Theißen
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Burgenlandkreis | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Zeitzer Land | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 5′ N, 12° 6′ O51° 5′ N, 12° 6′ O | |
Höhe: | 189 m ü. NN | |
Fläche: | 5,36 km² | |
Einwohner: | 1976 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 369 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06727 | |
Vorwahl: | 03441 | |
Kfz-Kennzeichen: | BLK | |
Gemeindeschlüssel: | 15 2 56 083 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindebüro 06727 Theißen |
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Bürgermeister: | Johann Köstler (WG) |
Theißen ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis, der den südlichen Teil Sachsen-Anhalts (Deutschland) umfasst, und gehört seit 1. Januar 2005 zur neu gegründeten Verwaltungsgemeinschaft Zeitzer Land. Der Ort befindet sich unmittelbar nördlich des Mittelzentrums und Verwaltungssitzes Zeitz. Großstädte in der näheren Umgebung sind Gera, Leipzig und Halle (Saale).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Am Rande der Leipziger Tieflandsbucht gelegen, hat Theißen größere Höhenunterschiede auf seinem Gebiet zu vermerken. Der Marktplatz (Platz der Einheit) befindet sich etwa 167 Meter über NN und ist damit der tiefgelegendste Punkt auf der Gemarkung.
Einziges natürliches Gewässer ist der Maibach, der durch den Ort fließt und einige Kilometer weiter östlich in die Weiße Elster mündet. Allerdings wurde er bereits 1914 zum größten Teil verrohrt.
Durch den Braunkohleabbau verbliebene Tagebaurestlöcher bilden heute kleine Seen in der unmittelbaren Umgebung, die jedoch zum Teil aufgrund der Einsturzgefährdung für den Zugang gesperrt wurden. Um das Tagebaurestloch 397 wurde ein kleines Naherholungsgebiet geschaffen.
[Bearbeiten] Geschichte
Theißen wurde vermutlich 1153 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und war bis etwa 1830 ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Ab diesem Zeitpunkt begann der Braunkohlebergbau die gesamte Region nördlich von Zeitz wirtschaftlich und landschaftlich zu verändern. Mit der nun rasch einsetzenden Industrialisierung erhielt die im Süden der reichsten preußischen Provinz Sachsen gelegene Gemeinde Anschluss an die Eisenbahnstrecke Zeitz-Weißenfels (1859).
Infolge der Wirtschaftskrise in Deutschland 1923 unternahmen 10.000 Bergarbeiter einen Hungermarsch von Theißen nach Zeitz, bei dem 11 derer erschossen wurden. Ein Denkmal zu Ehren der Getöteten befindet sich heute am Platz der Einheit. 1926 wurde ein Braunkohlekraftwerk in Betrieb genommen, das bis 19xx existierte. Im Jahre 1928 erfolgte die Zwangseingemeindung des bis dahin unabhängigen Dorfes Reußen. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs marschierten am 12. April 1945 amerikanische Truppen ein, allerdings wurde Theißen mit der Potsdamer Konferenz Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone und damit später der DDR.
Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 gehört der Ort zu Sachsen-Anhalt. In den Folgejahren konnten, auch aufgrund wichtiger Gewerbeansiedlungen, zahlreiche Straßenzüge saniert werden. Ende der 1990er Jahre entstand das Wohnungsbaugebiet “Am Sandberg”.
Im Rahmen der Gebietsreform in Sachsen-Anhalt stand 2003 eine Eingemeindung in die Stadt Zeitz zur Debatte. Nachdem der entsprechende Vertrag bereits ausgearbeitet worden war, votierte schließlich in einer Bürgerbefragung dennoch die Mehrheit der Wähler gegen die diese, dem sich dann auch die Mehrheit des Gemeinderates anschloss.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Johann Köstler wurde erstmals am 6. Mai 2001 gewählt.
[Bearbeiten] Museen
- In der Heimatstube (Schulstraße 9) wird über die Geschichte des Dorfes, und vor allem über die Entwicklung der Braunkohlengewinnung und veredlung berichtet. Gegenüber der Heimatstube zeigt der Feuerwehrverein Theißen 1888 e.V. in zwei Ausstellungen interessantes zur Geschichte und Ausrüstung der Feuerwehr Theißen.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die Kirche ist mit einer Trampelie-Orgel aus dem Jahr 1694 und hat eine von drei in Deutschland vorhandenen Theophilus-Glocken.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Bedeutendstes Unternehmen, dessen Hauptsitz sich im Ort befindet, ist die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) mit insgesamt etwa 2.000 Beschäftigten. 1993 errichtete die Globus Handelshof AG ein SB-Warenhaus. "Globus" ist der zweitgrößte Arbeitgeber nach der Mibrag. Daneben existieren zahlreiche mittelständische Unternehmen.
Gegenüber des Gewerbegebietes “Globus” wurde Ende der 1990er Jahre ein weiteres Gewerbegebiet (“Radeland”) geplant. Allerdings wurde das Projekt bisher nicht realisiert.
[Bearbeiten] Verkehr
Theißen liegt direkt an der Bundesstraße 91, die allerdings mit dem Bau einer Umgehungsstraße künftig östlich am Ort vorbeiführen soll. Zur Anschlussstelle Weißenfels der Bundesautobahn 9 (München – Berlin) sind es ca. 13, zur Anschlussstelle Gera der Bundesautobahn 4 (Eisenach – Dresden – Görlitz) etwa 25 Kilometer.
Am Bahnhof Theißen der Bahnstrecke Weißenfels–Zeitz halten stündlich Regionalbahnen der Burgenlandbahn. Die Züge Richtung Weißenfels werden alle zwei Stunden in Teuchern geflügelt und bieten dann zusätzlich eine Direktverbindung über Naumburg (Saale) nach Nebra und jeweils über Prittitz nach Weißenfels. Die nächsten Fernbahnhöfe sind Weißenfels (IC), Naumburg (Saale) Hbf (IC/ICE) und Leipzig Hbf (IC/ICE).
[Bearbeiten] Literatur
- “Unsere Theißener Heimat”, 1. Ausgabe, herausgegeben vom Heimatverein Theißen e. V., 1999.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] siehe auch
- Gerd Theißen, Theologe
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