Brackenheim
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
|
|
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Heilbronn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 5′ N, 9° 4′ O49° 5′ N, 9° 4′ O | |
Höhe: | 192 m ü. NN | |
Fläche: | 45,74 km² | |
Einwohner: | 15.104 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 330 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74336 | |
Vorwahl: | 07135 | |
Kfz-Kennzeichen: | HN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 013 | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 74336 Brackenheim |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Rolf Kieser | |
Lage der Stadt Brackenheim im Landkreis Heilbronn | ||
![]() |
Brackenheim ist eine Weinstadt im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland. Mit 826 ha Gesamtrebfläche ist sie die größte Weinbaugemeinde Württembergs. Bekannt ist Brackenheim auch als Geburtsstadt von Theodor Heuss.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Brackenheim liegt an der Zaber im Zabergäu im südwestlichen Landkreis Heilbronn, 15 km südwestlich von der Stadt Heilbronn. Die Landschaft ist geprägt vom intensiv betriebenen Weinbau.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Brackenheims sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südwesten): Cleebronn, Güglingen, Eppingen, Schwaigern, Nordheim, Lauffen am Neckar (alle Landkreis Heilbronn), Kirchheim am Neckar und Bönnigheim (beide Landkreis Ludwigsburg). Mit Cleebronn ist Brackenheim eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Brackenheim besteht neben Brackenheim selbst aus den Ortsteilen Botenheim, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen an der Zaber, Meimsheim, Neipperg und Stockheim.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Brackenheimer Gemarkung ist schon seit etwa 5000 bis 6000 Jahren besiedelt. Im 12. Jahrhundert werden im Hirsauer Kodex Botenheim und Meimsheim erwähnt. Brackenheim selbst wird erstmals im Jahr 1246 in einer Urkunde erwähnt. 1280 erhält Brackenheim von König Rudolf I. von Habsburg die Stadtrechte.
Nach einem großen Stadtbrand im Jahre 1691, bei dem 112 Häuser abbrannten, musste die Stadt in großen Teilen wiederaufgebaut werden.
1806 wurde Brackenheim Oberamtsstadt des Oberamtes Brackenheim (ab 1934 Kreis Brackenheim). Nach dessen Auflösung 1938 kam Brackenheim zum Landkreis Heilbronn.
Im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform wurden von 1971 bis 1974 die Nachbargemeinden Botenheim, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen an der Zaber, Meimsheim, Neipperg und Stockheim nach Brackenheim eingemeindet. Die rege Ausweisung von Baugebieten ließ die Ortsteile teilweise zusammenwachsen und führte zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum, alleine von 1995 bis 2004 um annähernd 2700 Einwohner.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1. Januar 1971: Botenheim
- 1. November 1971: Dürrenzimmern
- 29. Februar 1972: Haberschlacht
- 1. April 1972: Meimsheim
- 1. Januar 1974: Neipperg, Stockheim
- 1. Oktober 1974: Hausen an der Zaber
[Bearbeiten] Religionen
Brackenheim ist Sitz des Kirchenbezirks Brackenheim der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. In Brackenheim, Botenheim, Dürrenzimmern, Hausen, Meimsheim und Neipperg gibt es jeweils eigene evangelische Kirchengemeinden; Haberschlacht und Stockheim haben eine gemeinsame Kirchengemeinde. Brackenheim ist auch Sitz des evangelischen Bezirksjugendwerks Brackenheim, das als Teil des evangelischen Jugendwerks in Württemberg für die Jugendarbeit in den Kirchengemeinden des Kirchenbezirkes Brackenheim zuständig ist.
In Stockheim gibt es die Katholische Kirchengemeinde St. Ulrich, die auch Haberschlacht und den Eppinger Stadtteil Kleingartach umfasst. Neipperg gehört zur Kirchengemeinde St. Martinus in Schwaigern. Die katholische Christus-König-Gemeinde in Brackenheim umfasst die restlichen Brackenheimer Stadtteile. In Brackenheim sind auch eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Zeugen Jehovas und die Evangelisch-methodistische Kirche vertreten; in Meimsheim die Neuapostolische Kirche.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat und Ortschaftsräte
Der Gemeinderat Brackenheims hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 30 Sitze (bisher 31). Das Wahlergebnis lautete wie folgt:
- CDU 38,8% (-4,7) - 12 Sitze (-2)
- FWB 33,6% (-3,9) - 10 Sitze (-1)
- SPD 17,8% (-1,2) - 5 Sitze (-1)
- Liste21 9,8% (+9,8) - 3 Sitze (+1)
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
In den drei Ortschaften Haberschlacht. Meimsheim und Stockheim gibt es zudem jeweils einen Ortschaftsrat, der sechs (Haberschlacht, Meimsheim) bzw. fünf (Stockheim) Mitglieder hat. Auf ihren Vorschlag hin wählt der Gemeinderat für jede Ortschaft einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher. Diese Gremien sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die Ortschaftsräte sollen aber im Zuge der Gleichbehandlung aller Ortsteile in der laufenden Legislaturperiode des Gemeinderates aufgelöst werden.
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
Blasonierung: In Rot ein stehender silberner Bracke mit schwarzem Halsband und silbernem Leitring.
Die Stadtfarben sind Weiß-Rot.
Schon das älteste erhaltene Siegel Brackenheims aus dem 13. Jahrhundert zeigt den stehenden Bracken. Der Hund wurde im Lauf der Jahrhunderte in verschiedenen Stellungen – stehend, schreitend, springend usw. – und mit verschiedenen Zugaben wie Halsband oder Kette verwendet. Im Jahr 1953 legte der Brackenheimer Gemeinderat das Wappen in seiner jetzigen Form fest.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Schon 1962 schloss der heutige Stadtteil Neipperg eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Marsan in der Gascogne (Département Gers). 1978 schloss Brackenheim eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Charnay-lès-Mâcon im Burgund (Département Saône-et-Loire), die 1996 um die italienische Gemeinde Castagnole delle Lanze im Piemont (Provinz Asti) erweitert wurde. Mit der polnischen Gemeinde Zbrosławice in Oberschlesien wurde 2001 ein Freundschaftsvertrag geschlossen. Freundschaftliche Beziehungen auf Vereinsebene werden zudem mit Le Lude in Frankreich und mit Port Talbot in Wales gepflegt.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Verein Kulturforum Brackenheim e.V. verfügt seit 1994 mit der Kapelle im Schloss über eine eigene Spielstätte mit 200 Plätzen, die für Konzert-, Kabarett- und Theatergastspiele genutzt wird.
[Bearbeiten] Museen
Das 1968 eingerichtete städtische Theodor-Heuss-Museum widmet sich dem Leben von Theodor Heuss, des großen Sohnes der Stadt. Das Heimatmuseum des Heimatvereins Brackenheim zeigt heimatgeschichtliche Exponate. Ein weiteres Heimatmuseum befindet sich in Botenheim.
[Bearbeiten] Bauwerke
Auf dem Brackenheimer Friedhof steht die ursprüngliche Brackenheimer Pfarrkirche, heute evangelische Johanniskirche, eine spätromanische Basilika mit hochgotischem Chor, in dem Wandmalereien des 13. und 14. Jahrhunderts erhalten sind. In der Reformation wurde die ehemalige Jakobuskapelle zur Stadtkirche erhoben, eine gotische Kirche, deren Anfänge um das Jahr 1200 datiert werden.
Das Brackenheimer Schloss im Süden der Altstadt wurde als Stadtschloss von 1556 bis 1559 anstelle einer alten Burg erbaut und diente als württembergischer Witwensitz, Wohnung des Obervogts und Sitz des Oberamtes. Nach einem Brand wurden Teile von 1677 bis 1685 wieder aufgebaut.
In Botenheim sind die spätgotische Marienkirche von 1350 und das Gülthaus von 1605 (ehemalige Zehntscheuer des Deutschen Ordens) zu sehen. Dürrenzimmern weist die Maria-Magdalena-Kirche aus dem 12. Jahrhundert und das ehemalige Rathaus von 1731, Haberschlacht die Jakobuskirche (mit frühgotischem Turm) und eine renovierte alte Kelter auf. Die Kirche St. Georg in Hausen hat einen romanischen Chorturm und das älteste Ritterstandbild Württembergs (um 1290). In Hausen ist auch ein Abguss einer dort gefundenen Jupitergigantensäule aus dem 2./3. Jahrhundert zu sehen. In Meimsheim ist als Sehenswürdigkeit vor allem die spätgotische Martinskirche zu nennen, in Neipperg die spätgotische Katharinenkirche und eine staufische Doppelburg mit zwei Bergfrieden. Stockheim schließlich weist neben der St.-Ulrich-Kirche mit einem gotischem Hochaltar auch das Schloss Stocksberg aus dem 16. Jahrhundert, das alte Rathaus von 1604 (eheamliges Amtshaus des Deutschen Ordens) und ein ehemaliges Zehenthaus auf.
[Bearbeiten] Naturschutz
In Brackenheim gibt es die Naturschutzgebiete Zaberauen (in Botenheim) und Haberschlachter Tal (in Dürrenzimmern und Haberschlacht).
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Prof. Dr. Theodor Heuss (1884–1963), Politiker (DDP, FDP), Bundespräsident, MdR, MdB, Ehrenbürger Brackenheims
- Reinhold Zundel (* 1930), Politiker; 1966-1990 Oberbürgermeister von Heidelberg
- Michael Herbricht (* 1947 ), Politiker 1989-2004, MdL vom 24. April 1992 bis 31. Mai 2001
- Uwe Rapolder (* 1958), Fußballtrainer
- Frank Höfle (* 1967), mehrfacher Paralympics-Sieger
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Weinbau
Brackenheim ist die größte Weinbaugemeinde Württembergs und liegt an der Württemberger Weinstraße. Seit 700 Jahren ist Weinbau in der Gegend nachgewiesen. Auf 821 ha Rebfläche (Stand: 2005) werden zahlreiche Rebsorten wie Lemberger, Trollinger, Spätburgunder, Riesling, Muskateller und Kerner angebaut. Neben drei Weingärtnergenossenschaften mit über 1.200 Mitgliedern gibt es über 30 Selbstvermarkter, die sich selbst um Ausbau und Vermarktung ihres Weines kümmern.
[Bearbeiten] Verkehr
Anschlüsse an das Fernstraßennetz bestehen in den Nachbarstädten Lauffen am Neckar (B 27) und Schwaigern (B 293). Der öffentliche Nahverkehr im Verkehrsverbund H3NV wird von Bussen gewährleistet. Anschluss an das Schienennetz besteht ebenfalls in Lauffen am Neckar (Frankenbahn) und Schwaigern (Kraichgaubahn). Die seit einiger Zeit stillgelegte Zabergäubahn hat Haltestellen in Hausen, Meimsheim und Brackenheim.
[Bearbeiten] Medien
Über das Geschehen in Brackenheim berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe SW, Süd-West. Außerdem informiert das städtische Amtsblatt wöchentlich über das Geschehen in der Stadt und den Stadtteilen.
[Bearbeiten] Einrichtungen und Gericht
Das in den 1960er-Jahren errichtete, kürzlich renovierte Krankenhaus Brackenheim mit 130 Betten beschäftigt über 240 Mitarbeiter. Das Brackenheimer Amtsgericht ist mit einem Richter eines der kleinsten in Baden-Württemberg. Es gehört zum Landgerichtsbezirk Heilbronn und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart. Außerdem hat Brackenheim auch eine Kleinschwimmhalle.
Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Brackenheim der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
[Bearbeiten] Bildung
Die Theodor-Heuss-Schule in Brackenheim ist eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Jeweils eigene Grundschulen gibt es in Botenheim, Dürrenzimmern, Hausen an der Zaber, Meimsheim, Neipperg und Stockheim. Das Zabergäu-Gymnasium Brackenheim wird von über 900 Schülern aus den Städten und Gemeinden des Zabergäus besucht. Darüberhinaus ist in Brackenheim auch die Förderschule Zabergäu angesiedelt. Die Stadtbücherei Brackenheim mit über 13.000 Medien steht allen Einwohnern zur Verfügung.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Brackenheim – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Links zum Thema „Brackenheim“ im Open Directory Project
- Offizielle Touristen-Info der Stadt und des Zabergäus
Abstatt | Bad Friedrichshall | Bad Rappenau | Bad Wimpfen | Beilstein | Brackenheim | Cleebronn | Eberstadt | Ellhofen | Eppingen | Erlenbach | Flein | Gemmingen | Güglingen | Gundelsheim | Hardthausen am Kocher | Ilsfeld | Ittlingen | Jagsthausen | Kirchardt | Langenbrettach | Lauffen am Neckar | Lehrensteinsfeld | Leingarten | Löwenstein | Massenbachhausen | Möckmühl | Neckarsulm | Neckarwestheim | Neudenau | Neuenstadt am Kocher | Nordheim | Obersulm | Oedheim | Offenau | Pfaffenhofen | Roigheim | Schwaigern | Siegelsbach | Talheim | Untereisesheim | Untergruppenbach | Weinsberg | Widdern | Wüstenrot | Zaberfeld