Static Wikipedia February 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Web Analytics
Cookie Policy Terms and Conditions Simon Wiesenthal - Wikipedia

Simon Wiesenthal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Simon Wiesenthal (* 31. Dezember 1908 in Buczacz (Gerichtsbezirk Buczacz, Galizien, Österreich-Ungarn, heute in der Ukraine); † 20. September 2005 in Wien, begraben in Israel) war ein österreichischer Architekt, Publizist und Schriftsteller jüdischer Herkunft.

Als Überlebender des Holocaust gründete er das Jüdische Dokumentationszentrum in Linz (und später das Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes in Wien). Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen im Mai 1945 machte sich Simon Wiesenthal die „Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig Ermordeter“ zu seiner Lebensaufgabe. Durch die auf dieser Haltung begründeten Handlungen wurde er für viele zu einem je nach Ansicht stetig nachsetzenden, oder aber unbequemen Zeitzeugen, der weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nachforschte, um sie einem juristischen Verfahren zuzuführen. Er verstand sich nicht als der „Nazi-Jäger“, als der er im Laufe der Zeit sowohl anerkennend von Anhängern als auch ablehnend von Kritikern bezeichnet wurde. Wiesenthal sah sich selbst eher als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die er an der geplanten Endlösung der Judenfrage mitwirkend gesehen hatte. Die Kollektivschuldthese hingegen lehnte er nach einem frühen Umdenken stets ab (siehe auch den Abschnitt unten).

Wiesenthal sah in seiner Tätigkeit unter anderem die Pflichterfüllung, als Zeitzeuge und Überlebender des Holocaust vor dem Vergessen der Shoa zu warnen, die nicht mit Massenmord und Gaskammern begonnen habe, sondern mit der Demontage von Demokratie und Menschenrechten. Seine internationale Vortragstätigkeit stand deshalb unter dem Leitspruch „Aufklärung ist Abwehr“.

Als Autor zahlreicher Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, wollte Wiesenthal ein Vermächtnis für nachfolgende Generationen hinterlassen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Vorkriegszeit und Holocaust

Wiesenthal war der Sohn des Großhändlers und Armee-Offizier des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn Hans Wiesenthal, der bereits 1915 im Ersten Weltkrieg starb. In Buczacz überlebte Simon Wiesenthal als Zwölfjähriger nur knapp ein Pogrom von marodierenden Kosaken. Nach seiner Matura 1928 wurde er aufgrund einer Quotenbeschränkung gegenüber jüdischen Studenten nicht für das Polytechnische Institut in Lvov (Lemberg) zugelassen. Stattdessen studierte er Architektur an der Technischen Universität in Prag und schloss sein Studium 1932 mit dem Ingenieurdiplom ab. 1936 heiratete er seine jüdische Schulfreundin Cyla Müller, eine entfernte Verwandte von Sigmund Freud, und eröffnete in Lvov ein Architekturbüro. Nach dem Einmarsch der Sowjets in Ostpolen im Jahr 1939 wurde der jüdische Stiefvater inhaftiert und enteignet. Schließlich starb er an den Folgen der Haft. Wiesenthal musste sein Architekturbüro schließen. Er durfte nur noch als Techniker arbeiten. Nach der deutschen Invasion 1941 wurde Wiesenthal im Juli des Jahres als Jude von ukrainischen Milizionären in Lvov verhaftet. Er arbeitete schon damals mit der polnischen Widerstandorganistion zusammen. Diese Kontakte nutzte er zur Rettung seiner Frau, so dass sie der Deportation entkam und unter dem Namen Irena Kowalska zuerst nach Warschau flüchtete. Mit einem falschen Pass wurde sie zur Zwangsarbeit ins Rheinland verschleppt und konnte unerkannt überleben.

Doch für Wiesenthal sollte das Martyrium erst beginnen. Unmittelbar nach seiner Verhaftung in Lemberg zwangen deutsche SS- und Wehrmachtsangehörige Männer der Stadt, sich auf dem Marktplatz neben manngroßen Holzkisten aufzustellen. Die Erschießungen begannen. Um 12 Uhr mittags läuteten die Glocken der Kirche. Einer rief „Schluss jetzt, Vesper“ (Original-Interview mit S. Wiesenthal) und etwa 10 bis 20 Mann vor Simon Wiesenthal hörte das Morden auf. Daraufhin wurde er in ein KZ interniert. Simon Wiesenthal war in insgesamt zwölf Konzentrationslagern inhaftiert, darunter den KZ-Stammlagern Gross-Rosen und Buchenwald und den Internierungslagern Plaszow und Lemberg. Erst 1945 kam er durch die US-Armee aus dem KZ Mauthausen wieder frei. Doch auch später wurde sein Leben noch bedroht, 1982 entging er nur knapp einem Bombenanschlag von Neonazis.

[Bearbeiten] Nach dem Holocaust

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er sofort mit den zuständigen amerikanischen Behörden in Kontakt und übergab bereits am 20. Mai 1945 eine Liste mit 91 Naziverbrechern. Schon im Juli wurde er von den Amerikanern beauftragt, Eichmann zu suchen. Erst Ende 1945 sah er seine Frau Cyla wieder. Die einzige Tochter Pauline wurde 1946 geboren. Er gründete 1947 in Linz sein erstes Jüdisches Dokumentationszentrum, das sich unter anderem zum Ziel setzte, von Zeugen erhaltene Informationen auszuwerten sowie Karteien zu Tätern und Tatorten anzulegen. Das Büro in Linz schloss er 1954, da sich auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges kaum eine staatliche Organisation für seine Ermittlungen einsetzte und er daher keine Unterstützung bekam. In dieser Zeit arbeitete er in der Weiterbildung für jüdische Flüchtlinge, die ohne Beruf schon damals kaum eine Chance zu einer Auswanderung hatten. Erst 1961 gründete er in Wien erneut ein Jüdisches Dokumentationszentrum. Auch dieses Zentrum konnte nur aufgrund von Spenden arbeiten.

Simon Wiesenthal berichtete, wie seine 9-jährige Tochter Pauline von der Schule nach Hause gekommen sei und gefragt habe: „Was sind wir für Menschen? Alle aus der Klasse haben Oma, Opa, Onkel, Tanten, warum haben wir niemanden?“ Darauf habe er nicht antworten können und ein Sturzbach der Tränen sei ihm entflossen. Er berichtete, wie ihn das Grauen und das Morden in Träumen und Gedanken immer wieder heimgesucht habe: „Dann lag ich in der Nacht schweißnass.“ Das Ehepaar Wiesenthal verlor im Holocaust 89 Verwandte.

Seine Schlafstörungen bekämpfte Wiesenthal mit dem akribischen Sammeln von Briefmarken, vorwiegend aus seiner galizischen Heimat.[1] Bereits 1953 hatte der passionierte Briefmarkensammler Wiesenthal mit Hilfe von Briefmarkenfreunden den deutschen „Holocaustplaner“ Adolf Eichmann in Argentinien aufgespürt. 1954 fand er einen Vermittler, der bereit war, Eichmann zu identifizieren. Jedoch fehlten 500 US-Dollar für dessen Fahrtkosten. Darum bat Wiesenthal den damaligen Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses Nahum Goldmann, was dieser jedoch ablehnte. Daraufhin gab Wiesenthal sein Wissen an die israelische Regierung weiter. Im Mai 1960 wurde Eichmann auf Anordnung von David Ben Gurion vom Mossad aus Argentinien nach Israel verschleppt. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte Eichmann unter Mithilfe argentinischer Diplomaten, Funktionären der katholischen Kirche, der Organisation ODESSA und auch des CIA [2] von einer strafrechtlichen Verfolgung seiner Taten unbehelligt dort leben. Eichmann war neben John Demjanjuk der einzige Nazi, der in Israel vor Gericht gebracht wurde. Später bestritt der frühere Mossadchef Isser Harel, dass Wiesenthal bei der Ergreifung Eichmanns geholfen habe.[3] Der Wiesenthal-Biograf und israelische Journalist Tom Segev bestätigte im Juni 2006 die Existenz eines Schreibens von Wiesenthal an den World Jewish Congress im Jahre 1954, worin er auf den Aufenthalt Eichmanns in Argentinien hinwies.[4]

Zu den bekanntesten Tätern, die Wiesenthal neben Eichmann ausfindig machte, zählte 1963 Karl Silberbauer in Wien, der die damals 14-jährige Anne Frank in Amsterdam verhaftet hatte. Silberbauer arbeitete bis dahin unerkannt als Wiener Kriminalrayonsinspektor. Seine Aufdeckung war Wiesenthals schwierigster Fall, da sich auch in Österreich alte Naziseilschaften schützten und halfen. 1967 fand er den KZ-Kommandanten des Vernichtungslagers Treblinka, Franz Stangl, Franz Murer und 1987 in Brasilien den ehemaligen Ghetto-Kommandanten von Przemyśl, Josef Schwammberger. Der Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie, bekannt als der „Schlächter von Lyon“, arbeitete als Folterspezialist zuerst mit dem CIC zusammen und tauchte dann 1951 in Bolivien unter. Dort spürte ihn das Ehepaar Serge und Beate Klarsfeld auf, von wo er dann unter Wiesenthals Mithilfe 1983 nach Frankreich ausgeliefert wurde.

Franz Murer, der Schlächter von Wilna wurde mehrmals auf Wiesenthals Betreiben vor Gericht gestellt. Zum ersten Mal 1948 an die Sowjetunion ausgeliefert, verurteilte man Murer in Vilnius zu 25 Jahren Zuchthaus. Die Todesstrafe wurde damals nur wegen einer Gesetzesänderung nicht gegen ihn verhängt. 1955 wurde er entsprechend den Vorgaben des Staatsvertrages an Österreich ausgeliefert, aber damals von der österreichischen Justiz nicht weiter verfolgt. Eine weitere Verfolgung der österreichischen Justiz durch die Alliierten gab man stillschweigend auf. Erst 1962 kam es nach Intervention von Simon Wiesenthal zu einer neuerlichen Verhaftung und einem Prozess in Graz, der mit einem skandalösen Freispruch endete. Franz Murer lebte bis an sein Lebensende, auch nach wiederholten Versuchen ihn erneut vor Gericht zu stellen, in Gaishorn Bz. Liezen. Er war noch zuletzt Bezirksbauernvertreter der ÖVP. Im Prozess standen ihm prominente Fürsprecher vor allem aus dem Lager der ÖVP zur Seite.

Da in Österreich eine Zentrale Staatsanwaltschaft fehlt, wurden zahlreiche NS-Prozesse nicht geführt. Lediglich 20 Personen wurden seit 1955 in Österreich verurteilt, 23 Personen (darunter zum Teil mit skandalösen Urteilen) sprach man frei. In seinem Memorandum im Jahr 1966 an die ÖVP-Regierung kritisierte Wiesenthal das Desinteresse österreichischer Behörden an der Ausforschung und Strafverfolgung von NS-Tätern in Österreich. Seine Feststellung blieb folgenlos, denn Staatsanwälte und Polizisten waren stets überlastet, Ermittlungen wurden verzögert, ehemalige NS-Angehörige befanden sich unter den ermittelnden Beamten, Prozessbeobachter zu deutschen Parallelprozessen wurden nicht entsandt. Ohne Simon Wiesenthals unermüdliches Engagement wäre eine Vielzahl von Ermittlungen gegen teilweise auch prominente Täter nicht zustande gekommen. Insgesamt wurden seit 1955 etwa gegen 5.500 Personen Erhebungen geführt, die meisten davon jedoch nicht ernsthaft genug.

Die wenigen Prozesse trugen in Österreich lediglich der außenpolitischen Notwendigkeit Rechnung, überhaupt NS-Prozesse zu führen. Nachdem 1972 die zwei Erbauer der Auschwitzer Krematorien, Fritz Ertl und Walter Dejaco, und 1975 Johann Gogl, einst Schlächter in Mauthausen, von den österreichischen Geschworenen freigesprochen wurden, schien Wiesenthal vorübergehend zu resignieren: „In Österreich bleiben etwa 800 Nazis, gegen die ermittelt wurde, unbestraft.“ Besonders bitter für die Betroffenen ist diese Bilanz auch deshalb, weil es unmittelbar nach 1945 durchaus ernsthafte Versuche gegeben hatte, NS-TäterInnen zu verfolgen; dafür zuständig waren die sogenannten Volksgerichte.

[Bearbeiten] Konflikte

Die schärfste Kritik an Wiesenthals Arbeit und Glaubwürdigkeit kam nicht nur von Altnazis, sondern wurde auch von jüdischer Seite vorgebracht. 1975 entstand zwischen Wiesenthal und dem österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky ein Disput um die SS-Vergangenheit des FPÖ-Vorsitzenden Friedrich Peter, der als Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre in die Geschichtsbücher einging. Ein Gerichtsbeschluss verurteilte Kreisky zu einem Bußgeld für seine Unterstellungen.

Der Jüdische Weltkongress (WJC) engagierte sich 1986 maßgeblich für eine Untersuchung der Vergangenheit des damaligen österreichischen Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim (siehe auch „Waldheim-Affäre“). Waldheim wurde beschuldigt, falsche Angaben zu seinen Tätigkeiten während des Zweiten Weltkrieges im besetzten Griechenland sowie zu seinen Mitgliedschaften gemacht zu haben. Erst schrittweise räumte Waldheim seine Beschönigungen ein, allerdings war er nie ein SS-Mitglied gewesen, wie es ihm anfänglich Vertreter des WJC unterstellt hatten. Als bereits gewählter Bundespräsident wurde Waldheim vor allem auf Betreiben des Jüdischen Weltkongress in den USA 1987 auf die „watch list“ gesetzt, was ein Einreiseverbot für ihn als Privatperson bedeutete. Wiesenthal nahm gegenüber Waldheim eine differenziertere Haltung ein und forderte stattdessen eine Historikerkommission. Diese wurde auch von der österreichischen Regierung eingesetzt und kam zu dem Schluss, dass Waldheim keine persönliche Schuld an Kriegsverbrechen trage, ihm aber Mitwisserschaft von Deportationen griechischer Juden und das Verschweigen und Beschönigen seiner Tätigkeiten während des Krieges anzulasten seien. Der US-Spitzenbeamte Neal Sher, der Kurt Waldheim auf die „watch list“ gesetzt und Wiesenthal des kompletten Versagens beschuldigt hatte, erhielt am 28. August 2003 von der Rechtsanwaltskammer Berufsverbot wegen der Veruntreuung der Restitutions-Gelder von NS-Opfern. [5]

1996 beschuldigte Shers Amtsnachfolger Eli Rosenbaum, der frühere »general counsel« bzw. Chefsyndikus oder -anwalt des Jüdischen Weltkongresses,[6] Wiesenthal, bei der Suche nach den wichtigsten Kriegsverbrechern versagt zu haben und unterstellte ihm niedere Beweggründe. Dieser Vorwurf schadete Wiesenthals Ansehen nur vorübergehend und relativiert sich angesichts der Kollaboration der US-Behörden mit Nazi-Wissenschaftlern und Geheimdienstlern wie Klaus Barbie nach 1945 (Operation Overcast). Die Ironie der Geschichte ist, dass Rosenbaum damals der Leiter der Abteilung Office for Special Investigations (OSI) war, die maßgeblich auf Betreiben Wiesenthals eingerichtet worden war.

Für Aufsehen sorgte eine Sendung des NDR-Magazins Panorama am 8. Februar 1996. Redaktionsleiter Joachim Wagner ließ neben einigen jüdischen Zeugen vor allem Eli Rosenbaum seine Vorwürfe wiederholen, wie jenen einer übertriebenen Darstellung der Erfolge Wiesenthals und sogar einer Obstruktion in laufende Ermittlungen.[7] Die FAZ (14. Februar 1996) sah darin den „Versuch einer Hinrichtung“. Seine Reaktion blieb gelassen: „Mein Lebenswerk lässt sich nicht von ein paar Leuten, die ja selbst kaum etwas getan haben, mit Hilfe quotensüchtiger Fernsehjournalisten zunichte machen.“ (SZ, 12. Februar 1996).

[Bearbeiten] Späte Anerkennung

1977 wurde das nach ihm benannte Simon Wiesenthal Center mit Hauptsitz in Los Angeles gegründet. Ziel des Zentrums war und ist es bis heute, flüchtige Kriegsverbrecher und Nazis zu verfolgen. Zwischenzeitlich sind weitere Institute in New York, Miami, Toronto, Jerusalem, Paris und Buenos Aires gegründet worden.

1989 wurde sein Leben in dem mehrfach preisgekrönten Spielfilm Murderers among us, deutscher Titel: Recht, nicht Rache, mit Ben Kingsley als Simon Wiesenthal verfilmt.

Auf seine Initiative hin wurde das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoa am Wiener Judenplatz errichtet, die zentrale Gedenkstelle für die ermordeten jüdischen Österreicher des Holocausts.

2003 zog sich Wiesenthal in den Ruhestand zurück. In einem Rückblick auf sein Lebenswerk meinte er, seine Ziele weitgehend verwirklicht zu haben (NZZ, 25. April 2003). Seine Arbeit wird nun von Dr. Efraim Zuroff vom Jerusalemer Wiesenthal-Center vor allem in osteuropäischen Ländern weitergeführt. Am 10. November 2003 starb seine Ehefrau Cyla.

Am 9. Juni 2005 wurde ihm das große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich von Bundespräsident Heinz Fischer verliehen. Während der Kreisky-Wiesenthal-Affäre war Fischer Klubobmann der SPÖ und schlug einen Untersuchungsausschuss gegen Wiesenthal vor, der allerdings nicht zustande kam. Im Präsidentschaftswahlkampf distanzierte sich Fischer öffentlich von seiner Initiative: „Ich würde heute anders und reifer handeln und es tut mir leid, dass ich damals keinen besseren Weg zur Bereinigung des Konflikts gefunden habe.“

Simon Wiesenthal starb am 20. September 2005 in seinem Haus in Wien-Döbling im Alter von 96 Jahren. Er hinterlässt seine Tochter Dr. Pauline Kreisberg, drei Enkel und sieben Urenkel in Israel. Sein letzter Wille war es, in Israel begraben zu werden. Er wurde am 23. September 2005 in Herzlija-Pituach im Beisein von österreichischen und israelischen Regierungsvertretern beigesetzt.

[Bearbeiten] Würdigung

Biografen, Journalisten, Freunde und Gegner haben Simon Wiesenthal mit zahlreichen Etikettierungen versehen. Je nach Motivation wird Wiesenthal als „unbequemer Zeitgenosse“, „obsessiver Wahrheitssucher“, „lebende Legende“, „Störfaktor“ und „Provokateur“ der österreichischen Innenpolitik, „Gestapo-Kollaborateur“, „personifiziertes jüdisches Gewissen“, „Don Quichotte oder James Bond“, „praktischer Philosoph“ oder – geläufigste und zum Synonym gewordene Beifügung – „Nazi-Jäger“ bezeichnet.

Er selbst bezeichnete sich in seinen Erinnerungen als Kriminalist; Briefe unterschrieb er als Diplomingenieur oder mit dem Zusatz „Leiter des Dokumentationsarchivs des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes“. Wiesenthal sah sich auch nicht als Rächer, da er keinen Hass empfunden habe. Er habe jedoch an die vielen Menschen gedacht, die es nicht mehr gebe, und sich stellvertretend für diese vielen Ermordeten und zu Tode Gequälten eingesetzt. Vielmehr wolle er die Menschen nach der Shoa beschützen und die Mörder und Unmenschen lehren, dass sie ihrer Strafe und Verurteilung nicht entkommen könnten. Dies gelte auch trotz ihrer vorerst erfolgreichen Flucht aufgrund der Hilfe durch diplomatische Kanäle und katholisch-kirchliche Netzwerke.

Nach dem Krieg glaubte Simon Wiesenthal zunächst an die Kollektivschuld der Deutschen an den Nazi-Verbrechen. Schließlich habe er seine Meinung geändert, denn: „Gerade die Juden können nicht an eine Kollektivschuld glauben, da sie über Jahrtausende unter Kollektivbeschuldigung litten.“

[Bearbeiten] Simon Wiesenthal Archiv

Simon Wiesenthals Tätigkeitsnachlass setzt sich einerseits aus einer umfangreichen Sammlung von Dokumenten zu NS-Tätern und NS-Verbrechenskomplexen (rund 8000 Akten in ca. 35 lfd. Meter) zusammen. Andererseits enthält er auch zahlreiche Unterlagen zur Auseinandersetzung Wiesenthals mit der österreichischen Innen- und Außenpolitik, sowie unterschiedlichste Zeugnisse seines Engagements wider das Vergessen. Dieser Nachlass ist in seinem Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes (Simon Wiesenthal Archiv) in der Wiener Innenstadt untergebracht und wird dort systematisch erschlossen und detailliert digital erfasst.

Die Frage nach dem späteren Bestimmungsort für seinen Tätigkeitsnachlass wurde Wiesenthal in den letzten Jahren immer wieder gestellt. In die engere Wahl kamen die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel und das Simon-Wiesenthal-Center in Los Angeles. Als jedoch die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) mit dem Plan der Gründung eines Shoa-Forschungszentrums am Wiener Rabensteig an ihn herantrat, sah er darin einen würdigen Platz, um sein Lebenswerk in Österreich zu belassen. Er willigte ein, das Simon Wiesenthal Archiv mit seinem Bestand als eigenständige Organisation in dieses, nach ihm benannte, Wiener Wiesenthal-Institut (VWI-Vienna Wiesenthal Institute) zu integrieren. Weitere Trägerorganisationen dieses geplanten Zentrums sind neben dem Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, das Institut für Konfliktforschung (IKF), das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), sowie das Jüdische Museum Wien (JMW). Vorsitzender ist der Innsbrucker Politologe Dr. Anton Pelinka. Unterstützt wird das Projekt, das der historischen Forschung, Dokumentation und Vermittlung dienen soll, von bedeutenden nationalen und internationalen Bibliotheken und Archiven. Ihre Kooperation haben u.a das Österreichische Staatsarchiv, die Österreichische Nationalbibliothek, die Universitätsbibliothek Wien, das Central Archives for the History of the Jewish People, Yad Vashem, sowie das United States Holocaust Memorial Museum angeboten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Albertinaplatz in Wien
Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Albertinaplatz in Wien

[Bearbeiten] Schriften

  • KZ Mauthausen, 1946
  • Groß-Mufti – Groß-Agent der Achse, 1947
  • Ich jagte Eichmann, 1961
  • Humor hinter dem Eisernen Vorhang, 1962 (alias Mischka Kukin) [9]
  • Verjährung, 1964
  • Doch die Mörder leben, 1967
  • Die Sonnenblume, 1969
  • Segel der Hoffnung, 1973
  • Der Fall Krystyna Jaworska, 1975
  • Max und Helen, 1982
  • Krystyna - Die Tragödie des polnischen Widerstands, 1986
  • Flucht vor dem Schicksal, 1988, ISBN 3-485-00546-0
  • Jeder Tag ein Gedenktag, 1988
  • Recht, nicht Rache, 1988
  • Denn sie wußten, was sie tun. Zeichnungen und Aufzeichnungen aus dem Konzentrationslager Mauthausen, 1995, ISBN 3216301141
  • Projekt: Judenplatz Wien. Zur Konstruktion von Erinnerung, 2000 (Hrsg.) ISBN 3-552-04982-7
  • Die Mühen der Erinnerung: Band 1. Zeitgeschichtliche Aufklärung gegen den Gedächtnisschwund, 2002, mit Peter Gstettner und Margit Reiter, ISBN 3-901655-25-5

[Bearbeiten] Filmographie

  • Recht, nicht Rache, Ben Kingsley als Simon Wiesenthal, 1989, Spielfilm-Drama, 168 Min.
  • „Die Kunst des Erinnerns – Simon Wiesenthal“, Buch und Regie: Johanna Heer und Werner Schmiedel, 1994/95, Dokumentarfilm mit Filmszenen, Musik: John Zorn, 99 Min. [10]
  • „Simon Wiesenthal“, Buch und Regie: Andreas Novak, Dokumentation, ORF, 45 Min., Erstausstrahlung 27. Oktober 2000 Diese Dokumentation erhielt den Dr. Karl Renner Publizistik-Preis für das Jahr 2000, die höchste Auszeichnung im österreichischen Journalismus [11]
  • „Zur Erinnerung an Simon Wiesenthal. Gegen das Vergessen“, ZDF, Dokumentation, 15 Min., Erstausstrahlung 21. September 2005
  • I Have Never Forgotten You - The Life And Legacy Of Simon Wiesenthal. (Ich habe Euch nicht vergessen - Simon Wiesenthals Leben und Vermächtnis.) Dokumentation, USA, 2006, 141 Min., Regie: Richard Trank, Sprecherin: Nicole Kidman, Inhaltsangabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2007 (UA) (pdf-Datei, 2 S.), Besprechung

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. „Gestempelte Heimat: Nazi-Jäger Wiesenthal war auch Briefmarkensammler“, dpa, 26. Mai 2006
  2. Scott Shane: „C.I.A. Knew Where Eichmann Was Hiding, Documents Show“, New York Times, 7. Juni 2006
  3. Alexander Schwabe: „Zum Tode Simon Wiesenthals: Der Held des Lebens ist tot“, Spiegel Online, 20. September 2005
  4. Anne-Catherine Simon:„Briefmarken brachten ihn auf Eichmanns Spur“, Die Presse, 6. Juni 2006
  5. Michael Collins Piper: „Former OSI lawyer Neal Sher disbarred“, American Free Press, 18. November 2002
  6. Ralph Blumenthal: „Simon Wiesenthal Is Dead at 96; Tirelessly Pursued Nazi Fugitives“, New York Times, 21. September 2005
  7. Michael Maier: „Simon Wiesenthal: "Es wird etwas geschehen." Nazi-Jäger will sich gegen Anschuldigungen wehren“, Berliner Zeitung, 13. Februar 1996
  8. „Wiesenthal-Park am Albertinaplatz geplant“, ORF, 19. Mai 2006
  9. „Essays: Hammer & tickle“, Prospect Magazine, Mai 2006
  10. „Die Kunst des Erinnerns – Simon Wiesenthal“ von Dietrich Kuhlbrodt
  11. Dr. Karl Renner Publizistik-Preis 2000

[Bearbeiten] Literatur

  • Irene Etzersdorfer: James Bond oder Don Quichotte? Simon Wiesenthals Kampf gegen Lüge und Verdrängung. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992, ISBN 3-7046-0320-1
  • Alan Levy: Die Akte Wiesenthal. Ueberreuter, Wien 1995, ISBN 3-8000-3546-4
  • Hella Pick: Simon Wiesenthal. Eine Biographie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-498-05288-8
  • Maria Sporrer und Herbert Steiner (Hrsg.): Simon Wiesenthal. Ein unbequemer Zeitgenosse. Orac, Wien u. a. 1992, ISBN 3-7015-0136-X
  • Rolf Vogel (Hrsg.): Das Echo. Widerhall auf Simon Wiesenthal. Seewald, Stuttgart 1979, ISBN 3-512-00567-5
  • Christina Höfferer und Andreas Kloner: J 127 371. Simon Wiesenthal. ORF-Radiofeature 2006, 60 Min.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Artikel

Wikipedia:Lesenswerte Artikel
Lesenswerte Artikel
Wikipedia:Lesenswerte Artikel
Lesenswerte Artikel
Dieser Artikel wurde in die Liste der Lesenswerten Artikel aufgenommen.
Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2006 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu