Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg | |
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Daten | |
Motto | Semper apertus (Immer offen) |
Gründungsjahr | 1386 |
Ort | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Typ | Staatliche Volluniversität |
Fakultäten | 12 |
Studiengänge | ca. 100 |
Studenten | 27.243 davon 57,1 % Frauen (1. Dez. 2004) |
Mitarbeiter | ? davon ? wissenschaftliche Mitarbeiter |
Rektor | Peter Hommelhoff |
Anschrift des Rektorats |
Grabengasse 1 69117 Heidelberg |
Webpräsenz | www.uni-heidelberg.de |
Die Ruprecht-Karls-Universität ist die Universität von Heidelberg und die älteste Universität in der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Am 23. Oktober 1385 erhielt Heidelberg das Gründungsprivileg von Papst Urban VI. Seit ihrer Gründung im Jahr 1386 durch den Pfälzischen Kurfürsten bestand sie aus vier Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin, Philosophie). Erst 1890 kamen die Naturwissenschaften als fünfte eigenständige Fakultät hinzu. 1969 wurde sie in 16 fachspezifischere Fakultäten aufgegliedert. Nach einer Neuordnung im Jahr 2002 gibt es gegenwärtig 12 Fakultäten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Universität war die dritte Universitätsgründung im Heiligen Römischen Reich nach Wien und Prag (der ältesten deutschsprachigen Universität).
Gegründet wurde sie von Kurfürst Ruprecht I. mit päpstlicher Genehmigung im Jahre 1386, um seinem stark zergliederten Territorium, der Pfalz am Rhein, einen geistigen Mittelpunkt zu geben, Fremde anzuziehen und Kirchen- und Staatsdiener im eigenen Lande auszubilden. Ihre ersten Professoren kamen aus Paris und Prag und flüchteten vor Kirchenspaltung und Nationalitätenkämpfen in ihrer Heimat ins damals sichere Heidelberg. Gründungsrektor war Marsilius von Inghen. Im 14. Jahrhundert wurde die Peterskirche Universitätskirche.
Die Kurfürsten sorgten für ihre Universität, griffen aber auch in ihre Autonomie ein, wo es ihnen notwendig schien. So schufen sie neuen geistigen Strömungen, wie dem Humanismus, Raum.
[Bearbeiten] Reformation
Von der Reformation blieb die Universität trotz Martin Luthers Auftreten in Heidelberg 1518 lange Zeit unberührt. Erst Kurfürst Ottheinrich wandelte sie 1556 in eine evangelische Landeshochschule um. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde Heidelberg durch Kurfürst Friedrich III. zu einem Zentrum europäischer Wissenschaft und Kultur und erhielt einen besonderen Charakter als calvinistische Hochschule. Heidelberg wurde zum deutschen Genf, also einem Zentrum der calvinistischen Gelehrsamkeit, dessen internationale Ausstrahlung Professoren und Studenten aus ganz Europa hierher zog. Unter Mitwirkung der theologischen Fakultät entstand 1563 der berühmte Heidelberger Katechismus. Neben den Calvinismus trat gegen Ende des 16. Jahrhunderts der Späthumanismus. In dieser Epoche wirkten hier unter anderem Paul Schede, Jan Gruter, Martin Opitz, Julius Wilhelm Zincgref oder Matthäus Merian.
[Bearbeiten] Dreißigjähriger Krieg
Die Blütezeit dauerte bis 1618. Der Dreißigjährige Krieg traf die Universität schwer. Mehrfach wurde der Lehrbetrieb unterbrochen, 1622 die weltberühmte Bibliotheca Palatina nach Rom verschleppt. Den mühsamen Neuanfang nach dem Krieg zerschlug die völlige Zerstörung Heidelbergs durch die Truppen Ludwigs XIV. 1693. Erneut blieb die Universität mehrere Jahre geschlossen.
[Bearbeiten] 18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert herrschte in Heidelberg wie an fast allen Hochschulen intellektuelle Mittelmäßigkeit vor. Der bis dahin unangefochten evangelische Charakter ging durch eine verspätete Gegenreformation verloren. Finanzielle Misswirtschaft und die Revolutionskriege Ende des 18. Jahrhunderts brachten die Universität um ihren Besitz und ihre eigenständigen Einkünfte.
1735 entstand am Uniplatz mit der Domus Wilhelmina, heute als Alte Universität bekannt, ein neues Hauptgebäude.
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
Der Übergang Heidelbergs an Baden im Jahr 1802 führte einen Neuanfang herbei. Die Universität wurde reorganisiert und zur staatlich finanzierten Lehranstalt. Den Namen des ersten badischen Großherzogs Karl Friedrich fügte die Universität dem Namen ihres Stifters hinzu und nennt sich seither Ruprecht-Karls-Universität.
Geistig wurde die Universität vom Neuhumanismus geprägt, aber auch die Romantiker fanden Anhänger unter Professoren und Studenten. Zwei Jahre lehrte Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Heidelberg, Schlosser begründete eine eigene Heidelberger Schule der politischen Geschichtswissenschaft, der Mediziner Maximilian Joseph von Chelius zog Patienten aus ganz Europa an. Heidelberger Professoren gehörten zu den Trägern des Vormärz-Liberalismus, mehrere von ihnen waren 1848 Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung. Nach der Revolution wurde Ludwig Häusser Sprecher der liberal-nationalstaatlichen Gesinnung in Südwestdeutschland. Während die Naturwissenschaften im Zusammenwirken von Robert Bunsen, Gustav Kirchhoff und Hermann von Helmholtz eine Sternstunde erlebten, war Heidelberg im 19. Jahrhundert weithin bekannt als Juristenuniversität.
1886 feierte die Universität ihr 500-Jahr-Jubiläum.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Heidelberg war eine weltoffene und liberale Universität. Das zeigte sich nicht nur an den zahlreichen ausländischen Studenten, sondern seit der Jahrhundertwende am spezifischen Heidelberger Geist, dem interdisziplinären Gespräch, das inspiriert wurde von Max Weber mit seinen Freunden, vor allem dem Theologen Ernst Troeltsch, und einem Kreis junger Gelehrter.
[Bearbeiten] Weimarer Republik
In der Weimarer Republik galt Heidelberg als eine Hochburg des demokratischen Geistes, geprägt durch Professorengestalten wie Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Martin Dibelius, Alfred Weber. Die aus amerikanischen Spenden erbaute Neue Universität erhielt die von Friedrich Gundolf formulierte Widmung Dem lebendigen Geist. Gleichwohl blieben Schatten: Die Studentenschaft radikalisierte sich, der Pazifist Emil Gumbel musste die Universität verlassen. Wissenschaftlich prägten vor allem Philosophische und Juristische Fakultät in jener Zeit das Bild Heidelbergs. Neue Wege ging aber auch Ludolf von Krehl mit dem Konzept einer ganzheitlichen Medizin. Auch der Physiker Philipp Lenard, parteipolitisch ein Unterstützer der Nationalsozialisten wirkte hier viele Jahre.
[Bearbeiten] Drittes Reich
Das Dritte Reich führte in Heidelberg zur Entlassung einer großen Zahl von Dozenten und zum Ausschluss von Studenten aus politischen und rassischen Gründen. Viele mussten emigrieren, zwei Professoren wurden unmittelbar Opfer des Terrors. An der Bücherverbrennung auf dem Uniplatz nahmen vor allem Universitätsmitglieder aktiven Anteil (Bücherverbrennung 1933 in Deutschland). Durch das Wirken profilierter Regimeanhänger war Heidelberg als braune Universität verrufen. Die Widmung der Portalfigur am Gebäude der Neuen Universität wurde von „Dem lebendigen Geist“ in „Dem deutschen Geist“ geändert und viele, auch in der Professorenschaft, huldigten dem neuen Motto.
[Bearbeiten] Bundesrepublik
Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Universität äußerlich unzerstört, bedurfte aber der geistigen Erneuerung. Unter Federführung des Philosophen Karl Jaspers wurde eine neue Satzung ausgearbeitet, in der sich die Universität verpflichtete, „dem lebendigen Geist der Wahrheit, Gerechtigkeit und Humanität zu dienen.“ Erster Rektor der Nachkriegszeit war der Chirurg Karl Heinrich Bauer. Im Zuge des Ausbaus und der Expansion wurde die Universität räumlich geteilt: Für die Naturwissenschaften und einen Teil der Medizin entstand im Neuenheimer Feld eine Campus-Universität, während die Geisteswissenschaften ihr angestammtes Quartier in der Altstadt behielten. Das Altklinikum in Bergheim wurde weiter ausgebaut.
Reformen veränderten die bisherigen Strukturen. Bestand die Universität seit ihrer Gründung aus vier Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin, Philosophie) und kamen 1890 die Naturwissenschaften als fünfte Fakultät hinzu, wurde sie 1969 in 16 Fakultäten aufgegliedert. Die Zahl der Studenten wuchs kontinuierlich an – im Jubiläumsjahr 1986 (600-Jahr-Feier) waren 27.000 Studierende in Heidelberg immatrikuliert. Sie stellten einen beachtlichen Teil der Heidelberger Gesamtbevölkerung.
Auch der traditionell große Anteil von Ausländern hat sich nach dem Krieg wieder eingestellt. Dass trotz der hohen Zahlen Lehre und Forschung auch heute noch als einheitliche Aufgabe verstanden werden, sieht die Universität in allen ihren Gliedern als Herausforderung und Verpflichtung an.
[Bearbeiten] Studentenbewegung
Die Studentenbewegung erfasste Heidelberg erst relativ spät. Es ging zunächst um Straßenbahn-Preise (Rote-Punkt-Aktion) und um die Beteiligung der Studentenschaft an der inneren Universitätsverwaltung. Auch der Vietnam-Krieg wurde in Heidelberg deutlich abgelehnt. In vielen Versammlungen wurde um das politische Mandat gestritten, also um das Recht der Studentenschaft zu allgemeinpolitischen Stellungnahmen. Dieses Recht wurde von Teilen der Professoren und der Landesregierung und vom RCDS, der Studentenorganisation der CDU, massiv abgelehnt, während es der Sozialistischer Deutscher Studentenbund (SDS) und große Teile der Studentenschaft forderten. Notstandsgesetze und studentische Rechte bildeten eine lebhafte Mixtur in vielen Debatten. Der RCDS verlor seinen Einfluss auf Studentenparlament und den AStA, in das überwiegend SDS- und andere sozialdemokratische Studenten hineingewählt wurden.
Im Januar 1975 verhaftete schließlich ein Polizeiaufgebot alle zwölf Mitglieder des AStA, und die Abriegelung des Hörsaalgebäudes und die Räumung des Collegium Academicum durch über 700 stark bewaffnete Polizeikräfte 1978 im Auftrag des Kultusministers Wilhelm Hahn gilt heute als ein Endpunkt der Studentenbewegung in ganz Deutschland. Die Landesregierung schaffte durch ein neues Universitätsgesetz klare Verhältnisse. Der AStA, früher im Nachkriegsdeutschland eine selbständige Körperschaft, hat keine anderen Rechte als die Schülermitverantwortung (SMV) an einer Schule.
[Bearbeiten] Seit 1990
Die Universität hat sich in den letzten Jahren auch durch ihre vielen Kliniken und durch Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen guten Ruf im Bereich der Medizin, aber auch in der Neurobiologie und Physik, der Mathematik und Informatik, den Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre verschafft. Als erste deutsche Universität gründete sie Niederlassungen im Ausland, die den guten Ruf der Universität weltweit fördern sollen, so zum Beispiel in Ägypten, Chile oder Massachusetts (USA).
[Bearbeiten] Räumliche Situation
Heute ist die Universität räumlich geteilt: Die Naturwissenschaften, Sportwissenschaft und die meisten Teile der Medizin befinden sich im Neuenheimer Feld, die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Jura befinden sich in der Heidelberger Altstadt, ebenso wie das Rektorat und die Universitätsverwaltung. Hinzu kommen diverse Liegenschaften der Universität im Stadtgebiet und der näheren Umgebung (unter anderem über zehn Gebäude der Fakultät für Physik und Astronomie am Philosophenweg).
[Bearbeiten] Fakultäten
[Bearbeiten] Übersicht
Mit zwölf Fakultäten ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg eine Volluniversität mit einem breiten Spektrum anerkannter Studienfächer in den Geistes- wie in den Naturwissenschaften.
[Bearbeiten] Medizinische Fakultäten und die Kliniken im Umfeld
- Medizinische Fakultät Heidelberg – Homepage (Mit dem Klinikum zugleich ein Krankenhaus der Maximalversorgung, das für die Region Basis- und Spitzenversorgung bereithält. Als Krankenhaus einer der größten Arbeitgeber am Ort. Seit 2001 Einrichtung des Reformstudiengangs „Heidelberger Curriculum Medicinale“ (HeiCuMed).)
- Universitätsklinikum Heidelberg – Homepage
- Medizinische Fakultät Mannheim - Homepage - 1964 wurde am „Städtische Krankenhaus“ in Mannheim die 'Fakultät für Klinische Medizin Mannheim' eingerichtet, hier konnte nach vorklinischer Ausbildung in Heidelberg der klinische Teil des Medizinstudiums absolviert werden. Seit WS 2006/07 wurde mit der Einführung des MaReCuM (Mannheimer Reformiertes Curriculum für Medizin) die Fakultät zur Vollfakultät ausgebaut.
Zur Geschichte der Kliniken in Heidelberg:
Nach der Anschaffung von zwei medizinischen Büchern im Jahr 1474 wird 1522 ein dritter medizinischer Lehrstuhl dokumentiert. 1561 das Spital in der Bussemergasse. Es wird 1600 mit der Med-Fakultät für die praktische Ausbildung der Studenten zusammengelegt. 1805: Eröffnung der Poliklinischen Anstalt. 1818: Eröffnung der Chirurgischen Klinik. Um 1864: Abtrennung der Augen- und Kinderklinik (also eine Aufteilung der Fachgebiete). 1874: Neubau der vorklinischen Institute zwischen Akademie- und Hauptstraße (Laborgebäude und 1876 – 1883 folgt der Bau des Klinikums in Bergheim (heutiges Altklinikum). Neubau der Chirurgie auf der gegenüberliegenden Neckarseite im Neuenheimer Feld in 20er u. 30er Jahren (heutiger Uni-Campus. Durch den Krieg bedingt folgen die meisten anderen Kliniken zwischen 1960 und 2005 dorthin.)
[Bearbeiten] Die Bibliotheken der Universität Heidelberg
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Die heutige Universitätsbibliothek Heidelberg datiert ihren Anfang auf die Anschaffung einer Urkunden-Kiste durch den ersten Rektor, Marsilius von Inghen, 1388. Diese Kiste wurde in der Heiliggeistkirche untergebracht.
Verschiedene, seit der Gründung der Universität aufgebaute Büchersammlungen wurden im 16. Jahrhundert vom Kurfürsten Ottheinrich zur Bibliotheca Palatina vereinigt. Ganz wichtig waren vererbte Bestände der Fugger (Augsburg, Ulrich Fugger d. Ä.).
Der größte Teil dieser seinerzeit berühmten Bibliothek wurde 1622 im Dreißigjährigen Krieg als Kriegsbeute an den Vatikan in Rom verschenkt. Damit war wissenschaftliches Arbeiten zunächst unmöglich geworden.
Die Bibliotheken der 1804 säkularisierten Klöster Salem und Petershausen bildeten den Grundstock des Wiederaufbaus im 19. Jhdt..
Karl Zangemeister (1837-1902) wurde der erste hauptberufliche Leiter der Universitätsbibliothek.
1901 bis 1905 wurde nach Entwürfen von Josef Durm aus rotem Sandstein reich ornamentiert ein vierflügeliges Gebäude speziell für die Universitätsbibliothek errichtet, das sich gegenüber der Peterskirche befindet. Seine Bauart nimmt den Renaissance-Stil des Schlosses auf und weist auch zahlreiche Einflüsse des Jugendstils auf. Dieses Gebäude wurde vielfach erweitert. Zuletzt um Kellergeschosse im Hof der Universität. Die Fassaden sind durch viele Fenster zur Naturbeleuchtung durchbrochen.
Seit 1978 versorgt eine Zweigstelle der UB im Neuenheimer Feld die dortigen naturwissenschaftlichen und medizinischen Institute.
Jacob Wille wurde 1912 Bibliotheksdirektor.
Die Universitätsbibliothek ist heute die Zentralbibliothek der Universität. Die Zentralbibliothek und die dezentralen Fachbibliotheken der Universitätinstitute bilden ein einheitliches Bibliothekssystem unter Leitung des Direktors der Universitätsbibliothek.
Neben den üblichen Aufgaben einer Büchersammlung für Forschung und Lehre der angeschlossenen Fakultäten hat die UB folgende besondere Sammelgebiete: Schrifttum über die Kurpfalz und Baden, die Sondersammelgebiete der Deutschen Forschungsgemeinschaft Ägyptologie, Klassische Archäologie, Mittlere und Neuere Kunstgeschichte (bis 1945), Südasien.
Die Bestände der Bibliothek überschritten 1934 die Millionengrenze und heute sind es rund 3 Millionen Bücher und Zeitschriften, über 480.000 sonstige Materialien wie Mikrofilme und Videos sowie rund 6.600 Handschriften. In den 83 dezentrale Bibliotheken (davon 11 Bibliotheken mit über 100.000 Bänden) stehen weitere 3,5 Mio. Bände.
Jährlich greifen 34.500 aktive Benutzer mit rund 1,4 Millionen Ausleihen auf ihre Bestände zurück (Zahlen von 2005). Das konventionelle Bücherangebot wird längst durch zahlreiche elektronische Serviceleistungen ergänzt. Rund 3.000 kommerzielle wissenschaftliche Zeitschriften der 10.732 laufend gehaltenen Zeitschriften und Zeitungen können von Universitätsangehörigen elektronisch genutzt werden (vgl. e-Book, Elektronische Zeitschriften). Die UB hat ca. 170 Personalstellen (viele Personen mehr durch Teilzeitstellen).
[Bearbeiten] Wissenschaftliche Einrichtungen
- Biochemiezentrum (BZH)
- Interdisziplinäres Zentrum für Neurowissenschaften (IZN)
- Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR) – Homepage
- Südasien-Institut (SAI) – Homepage
- Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD)
- Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH)
- Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) – Homepage
- Europäisches Molekularbiologie-Labor (EMBL)
- Zentrum für Astronomie Heidelberg (ZAH) – Homepage
- Heidelberg Center for American Studies (HCA) - Homepage
[Bearbeiten] Einrichtungen im Umfeld der Universität
- Max-Planck-Institut für Astronomie
- Max-Planck-Institut für Kernphysik
- Max-Planck-Institut für medizinische Forschung
- Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht
- Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung e.V. (HIIK)
- Biowissenschaftliches Zentrum „Bioquant“
[Bearbeiten] Kanzler und Rektoren
Kanzler
- Johann von Dalberg, 1482 bis 1503
- Siegfried Kraft, 1. September 1977 bis 31. Juli 1998
- Romana Gräfin vom Hagen, 1. August 1998 bis 31. Dezember 2003
- Marina Frost, seit 1. Januar 2004
Rektoren
- Gründungsrektor Marsilius von Inghen, 1386 bis 1392, 23. Juni bis 20. August 1396 (starb im Amt)
- Berthold Suderdick, 1388/1389
- Konrad von Soltau, 1393 (erster Theologe als Rektor)
- Hermann Heilmann, 1419
- Johannes Plocher, 1461
- Jakob Wimpheling, 1481
- Heinrich Stoll, 1546
- Matthias Keuler, wird 1559 zwar gewählt, die Wahl aber von Kurfürst Ottheinrich annulliert. Zahlreiche katholische Professoren verlassen daraufhin die Universität.
- Nicolaus Kistner, 1562 bis 1564
- Wilhelmus Xylander (Wilhelm Holtzmann), 1564 bis 1565
- Matthäus Enzlin (Entzlin), 1583 bis 1584
- Jakob Christmann, 1602
- Kurfürst Karl Ludwig, 1652 (erster Rektor nach der Schließung der Universität im Jahre 1632)
- Franz Anton Mai, 1798
- Anton Friedrich Justus Thibaut, 1805-1807, 1821
- Maximilian Joseph von Chelius, 1834 und 1864
- Vincenz Czerny, 1903 bis 1906
- Georg Jellinek, 1907 (erster jüdischer Rektor Heidelbergs)
- Max Heinsheimer, 1927 bis 1929
- Karl Meister, 1930 bis 1931
- Karl Heinrich Bauer, 1945 bis 1947
- Edmund Schlink, 1947 bis 1948
- Kurt Geiler, 1948 bis 1950
- Gerhard Hess, 1950 bis 1951
- Wilhelm Hahn, 1958 bis 1960
- Kurt Lindemann, 1963 bis 1964
- Margot Becke-Goehring, 1964 bis 1968 (erste Rektorin einer deutschen Universität)
- Kurt Baldinger, März 1968 bis Juli 1969
- Werner Conze, Juli 1969 bis Februar 1970
- Rolf Rendtorff, Februar 1970 bis 19. November 1972 (Rücktritt)
- Hubert Niederländer, Dezember 1972 bis 1979
- Adolf Laufs, 1979 bis 1983
- Gisbert Freiherr zu Putlitz, 1983 bis 1987
- Volker Sellin, 1. Oktober 1987 bis 30. September 1991
- Peter Ulmer, 1. Oktober 1991 bis 30. September 1997
- Jürgen Siebke, 1. Oktober 1997 bis 30. September 2001
- Peter Hommelhoff, 1. Oktober 2001 bis 30. September 2007
- Bernhard Eitel, ab 1. Oktober 2007
[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten
An der Universität Heidelberg haben unter anderem studiert oder gelehrt:
[Bearbeiten] Medizin
- Vincenz Czerny – Chirurg und Krebsforscher (1877–1916)
- Maximilian Joseph von Chelius – Chirurg
- Karl Jaspers – Psychiater (1909–1913)
- Ludolf von Krehl – Internist
- Arthur Kronfeld – Psychiater und Psychotherapeut (1908–1913)
- Otto Meyerhof – (1908–1912, 1930–1938) Direktor des Kaiser-Wilhelm-, heute Max-Planck-Instituts für Medizinische Forschung, Nobelpreisträger 1922
- Karin Rieden – Prof. Dr. med. habil., Radiologin und Politikerin
- Bert Sakmann – (Prof.) Nobelpreis für Medizin 1991
- Hans Schaefer – (Prof. 1950–1974)
- Otto Warburg – Nobelpreisträger 1931 (Stud., Prom., Habil.)
- Viktor Freiherr von Weizsäcker – Neurologe und Psychosomatiker (1908–1941, 1945–1952)
- José Rizal – Philippinischer Nationalheld und Schriftsteller
[Bearbeiten] Naturwissenschaften/Mathematik
- Nikolaus von Kues - Mathematiker (stud.)
- Carl Josef Bayer - Chemiker (stud. 1869-1871)
- Alexander Porfirjewitsch Borodin – Chemiker und Komponist (stud. 1859–62)
- Walther Bothe – Physiker (Prof.) Nobelpreis für Physik 1954
- Georg Bredig - Chemiker (Prof. 1901-1910)
- Robert Bunsen – Chemie (Prof. 1852–1889)
- Otto Bütschli - Zoologe, Zellforscher (Prof. 1878 -1920)
- Karl Drais – Erfinder (stud. 1803–1805)
- Roland Eötvös – Physiker (stud. 1867–1870)
- Leopold Gmelin – Chemiker (Prof. 1813–1853)
- Emil Julius Gumbel - Mathematiker (Prof. 1930-1932)
- Theodor W. Hänsch - Physiker (Prof.) Nobelpreis für Physik 2005
- Hermann von Helmholtz – Physik (Prof. 1858–1870)
- Alfred Hettner - Geograph (Prof. 1899-1928)
- J. Hans D. Jensen – Physiker (Prof.) Nobelpreis für Physik 1963
- Willi Jäger - Mathematiker (1940-)
- Gustav Robert Kirchhoff – Physik (Prof. 1854–1875)
- Hermann Kopp - Chemiker (Prof. ab 1864)
- Albrecht Kossel – Chemiker (Prof. 1901–1927) Nobelpreis für Medizin 1910
- Herbert Seifert - Mathematiker (Prof. ???-???)
- Richard Kuhn – Chemiker (Prof.) Nobelpreis für Chemie 1938
- Robert Lauterborn – Hydrobiologe, Zoologe und Botaniker (stud. hab. Prof.)
- Philipp Lenard – Physiker (Prof. 1907–1938) Nobelpreis für Physik 1905
- Michael Mästlin – Astronom – (Prof. 1580–1584)
- Hermann von Meyer – Wirbeltier-Paläontologe
- Otto Meyerhof – Biochemiker (Prof.) Nobelpreis für Medizin 1922
- Hermann Quincke – Physiker (Prof. 1875–1907)
- Rudy Rucker – Mathematiker (Prof. 1978–1980)
- Georg Wittig – Chemiker (Prof.) Nobelpreis für Chemie 1979
[Bearbeiten] Philosophische und Philologische Fakultäten
- Jan Assmann – Ägyptologe (Prof.)
- Walter Berschin - Philologe (Prof.)
- Ernst Blass – expr. Dichter – (stud. jur. 1912/13–15; Prom.)
- Friedrich Burschell – Schriftsteller – (stud. phil. 1911–1913)
- Conrad Celtis – Humanist – (stud. 1484–1485)
- Friedrich Creuzer – Philologe (Prof. 1804–1858)
- Joseph von Eichendorff (stud. 1807)
- Johannes Freinsheim - Historiker (Prof. 1656–1660)
- Jakob Friedrich Fries – Philosoph (Prof. 1806–1816)
- Hans-Georg Gadamer – Philosoph (Prof. 1949–1968)
- Georg Gottfried Gervinus – Literaturhistoriker (Prof. 1844–1853)
- Joseph Goebbels – Reichspropagandaleiter der NSDAP und von Hitler ernannter Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda (stud.; Dr. phil 1921)
- August Grisebach - Kunsthistoriker (Prof.)
- Friedrich Gundolf - Philologe (Prof.)
- Karl Ludwig Hampe – Historiker (Prof. 1903–1936)
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel – Philosoph (Prof. 1816–1818)
- Karl Jaspers – Philosoph (1913 – 1948)
- Gottfried Keller – Dichter (stud. 1848–1850)
- Hermann Köchly - klassischer Philologe (Prof. 1864-1876)
- Helmut Kohl – Bundeskanzler (stud. 1951–1956, Dr. phil. 1958)
- Karl Löwith – Philosoph (Prof. 1952–1973)
- Philipp Melanchthon – Reformator (stud. 1509–1512)
- Carl Neumann - Kunsthistoriker (Prof.)
- Friedrich Panzer – Germanist (Prof. 1919–1956)
- Georg Picht - Philosoph, Theologe (Prof. 1960-1972, deutsche Bildungskatastrophe 1964)
- Jacob Picard – Dichter, Schriftsteller – (stud.jur. vor 1.WK)
- Heinrich Rickert – Philosoph (Prof. 1916–1936)
- Thomas Roth – Journalist (stud.)
- Friedrich Christoph Schlosser – Historiker (Prof. 1817–1861)
- Friedrich Alfred Schmid-Noerr – Philosoph (Prof. 1910–1918)
- Anna Seghers (Netty Reiling) - Dichterin (Studierende der Kunstgeschichte, 1920-1924, Dr. phil. 1924)
- Joseph Stöckle - Philologe und Schriftsteller (stud. 1870–1871)
- Henry Thode - Kunsthistoriker (Prof.)
- Heinrich von Treitschke – Historiker (Prof. 1867–1874)
- Johann Heinrich Voß – Übersetzer (Prof. 1805–1826)
- Alfred Weber (1868–1958) – Geschichtsphilosophie, Kultur- und Staatssoziologie
- Wilhelm Windelband – Philosoph (Prof. 1903–1915)
- Wilhelm Wundt – Psychologe (Prof. 1864–1874)
[Bearbeiten] Rechtswissenschaft
- Johann Kaspar Bluntschli – Jurist (Prof.)
- Otto von Gierke – Jurist
- Georg Jellinek – Jurist (Prof. 1891–1911)
- Carl Joseph Anton Mittermaier (Prof. 1821–1867)
- Gustav Radbruch – Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie
- Georg von Siemens – Gründer der Deutschen Bank (stud.)
- Anton Friedrich Justus Thibaut – Jurist (Prof. 1806–1840)
- Hanns-Martin Schleyer – Jurist (stud. 1933–1938)
- Rolf Serick – Jurist (Prof. 1956–1987)
- Paul Kirchhof – Jurist (Prof. seit 1981)
- Hans-Christian Ströbele – MdB (Studierender 1960–?))
- Rezzo Schlauch – MdB und Parlamentarischer Staatssekretär BMWA
- Joachim F. Christopeit - Intern. Manager und Jurist; Prof. für intern. Wirtschaftsrecht
[Bearbeiten] Sozialwissenschaften
- Dolf Sternberger – Politologe (Prof. 1960–1989)
[Bearbeiten] Theologie
- Rudolf Bohren - ev. Theologe (Prof.)
- Johannes Eck - kath. Theologe (stud.)
- Nikolaus von Kues - kath. Theologe (stud.)
- Johann Amos Comenius – Theologe, Pädagoge – (stud. 1613–1614)
- Klaus Berger - ev. Theologe (Prof.)
- Martin Dibelius – ev. Theologe (Prof.)
- Gerhard von Rad – ev. Theologe (Prof.)
- Richard Rothe – ev. Theologe (Prof.)
- Ernst Troeltsch – ev. Theologe (Prof.)
[Bearbeiten] Wirtschaftswissenschaften
- Johann Heinrich Jung-Stilling – (Prof. 1784–1786)
- Karl Knies – Nationalökonom (Prof. 1865–1896)
- Alfred Weber – Nationalökonom (Prof. 1897–1903)
[Bearbeiten] Politiker
- Reinhard Bütikofer – Bundesgeschäftsführer von Bündnis90/DIE GRÜNEN (Studierender um 1975)
- Joseph Goebbels – Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, NSDAP (stud.; Dr. phil 1921)
- Helmut Kohl - Bundeskanzler a. D.
- Rezzo Schlauch - Ex-MdB, Ex-Parlamentarischer Staatssekretär
- Hans-Christian Ströbele – MdB (Studierender 1960–?)
- Bernhard Vogel, rheinland-pfälzischer und thüringischer Ministerpräsident a. D., 1960–1967 Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter am Institut für Politische Wissenschaft
- Ute Vogt – SPD-Politikerin (Studierende)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon, Bd. 1: 1803-1932, Bd. 2: 1652-1802, Bd. 3: 1386-1651. Heidelberg 1986, 1991, 2002. (Bd. 4: 1933-1986 in Vorbereitung)
- Sabine Happ, Werner Moritz: Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Ansichten - Einblicke - Rückblicke. Erfurt, 2003.
- Festzug. Jubiläum der Universität Heidelberg 1386 - 1886. Festzugs-Album, von Heinrich Kley in Karlsruhe unter Leitung von Professor Hoff entworfen und gezeichnet. Verlag von Bangel & Schmitt (Otto Petters), Univ.-Buchhandlung und Edmund von König, Kunsthandlung in Heidelberg.
- Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast (Herausgeber): Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Springer Verlag, Berlin; 2006. 1277 Seiten. ISBN 3540214429
- H. Krabusch: Das Archiv der Universität Heidelberg. Geschichte und Bedeutung, in: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten. Sonderbd. der Ruperto Carola, hrsg. von G. Hinz (1961), S. 82-111;
- Die Rektorbücher der Universität Heidelberg, Bd. I-II, bearb. von Heiner Lutzmann u. a. hrsg. v. Jürgen Miethke. ( Bd. 1: 1386-1410, Heft 1-3, Heidelberg 1986/1990/1999. Bd. 2: 1421-1451, Heft 1, Heidelberg 2001)
- Peter Moraw: Heidelberg: Universität, Hof und Stadt im ausgehenden Mittelalter, in: Studien zum städtischen Bidlungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hrsg. von Bernd Moeller, Hans Patze, Karl Stackmann, Redaktion Ludger Grenzmann (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philol.-hist. Klasse, III.137), Göttingen 1983, 524-552.
- Steven P. Remy: The Heidelberg Myth: The Nazification and Denazification of a German University. Cambridge: Harvard University Press, 2002. 329 S. ISBN 0-674-00933-9.(engl.)
- Gerhard Ritter: Die Heidelberger Universität im Mittelalter (1386-1508), Ein Stück deutscher Geschichte [11936], Neudruck Heidelberg 1986.
- Gotthard Schettler (Hrsg., 1986): Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute. Springer, Berlin. ISBN 3540160337
- Wilhelm Doerr u.a. Hrsg: ‚Semper apertus', Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986, Festschrift in sechs Bänden. Springerverlag, Berlin-Heidelberg. 1985, Bd. 1-4.
- H. Weisert, Das Universitätsarchiv Heidelberg und seine Bestände, in: Ruperto Carola, H. 52 (1973), S. 21-25;
- Eduard Winkelmann Hrsg: Urkundenbuch der Universität Heidelberg, Bd. I-II, Heidelberg 1886. (Bd. 1 Urkunden, Bd. 2 Regesten)
- Wolgast, Eike: Die Universität Heidelberg, 1386-1986, Berlin-Heidelberg, 1986.
[Bearbeiten] Weblinks
- Universität Heidelberg
- Fotoalbum mit Aufnahmen von der Universität Heidelberg
- Coimbra Group
- Geschichte der Uni Heidelberg
- Karte: Einzugsgebiet der Universität Heidelberg zu Beginn des 17. Jahrhunderts: Historische Karten (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft Tierethik an der Ruprecht-Karls-Univerisität Heidelberg
- Universitätsklinikum Heidelberg
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