Region Stuttgart
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Logo | Karte |
---|---|
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Verwaltungssitz: | Stuttgart |
Fläche: | 3.654,0 km² |
Einwohner: | 2.669.399 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 731 Einwohner/km² |
Regionsgliederung: | 1 Stadtkreis und 5 Landkreise |
Regionalverband | |
Verbandsvorsitzender: | Thomas S. Bopp |
Regionaldirektor: | Dr. Bernd Steinacher |
Adresse des Verbands: | Kronenstr. 25 70174 Stuttgart |
Website: | www.region-stuttgart.org/ |
Karte | |
Die Region Stuttgart ist eine von zwölf Regionen in Baden-Württemberg. Sie umfasst die Landeshauptstadt Stuttgart (Stadtkreis) und die fünf umliegenden Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis, mit insgesamt 179 Städten und Gemeinden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ausdehnung
Die Region erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten 90 km und von Südwesten nach Nordosten 80 km auf einer Fläche von 3.654 Quadratkilometern. In ihr leben rund 2,7 Millionen Menschen aus 169 Ländern. 729 Menschen wohnen pro Quadratkilometer in der Region. Dies ist ein deutlich höherer Wert als in der Region München mit 458 oder in der Region Frankfurt mit 558 Einwohnern pro Quadratkilometer.
[Bearbeiten] Geografie
Die Region Stuttgart liegt zwischen 170 m ü.N.N. (Neckar bei Kirchheim am Neckar) und 835 m ü.N.N. (Albhochfläche bei Hohenstadt). Der Neckar durchfließt die Region ca. 90 km, davon sind ca. 70 km Wasserstraße. Der längste Zufluss innerhalb der Region ist die Fils (50 km), es folgen die Murr (45 km), die Rems (35 km) und die Enz (30 km).
Die Flächenstruktur der Region weist 48 % Landwirtschaftsfläche 30 % Waldflächen 20 % Siedlungs- und Verkehrsfläche sowie 2 % Sonstige Flächen aus.
[Bearbeiten] Geschichte und Verwaltung
Als administrative Verwaltungseinheit gibt es die Region Stuttgart seit 1973. Damals wurde der Regionalverband Mittlerer Neckar als Körperschaft des öffentlichen Rechts als Träger der Regionalplanung als einer von zwölf Regionalverbänden in Baden-Württemberg eingerichtet, von denen zwei inzwischen auch über die Landesgrenzen hinaus zuständig sind. 1992 wurde der Regionalverband Mittlerer Neckar in Regionalverband Stuttgart umbenannt.
Durch das "Gesetz über die Errichtung des Verbands Region Stuttgart" vom 7. Februar 1994 wurde der "Regionalverband Stuttgart" in den Verband Region Stuttgart überführt. Gleichzeitig wurde der Nachbarschaftsverband Stuttgart aufgelöst. Der neue Verband erhielt weitergehende Aufgaben, wie z. B. regional bedeutsame Tourismus- und Wirtschaftsförderung. Er ist Träger der S-Bahn (s-bahn-region-stuttgart.de) und Gesellschafter des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS) und finanziert den Bau der Neuen Messe Stuttgart auf den Fildern mit.
Als einzige baden-württembergische Region erhielt die Region Stuttgart ein direkt gewähltes Parlament, die Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart, das für schnelle Entscheidungen und unbürokratische Umsetzung sorgt. Dieses wird von den Wahlberechtigten auf fünf Jahre direkt gewählt. Weitere Organe des Verbands sind der von der Regionalversammlung aus seiner Mitte auf 5 Jahre gewählten ehrenamtlich tätigen Verbandsvorsitzenden und einen ebenfalls von der Regionalversammlung auf acht Jahre gewählten Regionaldirektor, der hauptamtlicher Beamter auf Zeit ist. Dieser vertritt den Verband und leitet die Verwaltung der Region. Seinen Sitz hat er in der Geschäftsstelle des Verbands in Stuttgart. Der Verband unterhält auch ein Büro in Brüssel. Sein Etat betrug 2006 260 Millionen €.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
|
|
[Bearbeiten] Raumplanung
In der Region Stuttgart ist die Stadt Stuttgart als Oberzentrum ausgewiesen. Mittelzentren sind
- Backnang
- Bietigheim-Bissingen / Besigheim
- Böblingen / Sindelfingen
- Esslingen am Neckar
- Geislingen an der Steige
- Göppingen
- Herrenberg
- Kirchheim unter Teck
- Leonberg
- Ludwigsburg / Kornwestheim
- Nürtingen
- Schorndorf
- Stuttgart
- Vaihingen an der Enz
- Waiblingen / Fellbach
[Bearbeiten] Verbandsvorsitzende
Die Bezeichnungen lauteten: 1974–1994 "Vorsitzender des Regionalverbands Mittlerer Neckar" bzw. "Vorsitzender des Regionalverbands Stuttgart"; ab 1994 "Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart".
- März 1974 bis 1. Oktober 1994: Walter Hirrlinger (Arbeitsminister a. D.)
- 19. Oktober 1994 bis 29. März 1995: Hans Jochen Henke (Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg)
- 29. März 1995 bis 26. Juni 1996: Wolfgang Rückert (Bürgermeister a. D.)
- 26. Juni 1996 bis 7. Dezember 1999: Eberhardt Palmer
- 7. Dezember 1999 bis 21. August 2000: Helmut Xander
- 21. August 2000 bis 20. September 2000 Peter Hofelich (kommissarisch nach Rücktritt von H. Xander)
- 20. September 2000 bis 31. Dezember 2006: Dr. Jürgen Fritz
- seit 1. Januar 2007 bis heute: Thomas Bopp
[Bearbeiten] Verbandsdirektoren bzw. Regionaldirektoren
Die Bezeichnungen lauteten: 1974-1994 "Verbandsdirektor des Regionalverbands Mittlerer Neckar" bzw. "Verbandsdirektor des Regionalverbands Stuttgart"; ab 1994 "Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart".
- 1. Februar 1974 bis 1. Oktober 1994: Prof. Dr. Erich Stoll
- 1. Oktober 1994 bis heute: Dr. Bernd Steinacher
[Bearbeiten] Infrastruktur
Die Region Stuttgart ist durch ein dichtes Straßennetz von Autobahnen, Bundes- und Kreisstraßen erschlossen. Die vier-sechspurig ausgebauten Bundesstraßen laufen sternförmig auf die Landeshauptstadt zu. Es gibt wenig leistungsstarke Tangentialverbindungen. Die beiden Autobahnen A8 und A81 treffen sich in der Region am Leonberger Dreieck, einem der am stärksten befahrendsten Autobahnknoten in Deutschland. Es gibt keinen Autobahnring. Der Stuttgarter Bahnhof sorgt für den Anschluss der Region an das europäische Schnellbahnnetz. Im Umkreis von 100 Kilometern erreicht man so rund 12 Mio. Menschen. Der Stuttgarter Flughafen ist zu einem europäischen Knotenpunkt für fast 60 Fluggesellschaften geworden. 10 Millionen Fluggäste benutzen ihn jährlich, und 65.000 Tonnen Luftfracht werden hier verladen. Angeboten werden Flüge zu über 120 Zielen in über 40 Ländern. Durch den Stuttgarter Hafen ist die Region an das innerdeutsche und westeuropäische Wasserstraßennetz angeschlossen. Frachtschiffe mit bis zu 2.800 t Tragfähigkeit werden hier täglich be- und entladen. Um die große Zahl an Pendlern in der Region bewältigen zu können und die Straßen zu entlasten, gibt es das preisgekrönte Angebot des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS). Allein das S-Bahnnetz hat eine Länge von 177 Kilometern und bedient 71 Haltestellen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In der Region Stuttgart werden 30% der Wertschöpfung Baden-Württembergs erwirtschaftet. Die wichtigsten Branchen der Region Stuttgart sind Automobilbau, Maschinenbau- und Elektrotechnik, IT, Medien und Verlage. Die regionale Kaufkraft liegt bei 19.000 Euro pro Kopf. Nicht nur Weltfirmen wie DaimlerChrysler, Porsche, Bosch, IBM oder Hewlett Packard haben ihren Sitz in der Region Stuttgart, auch zahlreiche mittelständische Unternehmen der Maschinenbau- und Elektronik-Industrie sind vertreten. Fast 24% aller sozialversichtungspflichtig Beschäftigten arbeiten laut Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, in einer Hochtechnologiebranche, das ist soviel wie nirgends sonst in Europa. Die regionale Exportquote liegt bei 51%. Industriebetriebe verdienen somit mehr als jeden zweiten Euro im Ausland. Rund 40% der Exporte Baden-Württembergs kommen aus der Region Stuttgart, wobei Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Elektro- und Elektronikindustrie den Ton angeben.
[Bearbeiten] Forschung
Von den gesamten F&E-Ausgaben deutscher Firmen wird mehr als jeder zehnte Euro von Unternehmen aus der Region Stuttgart investiert, was einer der Gründe für die Dauerrekorde bei den Patentanmeldungen ist. In der Region Stuttgart sind zwei Institute der Max-Planck-Gesellschaft, sechs der Fraunhofer-Gesellschaft, vier der industriellen Gemeinschaftsforschung, eine Großforschungseinrichtung, achtundachtzig Transferzentren der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung und unzählige Forschungseinrichtungen an den Universitäten und Fachhochschulen der Region ansässig.
[Bearbeiten] Bildungsraum
Jeden fünften Studienplatz Baden-Württembergs stellt eine Hochschule der Region Stuttgart zur Verfügung. In der Region Stuttgart sind unter anderem die technisch geprägte Universität Stuttgart und die Universität Hohenheim mit ihren Schwerpunkten in Wirtschafts-, Agrar- und Naturwissenschaften angesiedelt. Darüber hinaus gibt es das international ausgerichtete Stuttgart Institute of Management and Technology (SIMT), das englischsprachige Studiengänge aus dem Bereich Wirtschaft anbietet. Zudem bieten in den Städten Stuttgart, Esslingen am Neckar, Göppingen, Ludwigsburg, Nürtingen und Geislingen an der Steige eine Pädagogische Hochschule und elf Fachhochschulen Studiengänge an. Die Internationale Schule Stuttgart lehrt den Nachwuchs ausländischer Fach- und Führungskräfte. Seit 1974 gibt es eine Berufsakademie in Stuttgart.
[Bearbeiten] Freizeit
Eine Auswahl der regionalen Sehenswürdigkeiten:
- Staatsgalerie Stuttgart (James Stirling entwarf den Erweiterungsbau)
- Kunstmuseum Stuttgart
- Museum Ritter in Waldenbuch (Kunst- und Schokoladenmuseum)
- Freilichtmuseum Beuren
- Staatstheater Stuttgart (Die Oper wurde schon mehrmals mit dem Prädikat "deutschsprachige Oper des Jahres" ausgezeichnet)
- Wilhelma (Deutschlands einziger Zoologisch-Botanischer Garten)
- Mineralbäder (Stuttgart besitzt das größte Mineralwasservorkommen Westeuropas)
- VfB Stuttgart
- Stuttgarter Fernsehturm (erster Fernsehturm der Welt)
- Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg
- Mercedes-Benz Museum im NeckarPark Stuttgart-Bad Cannstatt
[Bearbeiten] Feste
- Cannstatter Volksfest (größtes mobile Schaustellerfest der Welt)
- HipHop-Festival (Deutschlands größtes HipHop-Open Air)
- Stuttgarter Weindorf
- Markgröninger Schäferlauf (Schäferinnen und Schäfer laufen barfuß über ein Stoppelfeld)
- Zwiebelfest Esslingen am Neckar
- Filderkrautfest in Leinfelden-Echterdingen
- Pferdemärkte in Leonberg und Bietigheim
- Stuttgarter Weihnachtsmarkt (der größte in Europa)
[Bearbeiten] Trivia
- In der Region Stuttgart werden jährlich über 3.600 Patente angemeldet.
- In der Region Stuttgart wurden neben dem Auto auch die Leitzordner, Bürokopierer, Perlonstrümpfe und die Zündkerze erfunden.
- Frau Gertrud Ederle aus Bissingen an der Teck hat als erste Frau den Ärmelkanal zwischen Frankreich und England (56 km) durchschwommen. Trainiert hat sie dafür im örtlichen Ententeich (50 m lang).
- Theodor Beltle, Kaufmann und Tüftler, hat 1925 in Stuttgart-Bad Cannstatt das Brauselimonadenpulver erfunden.
[Bearbeiten] Siehe auch
Portal: Region Stuttgart – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Region Stuttgart |