Ortenaukreis
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Region: | Südlicher Oberrhein |
Verwaltungssitz: | Offenburg |
Fläche: | 1.850,74 km² |
Einwohner: | 416.780 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 225 Einwohner/km² |
Steuerkraftsumme in EUR: | 370,4 Mio. EUR (11. Mai 2006) |
Steuerkraftsumme/Einwohner: | 797 EUR/Einw. (11. Mai 2006) |
Kfz-Kennzeichen: | OG |
Kreisschlüssel: | 08 3 17 |
Kreisgliederung: | 51 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Badstraße 20 77652 Offenburg |
Website: | www.ortenaukreis.de |
Politik | |
Landrat: | Klaus Brodbeck |
Karte | |
Der Ortenaukreis ist gemessen an seiner Fläche der größte Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Südlicher Oberrhein im Regierungsbezirk Freiburg. Er grenzt im Norden an den Landkreis Rastatt, im Osten an den Landkreis Freudenstadt und an den Landkreis Rottweil, im Südosten an den Schwarzwald-Baar-Kreis und im Süden an den Landkreis Emmendingen. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich mit den dortigen Arrondissements Strasbourg-Ville, Strasbourg-Campagne und Sélestat-Erstein innerhalb des Départements Bas-Rhin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Ortenaukreis hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Nordschwarzwald, dessen höchste Erhebung, die Hornisgrinde, im nordöstlichen Kreisgebiet liegt. Den Ortenaukreis durchschneiden viele Täler, darunter die Flusstäler der Schutter, Kinzig, Rench und Acher, alle vier rechte Nebenflüsse des Rheins, wobei die Kinzig der bedeutendste Schwarzwald-Fluss des Kreises ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Landkreis hat seinen Namen von der historischen Landschaft Ortenau.
Der Ortenaukreis wurde durch die Kreisreform zum 1. Januar 1973 durch Vereinigung der Landkreise Kehl (ohne die nördlichen Gemeinden), Lahr, Offenburg und Wolfach (ohne die östlichen Gemeinden) sowie dem südlichen Teil des Landkreises Bühl gebildet. Das heutige Kreisgebiet gehörte bis 1803 zu verschiedenen Herrschaften und kam dann an Baden, welches zunächst die bestehenden Ämtereinteilung (Achern, Appenweier, Rheinbischofsheim, Ettenheim, Gengenbach, Haslach, Hornberg, Kork, Mahlberg, Lahr, Oberkirch, Offenburg und Wolfach) beibehielt. Doch schon 1813 wurden die ersten Ämter aufgelöst. Es folgten weitere Auflösungen, bis gegen Ende des 19. Jh. nur noch die Bezirksämter Achern, Bühl, Ettenheim, Kork (ab 1881 Kehl), Lahr, Oberkirch, Offenburg und Wolfach bestanden. 1924 wurden die Bezirksämter in Landkreise umgewandelt, wobei Ettenheim zu Lahr und Achern zu Bühl kam. 1936 wurde der Landkreis Oberkirch mit dem Landkreis Offenburg vereinigt sowie einige Grenzbereinigungen bei den anderen Kreisen durchgeführt. Vorläufig letztmals wurden 1939 unter den nun noch bestehenden 4 Landkreisen Grenzveränderungen durchgeführt, bis sie 1973 im Ortenaukreis aufgingen. Dieser umfasst nach Abschluss der Gemeindereform 51 Gemeinden sowie 1 unbewohntes gemeindefreies Gebiet. Von den 51 Gemeinden haben 16 das Stadtrecht und hiervon haben fünf den Status einer „Großen Kreisstadt“ (Achern, Kehl, Lahr/Schwarzwald, Oberkirch und Offenburg. Größte Stadt ist Offenburg, kleinste Gemeinde ist Seebach.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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[Bearbeiten] Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des Landkreises Kehl 1945–1972:
- 1945: Friedrich Stephan
- 1945–1947: Karl Ludwig Schecher
- 1947–1951: Peter Mayer
- 1951–1955: Wolfgang Bechtold
- 1955–1972: Walter Schäfer
Die Landräte des Landkreises Lahr 1945–1972:
- 1945–1946: Wilhelm Lenssen
- 1946: Josef Astfäller (kommissarisch)
- 1946–1947: Wilderich Cuno
- 1947–1948: Pius Uhrig
- 1948–1955: Viktor Freiherr Huber von Gleichenstein
- 1955–1972: Georg Wimmer
Die Landräte des Landkreises Offenburg 1945–1972:
- 1945–1946: Julius Vierneisel
- 1946–1970: Eduard Joachim
- 1970–1972: Gerhard Gamber
Die Landräte des Landkreises Wolfach 1945–1972:
- 1945–1946: Hans Seydel
- 1946–1965: Ludwig Heß
- 1965–1972: Werner Ackenheil
Die Landräte des Ortenaukreises seit 1973:
- 1973–1992: Dr. Gerhard Gamber
- 1992–2000: Dr. Günter Fehringer
- seit 2000: Klaus Brodbeck
[Bearbeiten] Wappen
[Bearbeiten] Beschreibung
In Silber ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Doppeladler mit goldenem Brustschild; darin der silbern gerüstete Hl. Georg auf schwarzem Pferd mit roter Satteldecke, mit der Lanze einen grünen Lindwurm erlegend. (Wappen-Verleihung 31. August 1973; das Wappen wurde jedoch bereits seit 1962 vom damaligen Landkreis Offenburg geführt).
[Bearbeiten] Bedeutung
Das Wappen knüpft an das Wappen des Kantons Ortenau der Reichsritterschaft an. Der Adler steht auch für die ehemals freien Reichsstädte Offenburg, Gengenbach und Zell am Harmersbach sowie für die vorderösterreichische Reichslandvogtei Ortenau, bevor die Gebiete 1805 an Baden fielen.
Siehe auch: Liste der Wappen im Ortenaukreis
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ortenaukreis ist stark ländlich geprägt, insbesondere der Anbau von Obst und Wein sowie in den Schwarzwaldtälern die Forstwirtschaft prägen die Region, in der dank des vorteilhaften Klimas und des fruchtbaren Bodens auch noch relativ viele landwirtschaftliche Klein- und Nebenerwerbsbetriebe bestehen. Bekannteste Weinorte innerhalb der (nicht mit dem Landkreis identischen) Weinbauregion Ortenau sind Zell-Weierbach, Durbach, Sasbachwalden, Kappelrodeck, Waldulm und Oberkirch.
Industrielle Schwerpunkte befinden sich in Offenburg (Druck- und Medienindustrie, Maschinenbau), Achern, Kehl (Stahlerzeugung und Caravanbau) Oberkirch (Automobilzulieferindustrie, Papierherstellung) sowie im Kinzigtal (Maschinenbau).
[Bearbeiten] Verkehr
Knotenpunkt des Schienenverkehrs ist die Kreisstadt Offenburg. Sie wurde schon 1844 von Karlsruhe her an die Nord-Süd-Achse der Badischen Staatsbahn angeschlossen; 1845 ging es weiter in Richtung Freiburg. Ferner gab es schon 1844 eine Abzweigung in Appenweier nach Kehl; doch die Rheinüberquerung nach Straßburg fand erst 1861 statt. Im Jahre 1866 begann der Betrieb der Schwarzwaldbahn von Offenburg im Kinzigtal aufwärts bis Hausach; die schwierige Gebirgsstrecke bis Villingen folgte 1873 und die Nebenlinie nach Wolfach 1878; sie erreichte 1886 Schiltach.
Die Renchthal-Eisenbahn-Gesellschaft nahm 1876 die Strecke Appenweier – Oppenau in Betrieb; diese wurde erst 50 Jahre später durch die Deutsche Reichsbahn 1926 bis Bad Peterstal und 1933 bis Bad Griesbach verlängert.
Kurz vor der Jahrhundertwende entstanden dann noch einige Nebenbahnen. Die Firma Vering & Waechter eröffnete 1898 die Achertalbahn Achern – Ottenhöfen und 1904 die Harmersbachtalbahn Biberach – Zell am Harmersbach – Oberharmersbach-Riersbach. Schließlich folgte noch die Schmalspurbahn vom Rheinufer gegenüber der elsässischen Stadt Rheinau nach Ettenheimmünster am Fuße des Schwarzwaldes; sie kreuzte in Orschweier die Nord-Süd-Achse. In den zwanziger Jahren wurde sie teilweise stillgelegt, der Rest umgespurt.
Die Gebiete zwischen dem Rheinufer und dem Rand des Gebirges wurde durch ein Netz von schmalspurigen Dampfstraßenbahnen erschlossen. Eigentümer war überwiegend die Straßburger Straßenbahn-Gesellschaft, die 1898 ihr linksrheinisches Netz im Elsass durch eine elektrische Straßenbahn Straßburg - Kehl mit dem badischen Netzteil verband; von Kehl führte seit 1892 rheinabwärts eine Linie in Richtung Rastatt, die andere 1898 nach Südosten bis Offenburg mit der Abzweigung in Altenheim nach Ottenheim. Dort bestand ein Anschluss an die Strecke Ottenheim Rheinufer – Lahr – Seelbach der Lahrer Straßenbahn-Gesellschaft. Diese verband auch das Zentrum der Stadt Lahr mit dem außerhalb in Dinglingen liegenden Staatsbahnhof, obwohl schon seit 1865 von dort eine kurze Stichbahn zum Stadtbahnhof durch die Lahrer Eisenbahngesellschaft betrieben wurde.
Dieses umfangreiche Schmalspurnetz, das nach dem Ersten Weltkrieg unter der Firma Mittelbadische Eisenbahnen AG betrieben wurde, verschwand innerhalb von zwanzig Jahren zwischen 1950 und 1970 nebst einigen anderen Bahnen. Damit hat das Eisenbahnnetz von maximal 305 km Länge fast ein Drittel seiner Ausdehnung verloren.
Im Sommer 1998 begann die Ortenau S-Bahn GmbH, die der SWEG gehört, den Schienennahverkehr auf einigen wichtigen Strecken der Deutschen Bahn vom Knotenpunkt Offenburg aus zu betreiben.
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn A 5 Basel – Karlsruhe und mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 Basel – Karlsruhe, die B 28 Straßburg – Freudenstadt und die B 36 Mannheim – Lahr. Die B 500 („Schwarzwaldhochstraße“) bildet die nordöstliche Kreisgrenze. Ferner erschließen mehrere Landes- und Kreisstraßen den Ortenaukreis.
Zudem sorgt der Flughafen Lahr für die Luftverkehrs-Anbindung des Landkreises. Der Flughafen Straßburg liegt nur unweit vom Kreis entfernt.
[Bearbeiten] Kreiseinrichtungen
Der Ortenaukreis ist Träger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche Schulen Achern, Berufliche Schulen (BSK) Kehl (Gewerbliche und Kaufmännische Schule), Gewerbliche Schulen Lahr, Gewerbliche Schulen Offenburg, Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schulen Wolfach, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schulen Achern, Kaufmännische Schulen Hausach, Kaufmännische Schulen Lahr, Kaufmännische Schulen Offenburg, Berufliche Schulen im Mauerfeld (Hauswirtschaftliche Schule) Lahr, Haus- und Landwirtschaftliche Schulen Offenburg, Forstliches Ausbildungszentrum Mattenhof Gengenbach, Fachschule für Landwirtschaft Offenburg und Badische Malerfachschule Lahr ferner folgender Sonderschulen: Carl-Sandhaas-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Haslach im Kinzigtal, Georg-Wimmer-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Lahr, Hansjakob-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Offenburg, Schule für Geistigbehinderte Willstätt-Hesselhurst, Schule für Körperbehinderte Offenburg, Maiwaldschule für Sprachbehinderte Achern-Wagshurst, Brüder Grimm Schule für Sprachbehinderte Lahr, Renchtalschule für Sprachbehinderte Oberkirch und Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung Offenburg.
Der Ortenaukreis ist Träger der fünf Kreiskrankenhäuser Achern, Oberkirch, Ettenheim, Wolfach und Kehl sowie der Kliniken Lahr/Schwarzwald und Offenburg, die jeweils als Eigenbetrieb des Landkreises geführt werden. Weitere Eigenbetriebe sind das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau, das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof und die Abfallwirtschaft.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
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[Bearbeiten] Literatur
- Metz, R. (1960): Bau und Bild der Landschaft in der Ortenau. Die Ortenau 40. S.16-55.
- Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VI: Regierungsbezirk Freiburg; Stuttgart, 1982, ISBN 3-17-007174-2
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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