Warburg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Höxter | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 30′ N, 9° 10′ O51° 30′ N, 9° 10′ O | |
Höhe: | 230 m ü. NN | |
Fläche: | 168,71 km² | |
Einwohner: | 24.294 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 144 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 34414 | |
Vorwahlen: | 0 56 41 | |
Kfz-Kennzeichen: | HX, (alt WAR) | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 62 036 | |
Stadtgliederung: | 16 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstraße 28 34414 Warburg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Michael Stickeln (CDU) |
Warburg ist eine Mittelstadt im Kreis Höxter im Osten von Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Sie ist eine kreisangehörige Stadt des Kreises Höxter im Regierungsbezirk Detmold und zugleich die größte Stadt der Warburger Börde.
In Warburg, das sich auf 168,71 km² Fläche erstreckt, leben 24.294 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Warburg liegt etwa 27 km südwestlich des Dreiländerecks Hessen–Niedersachsen–Nordrhein-Westfalen im Südtteil der Warburger Börde und wird von einem Abschnitt der Diemel durchflossen. Das Stadtgebiet grenzt im Westen an das Sauerland, im Nordwesten an die Ausläufer des Eggegebirges, im Norden und Nordosten schließt sich die eigentliche Warburger Börde an, südlich das Hessische Bergland.
Die Kernstadt, bestehend aus Alt- und Neustadt, ist eine Hügelstadt. Während die Altstadt im Tal der Diemel liegt, befindet sich die Neustadt auf Höhenlagen über dem Fluss, in den südlich des Stadtzentrums die von Süden kommende Twiste einmündet. Ost-nordöstlich erhebt sich der Desenberg (343,6 m ü. NN) mit der Burgruine der Burg Desenberg.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Stadtgebiet umfasst 16 Stadtteile:
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Urgeschichte
Im 4. Jahrtausend v. Chr. existierte eine Megalithkultur im Raum Warburg.
[Bearbeiten] Frühgeschichte
Seit frühgeschichtlicher Zeit gab es aber auf dem Gebiet der späteren Stadt schon Siedlungen, was Bodenfunde beweisen. Im 1. Jahrhundert n. Chr. siedelten Germanen südlich des Desenbergs.
[Bearbeiten] Mittelalter
Im 8. Jahrhundert n. Chr. lag westlich der Stadt ein sächsischer Adelssitz. Im 8. und 9. Jahrhundert erreichte die Christianisierung die Sachsen im Diemelgebiet. Der Name Warburg wird etwa 1010 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Im 11. Jahrhundert existierte auf dem Warburger Burgberg die „Wartburg", in deren Schutze sich dort Menschen ansiedelten. Die Burg war zunächst im Besitz des Grafen Dodiko, dessen Besitz laut Urkunde 1020 dem Bischof von Paderborn zufiel, als Dodikos einziger Sohn verunglückte. Der Kaiser überträgt 1021 und 1033 auch die gräflichen Rechte an den Bischof.
Vom Wartberg und seiner Burg aus hatte man einen guten Überblick über das Diemeltal und so konnte von hier aus die Furt überwacht werden, die die nach Warburg und Paderborn ziehenden Kaufleute überqueren mussten. Diese Diemelfurt war ein Schnittpunkt vieler uralter Fernhandelsstraßen und war mit ausschlaggebend für die Entstehung und Entwicklung der Stadt zu einem zentralen Ort. Die Neustadt Warburg wurde im Jahre 1228/29 von Benhard IV. (von Lippe), Bischof von Paderborn, gegründet, um seine politische Stellung im Diemelraum gegen das Vordringen des Kölner Erzbischofs zu sichern. Um 1239 war die Neustadt als städtisches Gemeinwesen voll ausgebaut, die Bewohner besaßen volle bürgerliche Rechte nach Dortmunder und Marsberger Muster.
1260 wird der Neustadt das Recht erteilt, eine Stadtmauer zu bauen, ausdrücklich auch gegen die Altstadt.
[Bearbeiten] Vereinigung der beiden Städte
Die beiden Städte, Altstadt und Neustadt, schlossen sich im Jahre 1436 zu einer Stadt zusammen. Im "Groten Breff" ("Großen Brief") wurde die Verfassung genau festgelegt und besiegelt. Unter dem Brief sind die Siegel der beiden Städte "Wartberg" zu finden. Auf dem abgegossenen Siegel (s. Bild) sind zwei Wehrtürme mit Doppelmauer sichtbar, unter dem Stadttor steht der Paderborner Bischof mit Stab, die Umschrift lautet: "Sigillium burgensium in wartborch". Der Brief ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst, der Sprache der deutschen Hanse, und bildet ein besonders umfangreiches Rechtsdokument. Bisher fanden die Räte der Neu- und Altstadt im jeweiligen selbstständigen Rathaus mit Standpunkt am Marktplatz statt, nun gab es zwei Bürgermeister, die je die Hälfte des Jahres Vorsitz führten. Das gemeinsame Rathaus "Zwischen den Städten" wurde erst 1568, also 132 Jahre nach dem Zusammenschluss der Städte, erbaut, weshalb der Rat bis dahin halbjährig im Altstadtrathaus und halbjährig im Neustadtrathaus tagte. Das gemeinsame Rathaus in Form des erhaltenen Renaissancebaus wurde mit zwei getrennten Eingängen für Alt- und Neustädter auf der Grenze der beiden Städte gebaut und 1902/03 um ein Fachwerkgeschoss erweitert. Es steht an der Stelle des früheren Liebfrauentores, der einzigen Innenverbindung zwischen den Städten. Heute dient das 1973 renovierte Altstädter Rathaus Gastronomie- und Wohnzwecken. Das Rathaus der Neustadt diente verschiedenen Zwecken, z.B. Ratskeller, Versammlungsraum und Markthalle, musste 1803 aber abgerissen werden, weil es baufällig war. Nach Zusammenlegung der Stadt mit den Gemeinden des Amtes Warburg-Land 1975 gab es zusätzlich zum Rathaus "Zwischen den Städten" die Amtsverwaltung Warburg-Land an der Kasseler Straße, die nach Abzug der Kreisbehörden aufgegeben wurde. Stattdessen wurde das Behördenhaus an der Bahnhofstraße bezogen.
[Bearbeiten] Neuzeit
Am Anfang des 17. Jahrhunderts war Warburg eine bekannte und reiche Handelsstadt. Außerhalb der Stadtmauer entstand "die Hüffert" als neuer Stadtteil. Beginnend 1621 wurden im Dreißigjährigen Krieg große Teile der Hüffert und andere Dörfer in der Umgebung geplündert und zerstört und die Stadt verarmte. Die Stadt wird 1622 vom Herzog von Braunschweig, Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der tolle Christian) eingenommen. Ab 1628 wechselt die Stadt mehrmals Herren und Besatzung - Hessen, Kaiserliche, Schweden - und ist 1648, am Ende des Krieges, in der Hand der Kaiserlichen.
Während des Siebenjährigen Krieges findet 1760 die Schlacht bei Warburg statt.
Preußische Truppen rücken in Vorgriff auf die Entscheidungen des Reichsdeputationshauptschlusses am 3. August 1802 in Warburg ein.
Von 1807 bis 1813 gehört die Stadt zum Königreich Westfalen. Nach dem Wiener Kongress fällt Warburg 1815 wieder an Preußen. Ein Jahr später, 1816, wird Warburg Kreisstadt. Im Zuge der Industrialisierung erhält die Stadt 1849 Anschluss ans Bahnnetz.
1892 hat Warburg die Schulden des dreißigjähringen Krieges abgezahlt.
Bei den Wahlen im März 1933 erhält die Zentrumspartei in Warburg 67,2 %, die NSDAP 21,8 %. Am 1. April 1945 wird Warburg von amerikanischen Verbänden eingenommen.
Am 1. Januar 1975 folgt eine kommunale Neugliederung: Zusammenschluss von 16 selbständigen Gemeinden zur neuen Stadt Warburg. Der Kreis Warburg wird mit dem Kreis Höxter zum Kreis Höxter zusammengeschlossen
1983 wird Warburg Gründungsmitglied des Westfälischen Hansebundes.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Warburg hatte (jeweils zum 31. Dezember) so viele Einwohner:
[Bearbeiten] Politik
Die letzte Wahl fand am 26. September 2004 statt, Wahlgewinner war mit dem Erreichen der absoluten Mehrheit die CDU. Die nächsten Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen finden im Jahre 2009 statt.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bürgermeister Warburgs ist Michael Stickeln (CDU), 1. Stellvertretende Bürgermeisterin ist Elisabeth Müntefering, 2. Stellvertretender Bürgermeister ist Heinz Josef Bodemann, beide ebenfalls von der CDU.
[Bearbeiten] Stadtrat
Sitzverteilung im Stadtrat Warburg (Stand: 1. Oktober 2004):
- CDU 22 Sitze
- SPD 8 Sitze
- Bürger-Union 4 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 3 Sitze
- FDP 1 Sitz
Fraktionsvorsitzende:
- CDU-Fraktionsvorsitzender: Willi Vonde
- SPD-Fraktionsvorsitzender: Karl-Heinz Hellmuth
- Freie Unabhängige Bürger-Fraktionsvorsitzender: Wolfgang Gumm
- Bündnis 90/Die Grünen-Fraktionsvorsitzender: Franz-Josef Rose
[Bearbeiten] Wappen
Das heutige Wappen führt die Stadt Warburg seit 1977.
[Bearbeiten] Städtefreundschaften
- Falkenberg/Elster seit 1991
- Luckau seit 1992
- Walchsee (über den Ortsteil Scherfede)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Parchwitz (Prochowice) seit 1997
- Ledegem/Sint-Eloois-Winkel seit 1998
[Bearbeiten] Religionen
[Bearbeiten] Christentum
[Bearbeiten] Katholische Kirche
Die Gegend um Warburg wurde im 8. Jahrhundert christianisiert. Das älteste erhaltene Baudenkmal ist die frühere romanische St. Andreas Kirche. Die Krypta dieser Kirche unterhalb der Erasmuskapelle befindet sich auf dem Burgberg (heute Burgfriedhof). Die erste Kirche Warburgs (erbaut 8.Jh.) befand sich auf der Hüffert, ein Stadtteil, welcher während des dreißigjährigen Krieges vollständig zerstört wurde. Um 1020 fiel das Erbe von Graf Dodiko, aufgrund eines fehlenden Erbfolgers, an das 779 errichtete Bistum Paderborn, welches 1321 zum Fürstbistum (Dies existierte bis zum Ende des HRR im Jahre 1806) und 1929 zum Erzbistum Paderborn erhoben wurde. Der Paderborner Bischof gründete im Jahre 1228-1230 die Warburger Neustadt, um seinen Gebietsanspruch gegenüber dem Kölner Erzbischof zu verteidigen.
Die heutigen Hauptkirchen sind die kath. Neustadtkirche 'St. Johannes Baptist' (erbaut 1264) und die kath. Altstadtkirche 'St. Maria-Heimsuchung' (erbaut 1299). Die Dominikaner kamen 1281 nach Warburg. Der Dominikanerkonvent war 'zwischen den Städten' angesiedelt. Die ehemalige Pfarrkirche der Altstadt wurde ab 1283 die Dominikanerkirche 'Maria in vinea'. Im Jahre 1628 wurde von dem aus Warburg stammenden Mainzer Kanoniker H. Thöne eine städtische höhere Schule -- das Gymnasium Marianum -- in dem Dominikanerkloster gegründet und eingerichtet. Der Dominkanerkonvent wurde 1810 von der unter Napoleons Einfluss stehenden Regierung des Königreichs Westfalen supprimiert, die Schule wurde aber danach weiter von den Dominikanern geleitet. Der Dominikanerkonvent wurde im Jahre 1826 endgültig von der Preußischen Regierung aufgehoben. Die Dominikaner zogen nach dem Bau (1906-1915) des neugotischen Dominikanerkloster 'St.-Maria-Himmelfahrt' in das in der Nähe am Bahnhof errichtet Klostergebäude. Die Dominikaner gaben ihren Konvent in Warburg Anfang der 1990er Jahre auf. Neben den Dominikanern gab es andere Ordensgemeinschaften. Der katholische Frauenorden Arme Schulschwestern leitete die mittlere Mädchenschule (ab 1900 und seit 1955 Gymnasium) auf der Hüffert. In der Altstadt gab es den Orden der Vinzenzschwestern, die Kindergarten, Kranken- und Altenpflege und eine Nähschule unterhielten.
Die Katholische Kirche war Trägerin des Krankenhauses St. Petri Hospital, welches zuerst in der Innenstadt (in dem ehemaligen Krankenhaus ist heute das Corvinus-Haus der Evangelischen Gemeinde) und später auf der Hüffert angesiedelt wurde. Ein katholischer Schwestern-Vinzenziusorden betreute die Krankenpflege in dem Krankenhaus. Die Kirche gründete und ist Träger des St. Laurentius-Heims für Heranwachsende mit körperlicher oder geistiger Behinderungen.
Warburg zählt mit seinen mehrheitlich katholischen Bewohnern zum Kerngebiet des Paderborner Bistums. Warburg hat einige Theologen (Otto Beckmann, Anton Corvinus, Julius Dammann) und kirchliche Amtsträger (Manfred Grothe, Heinrich Emmerich, Kanoniker H. Thöne) sowie Kirchenbaumeister (Johann Conrad Schlaun, Arnold Güldenpfennig) und Kirchenkünstler (Josef Kohlschein) hervorgebracht. Kardinal Christoph Schönborn und Dominikanerpater Gordian Landwehr traten in Warburg in den Dominikanerorden ein und Bischof Wilhelm Weskamm wirkte als Kaplan in dem Stadtteil Daseburg.
[Bearbeiten] Evangelische Kirche )
Nach der Eroberung Westfalens (1802) durch die Preußen kamen auch Protestanten nach Warburg. Die Dominikanerkirche Maria-in-vinea / Maria-im-Weinberg wurde im Jahre 1824 zur Simultankirche, die sowohl von der evangelische Gemeinde als auch für Schulmessen des Gymnasiums Marianum genutzt wird. Die Protestanten blieben in der Minderheit.
[Bearbeiten] Syrisch-orthodoxe Kloster
Das Erzbistum Deutschland der syrisch-orthodoxen Kirche wurde 1997 gegründet und hat seinen Bischofssitz im ehemaligen Dominikanerkloster in Warburg. Das Kloster trägt nun den Namen St. Jakob von Sarug. Es ist der Sitz des amtierenden Bischofs Mor Julius Hanna Aydin, welcher auch schon als Abt des Klosters sowie Leiter des angegliederten Priesterseminars tätig war. Nach der Renovierung des Klosters dient dieses nun als syrisch-orthodoxes Zentrum in Westfalen.
[Bearbeiten] Jüdisches Leben in Warburg
Warburg hatte in der Geschichte eine bedeutende jüdische Gemeinde. Um 1800 waren von 2000 Einwohner Warburgs etwa 200 jüdischen Glaubens sowie um 1900 von 5000 Einwohner etwa 300 jüdischen Glaubens. Der starke Zuwachs der Gesamtbevölkerung ist auf die Landflucht bzw. die Ansiedlung von Industriebetrieben sowie den Bahnbetieb zurückzuführen.
Die Familie Warburg hat den Namen der Stadt im 16. Jh. angenommen und ist in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Altona (Hamburg) weitergezogen, wo die Gebrüder Moses Marcus und Gerson Warburg 1798 das Bankinstitut M&M Warburg aufbauten. Aus dieser Warburg-Familie stammen auch die Naturwissenschaftler Emil Warburg und dessen Sohn, der Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg sowie der berühmte Kunsthistoriker Aby Warburg. Eine andere bekannte Warburger jüdische Familie sind die Oppenheims, mit Hermann Oppenheim als bekanntem deutschem Neurologen. Ein weiterer bekannter Warburger ist Emil Herz, Verleger, Ullstein-Verlag, der in seinem Buch auch etwas über das jüdische Leben in Warburg beschreibt.
In Warburg gibt es heute noch einen jüdischen Friedhof. Die Synagoge, die in der Altstadt lag, wurde während der Novemberpogrome 1938 weitestgehend zerstört und dient heute als Wohnhaus.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Der Desenberg
[Bearbeiten] Bauwerke
- historische Alt- und Neustadt
- Rathaus "Zwischen den Städten"
- ehem. Rathaus des früheren Warburg-Altstadt
- teilweise erhaltene Stadtbefestigung mit umfassenden Resten der mittelalterlichen Stadtmauer beider Städte
- fünf Wehrtürme (Frankenturm, Chattenturm, Johannesturm, Biermannsturm Sackturm)
- zwei Stadttore (Johannestor und Sacktor)
- gut erhaltene Fachwerkhäuser, die teilweise zu den ältesten Fachwerkbauten in Nordrhein-Westfalen zählen (z. B. Hirsch-Apotheke, Corvinushaus, Eckmänneken-Haus (=ältestes inschriftlich datiertes Fachwerkgebäude Westfalens), Haus Böttrich u.a.)
- kath. Altstadtkirche 'St. Maria-Heimsuchung' (1299)
- kath. Neustadtkirche 'St. Johannes Baptist' (1264)
- ev. Kirche 'Maria-in-vinea / Maria-im-Weinberg'. (Bis 1283 ehem. Pfarrkirche der Altstadt, anschließend bis zur Säkularisation 1803 die frühgotische Kirche des ersten Dominikanerklosters; seit 1824 Kirche der ev. Gemeinde)
- zweites neugotisches Dominikanerkloster 'St.-Maria-Himmelfahrt'; erbaut von 1906-1915. Es dient nach dem erneuten Weggang der Dominikaner im Jahr 1995 als Kloster der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland mit Sitz eines Erzbischofs)
- Erasmuskapelle auf dem Gelände der früheren Wartburg auf dem Burgberg, dem heutigen Burgfriedhof. Im Untergeschoss der Kapelle befindet sich mit der romanischen Krypta der früheren St.-Andreas-Kirche das älteste erhaltene Baudenkmal der Stadt.
- Gymnasium Marianum (seit 1628 im Dominikanerkloster, seit 1826 Preußisches Progymnasium). Gemeinsam mit dem Rathaus und der ev. Kirche das Stadtbild prägende Bauwerk über der Altstadt)
- Bahnhof aus dem Jahr 1849 der Königlich-Westfälischen-Eisenbahn-Gesellschaft
- Ruine der Burg Desenberg auf dem nahe gelegenen Desenberg
[Bearbeiten] Historische Wahrzeichen
Im Mittelalter war Warburg zum größten Teil von einem doppelten Mauerring umgeben, durch dessen Bruchstein die Stadttore der Alt- und Neustadt führten. Die Altstädter Bürger errichteten zunächst die Verbindungsmauer von der Burg zum Johannistor-Turm. In halber Höhe des Burgberges baute man den Chattenturm. Der runde Sackturm neben dem Sacktor wurde erst 1443 errichtet, während das Sacktor schon um 1300 erbaut wurde. Bis zum Jahre 1830 hatte die Stadt Warburg etwa zehn Stadttürme und neun Stadttore. In den Mauern der Altstadt befanden sich fünf und in der Neustadt vier Stadttore, von denen jedoch nur das Sacktor und das Johannistor erhalten geblieben sind. Zwischen 1801 und 1840 brach man die anderen Tore ab, deren Gestalt aber teilweise überliefert wurde. Die Form der Toranlage war bedingt durch den "Stadtzwinger" (den Raum zwischen Innen- und Außenmauer). Das Sacktor oder Petritor wurde zu einem typischen Zwillingstor ausgebaut, dessen äußerer Torbogen nach Verfall nicht wieder aufgebaut, sondern beseitigt worden ist. Heute ist im Sackturm eine Gedenkstätte für Opfer des zweiten Weltkriegs eingerichtet, die über den Burgfriedhof besucht werden kann.
Ursprünglich waren über zwanzig Wehrtürme im Kranz der mittelalterlichen Befestigungsanlage vorhanden. Hiervon sind nur nach fünf erhalten geblieben: Biermanns-, Chatten-, Johannis-, und Sackturm in der Altstadt und der Frankenturm in der Neustadt. Eine sechseckige Dachhaube zeigen die Rundbauten Sackturm und Biermannsturm, die Türme mit quadratischem Grundriss, Johannis- und Frankenturm, haben eine viereckige Dachabdeckung. Der Chattenturm am Burgfriedhof hat einen offenen Turmabschluss, der einen weiten Ausblick über das Diemeltal in das benachbarte Hessenland bietet.
[Bearbeiten] Galerie (Warburgs Türme und Tore)
[Bearbeiten] Theater und Kino
- Theater in Warburg, Pädagogisches Zentrum
- Cineplex Warburg, Oberer Hilgenstock 30
[Bearbeiten] Konzerte
- Warburger Meisterkonzerte, Aula und Innenhof des Gymnasium Marianum
- Rock gegen Regen, Scherfede
- Art of Darkness, Scherfede
[Bearbeiten] Museen
- Museum im Stern, Sternstraße 35
- Bäckerei-Museum (privat) in der Warburger Altstadt, Lange Straße 6
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Maifest (jährlich)
- Kälkenfest (jährlich)
- Oktoberwoche (jährlich)
- Schützenfest (alle zwei Jahre)
- Weihnachtsmärkte auf beiden Marktplätzen in der Adventszeit (jährlich)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Warburg liegt als wirtschaftliches Mittelzentrum in einem von der Landwirtschaft geprägten Raum. Von den ehemals zwei großen Nahrungsmittelproduzenten, Warburger Konservenfabrik und Zuckerfabrik, besteht heute nur noch die Zuckerfabrik. Die größten Industriezweige in Warburg sind heute die Automobiltechnik, Stahl- und Maschinenbau, Chemie, Holzverarbeitung sowie die Verpackungsindustrie. Seit 1721 besitzt die Warburger Familie Kohlschein das Braurecht.
[Bearbeiten] Verkehr
Bei Warburg kreuzen sich die Bundesstraßen 7 und 252. Über letztere erreicht man die nahegelegene Anschlussstelle Warburg der Autobahn 44 (Kassel-Dortmund), die beim nicht weit entfernten Südkreuz Kassel auf die A7 trifft.
Der Bahnhof liegt an den Bahnstrecken Ruhrgebiet - Kassel (ICE-, IC-, Regionalzüge) und Hagen-Warburg. Regionallinien: RE17 Hagen - Schwerte – Brilon-Wald – Kassel-Wilhelmshöhe und RB89 Rheine – Münster – Hamm – Paderborn – Warburg (Westfalen-Bahn). Nach Kassel Hbf. fährt außerdem die RegioTram RT3. In die umliegenden Städte fahren Regiobusse. Die Stadt gehört zum Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (Hochstift Tarif). In Richtung Hessen gilt der Tarif des NVV.
Gut erreichbar sind auch die Regionalflughäfen Kassel-Calden und Paderborn-Lippstadt.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Überregional bekannt war das humanistische Gymnasium Marianum. Die auswärtigen Schüler waren in internatsähnlichen Einrichtungen in der Stadt untergebracht. Die Personen, die in Warburg wohnten (s.a. u. Weitere Persönlichkeiten) waren meist Schüler oder Lehrer auf dieser Schule. Das heutige Hüffertgymnasium war lange Zeit eine mittlere Mädchenschule und wurde erst nach 1955 ein Mädchengymnasium. Heute ist es ein Gymnasium für Mädchen und Jungen.
- Gymnasium Marianum
- Hüffertgymnasium
- Jugenddorf Petrus Damian, Jugendhilfeeinrichtung
- Kath. Grundschule Warburg
- Johannes-Daniel-Falk-Schule
- Realschule Warburg
- Hauptschule Warburg
- Eisenhoitschule - Sonderschule für Lernbehinderte
- St. Laurentius-Heim, Schule für körperlich und geistig Behinderte
- Petrus-Damian-Schule, Sonderschule
- Johann-Conrad-Schlaun-Berufkolleg, Berufliche Fach- und Fachoberschulen des Kreises Höxter
- Fachschule für Sozialpädagogik
- Volkshochschule Warburg
- Musikschule Warburg [1] [2]
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen - Feuerwehr
Die Stadt Warburg verfügte bereits im Mittelalter über organisierte Löschkräfte aus der Bürgerschaft. Mit der „Preußischen Feuerordnung" wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch die umliegenden Gemeinden verpflichtet, Grundvoraussetzungen für die Brandbekämpfung zu schaffen. Ab ca. 1850 bildeten sich im heutigen Stadtgebiet Warburg die ersten Strukturen heutiger Feuerwehren in Form von „Lösch- und Spritzenmannschaften". Diese waren die Anfänge der heutigen Feuerwehren in Ossendorf und Scherfede. Nach dem Krieg 1870/71 waren es ehemalige Soldaten, die die Idee der französischen Pompiercorps etablierten und Freiwillige Feuerwehren gründeten, so im Stadtteil Wormeln. In der Kernstadt Warburg wurde die Freiwillige Feuerwehr 1889 gegründet. In rascher Folge wurden nun in den Orten des Warburger Landes Freiwillige Feuerwehren gegründet. Nach dem Brand in Hohenwepel, 1912, war dies in Dössel, Hohenwepel und Menne der Fall.
Die heutige Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warburg entstand 1975 aus der Feuerwehr Warburg und den Feuerwehren der Orte im Amt Warburg-Land. Die Feuerwehren Scherfede und Warburg wurden hier zu Löschzügen und die übrigen Feuerwehren zu Löschgruppen umstrukturiert.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten wurden in Warburg geboren:
- 1501: Antonius Corvinus, Theologe
- 1533/34: Antonius Eisenhoit, Goldschmied
- 1695: Johann Conrad Schlaun, Baumeister des Barock (geb. in Nörde bei Warburg)
- 1830: Arnold Güldenpfennig, Paderborner Dom- und Diözesanbaumeister
- 1840: Julius Dammann, Geistlicher und Schriftsteller
- 1848: Ignaz Urban, Botaniker
- 1858: Hermann Oppenheim, Neurologe der Charité
- 1877: Emil Herz, Germanist und Verlagsvorstand Ullstein
- 1878: Rudolf von Delius, Schriftsteller, Herausgeber
- 1881: Friedrich von Delius, Bergwerksdirektor in Plessa, ließ nach eigenen Plänen die erste Abraumförderbrücke der Welt bauen
- 1901: Heinrich Emmerich, kartographischer Leiter im Vatikan (geb. in Dössel bei Warburg)
- 1913: Heinrich Holtgreve, Maler und Kunstpädagoge
- 1924: Paul Mikat, Politiker (CDU), Kultusminister in Nordrhein-Westfalen (geb. im Ortsteil Scherfede)
- 1939: Manfred Grothe, Weihbischof im Bistum Paderborn
- Ernst Wirmer, Ministerialbeamter
- Arnold Güldenpfennig (1830-1906) Architekt, Dombaumeister
- Caspar von Geismar (1783 †1848) Kaiserlich-Russischer General-Adjutant des Zaren Nikolaus I.
- Andreas Wiemers (*1966) Fernsehjournalist und Satire-Autor.
- Josef Menke (1899-1975) Politiker
- Spiegel (Adelsfamilie) westfälische Adelsfamile
- Rabe von Canstein westfälisches Adelsgeschlecht
- Wilm Tegethoff, (*1927) Jurist und Energiemanager
- Hubertus Fehring (* 1950) Politiker
- Josef Kohlschein (1841-1915), Kupferstecher und Zeichner
- Otto Beckmann, 1476-1540) Humanist
- Karl Hengst (*1939) Theologieprofessor
- Kathrin Krottenthaler (*1975) Dokumentarfilmerin
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind keine gebürtigen Warburger, haben aber in der Stadt gelebt und gewirkt:
- Lorenz Humburg (1906-1994), Maler, war als Kunstlehrer an Warburger Gymnasien tätig
- Christoph Kardinal Schönborn (* 1945), Erzbischof von Wien, trat in Warburg 1963 in den Domikanerorden ein
- Josef Wirmer (1901-1944), Jurist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus; ihm ist ein Gedenkstein am Gymnasium Marianum gewidmet
- Franz-Josef Würmeling, (1900-1986), Familienminister, Absolvent am Gymnasium Marianum
- Irmgard Schwaetzer(1942), Politikerin
- Hans Kohlschein (1879-1948), Maler, Zeichner und Karikaturist
- Wilhelm Weskamm(1891-1956) kath. Bischof
- Gordian Landwehr (1912-1998) Prior und Dominikaner
- Christoph Bernhard Graf von Galen (Päpstlicher Geheimkämmerer) (1907-2002)
- Peter Hille, (1854-1904) Schriftsteller
[Bearbeiten] Literatur
- Heintze, Bernd: Warburg. - Paderborn: Bonifatius-Dr., -Buch, -Verl., 1996. - 72 S. : überw. Ill. (Überblick) ISBN 3-87088-942-X
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Warburg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Quellen
Bad Driburg | Beverungen | Borgentreich | Brakel | Höxter | Marienmünster | Nieheim | Steinheim | Warburg | Willebadessen