Höxter
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Höxter | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 46′ N, 9° 22′ O51° 46′ N, 9° 22′ O | |
Höhe: | 96 m ü. NN | |
Fläche: | 157,89 km² | |
Einwohner: | 32.591 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 206 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 37651–37671 (alt: 3470) | |
Vorwahlen: | 05271
05531 (Stadtteil Stahle) 05275 (Stadtteil Ottbergen) 05277 (Stadtteil Fürstenau) 05278 (Stadtteil Ovenhausen) |
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Kfz-Kennzeichen: | HX | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 62 020 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Westerbachstr. 45 37671 Höxter |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Hermann Hecker (CDU) |
Höxter ist die Kreisstadt des ostwestfälischen Kreises Höxter in Nordrhein-Westfalen an der Weser im Zentrum des Weserberglandes.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung entstand am 1. Januar 1970 die Flächengemeinde "Stadt Höxter" aus den elf Gemeinden des ehemaligen Amtes Höxter-Land, der Kernstadt sowie der Gemeinde Bruchhausen aus dem Amt Beverungen. Auf freiwilliger Basis haben sich die Ortschaften damals zusammengeschlossen, um ihre vielfältigen Aufgaben zu bündeln und eine einheitliche Selbstverwaltung herbeizuführen.
- Albaxen
- Bosseborn
- Bödexen
- Brenkhausen
- Bruchhausen
- Fürstenau
- Godelheim
- Lüchtringen
- Lütmarsen
- Ottbergen
- Ovenhausen
- Stahle
[Bearbeiten] Geschichte
Die Siedlung "Huxori", das spätere Höxter mit seinen Ländereien, wurde durch Kaiser Ludwig den Frommen 822 dem neu gegründeten Kloster Corvey zugesprochen. Der Ort lag günstig an den damaligen Fernstraßen von Bremen nach Kassel und an der Ost-West-Verbindung, dem sogenannten Hellweg. Im Jahr 1250 wurden Höxter die Stadtrechte verliehen, und ab 1295 gehörte die Stadt dem Bund der Hanse an. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde Höxter schwer getroffen, im Blutbad von Höxter 1634 werden nach längerer Belagerung über 1.500 Einwohner durch die Soldaten der Katholischen Liga getötet. In der Folge verarmte die Stadt zusehends.
1792-1803 war Höxter Hauptstadt des Fürstbistums Corvey.
1803-1806 kam die Stadt zum Haus Nassau-Oranien, danach zum Königreich Westfalen.
1813 wurde Höxter dem Königreich Preußen zugeschlagen.
1865 führte der Anschluss an das Eisenbahnnetz durch die Bahnstrecke Altenbeken–Holzminden–Kreiensen–Braunschweig der Königlich-Westfälische Eisenbahn und der Braunschweigischen Südbahn (Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn) zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Strecke stellte eine wichtige Verbindung zwischen Berlin, Braunschweig und dem Ruhrgebiet dar. Die einst zweigleisige Hauptstrecke verlor durch die Teilung Deutschlands nach 1945 im Laufe der Jahrzehnte an Bedeutung, da sich die Verkehrsströme mehr in Nord-Süd Richtung verlagerten.
[Bearbeiten] Katastrophen
Zur größten Katastrophe der Stadt Höxter der Nachkriegszeit kam es am frühen Morgen des 19. Septembers 2005. Ein Attentäter sprengte sich in seinem Haus in direkter Nachbarschaft des historischen Rathauses mit mehr als 900 Litern Benzin in die Luft. Das Unglück ereignete sich um ca. 9 Uhr Ortszeit. Drei Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt. Die gesamte höxtersche Innenstadt wurde in Mitleidenschaft gezogen. Mehr als ein Jahr nach dem Anschlag waren die Wiederaufbauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Etwa eine Stunde nach der Detonation des Hauses wurde Katastrophenalarm ausgelöst, was dazu führte, dass neben sämtlichen mobilisierten Rettungskräften aus dem Kreis Höxter auch Rettungskräfte aus dem Kreis Holzminden hinzugeführt wurden. Auch die Bundeswehr unterstützte die Arbeiten. Mehrere hundert Retter waren vor Ort. ..
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Die 44 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Seit 1963/64 besteht eine Städtepartnerschaft mit Corbie in der Somme (Nordfrankreich) und seit 1979/80 eine weitere mit Sudbury (Grafschaft Suffolk) in Großbritannien. Mit diesen Städten finden regelmäßig Bürgerbegegnungen statt. Bereits seit 1956/57 unterhält außerdem das König-Wilhelm-Gymnasium der Stadt eine der ältesten deutschen Schul-Partnerschaften mit Frankreich, dem Lycée Robespierre und dem Lycée Gabetta in Arras.
[Bearbeiten] Nachbarstädte
Im Norden beginnend und dann im Uhrzeigersinn: Lügde, Samtgemeinde Polle, Samtgemeinde Bevern, Holzminden, Samtgemeinde Boffzen, Beverungen, Brakel und Marienmünster.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die weitgehend erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur ist von Fachwerkbauten geprägt, unter denen sich einige Beispiele für den Stil der Weserrenaissance befinden. Besonders hervorzuheben sind die Sankt Kilianikirche aus den Jahren um 1100, das Wahrzeichen der Hansestadt Höxter, die Marienkirche von 1283, der früheste gotische Bau in Westfalen, das Küsterhaus von 1565, das Adam-und-Eva-Haus von 1571 in der Stummrige Straße und die alte Dechanei von 1561 auf dem Marktplatz; dort sind über 60 geschnitzte Halbrosetten zu bewundern, die sich alle voneinander unterscheiden. Die Dechanei war ein Adelssitz der Familie von Amelunxen.
- Am Rande von Höxter liegt das Kloster Corvey unmittelbar an der Weser. Die Klosterkirche besitzt eine karolingische Krypta sowie ein imposantes Westwerk. Des Weiteren ist neben der Kirche das Grab von Hoffmann von Fallersleben, der u. a. das Lied der Deutschen schrieb, zu finden.
- Um Höxter bestehen Möglichkeiten zum Rudern, Fallschirmspringen, Wassersport und Wandern. Der 18 km Rundwanderweg bietet schöne Aussichtspunkte, wie z.B. den Köterberg.
- Im Rahmen der Erlebniswelt Renaissance gibt es in Höxter einen einzigartigen Stadtspaziergang zum Thema "Markt", auf dem der Besucher einen Mordfall klären kann, der sich 1617 ereignete.
- Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Obermühle Höxter, eine ehemalige Wassermühle, die einst zu dem Kloster Corvey gehörte. Heute ist in der Obermühle auch das Mühlencafé untergebracht.
- Eine ehemalige Sehenswürdigkeit war der Felsenkeller. Lange Zeit als Diskothek genutzt, brannte das Gebäude am 17. Oktober 2006 völlig nieder. Das denkmalgeschützte Fachwerkgebäude lag oberhalb der B64 am Ortseingang von Höxter.
[Bearbeiten] Kino
- Deutsches Haus, Stummrigestraße 10-14 (2 Säle)
[Bearbeiten] Sonstige Veranstaltungsorte
- Residenz-Stadthalle Höxter
[Bearbeiten] Sport
Der größte Sportverein der Stadt ist der Handball- und Leichtathletik-Club Höxter (HLC Höxter). Das Angebot des HLC ist breit gefächert: Fitnesskurse, Schwimmen, Aquajogging, Rückengymnastik, Badminton, Judo u.a.
In der überdachten Fußballarena Höxter/Weserbergland kann auf zwei Kunstrasenplätzen Fußball gespielt werden.
Seit 20 Jahren besteht in Höxter auch der Teakwon-Do Verein Satori e.V. Höxter. Der Verein ist der ITF-D angeschlossen, die nach der Lehre von General Choi Hong-hi (1918-2002) unterrichten.
In Höxter gibt es eine Bowlingbahn mit zwölf Bahnen.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Regelmäßige kulinarische Ereignisse in Höxter sind "Höxter Kulinarisch" im Juni und die "Flößer- und Fischertage" (Ende April). Zu diesen Ereignissen schließen sich Gastronomie und Werbegemeinschaft zusammen und präsentieren kulinarische Köstlichkeiten.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Der Raum Höxter–Holzminden (angrenzende niedersächsische Kreisstadt) ist als ein kleiner, jedoch durchaus dynamischer und moderner Wirtschaftsraum zu bezeichnen.
Die Wirtschaftsstruktur der Stadt Höxter ist überwiegend mittelständisch geprägt. Neben Industriebetrieben (Hauptbranchen: Keilriemen-Herstellung, Kunststoffverarbeitung u. Maschinenbau) und einer großen Zahl Handwerksbetriebe ist auch die Gesundheitsinfrastruktur mit zwei Krankenhäusern zu nennen, wobei die Weserbergland-Klinik bundesweite Bekanntheit erreicht hat.
Als Mittelzentrum versorgt die Stadt in ihrem Einzugsbereich rund 100.000 Menschen. Neben Handel, schwerpunktmäßig in der historischen Altstadt, sind auch Dienstleistungssegmente (wie z.B. Behörden) in Höxter beheimatet. Bedingt durch die landschaftlich reizvolle Lage der Stadt im Weserraum sowie die kulturhistorischen Denkmäler der Stadt (wie zum Beispiel die historische Altstadt und Schloß Corvey) hat sich Höxter auch zu einer Tourismusstadt entwickelt.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Schienenverkehr
Der Haltepunkt Höxter Rathaus liegt an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen (–Goslar) (KBS 403 und 355). Die Strecke wird im Stundentakt von der RB 84 „Egge-Bahn“ Paderborn–Ottbergen–Holzminden bedient. Zwischen Holzminden und Goslar verkehren Regionalbahnen von DB Regio, in Holzminden ist zur Weiterfahrt ein Zugwechsel mit langen Übergangszeiten erforderlich. In Ottbergen bestehen Anschlüsse nach Bodenfelde–Nordheim und Göttingen. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn, die Bombardier Talent-Triebwagen der DB-Baureihe 643 für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.
Weitere Haltepunkte befinden sich in Godelheim und Lüchtringen. Der ehemalige Bahnhof Höxter liegt außerhalb des Stadtkerns nahe Corvey und wird nur noch bei Bedarf für Zugkreuzungen benutzt. Der Haltepunkt „Höxter Rathaus“ hat seinen Namen aus historischen Gründen erhalten.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der „Hochstift-Tarif“ des Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
[Bearbeiten] Straßen
Höxter ist mit der Bundesstraße 83, Bundesstraße 64 und Bundesstraße 239 verbunden.
[Bearbeiten] Bildung
- Höxter ist Standort der Hochschulabteilung FH Höxter (zugehörig zur Fachhochschule Lippe und Höxter).
- Als weiterbildende Schulen existieren direkt in Höxter das König-Wilhelm-Gymnasium, die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule und die Hauptschule am Bielenberg sowie eine kaufmännische Schule (Berufsschule und Wirtschaftsgymnasium). Die Hauptschule wurde als Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2006/07 eingerichtet. Zudem gibt es in fast allen Ortschaften Grundschulen. In Höxter, Lüchtringen und Ottbergen werden Gruppen der Offenen Ganztagsgrundschule angeboten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Jacob Pins (1917-2005), jüdischer Künstler, 2003 zum Ehrenbürger ernannt
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Thomas von Heesen (*1961), Fußballspieler und -trainer
- Carl von Wedelstaedt (1864-1959), von 1919 bis 1928 Oberbürgermeister von Gelsenkirchen
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Ansgar von Bremen (801-865), Mönch, bekannt als "Apostel des Nordens", lehrte in Corvey
- August Heinrich Hoffmann (1798-1874), bekannt als Hoffmann von Fallersleben, Germanist und Dichter der Deutschen Nationalhymne, lebte von 1855 bis zu seinem Tode in Höxter-Corvey und ist dort auch begraben
- James Richard Donnachie, Künstler
- Klaus Töpfer (*1938), Bundesminister a.D., kam im Kindesalter nach Höxter, bestand dort sein Abitur
- Michael Buthe (1944-1994), Maler und Bildhauer, lebte zeitweise in Höxter und ist hier auch begraben
- Hermann Krekeler (* 1951), Schriftsteller und Autor von Schul-, Sach- und Experimentierbüchern
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
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