Panzergrenadier
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Im Zweiten Weltkrieg wurden die infanteristischen Truppenteile in den Panzerdivisionen als Panzergrenadiere bezeichnet. Ursprünglich beschreibt das Wort Grenadier den im Werfen von Granaten speziell ausgebildeten Infanteristen.
Die Aufstellung von Panzergrenadierverbänden geht auf General Guderian zurück, welcher als der Entwickler der modernen Panzerwaffe gilt. Sein Konzept sah dabei vor, den Panzerverbänden beim Vorrücken alle notwendige Unterstützung mit zu führen. Dazu gehörten Pioniere, Artillerie, Instandsetzung und eben auch Infanterie. Für die Panzergrenadiere sah sein Konzept weiterhin vor, dass diese mit einem speziellen gepanzerten Fahrzeug, dem Schützenpanzer, ausgerüstet werden sollten, mit welchem sie auf- und abgesessen kämpfen sollten.
Ursprünglich waren die Panzergrenadierverbände unter der Bezeichnung Schützen und Kavallerieschützen den Panzerdivisionen und Leichten Divisionen zugeordnet. Nach dem Polenfeldzug wurden die leichten Divisionen in Panzerdivisonen umgegliedert, sodass nun alle infanteristischen Verbände als Schützen bezeichnet wurden. Am 5. Juli 1942 wurden diese dann in Panzergrenadiere umbenannt, unabhängig davon, ob sie über gepanzerte Fahrzeuge verfügten oder nicht. Nur etwa 25% der Panzergrenadiere verfügten im Verlauf des Krieges über gepanzerte Fahrzeuge. Als Waffenfarbe wurde 1943 Wiesengrün festgelegt. Einige Verbände behielten jedoch aus ihrer Geschichte heraus Weiß (Infanterie) oder Gelb (Kavallerie).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bundeswehr
Auch heute ist Panzergrenadier die noch gültige Bezeichnung für einen vom Schützenpanzer aus oder zu Fuß (abgesessen), den Panzer begleitend, infanteristisch kämpfenden Soldaten. Die Panzergrenadiere übernehmen auf dem Schlachtfeld die Aufgabe des Kampfes gegen Infanterie sowie mittels geeigneter Panzerabwehrwaffe gegen gepanzerte Fahrzeuge. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Ausnutzung des Geländes zum eigenen Vorteil und das Konzept Gefecht der verbundenen Waffen.
Eine „Schwestertruppengattung“ ist die Jägertruppe, die aber rein auf den infanteristischen Kampf ausgelegt ist.
Panzergrenadier ist die Bezeichnung für den niedrigsten Mannschaftsdienstgrad in einer Panzergrenadierkompanie der Bundeswehr.
- Innerhalb dieser Truppenteile der Bundeswehr haben sich folgende Reime scherzhaft durchgesetzt:
- „Es ist kein Mensch, es ist kein Tier – es ist ein Panzergrenadier.“
- „Tritt nie auf einen grünen Stein, denn es könnt ein Grennie sein.“
- „Wer rennt so spät durch Nacht und Wind, das ist der Grenni mit seinem Spind.“
Der offizielle „Schlachtruf“ der Panzergrenadiere ist ein dreifaches „Panzergrenadiere - Dran! Drauf! Drüber!“ und wird zu besonderen Anlässen lautstark vorgetragen. Der das Kommando führende Dienstgrad ruft „Panzergrenadiere“, was die angetretene Truppe mit „Dran! Drauf! Drüber!“ erwidert.
niedrigerer Dienstgrad - |
Mannschaftsdienstgrad Panzergrenadier |
höherer Dienstgrad Gefreiter |
|
Einordnung: Mannschaften - Unteroffiziere o.P. - Unteroffiziere m.P. - Leutnante - Hauptleute - Stabsoffiziere - Generale/Admirale Alle Dienstgrade auf einen Blick: Bundeswehr Dienstgrade · Die Bundeswehruniformen: Uniformen |
[Bearbeiten] Bewaffnung in der Bundeswehr
- Schützenpanzer Marder 1A3 & 1A5
- Schützenpanzer Puma (geplant)
- Jagdpanzer Jaguar 1A3 (2006 ausgemustert)
- Panzermörser M113 (Ausmusterung vollzogen (2005))
- Panzerabwehrwaffe MILAN
- Sturmgewehr G36
- Sturmgewehr G3 (Gewehr) (größtenteils durch das G36 abgelöst)
- Maschinengewehr MG3
- Maschinengewehr MG4
- Scharfschützengewehr G22
- Pistole P8
- Panzerfaust Panzerfaust 3
- Schwere Panzerfaust - FFV Carl Gustaf (seit 1986 ausschl.z. Gefechtsfeldbeleuchtung)
- Granatpistole 40mm HK69A1;
- Maschinenpistole MP 2
[Bearbeiten] Bundesheer
Die Waffenfarbe der Panzergrenadiere (und der Panzertruppe im Allgemeinen) im österreichischen Bundesheer ist Schwarz.
[Bearbeiten] Nationalen Volksarmee
In der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR war Mot-Schütze die übliche Bezeichnung für den Panzergrenadier.