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Nottuln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Nottuln
Nottuln
Deutschlandkarte, Position von Nottuln hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Koordinaten: Koordinaten: 51° 55′ N, 7° 21′ O51° 55′ N, 7° 21′ O
Höhe: 59 – 186 m ü. NN
Fläche: 85,6 km²
Einwohner: 20.137 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 235 Einwohner je km²
Postleitzahl: 48301
Vorwahlen: 02502 (Appelhülsen und Schapdetten: 02509)
Kfz-Kennzeichen: COE
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 032
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Webpräsenz:
Bürgermeister: Peter Amadeus Schneider (SPD, bei Wahl von Grünen, SPD, UBG unterstützt)

Nottuln ist eine Gemeinde im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen westlich von Münster und liegt am Südwest-Rand der Baumberge.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Nottuln grenzt an Billerbeck, Havixbeck, Senden, Dülmen und Coesfeld.

[Bearbeiten] Geografische Lage

Nottuln besteht aus den Ortsteilen

  • Appelhülsen
  • Darup
  • Nottuln
  • Schapdetten

und Bauernschaften, unter anderem:

  • Stevern
  • Horst
  • Buxtrup
  • Uphoven
  • Baumberg
  • Heller
  • Limbergen
  • Hastehausen
  • Gladbeck
  • Hövel


[Bearbeiten] Geschichte

Die Pfarrkirche von Nottuln
Die Pfarrkirche von Nottuln
Der von Schlaun geplante innerstädtische Bereich
Der von Schlaun geplante innerstädtische Bereich

Die Siedlungsspuren im Raum Nottuln reichen bis etwa 4000 v. Chr. zurück. Im 9. Jahrhundert, wahrscheinlich in der Zeit des ersten münsterischen Bischofs Liudger, entstand in Nottuln eine Pfarrkirche, möglich ist aufgrund des Martins-Patrozinium sogar eine noch frühere Gründung. Der ursprüngliche Name „Nutlon“ bedeutet vermutlich Nusswald oder Nussgehölz. Im 11. Jahrhundert, nach den Fälschungen des Kaplans Albert Wilkens bereits im 9. Jahrhundert, entstand in Nottuln ein Damenstift, in dem Heriburg von Nottuln als Heilige verehrt wurde. Ihr Sarg und ihre Gebeine sind in der katholischen Kirche in Nottuln ausgestellt.

Städtebaulich interessant ist der Nottulner "Stiftsbezirk" in direkter Nachbarschaft zur Pfarrkirche St. Martinus und auf dem Gelände des ehemaligen Damenstiftes. Nach einem verheerenden Brand 1748 wurde der Bezirk unter der Leitung des barocken Architekten Johann Conrad Schlaun wieder aufgebaut, wobei als Baumaterial an herausragenden Stellen der Baumberger Sandstein zum Einsatz kam. Auch wenn Schlauns Pläne nicht vollständig umgesetzt werden konnten, stellt sich der Stiftsbezirk immer noch als ein Ensemble barocker Bauten dar. Auch die Pfarrkirche wurde nach dem Brand instand gesetzt und erhielt dabei ihre charakteristische barocke Haube in Form eines Zwiebelturmes.

Die Eigenkirche des Klosters Fulda im Ortsteil Schapdetten wurde etwa 1122 gegründet, ist jedoch erst 1313 nachweisbar.

Der Ortsteil Darup, das aus einer bäuerlichen Siedlung entstand, wurde 1188 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort liegt mitten im Münsterland (etwa 25 Kilometer von Münster entfernt) am Rande der Baumberge. Diese malerische Lage in der hügeligen Landschaft lockt viele Wanderer und Radfahrer an, die auf ihren Ausflügen und Radtouren die Aussichten auf die Parklandschaft des Münsterlandes genießen.

In der Nähe des Ortes liegt die Wallfahrtskapelle "Zum Heiligen Kreuz" (1753/54), in deren Innern sich ein lebensgroßer Kruzifixus aus Sandstein an einem Baumkreuz (1718) befindet. Bis heute ist dieses Kreuz eine viel besuchte Wallfahrtsstätte für Pilgergruppen aus der näheren Umgebung. Die Geschichte Darups und seiner Kirchengemeinde reicht etwa bis zum Jahr 1000 zurück.

Die Pfarrkirche Ss. Fabian und Sebastian birgt in ihrem Innern ein kostbares Kleinod mittelalterlicher Malerei: den Daruper Altar (ca. 1420). Heute ist Darup ein Ortsteil Nottulns mit rund 2.100 Einwohnern.

Mit der Gebietsreform von 1975 wurde die vormalige selbständige Gemeinde Limbergen räumlich aufgeteilt und teils der Stadt Dülmen, teils der Gemeinde Nottuln eingegliedert, die zugleich Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Limbergen ist.

Limbergen mit seinen Bauerschaften Hövel und Gladbeck hat auch heute noch einen unverkennbaren bäuerlichen Siedlungscharakter, mit zahlreichen stilvollen Gehöften, von denen nicht wenige unter Denkmalschutz stehen. Kirchlich gehört der Ortsteil Limbergen zur Katholischen Kirchengemeinde Ss. Fabian und Sebastian Darup. Limbergen verfügte rund 200 Jahre lang über eine eigene Volksschule in Hövel und darüber hinaus auch über eine eigene Freiwillige Feuerwehr mit eigenem Spritzenhaus, dessen charakteristischer Turm noch heute weithin sichtbar ist. Seit der Auflösung der Schule in Hövel in den 1960er Jahren besuchen die Kinder die St. Sebastian-Grundschule in Darup. In die Nachfolge der Freiwilligen Feuerwehr Limbergen trat die Freiwillige Feuerwehr Darup ein, wobei das Spritzenhaus in Limbergen veräußert wurde.


[Bearbeiten] Verwaltungszugehörigkeit

  • bis 1802 Fürstbistum Münster
  • 1802-1807 preuß. Erbfürstentum Münster
  • 1807-1811 Großherzogtum Berg, danach Kaiserreich Frankreich
  • 1813-1815 Preußisches Militärgouvernement zwischen Weser und Rhein
  • 1815-1946 preußische Provinz Westfalen, Kreis Münster, ab 1975 Kreis Coesfeld
  • 1975 Kommunale Neugliederung, die Gemeinde Nottuln entsteht aus den Gemeinden Appelhülsen, Darup, Limbergen, Nottuln, Schapdetten; Rechtsnachfolgerin des Amtes Nottuln ist die Gemeinde Nottuln

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Im Rahmen der Kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 entstand die Gemeinde Nottuln aus den vormals selbständigen Gemeinden Appelhülsen, Darup, Limbergen, Nottuln und Schapdetten; Rechtsnachfolgerin des Amtes Nottuln ist die Gemeinde Nottuln. Vorher gehörte Nottuln mit Appelhülsen und Schapdetten zum Landkreis Münster. Die Gemeinden Darup und Limbergen gehörten bis dahin zum Amt Rorup und zum Landkreis Coesfeld. Rechtsnachfolgerin des Amtes Rorup ist die Stadt Dülmen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Seit den 1980er Jahren werden im Uhrzeigersinn neue Wohngebiete erschlossen (Lerchenhain, Olympiastr. bis Niederstockumer Weg, Bodelschwinghstr. "Am Hangenfeld" und Fasanenfeld 2) und die Einwohnerzahl steigt stark an.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

[Bearbeiten] Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[1] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU SPD Z FDP UBG Grüne
1975 63,2 25,7 6,7 4,4
1979 50,1 25,3 3,8 20,8
1984 54,9 28,7 16,4
1989 48,6 29,0 5,0 10,6 6,9
1994 51,0 27,3 9,7 9,4
1999 51,1 22,4 4,1 15,3 7,0
2004 44,2 19,5 6,4 17,9 11,0

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Der Bahnhof in Appelhülsen
Der Bahnhof in Appelhülsen

Die Gemeinde liegt an der A 43 Wuppertal–Münster. Zusätzlich wird Nottuln von der B 525 durchquert.

Münster ist von Nottuln aus mit einer Schnellbusverbindung zu erreichen. Außerdem verkehren Regionalbuslinien über Schapdetten und Münster-Roxel nach Münster sowie über Darup nach Coesfeld.

Vom Bahnhof Appelhülsen verkehren halbstündlich Züge in Richtung Münster oder Essen. Dieser sollte im Jahr 2006 für einen Euro verkauft werden da der Gemeinde die Instandhaltungskosten zu teuer wurden. Nachdem der Bahnhof durch den Sturm "Kyrill" schwer beschädigt wurde, muss er nunmehr abgerissen werden.

Die Ortsumgehung ist schon im Planfeststellungsverfahren. Für die Ortsumgehung Darup ist das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, und mit einer baulichen Umsetzung ist 2007/08 zu rechnen.

[Bearbeiten] Sendeanlage des Westdeutschen Rundfunks

Nottuln ist Standort einer Sendeanlage des WDR für UKW und digitales TV. Als Antennenträger kam bis ins 20. Jahrhundert der Longinusturm bzw. bis Anfang des 3. Jahrtausends ein 182 Meter hoher abgespannter Stahlrohrmast zum Einsatz. Seit 2005 gibt es einen neuen digitalfähigen Sendeturm. Dieser hat eine noch höhere Leistung als sein Vorgänger. Nach einigen Übertragungsschwierigkeiten während der Bauphase ist der Empfang der Westdeutschen Rundfunks nun besser denn je.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter von Nottuln

[Bearbeiten] Quellen

  1. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004


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