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Universität Mannheim - Wikipedia

Universität Mannheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Universität Mannheim
Daten
Motto In omnibus veritas

(suprema lex esto)

Gründungsjahr 1967
Ort Mannheim (Baden-Württemberg)
Typ Staatliche Universität
Fakultäten 5
Studiengänge 29
Studenten 11.458 [1]
Mitarbeiter 1.259 (2005) [2]
Drittmittelausgaben 14,14 Mio. € (2004) [2]
Rektor Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt
Anschrift
des Rektorats
Schloss
68131 Mannheim
Telefon (0621) 181-2222
Homepage http://www.uni-mannheim.de
Karte
Universität Mannheim auf der Karte von Deutschland
Universität Mannheim
Mannheim

Die Universität Mannheim ist eine der jüngeren Universitäten Deutschlands (Gründung: 1967); beheimatet im Mannheimer Barockschloss kann sie ihre Tradition indes auf die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften zurückdatieren, welche im Jahr 1763 durch Kurfürst Karl Theodor gegründet wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die eigentliche Geschichte der Universität beginnt 1907 mit der Gründung der Handelshochschule Mannheim. 1911 wurde diese Anstalt des öffentlichen Rechts. Nach der Machtergreifung wurde die Handelshochschule 1933 aufgelöst und statt dessen eine staats- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der benachbarten Universität Heidelberg eröffnet.

1946 wurde die Handelshochschule mit 545 Studenten wieder neu eröffnet. 1963 erfolgte die Umbenennung in Wirtschaftshochschule, zu dieser Zeit zählte die Hochschule 1715 Studenten.

1967 wurde die Wirtschaftshochschule zur Universität erhoben (Einführung des Promotionsrechtes) und das Fächerangebot über die bisherigen Schwerpunkte Wirtschafts- und Rechtswissenschaften hinaus stark erweitert.

[Bearbeiten] Profil

Schlossuniversität
Schlossuniversität

Die Universität Mannheim versucht, sich ein wirtschaftswissenschaftliches Profil zu geben. Seit 2001 Prof. Dr. Arndt als Rektor der Universität Mannheim gewählt wurde, wird die Profilbildung in Richtung einer Business School verstärkt vorangetrieben.

Schon unter seinem Vorgänger Prof. Dr. Peter Frankenberg wurden erfolgreiche Bereiche der Universität geschlossen. Seit 2005 versucht das Rektorat die Fakultät für Philosophie und weitere Bereiche im Zuge der weiteren Profilbildung aufzulösen bzw. einzugliedern. Hierbei wird Kritik sowohl aus den Reihen der Studenten und der Professoren als auch der Öffentlichkeit und der Politik laut. Besonders die als undemokratisch angesehene Vorgehensweise des Rektorats wird hierbei, neben sachlichen Forderungen, angeprangert. Höhepunkt dieser öffentlich geführten Diskussion war u. A. ein Artikel der FAZ unter dem Titel "Studenten sind keine Nutztiere", der am 25. Oktober 2006 erschien.[3] Das Vorgehen der Universitätsführung, durch eigenmächtige Entscheidungen vollendete Tatsachen zu schaffen, und gleichzeitig eine sachliche Diskussion im Keim zu ersticken, fördert den Verdacht, dass das Rektorat eigene Interessen verfolgt. Studentenproteste folgten am 25. September 2006 in Mannheim und am 16. Oktober 2006 in Frankfurt, nachdem eine Entscheidung des Universitätsrats formal angezweifelt wurde.

Alle verbleibenden Fachgebiete der Hochschule sind durch eine enge Verzahnung mit den Wirtschaftswissenschaften geprägt. Insbesondere in der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und den Sozialwissenschaften zählt sie gemäß zahlreicher Rankings, Auszeichnungen und Evaluationen zu den besten deutschen Hochschulen. Auch die universitätsnahen Forschungsinstitute MZES, ZUMA, MEA, insbesondere aber das ZEW, haben sich in den letzten Jahren bundesweit ein hohes Renommée erarbeitet.

Die Universität Mannheim ist eine Hochschule mit starken internationalen Bezügen. Mehr als 15 Prozent der Studierenden kommen aus über 100 Ländern. Die Universität steht mit mehr als 450 wissenschaftlichen Einrichtungen in aller Welt in Kontakt. Mehrere englischsprachige Aufbaustudiengänge sowie Vorlesungen werden angeboten. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es große Berfürchtungen, dass die Universität Mannheim durch die Strukturplanungen ihre Stellung als Universität aufgibt und zurückgebildet wird in eine Handelshochschule oder gar ein Bereich einer anderen Universität in der Region wird.

Neben ihren Forschungs- und Lehrangeboten wurden auch die verschiedenen Serviceleistungen der Hochschule ausgezeichnet. So prämierte beispielsweise der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Universität Mannheim für die beste Alumniarbeit im deutschsprachigen Raum.[4]. Mit 13,6 Mio. € ist die Universität Mannheim die erfolgreichste Universität auf dem Gebiet des Fundraising in Deutschland, vor der Universität Witten/Herdecke (11,6 Mio. €) und der TU München (7,6 Mio. €)[5].

Die Universität ist räumlich im Süden der Innenstadt verteilt. Ein Großteil der Hörsäle ist im Mannheimer Schloss untergebracht.

[Bearbeiten] Fakultäten und Studiengänge

Haupteingang der Universität
Haupteingang der Universität
Hörsaal- und Bürogebäude im A5
Hörsaal- und Bürogebäude im A5

Die Universität Mannheim bietet derzeit in fünf Fakultäten 29 Studiengänge an, dabei ersetzen Bachelor (B.Sc. & B.A.) und Master (M.Sc. & M.A.) zunehmend das traditionelle Diplom. Magister-Abschlüsse wurden in Mannheim bereits abgeschafft, das Staatsexamen für Lehramts-Studenten und Juristen bleibt vorerst bestehen.

[Bearbeiten] Fakultät für Betriebswirtschaftslehre

Mit ca. 4500 Studenten - davon jeder sechste aus dem Ausland [1] - ist die 1969 gegründete Fakultät für Betriebswirtschaftslehre die größte Fakultät an der Universität Mannheim. Zu ihr gehören 23 Lehrstühle sowie die Institute für Marktorientierte Unternehmensführung (imu), das Institut für Physikalische und Chemische Technologie und das Institut für Investmentbanking. Im März 2000 erhielt sie die Akkreditierung von AACSB International, im Juni 2004 die Akkreditierung von EQUIS. Neben den klassischen Studiengängen bietet die zur Fakultät gehörende Mannheim Business School den Aufbaustudiengang Master of Business Administration (MBA) an.

[Bearbeiten] Philosophische Fakultät

Die mit ca. 2500 Studenten [1] zweitgrößte Fakultät an der Universität Mannheim bietet mit einer Vielzahl von Diplom-, Bachelor-, Master-, Lehramt- und Magister-Studiengängen das größe Lehrangebot. Dabei kooperiert sie mit der Universität Heidelberg sowie mit den anderen Fakultäten an der Universität Mannheim, insbesondere in den wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereichen. Das Historische Institut sowie 20 Lehrstühle gehören zur philosophischen Fakultät.

Das Rektorat plant die Philosophische Fakultät aufzulösen und die Fachbereiche auf die Fakultät Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre (Historisches Institut) und die Fakultät für Sozialwissenschaften (übrige Bereiche) zu verteilen. Das Rektorat stößt hierbei auf breiten Widerstand, die Auflösung ist heftig umstritten. Auch anerkannte überregionale Zeitungen, wie die Frankfurter Allgemeine und die Süddeutsche Zeitung, kritisieren dieses Vorhaben.[6]

[Bearbeiten] Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftlehre

Die ehemals eigenständige Fakultät für Volkswirtschaftslehre sowie die Fakultät für Rechtswissenschaften wurden 2004 in einer Fakultät mit zwei Abteilungen zusammengefasst. Die Abteilung Rechtswissenschaft erstreckt sich über die Gebiete des Zivilrechts, des öffentlichen Rechts und des Strafrechts. Insgesamt sind ca. 2000 Studenten an der Fakultät eingeschrieben [1].

[Bearbeiten] Fakultät für Sozialwissenschaften

Rund 1700 Studenten [1] studieren an der Fakultät für Sozialwissenschaften. Mittlerweile wird kein Diplom-Studiengang mehr angeboten.

[Bearbeiten] Fakultät für Mathematik und Informatik

Mit den drei Instituten für Mathematik, Informatik und Technische Informatik und ca. 900 Studenten [1] ist die Fakultät für Mathematik und Informatik die kleinste Fakultät an der Universität Mannheim.

Das Rektorat plant die Fakultät aufzulösen und als Fakultät für Wirtschaftsinformatik neu zu gründen, wobei die Technische Informatik von der Universtität Mannheim abgespaltet und der Universität Heidelberg angegliedert wird. Wie bei den Plänen bezüglich der Philosophischen Fakultät, stoßen diese Pläne ebenfalls auf breiten Widerstand in Öffentlichkeit, Presse und Politik[6].

[Bearbeiten] Wissenschaftliche Einrichtungen

[Bearbeiten] Im Umfeld der Universität

[Bearbeiten] Wichtige studentische Gruppen und Initiativen

[Bearbeiten] Bekannte Professoren und Absolventen

Kurfürst Karl Theodor gründete die Akademie der Wissenschaften.
Kurfürst Karl Theodor gründete die Akademie der Wissenschaften.

An der Universität Mannheim haben unter anderem studiert oder gelehrt:

[Bearbeiten] Wirtschaftswissenschaften (BWL)

[Bearbeiten] Wirtschaftswissenschaften (VWL)

[Bearbeiten] Sozialwissenschaften

[Bearbeiten] Rechtswissenschaften

[Bearbeiten] Geisteswissenschaften

  • Axel Bühler - angehender Biophilosoph, führender Hermeneutiker und Sozialwissenschaftler (Prof.)
  • Harald Delius - Analytischer Philosoph (Prof. em.)
  • Klaus Hildebrand - Historiker (habil.)
  • Lothar Kreimendahl - Philosoph
  • Ursula Wolf - Philosophin

[Bearbeiten] Geographie

Die Geographie war eines der Kernfächer der Handelshochschule Mannheim. Die Geographie wurde unter dem ersten Rektorat Arndt im Jahre 2002 als selbstständige Lehreinheit geschlossen. Es verblieb nur der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie. Die Lehreinheit Geographie war am Geographischen Institut der Universität Mannheim verankert. Viele renommierte Geographen lehrten am Geographischen Institut der Universität Mannheim, darunter u.a der jetztige Wissenschaftsminister Peter Frankenberg. Zahlreiche Absolventen des Geographischen Institutes der Universität Mannheim machten erfolgreich Karriere in Wirtschaft, Forschung und Lehre.

  • Dieter Anhuf - Prof. der Physischen Geographie (Universität Passau), Habilitation in Mannheim.
  • Ingrid Dörrer - Prof. der Geographie (im Ruhestand).
  • Jutta Faller - Absolventin der Geographie und BWL (Dipl. Geogr., Dipl.- Kauffr.), freie Unternehmensberaterin und Dozentin für Verkehrsgeographie an BA Mannheim.
  • Peter Frankenberg - Wissenschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, (ehem. Prof. der Geographie und Rektor)
  • Paul Gans - Geograph, lehrt und forscht als Professor am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie (Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre) der Universität Mannheim. Derzeitiger Mitherausgeber der Geographischen Rundschau.
  • Barbara Hahn - Geographin, habilitierte in Mannheim, nun Lehrstuhlinhaber an der Universität Würzburg
  • Gudrun Höhl Prof. der Geographie (em), langjährige Direktorin des ehemaligen Geographischen Institutes der Universität Mannheim. War einer der einer der ersten Ordinaria des jungen Nachkriegsdeutschland. Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
  • Christoph Jentsch - Geograph, Afghanistan - und Hochgebirgsexperte, Prof. der Geographie (em). Langjähriger Direktor des ehemaligen Geographischen Institutes der Universität Mannheim
  • Martin Kappas - Prof. der Geographie (Uni Göttingen), Promotion und Habilitation in Mannheim
  • Sebastian Lentz - Prof. für Geographie und geographische Landeskunde (Uni Leipzig), Promotion und Habilitation in Mannheim
  • Rainer Loose - ehemaliger Professor (historische Geographie und historische Landeskunde)am Geographischen Institut der Universität Mannheim, jetzt leitender Archivdirektor bei der Landesarchivdirektion Stuttgart.
  • Christophe Neff Geograph, Mittelmeerexperte und Feuerökologe. Studierte, promovierte, lehrte und forschte am ehemaligen Geographischen Institut der Universität Mannheim. Ist jetzt Dozent und Wissenschaftler an der Universität Karlsruhe.
  • Thomas Ott - Geograph, GIS-Experte und Gründer der Firma OAGIS. Lehrt und forscht am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie (Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre) der Universität Mannheim.
  • Alexander Siegmund - Dipl. Hdl., Professor für Geographische Fachdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Studierte und promovierte an der Uni Mannheim.

[Bearbeiten] Mathematik & Informatik

  • Reinhard Männer - Lehrstuhlinhabe am Lehrstuhl für Informatik V
  • Peter Fischer - Lehrstuhlinhaber, Schaltungstechnik und Simulation
  • Ulrich Brüning - Lehrstuhlinhaber Rechnerachitektur
  • Karl Heinz Brenner - Lehrstuhl für Optoelektronik
  • Essam Baddredin - Lehrstuhl für Automation
  • Norbert Fliege - Lehrstuhl Elektrotechnik
  • Guido Moerkotte - Lehrstuhl für Praktische Informatik (Datenbanksysteme)
  • Wolfgang Effelsberg - Lehrstuhl für Praktische Informatik IV (Rechnernetze und Multimediatechnik)
  • Matthias Krause - Lehrstuhl für Theoretische Informatik
  • Colin Atkinson - Lehrstuhl für Softwaretechnik
  • Gabriele Steidl - Lehrstuhl für Angewandte Mathematik und Informatik
  • Felix Freiling - Lehrstuhl für Praktische Informatik I
  • Mila Majster-Cederbaum - Lehrstuhl für Praktische Informatik II (Parallele Programmiersprachen und Spezifikation paralleler Systeme)
  • Franz Stetter - Emeritiert, Professor für Betriebssyteme

[Bearbeiten] Literatur

  • Eduard Gaugler: Die Universität Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart. Mannheim 1976

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b c d e f Rektorat der Universität Mannheim: Studierendenstatistik Sommersemester 2006, Stand 05/2006
  2. a b Broschüre "Daten, Zahlen, Fakten" - Universität Mannheim, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Nov. 2005
  3. Studenten sind keine Nutztiere: [1], 2006 FAZ
  4. Pressemitteilung: Uni Mannheim: Sieger im Stifterverband Alumni-Wettbewerb investiert Preisgeld in Stiftung 4. Juli 2001
  5. Pressemitteilung: Mannheim erfolgreichste Uni im Fundraising, 4. Januar 2006
  6. a b Seite der Initiative Rettet die Ti mit Sammlung von Pressemitteilungen bezgl. der Umstrukturierung der Universität : [2], Stand Februar 2007

[Bearbeiten] Weblinks


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