Krumbach (Schwaben)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Günzburg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 15′ N, 10° 22′ O48° 15′ N, 10° 22′ O | |
Höhe: | 512 m ü. NN | |
Fläche: | 44,75 km² | |
Einwohner: | 12.684 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 283 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 86381 (alt: 8908) 86369–86371 | |
Vorwahlen: | 08282 (teilweise auch 08283) | |
Kfz-Kennzeichen: | GZ (bis 1972: KRU) | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 150 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Nattenhauser Str. 5 86381 Krumbach |
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Webpräsenz: | ||
Erster Bürgermeister: | Willy Rothermel (CSU) |
Krumbach (Schwaben) ist die zweitgrößte Stadt im schwäbischen Landkreis Günzburg..
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Krumbach liegt auf den Iller-Lech-Schotterplatten, im Tal der Kammel, einem Nebenfluss der Mindel, die in die Donau entwässert. Die Landschaft ist geprägt durch Wälder und landwirtschaftliche Nutzfläche (Ackerbau und Gründlandwirtschaft). Krumbach liegt im Mittel auf 512 m über dem Amsterdamer Pegel.
Das bevorzugt zu entwickelnde Mittelzentrum Krumbach gehört zur Planungsregion Donau-Iller; die nächste Großstadt ist das 41 km entfernte Ulm, nach Augsburg sind es 48 km.
[Bearbeiten] Geschichte
1156 wurde Krumbach erstmals urkundlich erwähnt, das Marktrecht erhielt der Ort 1370. Krumbach, das Zentrum des südlichen Landkreises, war von 1305 bis 1805 vorderösterreichisch und gehörte als Teil der Markgrafschaft Burgau zu Tirol; mit dem Frieden von Pressburg wurde Krumbach bayerisch. 1895 wurde Krumbach zur Stadt erhoben, 1902 erfolgte der Zusammenschluss mit dem jüdischen Nachbardorf Hürben; bis in die Zeit des Dritten Reichs hatte die Stadt mit den höchsten Anteil an jüdischen Bürgern in Bayern.
Bis 1972 war Krumbach Kreisstadt des Landkreises Krumbach (Schwaben).
[Bearbeiten] Politik
Der Stadtrat hat 24 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2002 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:
- CSU: 10 Sitze
- SPD: 6 Sitze
- Unabhängige Freie Wählergemeinschaft: 5 Sitze
- Junger Wähler/Offene Liste: 3 Sitze
Bürgermeister ist seit 2002 Willy Rothermel (CSU).
[Bearbeiten] Wappen
Die Stadtfarben (weiß/silber und rot) sowie das Wappen (ein silberner Schräglinks-Bach auf rotem Grund) erinnern an die lange Zugehörigkeit zu Österreich.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Altes Rathaus, ein barocker Fachwerkbau von 1679
- Dossenberger Pfarrhof in Billenhausen
- Lichtensteinsches Schloss, ein hoher, kubischer Renaissancebau von etwa 1530
- Kath. Stadtpfarrkirche St. Michael, ein barocker Bau von 1751/53 mit Deckengemälden von Franz Martin Kuen; hier werden die Gebeine eines Hl. Valentin, vermutlich aber nicht die des Bischofs Valentin von Terni, aufbewahrt
- Kath. Kirche St. Ulrich von 1438
- Hürbener Wasserschloss, gotischer Bau von 1478, eines der ältesten staatlichen Gebäude Bayerns
- Landauer Haus von 1799
- Wachswarenmuseum MORSA
- Apostelkirche von 1863, von der katholisch-apostolischen Glaubensgemeinschaft im seltenen Stil der viktorianischen Neugotik erbaut
- Kath. Stadtpfarrkirche Maria Hilf, 1960er-Jahre, größter Nachkriegs-Kirchenbau in Süddeutschland
- Mittelschwäbisches Heimatmuseum Krumbach, Heinrich-Sinz-Straße 3-5, Geschichte und Kulturgeschichte Mittelschwabens erleben Sie in vielen Spezialabteilungen mit moderner Museumspräsentation auf 1500 m2.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
In der Stadt befinden sich u. a. Automobilzulieferbetriebe, Lackfabrik, Webereien, Wachswarenfabriken, Teppichbodenwerk.
Weltweit arbeitende Firmen: Faist, IRSA Lackfabrik, MORSA
[Bearbeiten] Verkehr
Krumbach liegt an der Landesentwicklungsachse von überregionaler Bedeutung Günzburg–Mindelheim, die sich aus der ab 1892 bestehenden Mittelschwabenbahn (Günzburg–Krumbach–Mindelheim) sowie der Bundesstraße B16 (Regensburg–Donauwörth–Günzburg–Mindelheim–Füssen) bildet, sowie an der B 300 Ingolstadt–Augsburg–Memmingen. Die Bundesautobahnen A 7 (Kempten–Ulm), A 8 (Stuttgart–München) und A 96 (München–Lindau) sind jeweils in ca. 30 Minuten Fahrt zu erreichen.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Krumbach ist Sitz zahlreicher Behörden (Polizeidirektion, Amt für Ländliche Entwicklung, Wasserwirtschaftsamt (aufgelöst), Forstamt, Hochbauamt, Landratsamtsaußenstelle) und Schulen (u. a. Realschule, Gymnasium, Fachober- und Berufsoberschule, Berufsschulen, Berufsfachschule für Musik, Fachakademie für Sozialpädagogik).
[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten
- Martin Egg (*1915 im Stadtteil Hürben), Heimatdichter
- Hedwig Lachmann (*1865, †1918), jüdische Literatin, lebte einige Jahre in Hürben
- Karl Ganser (*1937), international bekannter Stadtentwickler
- Luis Walter (*1957), Heimatdichter, Buchautor, Kolumnist
- Dr.Hermann Sallinger(*1953, †2002) Philosoph, Dozent, Buchautor
- Wilhelm Schmid (*1953 in Billenhausen), Philosoph, Dozent, Buchautor, Kolumnist
- Theo Waigel (*1939), Bundesfinanzminister a. D., machte das Abitur am Simpert-Kraemer-Gymnasium
- Walter Westrupp (*1944), Folksänger, ehemaliges Mitglied des Duos Witthüser & Westrupp
- Claudia Roth, (*1955) Bundesvorsitzende der Grünen und Abgeordnete im Wahlkreis Augsburg-Stadt, machte das Abitur am Simpert-Kraemer-Gymnasium
Künstler: (unvollständig)
- Alfred Hennings, Designer, Maler, Graphiker
- Wolfgang Mennel, Maler und Mediengestalter, Fotograf
[Bearbeiten] Sonstiges
Ein Kilometer östlich der Stadt liegt das Heilbad Krumbad, das älteste Heilbad Schwabens. Seine Ursprünge reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Heute gehören zur Stadt die Ortsteile Attenhausen, Billenhausen (mit Hirschfelden), Edenhausen, Hohenraunau und als größter Stadtteil Niederraunau.
Der Musikverein der Stadt pflegt Beziehungen mit Kaltern in Südtirol.
Einen Kilometer entfernt finden Sie das Schloss Niederraunau im gleichnamigen Stadtteil. Das in idyllischer Lage bei Krumbach liegende Schloß wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert.
[Bearbeiten] Weblinks
- Stadt Krumbach (Schwaben)
- Krumbach (Schwaben): Wappengeschichte vom HdBG
- Mittelschwäbisches Heimatmuseum Krumbach
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