo-Weltmeisterschaft 1979 in Paris errang Detlef Ultsch den ersten Judo-Weltmeistertitel für Deutschland. Der erste deutsche Olympiasieger war Dietmar Lorenz 1980. Olympiasieger 1984 wurde der heutige Bundestrainer Frank Wieneke der 1988 in Seoul auch noch eine Silbermedaille gewann. 1987 gewann Alexandra Schreiber bei der Judoweltmeisterschaft in Essen die Goldmedaille und holte den 1. Weltmeistertitel der Frauen für den DJB. 1996 gewann Udo Quellmalz die Goldmedaille in Atlanta. Bereits 1992 hatte sich Udo Quellmalz in Barcelona die Bronzemedaille erkämpft. Mit zwei Weltmeistertiteln 1991 und 1995 ist er bis heute der erfolgreichste deutsche Judoka aller Zeiten. Als erfolgreichster Leichtgewichtler (bis 60kg) gilt der Münchener Richard Trautmann, der 1992 und 1996 jeweils Bronze bei den Olympischen Spielen gewann. 2004 wurde Yvonne Bönisch die erste weibliche Olympiasiegerin im Judo in Deutschland.

[Bearbeiten] Die größten Erfolge deutscher Judoka der letzten 10 Jahre:

[Bearbeiten] Judo Bundesliga im Deutschen Judobund

  • Der Deutsche Judobund ist Veranstalter der Judo Bundesliga. 64 Vereine kämpfen in der 1. und 2 Bundesliga der Männer und Frauen. Darunter findet sich eine Regionalliga, in die die Meister der einzelnen Bundesländer aufsteigen können.

Der Deutsche Meister ist auch berechtigt im Europapokal der Landesmeister Deutschland zu vertreten. Der erfolgreichste Verein in der Geschichte des Deutschen Judobundes ist der TSV Abensberg, der im Zeitraum von 1991-2006 12 mal Deutscher Meister werden konnte (alleiniger Rekordmeister) und in dieser Zeit 5 mal den Europapokal der Landesmeister nach Deutschland holte. Auch im Europapokal ist der TSV Abensberg Rekordhalter. Bundesligaergebnisse und Informationen zu allen Vereinen kann man aktuell in der Homepage www.judobundesliga.de einsehen Die Homepage des amtierenden Deutschen Meisters und Europacupsiegers TSV Abensberg ist unter www.tsvabensberg.de zu finden.

[Bearbeiten] Judo in Österreich

In Österreich wird das Judo durch den Österreichischen Judoverband vertreten. Ihm gehören neun Landesverbände an, denen die Vereine angeschlossen sind. In Österreich gibt es zur Zeit 200 Vereine und es sind 16.277 Sportler zur Zeit auf der Matte. (Stand 31. Dezember 2005)

Prof. Jigoro Kano kam 1933 nach Wien. Dort hielt er zwei Vorführungen ab. Eine wurde auf dem Dach des Dojos des "1. Österreichischen Jiu-Jitsu Verein" abgehalten. Das Gebäude existiert immer noch im 2. Wiener Bezirk in der Taborstraße 1. Die andere Vorführung wurde vor Polizeischülern in der Kaserne Marokkanerstraße abgehalten. Der Shihan des Judosportes besuchte Österreich abermals im Jahr 1934.

Einer der erfolgreichsten österreichischen Judoka ist Peter Seisenbacher. Er ist mehrfacher österreichischer Staatsmeister und war vor allem in den 80er Jahren bei vielen internationalen Turnieren sehr erfolgreich. Er war Österreichs Sportler des Jahres 1984, 1985 und 1988 und der erste Judoka der eine olympische Goldmedaille erfolgreich verteidigen konnte. Er trug auch maßgeblich zur Verbreitung des Judo in Österreich bei. Derzeit sind auch Sabrina Filzmoser, Claudia Heill und Ludwig Paischer vielen ein Begriff.

[Bearbeiten] Judo in der Schweiz

Der Schweizerische Judo & Ju-Jitsu Verband (SJV) vertritt die Interessen der Judoka in der Schweiz. Der Sitz des Verbandes befindet sich in Bern. Dem Verband gehören derzeit rund 320 Clubs und Sportschulen sowie 14 Kantonalverbände an.

[Bearbeiten] Literatur

  • George Glass: Judo. Copress, München, 1990, ISBN 3-7679-0315-6
  • Mahito Ohgo: Judo. Grundlagen – Methodik. Falken, Niedernhausen, ISBN 3-8068-0305-6
  • Wolfgang Weinmann: Das Judo-Brevier: Leitfaden für Technik und Prüfung. Weinmann Verlag, Berlin, 1997, ISBN 3-87892-020-2
  • Toshiro Daigo: Kodokan Judo Throwing Techniques. Kodansha Europe, 5. Oktober 2005, ISBN 4-7700-2330-8

[Bearbeiten] Siehe auch

n:
WikiNews
Wikinews: Judo – Nachrichten
wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Judo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Video

[Bearbeiten] Verbände

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