Partei der Arbeit der Schweiz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdA, franz.: Parti suisse du Travail, PST, ital.: Partito svizzero del Lavoro, PSL, rät.: Partida svizra da la Lavur, PSdL) ist eine politische Partei in der Schweiz. In den Kantonen Jura, Neuenburg und Waadt trägt sie den Namen Parti Ouvrier Populaire (POP). Die Partei ist auf Bundesebene im Nationalrat sowie in verschiedenen Kantons-, Stadt- und Gemeindeparlamenten vertreten und gilt als äusserst links. Die PdA sieht sich als solidarisch mit den sozial Schwachen und setzt sich für Umverteilung und gegen Privatisierungen ein.
Die PdA wurde 1944 als Nachfolgeorganisation der zwischen 1939 und 1941 verbotenen Parteien KPS (Kommunistische Partei der Schweiz) und FSS (Fédération socialiste suisse) gegründet. Am bedeutendsten ist sie in den industriell geprägten Regionen der französischsprachigen Schweiz, wo sie auch in einzelnen Städten Regierungsmitglieder stellt. Sie ist im Schweizer Nationalrat mit zwei waadtländischen Abgeordneten vertreten.
Die Partei der Arbeit bezeichnet sich selbst immer noch als kommunistisch und möchte Alternativen zum Kapitalismus anbieten. In ihrem Umfeld entstanden Kleinstparteien, die sich ab den späten 1960er Jahren von der PdA abspalteten, so z. B. die POCH oder die 1969 gegründete Revolutionäre Marxistische Liga, 1980 in Sozialistische Arbeiterpartei umbenannt. Manche schlossen sich in den 1990er Jahren wieder mit der PdA zusammen, um Wählerstimmen zu bündeln (z. B. das Wahlbündnis Alliance de Gauche in Genf), andere gingen in der Grünen Partei der Schweiz auf.
In den 1950er Jahren war die PdA auch in den deutschschweizerischen Kantonen stark. Dort geriet sie aber wegen des Kalten Krieges in die Isolation und wurde zu einer Splittergruppe. Einzig im Kanton Basel-Stadt, der (auch politisch) eine etwas eigene Mentalität hat, hielt sie etwas mehr als fünf Prozent. In den 1990er Jahren fiel sie schliesslich auch in Basel in eine Krise. In jüngster Zeit stossen wieder junge Kräfte zur Partei, so dass es in der Deutschschweiz zu Neu- bzw. Wiedergründungen von Parteisektionen gekommen ist, so geschehen 2003 in St. Gallen und Bern.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1918 (6. Oktober): Erste Gründung einer Kommunistischen Partei der Schweiz (sogenannte «Altkommunisten»)
- 1921 (6. März): Nachdem die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) in einer Urabstimmung den Beitritt zur Dritten Internationale abgelehnt hat, verlässt die Zimmerwalder Linke (Zimmerwalder Manifest) die Partei und gründet zusammen mit den Altkommunisten die eigentliche Kommunistische Partei der Schweiz.
- 1930: Abspaltung der Kommunistischen Partei/Opposition um Walther Bringolf, die im Kanton Schaffhausen die KP als stärkste Linkspartei verdrängt und deren Organ "Arbeiterzeitung" übernimmt.
- 1937: Verbot der KP in den Kantonen Neuenburg und Genf, 1939 Gründung der Nachfolgeorganisation FSS (Fédération Socialiste Suisse) in den betroffenen welschen Kantonen.
- 1939: Verbot der Tageszeitung der KP, «Freiheit».
- 1940 (26. November): Verbot der KPS, mit teilweiser Zustimmung der SP.
- 1941 (27. Mai): Verbot der FSS und Ausschluss der FSS-Nationalräte aus dem Parlament.
- 1944 (21. Mai): Gründung der PdA in Basel.
- 1947: Bei den Nationalratswahlen kommt sie auf 5,1 % der Stimmen und gewinnt sieben Sitze.
- 1969: Auflösung der PdA-Jugend nach den Jugendunruhen 1968 und Gründung der POCH (später Fusion mit den Grünen), RML und PSA (Partito Socialista Autonomo).
- 1971: Einführung des Frauenwahlrechts: Erste PdA-Nationalrätin wird Nelly Wicki.
- 2003: Wiederwahl von zwei Vertretern im Nationalrat.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webseite (deutsch)
[Bearbeiten] Literatur
- André Rauber: Formierter Widerstand: Geschichte der kommunistischen Bewegung in der Schweiz. ISBN 3-85990-033-1
- Pierre Jeanneret: Popistes, Histoire du Parti ouvrier et populaire vaudois (1943-2001). Lausanne 2002, ISBN 2-8290-0272-5
Kommunistische Partei Österreichs (Österreich) · Parti Communiste (Belgien) · Strana demokratického socialismu (Tschechien) · Eesti Vasakpartei (Estland) · Parti communiste français (Frankreich) · Die Linkspartei. (Deutschland) · ΣΥΝΑΣΠΙΣΜΟΣ (Griechenland) · Déi Lénk (Luxemburg) · Munkáspárt (Ungarn) · Partito della Rifondazione Comunista (Italien) · Bloco de Esquerda (Portugal) · Partidul Alianţa Socialistă (Rumänien) · Rifondazione Comunista Sammarinese (San Marino) · Izquierda Unida (Spanien) · Partido Comunista de España (Spanien) · Esquerra Unida i Alternativa (Spanien) · Partei der Arbeit der Schweiz (Schweiz)
Parteien mit Beobachterstatus
Aνορθωτικό κόμμα Eργαζόμενου Λαού (Zypern) · Komunistická strana Čech a Moravy (Tschechien) · Enhedslisten - de rød-grønne (Dänemark) · Deutsche Kommunistische Partei (Deutschland) · Suomen Kommunistinen Puolue (Finnland) · Partito dei Comunisti Italiani (Italien) · Komunistická strana Slovenska (Slowakei) · Ανανεωτική Κομμουνιστική Οικολογική Αριστερά (Griechenland) · Özgürlük ve Dayanışma Partisi (Türkei) · Partidul Comuniştilor din Republica Moldova (Moldawien)