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Freigericht (Hessen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Freigericht
Freigericht
Deutschlandkarte, Position von Freigericht hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 50° 9′ N, 9° 8′ O50° 9′ N, 9° 8′ O
Höhe: 140 - 371 m ü. NN
Fläche: 33,42 km²
Einwohner: 15.017 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 449 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63579 (alt: 6463)
Vorwahl: 06055
Kfz-Kennzeichen: MKK
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 009
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 13
63579 Freigericht
Webpräsenz:
Bürgermeister: Joachim Lucas (UWG)

Freigericht ist eine ländliche Gemeinde im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Sie liegt unmittelbar an der bayerischen Grenze. Auf Grund der historischen Entstehung und Bedeutung des Gemeindenamens wird diese umgangssprachlich auch „Das Freigericht“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Freigericht liegt nahe dem Rhein-Main-Gebiet, an den Ausläufern des Spessarts, direkt an der hessisch-bayerischen Grenze. Über 40 % des Geimeindegebietes sind bewaldet. Die höchste Erhebung mit 371 m über NN ist der Heidkopf in der Sölzert, der niedrigste Punkt liegt auf 140 m über NN.

Freigericht liegt zwischen 50°5' und 50°13' nördlicher Breite sowie 9°5' und 9°13' östlicher Länge. Die Gemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von 33,42 km² in einem Seitental der Kinzig.

[Bearbeiten] Geologie

Im südlichen Teil der Gemeinde wurden diverse Hügelgräber gefunden.

Am 19. Juni 1930 fand man bei Bauarbeiten im Ortsteil Somborn einen ca. 40.000 Jahre alten Mammutzahn, der in die damalige Kreisstadt Gelnhausen verbracht wurde. Mit Errichtung des Heimatmuseums im Freigericht drang die Gemeinde (bisher vergebens) auf Rückgabe.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Gemeinde Hasselroth
Gemeinde Rodenbach Bild:Windrose_klein.png Gemeinde Linsengericht
Landkreis Aschaffenburg
Stadt Alzenau Markt Mömbris Gemeinde Geiselbach und
Geiselbacher Forst (gemeindefreies Gebiet)

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Freigericht (Somborn), im Hintergr. m. Neuses, l. tlw. Altenmittlau, im Vordergr. tlw. Gondsroth
Freigericht (Somborn), im Hintergr. m. Neuses, l. tlw. Altenmittlau, im Vordergr. tlw. Gondsroth

Die Gemeinde besteht aus 5 Ortsteilen:

  • Altenmittlau
  • Bernbach
  • Horbach (seit 1968 staatlich anerkannter Luftkurort)
  • Neuses
  • Somborn


[Bearbeiten] Geschichte

Die Gemeinde Freigericht, zu der die Ortschaften Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn, zählen, hat ihren Ursprung im Zentgericht Somborn, das bis 1748 mit den Zentgerichten Alzenau, Hörstein und Mömbris die Markgenossenschaft Wilmundsheim vor der Hart (Alzenau) bildete. Die freien Märker versammelten sich jedes Jahr in Alzenau, um den Landrichter und die Förster zu wählen und wichtige Entscheidungen zu treffen.

Die Zentgerichte waren ursprünglich reichsunmittelbar. Den Vorsitz führte der auf ein Jahr gewählte Zentgraf. Jedes Dorf stellte, entsprechend der Anzahl seiner Freien, Schöffen, die das Recht zu finden hatten. Bis 1748 zählte auch die Gemeinde Albstadt zum Zentgericht Somborn. Im Jahre 1500 verloren die Zentgerichte ihre Reichsunmittelbarkeit und ihre Privilegien. Die kirchliche Jurisdiktion übte in der Zent Somborn das Erzbistum Mainz aus. Infolgedessen breitete sich die Reformation hier nicht aus.

Da die Freigerichter auf ihre alten Freiheitsrechte nicht verzichteten und sich den Anordnungen der Lehnsherren widersetzten, besetzten die Kurfürsten von Mainz und Grafen von Hanau im Jahre 1502 das Land. Der Widerstand der Freigerichter blieb jedoch ungebrochen. Deshalb erteilten die Lehnsherren ihnen 1529 die landesherrliche Begnadigung, in der sie ihnen versprachen, ihre hergebrachten Rechte und den Namen „Freigericht“ zu belassen.

Im Jahre 1748 erfolgte dann die Teilung der Markgenossenschaft. Das Zentgericht Somborn kam zu Hessen-Kassel. 1772 wurde Somborn Marktflecken, jedoch kamen die Märkte nie zur Blüte, da die Freigerichter um Anerkennung ihrer Privilegien durch den Landgrafen von Hessen-Kassel, Wilhelm IX., kostspielige Prozesse vor dem Reichshofrat in Wien (1775–78) und dem Reichskammergericht in Wetzlar (1795–1806) führen mussten und mit hohen Abgaben durch den Landesherren belegt wurden.

So wurde der Kampf um die Freiheit Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1806, als das Reichskammergericht mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches endete, zur Leitidee der Geschichte des Freigerichts, denn in dem Kampf liegt der Sinn des Namens Freigericht begründet, der sich im Gegensatz zu vielen anderen ehemaligen „freien Gerichten“ des Kreises Gelnhausen und darüber hinaus bis auf den heutigen Tag erhalten hat.

Die einzelnen Ortsteile werden erstmals urkundlich erwähnt:

  • Bernbach im Jahre 850
  • Horbach im Jahre 850
  • Neuses im Jahre 1000
  • Somborn im Jahre 1025
  • Altenmittlau im Jahre 1191

Im Hinblick auf die bevorstehende Gebietsreform in Hessen, und um die anstehenden Gemeinschaftsaufgaben besser lösen zu können, schlossen sich die fünf ehemals selbständigen Gemeinden Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn durch Auseinandersetzungsvertrag freiwillig mit Wirkung vom 1. Januar 1970 zur Gemeinde Freigericht zusammen.


[Bearbeiten] Religionen

[Bearbeiten] Katholische Kirche

Da das Freigericht zum Gebiet des Erzbischofs von Mainz gehörte, breitete sich hier – anders als in den Nachbargemeinden – die Reformation nicht aus. Daher sind auch heute noch etwa 66 % der Bevölkerung katholisch.

Über Jahrhunderte hinweg gab es nur eine Pfarrei in Somborn, zu der neben den heutigen Freigerichter Orten auch Albstadt gehörte. Dieser Ort gehört seit dem frühen 19. Jahrhundert zur Stadt Alzenau in Unterfranken.

Im 18. Jahrhundert wurden in den einzelnen Orten Kapellen gebaut, aus denen sich nach und nach eigenständige Pfarreien bildeten.

Durch die päpstliche Bulle „Provida solersque“ vom 16. August 1821 kam das Freigericht zur Diözese Fulda.

Im Zuge des Pastoralen Prozesses im Bistum Fulda (u. a. bedingt durch den Mangel an Priestern) haben sich die Pfarrgemeinden Freigerichts mit der Kuratie in Hasselroth am 2. Juli 2006 zu einem Pastoralverbund „St. Peter und Paul“ zusammengeschlossen.

Jeweils zwei Pfarreien werden von einem Pfarrer betreut, in Somborn/Hasselroth wirkt darüberhinaus noch ein Kaplan. „Moderator“ (Vorsitzender) des Verbundes ist der Pfarrer von St. Bartholomäus und St. Markus, Dechant Stefan Buß.

In Freigericht, das zum Dekanat Gelnhausen – Bad Orb gehört, gibt es folgende fünf Pfarreien, deren Sprengel deckungsgleich mit den Ortsteilen sind:

  • St. Anna, Somborn - Die Mutterpfarrei des Freigerichts (ehemals St. Peter und Paul)
  • St. Bartholomäus, Bernbach
  • St. Markus, Altenmittlau
  • St. Michael, Horbach
  • St. Wendelin, Neuses

[Bearbeiten] Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Gut 16 % der Freigerichter sind evangelisch. Sie gehören zur Johannesgemeinde, die alle Ortsteile umfasst. Die Gemeinde wurde 1980 selbstständig, zuvor war sie Filiale der Gemeinde in Niedermittlau.

[Bearbeiten] Jüdische Gemeinde

Bis zum 2. Weltkrieg gab es im Ortsteil Somborn eine kleine jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge. Die Synagoge wurde in der Progromnacht am 9. November 1938 durch das Einschreiten des Somborner Bürgermeisters gerettet und überstand auch die Kriegswirren. Später wurde das Gebäude in ein Wohnhaus umgebaut.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Die Gemeinde Freigericht entstand am 1. Januar 1970 durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

  • 1820: 2.584
  • 1910: 5.390
  • 1939: 6.833
  • 1950: 9.737
  • 1961: 10.491
  • 1970: 12.145
  • 1980: 12.642
  • 1990: 13.248
  • 2000: 14.662
  • 2006: 15.017

[Bearbeiten] Politik

Die politischen Gremien der hessischen Gemeinde Freigericht bestehen laut Magistratsverfassung aus der Gemeindevertretung, dem Bürgermeister und dem Gemeindevorstand. Der Bürgermeister sitzt dabei dem Gemeindevorstand vor. In den Ortsteilen bestehen Ortsbeiräte. Seit der Kommunalwahl 2001 ist es in Hessen möglich, bei Gemeinde- und Ortsbeiratswahlen zu kumulieren und zu panaschieren, d. h. einer Person bis zu drei Stimmen zu geben bzw. Stimmen auf verschiedene Parteien zu verteilen. Zur besseren Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei Entscheidungen, die sie berühren, gibt es in der Gemeinde Freigericht ein Kinder- und Jugendparlament.

[Bearbeiten] Gemeindevertretung

Sitzverteilung 2006
Sitzverteilung 2006

Die Freigerichter Gemeindevertretung besteht aus 37 Mitgliedern. Vorsitzender ist Klaus Brönner (CDU).

Der Gemeindevertretung gehören drei Fraktionen an:

  • CDU/FDP Fraktionsgemeinschaft (19 Gemeindevertreter, Vorsitzender: Patrice Göbel (CDU))
  • SPD Fraktion (10 Gemeindevertreter, Vorsitzender: Gerhard Benzing)
  • UWG Fraktion (8 Gemeindevertreter, Vorsitzender: Gerhard Pfahler)


Die Gemeindevertretung hat drei Ausschüsse mit jeweils zehn Mitgliedern gebildet:

  • Haupt- und Finanzausschuss (Vorsitzender: Herbert Huth, Stellvertreter: Franz Josef Pfeifer)
  • Planungs-, Struktur- und Umweltausschuss (Vorsitzender: Markus Streb, Stellvertreter: Dr. Jürgen Schmitt)
  • Ausschuss für Soziales (Vorsitzender: Holger Franz, Stellvertreterin: Monika Ehlert)



Parteien und Wählergemeinschaften Anteil in %
2006
Sitze
2006
Anteil in %
2001
Sitze
2001
Anteil in %
1997
Sitze
1997
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,9 18 59,0 22 45,3 17
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,3 10 24,2 9 28,8 11
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen - - 7,6 3 8,9 3
FDP Freie Demokratische Partei 2,6 1 - - - -
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft Freigericht 21,3 8 9,2 3 17,0 6
gesamt 100,00 37 100,00 37 100,00 37
Wahlbeteiligung in % 48,4 52,2 68,4


[Bearbeiten] Bürgermeister


Als Nachfolger für den nach 18 Jahren ausscheidenden Bürgermeister Franz wurde am 24. September 2006 der damalige Altenmittlauer Ortsvorsteher und Gemeindevertreter Joachim Lucas (UWG) zum neuen Bürgermeister gewählt. Er ist damit der erste Bürgermeister der Gemeinde, der nicht der CDU angehört.

Bürgermeister der Gemeinde Freigericht

  • Georg Kreis (Staatsbeauftragter, 1. Januar 1970 – 10. Juli 1970) (UWG)
  • Dr. Horst Eberhard Theis (11. Juli 1970 – 22. November 1971) (CDU)
  • Robert Braatz (12. Mai 1972 – 30. April 1975) (CDU)
  • Franz Schilling (9. Oktober 1975 – 15. März 1986) (CDU)
  • Walter Streb (11. Juni 1986 – 31. Dezember 1988) (CDU)
  • Manfred W. Franz (1. Januar 1989 – 31. Dezember 2006) (CDU)
  • Joachim Lucas (seit 1. Januar 2007) (UWG)

[Bearbeiten] Gemeindevorstand

Der Gemeindevorstand wird durch die Gemeindevertretung zu Beginn der Legislaturperiode gewählt und besteht aus dem hauptamtlichen Bürgermeister und zehn ehrenamtlichen Beigeordneten. Er ist das Verwaltungsorgan der Gemeinde, das die Beschlüsse der Gemeindevertretung vorbereitet und ausführt. Der Freigerichter Gemeindevorstand setzt sich nach der Kommunalwahl 2006 wie folgt zusammen:

  • CDU: 5 Dorothea Dreßler, Gerhard Harth, Helmut Marten, Herbert Meininger (Erster Beigeordneter) und Edmund Petermann
  • FDP: 1 Prof. Bernhard Fleckenstein
  • SPD: 2 Anna-Maria Blobner und Albert Schmitt
  • UWG: 2 Reinhold Trageser und Günther Thyriot

[Bearbeiten] Ortsbeiräte

Zusammensetzung der Ortsbeiräte
Ortsteil Jahr CDU SPD UWG FDP Summe
Altenmittlau 1997 2 2 1 - 5
2001 2 1 2 -
2006 2 1 2 -
Bernbach 1997 3 1 1 - 5
2001 3 1 1 -
2006 3 1 1 -
Horbach 1997 2 2 1 - 5
2001 2 3 0 -
2006 2 3 0 -
Neuses 1997 3 1 1 - 5
2001 3 1 1 -
2006 3 1 1 -
Somborn 1997 4 3 2 - 9
2001 5 3 1 -
2006 4 2 2 1

Nach dem Zusammenschluss der selbstständigen Gemeinden zur Gemeinde Freigericht im Jahr 1970 wurden die einzelnen Gemeindevertretungen aufgelöst und durch Orstbeiräte ersetzt. Die Ortsbeiräte in den einzelnen Ortsteilen sind in allen wichtigen Entscheidungen, die den jeweiligen Ortsteil betreffen zu hören und haben ein Vorschlagsrecht.

[Bearbeiten] Ortsvorsteher

Die Mitglieder der Ortsbeiräte wählen aus ihrer Mitte als Vorsitzenden des Ortsbeirates einen Ortsvorsteher, eine Art Bürgermeister des jeweiligen Ortsteils.

Altenmittlauer Orstvorsteher

  • Joachim Lucas, UWG (1997 – 2006)
  • Stefan Harthmann, UWG (ab 2007)

Bernbacher Ortsvorsteher

  • Alois Aul, CDU (1970 – 1991)
  • Heribert Huth, CDU (1991 – 1997)
  • Gerda Trageser, CDU (ab 1997)

Horbacher Ortsvorsteher

  • Erhard Winter, SPD (ab )

Neuseser Ortsvorsteher

  • Karl Schiwek, CDU ( – 2006)
  • Alfred Weber, CDU (ab 2006)

Somborner Ortsvorsteher

  • Ortwin Hackenberg (1997 − 2001)
  • Emil Trageser, CDU (2001 – 2006)
  • Günther Roß, CDU (ab 2006)

[Bearbeiten] Kinder- und Jugendparlament

Zur stärkeren Einbindung von Kindern und Jugendlichen in die Entscheidungen der Gemeinde wurde ein Kinder- und Jugendparlament gegründet. In diesem Parlament sind Jugendliche aus allen Ortsteilen vertreten. Somborn entsendet drei, die anderen Ortsteile je zwei Vertreter. Die Wahlen finden alle zwei Jahre statt, wobei die Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren wahlberechtigt sind.

[Bearbeiten] Parteien

[Bearbeiten] Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Die Christlich Demokratische Union (CDU) Freigericht existiert seit 1945, als sich kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit Sondergenehmigung der Alliierten Besatzungsmacht die ersten demokratischen Parteien organisieren durften. Die CDU wurde damals nach den Bamberger Richtlinien der heutigen CSU gegründet und schloss sich kurze Zeit später dem neu gegründeten Landesverband Hessen an. Die CDU hat sich in Freigericht nach der Gebietsreform zu einem Gemeindeverband zusammengeschlossen und ist einer der mitgliederstärksten Verbände der CDU Main-Kinzig. Die CDU ist seit Gründung der Gemeinde Freigericht die stärkste politische Kraft in den gemeindlichen Gremien. Politischer Nachwuchs ist seit 1951 die Junge Union (JU) Freigericht, die nicht nur in Freigericht die größte politische Jugendorganisation darstellt. Die JU Freigericht ist der mitgliederstärkste Verband im Main-Kinzig-Kreis und einer der mitgliederstärksten in Hessen.

[Bearbeiten] Bündnis 90/Die Grünen (Grüne)

In Freigericht gab es eine Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen, die erstmals bei der Komunalwahl 1993 in die Gemeindevertretung einzog. Bis 2001 bildeten die Grünen mit SPD und UWG eine Koalition in der Gemeindevertretung. Mangels Mitgliedern musste sich der Ortsverband 2005 auflösen.

[Bearbeiten] Freie Demokratische Partei (FDP)

Seit 2006 gibt es in Freigericht und Hasselroth einen Ortsverband der FDP, der beim erstmaligen Antreten zur Kommunalwahl 2006 einen Sitz in der Gemeindevertretung erringen konnte und in Somborn einen Sitz im Ortsbeirat.

[Bearbeiten] Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG)

Die Unabhängige Wählergemeinschaft Freigericht (UWG) besteht in ihrer derzeitigen Form seit der Gebietsreform 1970, als sich die in den einzelnen Ortsteilen bestehenden Gruppen zu einer einzigen Gemeinschaft zusammenschlossen. Vor dem Zusammenschluss zur Gemeinde Freigericht waren die Wählergruppen (teils UWG, teils FWG) treibende politische Kräfte in den einzelnen Gemeindevertretungen der fünf Orte. Mit der Gründung der Gemeinde Freigericht verlor die UWG diese Rolle an die CDU. Seit der Kommunalwahl 2006 kommt der UWG wieder ein stärkeres Gewicht zu, zudem stellt sie mit Joachim Lucas den Bürgermeister.

[Bearbeiten] Abgeordnete für Freigericht

[Bearbeiten] Europäisches Parlament

Der Europaabgeordnete aus dem Wahlkreis im 6. Europäischen Parlament ist Thomas Mann (CDU). Er vertritt seit 1994 den Wahlkreis.

[Bearbeiten] Deutscher Bundestag

Der Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis 181 - Hanau im 16. Deutschen Bundestag ist Dr. Sascha Raabe (SPD), ehemaliger Bürgermeister in Freigerichts Nachbargemeinde Rodenbach. Raabe erhielt im gesamten Wahlkreis mehr Stimmen als sein Herausforderer Heiko Kassekert (CDU), der jedoch in Freigericht die meisten Erststimmen gewinnen konnte.

[Bearbeiten] Hessischer Landtag

Der Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis 40 - Main-Kinzig I im 16. Hessischen Landtag heißt Hugo Klein (CDU) und ist in Freigericht im Ortsteil Neuses zu Hause. Er ist seit über 1987 Parteivorsitzender der CDU Freigericht und seit 1981 im Parteivorstand aktiv.

[Bearbeiten] Kreistag des Main-Kinzig-Kreises

Hugo Klein (CDU) ist Kreisbeigeordneter im Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises. Dem Kreistag des Main-Kinzig-Kreises gehören darüber hinaus noch die Freigerichter Patrice Göbel (JU-Kreisvorsitzender), Manfred W. Franz (Freigerichts Bürgermeister bis Ende 2006) und Herbert Huth (alle drei CDU), sowie Dr. Richard Teuber (SPD) als Kreistagsabgeordnete an.

[Bearbeiten] Wappen

Freigerichter Gemeindewappen
Freigerichter Gemeindewappen

Blasonierung: In Silber ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz, kreuzweise belegt mit einem blauen Schlüssel und einem blauen Schwert.

Bedeutung: Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund symbolisiert die alten Beziehungen der Gemeinde zum Bistum Fulda.

Schlüssel und Schwert sind die Symbole der Heiligen Petrus und Paulus, der beiden ältesten Patrone der Somborner Pfarrkirche.

Im weiteren Sinne kann das Schwert auch symbolisch als Gerichtsschwert des Freigerichts gedeutet werden. Diese geschichtlichen Zusammenhänge wurden bei der Wappengebung für die Gemeinde Freigericht herangezogen.

Die Führung des Wappens wurde der Gemeinde Freigericht am 6. Oktober 1971 durch das Land Hessen genehmigt.

[Bearbeiten] Flagge

Die Flagge der Gemeinde Freigericht ist eine blaue Bannerflagge mit weißen Seitenstreifen und dem Gemeindewappen.

Die Führung der Flagge wurde am 16. Juni 1972 durch den hessischen Innenminister genehmigt.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Freigericht ist seit 1972 verschwistert mit St. Quentin-Fallavier, einer Gemeinde nahe Lyon. Seit 2004 bestehen auch freundschftliche Beziehungen mit Gallicano nel Lazio in Italien.

Darüber hinaus sind einige der örtlichen Vereine mit anderen Vereinen in Europa befreundet.

Die örtliche Kopernikusschule pflegt zudem Partnerschaften mit über 20 Partnerschulen weltweit.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

In Somborn gibt es ein Heimatmuseum, in dem das Leben im Freigericht in vergangenen Tagen gezeigt wird. Dieses Museum soll eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart sein und Erinnerungen an die Vorfahren festhalten. Zur Zeit wird das Heimatmuseum erweitert, um eine Nachbildung der Freigerichter Kleinbahn aufzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt des Museums ist die Zigarrenherstellung im Freigericht. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden im Freigericht in Fabriken und in Heimarbeit Zigarren hergestellt.

[Bearbeiten] Musik

Das kulturelle Leben der Gemeinde wird zum großen Teil von den zahlreichen Vereinen gepflegt. 5 Orchester, ein Spielmanns- und Fanfarenzug, zahlreiche Chöre und weitere Gruppierungen geben jährlich mehrere Konzerte und sind weit über die Grenzen Freigerichts bekannt und geschätzt.

Hinzu kommen noch Aufführungen diverser Theatergruppen und weitere Veranstaltungen.

Wachsender Beliebtheit erfreuen sich auch die Freigerichter „Babbelowende“, Abende, an denen die verschiedenen Freigerichter Dialekte gepflegt werden.

[Bearbeiten] Sommerliche Musiktage

Jährlich im August veranstalten die Gemeinden Freigericht und Rodenbach die „Sommerlichen Musiktage“ auf Hof Trages; an mehreren Abenden werden Konzerte mit Musik aus verschiedenen Stilrichtungen und Epochen gegeben, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Kirchen

Markante Bauwerke in den Freigerichter Ortsteilen sind die Kirchen und ihre Vorgänger-Kapellen.

[Bearbeiten] Hof Trages

Hof Trages ist ein Gutshof, der wahrscheinlich auf eine Rodung im 9. Jahrhundert zurückgeht. Im 14. Jahrhundert werden 2 Höfe erwähnt: Vorder und Hinter Drages. Dem Peter von Dragus wird 1358 das Land durch die Ronneburger verwüstet. 1374 übergaben laut Urkunde Arnulf von Drages, seine Frau und 5 Söhne ihren Hof „Zum Trages“ dem Herrn Ulrich von Hanau und erhielten den Hof als erbliches Lehen zurück. Als Abgabe hatten sie nur ein „Fastnachtshuhn“ zu entrichten und die Pflicht, durchreisenden Herren einen Ehrentrunk zu reichen.

Im 30jährigen Krieg wurde Trages völlig zerstört und seine Bewohner vertrieben. Laut Lehnsbrief von 1639 gab Hanau dem Dietrich von Erkenbrecht die „Höfe zum Trages“ zu Lehen. Von dessen Nachkommen kaufte der Hanauische Kanzler von Cranz die Güter Trages und Hüttelngesäß 1727. Er und sein Sohn errichteten den Hauptanteil der heutigen Gebäude des ehemaligen Wirtschaftshofes und die Parkanlage mit den heute alten und stattlichen Bäumen sowie ein Gartenhaus, den Grundstock des jetzigen Schloßgebäudes. 1751 vererbte der kinderlose Johann Sebastian von Cranz Trages und Hüttelngesäß an den Sohn seiner Schwester, den nassau-usingischen Geheimen Rat Christian Carl Ludwig von Savigny.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts trafen sich auf dem Anwesen Freunde von Friedrich Carl von Savigny, u. a. Clemens und Bettina Brentano, spätere Arnim, die Brüder Grimm oder Karoline von Günderode.

1929 wurde der bis dahin eigenständige Gutsbezirk Hof Trages aufgelöst und das Gebiet der Gemeinde Somborn zugeschrieben.

Hof Trages ist bis heute im Besitz der Familie von Savigny. Auf dem Gelände um den Gutshof entstand in den 1990er Jahren ein 18-Loch-Golfplatz, der sich harmonisch in die Landschaft einfügt.

Auf Hof Trages werden in einer Außenstelle des Freigerichter Standesamtes Trauungen durchgeführt.

Das Herrenhaus ist nicht zu besichtigen.

[Bearbeiten] Naturdenkmäler

[Bearbeiten] Rodfeldeiche

Die Rodfeldeiche war eine ca. 400 Jahre alte deutsche Eiche und stand auf dem gleichnamigen Rodfeld, einem ehemals bewaldeten und im vorigen Jahrhundert gerodeten Hang nahe des Ortsteils Neuses. Sie gilt als Freigerichter, im speziellen als Neuseser Wahrzeichen. Der durch einen über Jahre andauernden Pilzbefall geschwächte Baum fiel im Januar 2007 dem Orkan Kyrill zum Opfer. An seiner Stelle soll eine neue Eiche gepflanzt und ein Gedenkstein errichtet werden.

[Bearbeiten] Sport

Im Freigericht gibt es neben den kulturtreibenden Gruppen und Vereinen auch eine große Zahl an Sportvereinen. Tennis, Tischtennis, Leichtathletik, Badminton, asiatische Sportarten und vieles mehr werden angeboten.

Der im Ortsteil Bernbach beheimatete SV 1919 Bernbach spielt in der Oberliga Hessen und gilt als einer besten „Dorfvereine“ Hessens.

Am Hof Trages bei Somborn entstand in den 1990ern ein 18-Loch-Golfplatz.

Wasserliebende Freigerichter kommen im Hallenbad „Platsch“ auf ihre Kosten; auch eine Sauna steht dort zur Verfügung.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

In Freigericht finden regelmäßig kleinere und größere Feste statt, die von den ansässigen Vereinen organisiert werden.
Am Kerb-Wochenende, dem ersten Wochenende im September, finden in allen Ortsteilen Feste statt, das größte davon im kleinsten Ortsteil Horbach. Der Veranstalter hier ist seit 25 Jahren der „Gesangverein Eintracht Edelweiß e. V.“. Die Horbacher Kerb ist die größte Kerb im Main-Kinzig-Kreis.

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

Die Freigerichter Küche ist herzhaft. Eine Spezialität sind hausgemachte Kuchen, hier zu allererst der Freigerichter Hefekuchen vom Blech.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Nördlich des Freigerichts verläuft die A66 von Frankfurt nach Fulda. Im südlichen Bereich verläuft die L3202 von Gelnhausen nach Alzenau.

[Bearbeiten] Freigerichter Kleinbahn

Die Freigerichter Kleinbahn verkehrte zwischen 1904 und 1955 zwischen den Bahnhöfen Langenselbold und Gelnhausen an der Strecke Frankfurt am Main – Fulda und erschloss die Ortsteile des Freigerichts und Hasselroths. Für das Wirtschaftsleben der kleinen Orte hatte sie entscheidende Bedeutung, denn die Einwohner konnten nun ins Rhein-Main-Gebiet pendeln (Hanau, Offenbach, Frankfurt). Gleichzeitig siedelten sich im Freigericht Betriebe an, in denen hauptsächlich Frauen (u. a. in Heimarbeit) tätig waren. Mit Zunahme des Straßenverkehrs in den 1950ern war der Betrieb der Bahnlinie nicht mehr wirtschaftlich und wurde eingestellt.

[Bearbeiten] Bildung

[Bearbeiten] Grundschulen

  • Bischof-Dr.-Christian-Schreiber-Schule (Ortsteil Somborn)
  • Schule am Dorfplatz (Ortsteil Altenmittlau)
  • Regenbogenschule (Ortsteil Bernbach)
  • Schule der bunten Raben (Ortsteil Horbach)
  • Konrad-Neumann-Schule (Ortsteil Neuses)

[Bearbeiten] weiterführende Schulen

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • General Orlow, russischer Fürst und Feldherr, soll im Zuge der Napoleonischen Kriege im Somborner Gasthaus Freigericht übernachtet haben; dort wurde ein Zimmer nach ihm benannt.
  • Adolf Amberg, 1874 als Sohn Neuseser Eltern in Hanau geboren, gestorben 1913 im Berliner Grunewald, Künstler, u. a. Aachener Ratssilber, Porzellanarbeiten zur preußischen Kronprinzenhochzeit 1905.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die mit Hof Trages in Verbindung stehen

[Bearbeiten] Ehrungen und Auszeichnungen

Die von der Gemeinde Freigericht verliehenen Ehrungen und Auszeichnungen umfassen:

  • Ehrenbürger, für Menschen, die sich in besonderer Weise um die Gemeinde bemüht haben
  • Ehrenbezeichnungen wie Ehrenbürgermeister oder Gemeindeältester, für Menschen, die mindestens 20 Jahre ihr Mandat ausgeübt haben
  • Bürgermedaille „Bischof-Dr.-Christian-Schreiber-Medaille“, für langjährige politische Tätigkeit, vorbildliches bürgerschaftliches Verhalten, Verdienste um die Völkerverständigung, Verdienste auf wissenschaftlichem, kulturellem, sportlichem oder sozialem Gebiet
  • Jährliche Auszeichnungen (jeweils mit € 300 dotiert)
    • „Bürgerpreis der Gemeinde Freigericht für ehrenamtliche Sozialarbeit“
    • „Anerkennungspreis der Gemeinde Freigericht für besondere Aktivitäten und Leistungen in der Jugendarbeit“
    • „Umweltpreis der Gemeinde Freigericht“

[Bearbeiten] Literatur

  • Schilling, Rudolf: Die jüdische Gemeinde Somborn im Freigericht. C. Frohberg, Freigericht 2002, ISBN 3980598292
  • Stock, Emil: Freigerichter Lexikon. C. Frohberg, Freigericht 2001, ISBN 3-9805982-7-6

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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