Bad Friedrichshall
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Heilbronn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 14′ N, 9° 13′ O49° 14′ N, 9° 13′ O | |
Höhe: | 167 m ü. NN | |
Fläche: | 24,70 km² | |
Einwohner: | 18.774 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 760 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74177 | |
Vorwahl: | 07136 | |
Kfz-Kennzeichen: | HN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 005 | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 74177 Bad Friedrichshall |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Peter Dolderer | |
Lage der Stadt Bad Friedrichshall im Landkreis Heilbronn | ||
Bad Friedrichshall ist eine Stadt in Baden-Württemberg (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Bad Friedrichshall liegt an der Mündung der Jagst und des Kocher in den Neckar.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Bad Friedrichshalls sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): Neckarsulm, Untereisesheim, Bad Wimpfen, Offenau, Gundelsheim, Neudenau, Neuenstadt am Kocher und Oedheim, die alle zum Landkreis Heilbronn gehören. Mit Oedheim und Offenau ist Bad Friedrichshall eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Bad Friedrichshall gliedert sich in die Stadtteile Kochendorf, Jagstfeld, Hagenbach, Duttenberg, Untergriesheim und Plattenwald.
[Bearbeiten] Geschichte
Bad Friedrichshall entstand in den Jahren 1934 und 1935 durch Zusammenschluss der Gemeinden Kochendorf, Jagstfeld und Hagenbach. Der Name Friedrichshall leitete sich von einer Saline her, die 1818 nach König Friedrich I. so genannt worden war; das Prädikat Bad rührt vom Solbad in Jagstfeld her.
Anfang 1944 richtete die SS ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Stadtteil Kochendorf ein. Die Häftlinge sollten im Salzbergwerk eine Rüstungsfabrik bauen. Bei den Arbeiten und dem späteren Todesmarsch zum KZ Dachau kamen über 400 Häftlinge ums Leben. Eine Ausstellung im Besucherbergwerk erinnert daran.
Am 17. Juni 1951 wurde Bad Friedrichshall zur Stadt erhoben. Am 15. März 1972 wurde Duttenberg, am 1. Januar 1975 Untergriesheim eingemeindet. 1992 bis 1998 wurde der Stadtteil Plattenwald neu erbaut.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat und Ortschaftsräte
Der Gemeinderat Bad Friedrichshalls hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 29 Sitze (statt 27 nach der Kommunalwahl 1999). Er setzt sich wie folgt zusammen:
- CDU 49,0% (-0,6) - 14 Sitze (=);
- SPD 27,0% (-2,2) - 8 Sitze (=);
- Freie Wähler Bad Friedrichshall (FW) 24,0% (+2,9) - 7 Sitze (+2).
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
In den Ortschaften Untergriesheim, Duttenberg und Plattenwald gibt es zudem jeweils einen Ortschaftsrat. Auf seinen Vorschlag hin wählt der Gemeinderat für jede Ortschaft einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher. Diese Gremien sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
In gespaltenem Schild vorne in Silber über drei blauen Wellenleisten ein blauer Reichsapfel mit silbernem Reif und schwarzem Kreuz, hinten in Blau ein aufgerichtetes silbernes Pferd.
Die Stadtfarben sind Blau-Weiß.
Das Bad Friedrichshaller Wappen wurde am 1. Dezember 1936 zwischen der Stadt und der württembergischen Archivdirektion vereinbart. Es entstand aus den Wappen der früheren Gemeinden Jagstfeld, dem Reichsapfel, und Kochendorf, dem Pferd. Die drei Wellenleisten symbolisieren die drei Flüsse Neckar, Jagst und Kocher.
Die Flaggenfarben Blau-Weiß wurden im Jahr 1951 festgelegt. Wappen und Flagge wurden der Stadt am 4. März 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Bad Friedrichshall unterhält Städtepartnerschaften mit Saint-Jean-le-Blanc im französischen Département Loiret (seit 1989), mit Hohenmölsen in Sachsen-Anhalt (seit 1990) und mit Isenbüttel in Niedersachsen (seit 2002).
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Greckenschloss (Kochendorf), erbaut 1602 durch Wolf Conrad Greck II. von Kochendorf, diente seit 1806 Wohn- und Schulzwecken
- Schloss Lehen, heute Hotel
- St. Andre’sches Schlösschen, heute Notariat
- Altes Rathaus Kochendorf, erbaut 1597, renoviert 1890
- Sebastianskirche Kochendorf mit historischen Epitaphen der Grecken
- Alte Kelter Kochendorf, erbaut 1553, ab 1920 Nutzung als Turnhalle, heute Veranstaltungsraum des Schloss Lehen, bildet straßenseitig ein Ensemble mit dem Alten Rathaus und mit den beiden Wehrtürmen von 1508
- Wendelinusturm (Jagstfeld)
- Schloss Heuchlingen (Duttenberg), landwirtschaftlich genutzte Staatsdomäne
- Altes Rathaus Hagenbach, erbaut um 1800 an Stelle der früheren Burg Hagenbach
- Friedhofskapelle (Hagenbach) aus dem 16. Jhd.
- Prägend für das Stadtbild von Bad Friedrichshall (Kochendorf) ist das Salzbergwerk, das auch von Besuchern besichtigt werden kann.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Kilianimarkt, jährlich Anfang Juli
- Wald- und Bockbierfest, jährlich am letzten Juli- bzw. ersten Augustwochenende
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Bad Friedrichshall-Jagstfeld ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, der zwischen 1869 und 1920 auch Grenzbahnhof zwischen den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen und den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen war. Noch heute ist dies an den weit auseinandergezogenen Gleisanlagen erkennbar, da sich das Empfangsgebäude bis zum zweiten Weltkrieg in der Mitte befand.
Am Jagstfelder Bahnhof stoßen die Elsenz- und die Neckartalbahn (von Heidelberg über Sinsheim bzw. über Mosbach) auf die Frankenbahn von Stuttgart nach Würzburg. Darüber hinaus bestand bis 1993 die Untere Kochertalbahn nach Ohrnberg als Privatbahn der WEG. In den Ortsteilen Kochendorf und Untergriesheim gibt es weitere Bahnhöfe bzw. Haltepunkte der Frankenbahn, die nur von RegionalBahn-Zügen bedient werden. Der Haltepunkt Duttenberg-Obergriesheim an der gleichen Strecke wurde 1971 geschlossen.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund HNV gewährleistet.
Die Bundesstraße B 27 (Blankenburg (Harz)–Schaffhausen) führt durch die Stadt und verbindet diese mit der Bundesautobahn 6.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Die Südwestdeutsche Salzwerke AG hat von 1899 bis 1994 das Salzbergwerk Kochendorf betrieben und dabei unterhalb von Bad Friedrichshall und Neckarsulm ca. 12 Mio. m³ an Hohlräumen geschaffen. 1901 wurde der Schacht auf den Namen „König Wilhelm II.“ getauft; da das Bergwerk nur über einen Schacht verfügt, wurde 1984 eine 3,7 km lange unterirdische Verbindung zur Heilbronner Anlage des gleichen Unternehmens als zusätzliche Evakuierungsmöglichkeit fertiggestellt. Seit 1994 bis voraussichtlich 2015 wird das Bergwerk mit Schutt und Sondermüll verfüllt. Ein Besucherbergwerk ist jedoch noch geöffnet, zu besichtigen ist hier unter anderem ein unterirdischer Kuppelsaal aus den 1920er Jahren.
Das Unternehmen Richard Hengstenberg GmbH & Co. KG stellt in Kochendorf Konserven her. In der Produktion automatisierter Lagerhaltungs- und -verwaltungsysteme tätig ist das 1953 in Bad Friedrichshall gegründete Unternehmen Hänel Büro- und Lagersysteme mit Zweigwerken in Wiesentheid und Altstätten SG in der Schweiz sowie mehreren Auslandsniederlassungen. Zur gleichen Unternehmensgruppe gehört die Zahnradfabrik Hänel, die in Bad Friedrichshall Zahnräder herstellt.
[Bearbeiten] Medien
Über das Geschehen in Bad Friedrichshall berichten die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NM, Nord-Mitte, und das Amtsblatt Friedrichshaller Rundblick.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Im Stadtteil Plattenwald befindet sich das Klinikum am Plattenwald (Kreiskrankenhaus) mit 422 Betten.
[Bearbeiten] Bildung
In Bad Friedrichshall gibt es sechs Grundschulen in Duttenberg, Hagenbach, Höchstberg-Untergriesheim, Jagstfeld, Kochendorf und Plattenwald. Außerdem gibt es noch eine Hauptschule mit Werkrealschule, die Otto-Klenert-Realschule und das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium. Bad Friedrichshall verfügt auch über eine Stadtbücherei.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1913, 18. Juni, Hermann Müller, † 28. Dezember 1991 in Schwäbisch Hall, deutscher Politiker (FDP/DVP), MdL (Baden-Württemberg), Baden-Württembergischer Finanzminister
- 1930, Hans Schreiner, deutscher Maler und Kunstprofessor
- 1939, 5. Mai, Hermann Mühlbeyer, Politiker der CDU, Staatssekretär a.D.
[Bearbeiten] Sonstige
- Sebastian Deyle, Schauspieler - bekannt durch Rollen z. B. in der TV-Serie Marienhof als „Nik“, Moderationen von „Immer wieder Sonntags“ und „Für dich tu ich alles“ (alles ARD), ist in Bad Friedrichshall geboren und wohnhaft.
[Bearbeiten] Literatur
- Detlef Ernst, Klaus Riexinger: Vernichtung durch Arbeit. Die Geschichte des KZ Kochendorf / Außenkommando des KZ Natzweiler-Struthof. Bad Friedrichshall. 1996, neue erw. Aufl. 2003.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bad Friedrichshall – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Links zum Thema „Bad Friedrichshall“ im Open Directory Project
- Besucherbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf
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