Sixt AG
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Konzern Information | |
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Name | Sixt Aktiengesellschaft |
Hauptsitz | Pullach, Oberbayern |
Mitarbeiter | 1.923 (2006) |
Umsatz | 1,34 Mrd. Euro (2005) |
Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
Industrie | Mietwagenunternehmen |
Gründungsdatum | 1912 |
Gründungsort | Pullach |
Sixt ist ein deutscher Mobilitätsdienstleister mit Sitz in Pullach bei München. Sixt ist der Marktführer unter den deutschen Autovermietern sowie einer der größten Hersteller-unabhängigen Full-Service-Leasinganbieter.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschäftsfelder, Marken und Wirtschaftsdaten
Marken der Sixt-AG sind Sixt, Sixti, Sixt Holiday Cars und e-Sixt.
Der Konzernumsatz betrug 2005 1,34 Mrd. Euro, der operative Konzernumsatz aus Vermiet- und Leasinggeschäften (Konzernumsatz abzüglich Erlösen aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge) 1,08 Mrd. Euro, davon 0,77 Mrd. Euro im Geschäftsfeld Autovermietung. 83 Prozent des Umsatzes wurden in Deutschland erzielt.
Der Konzerngewinn vor Abzug von Zinskosten und Steuern (EBIT) belief sich im Jahr 2005 auf 123,6 Mio. Euro, eine Gewinnsteigerung von 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (94,8 Mio. Euro). Daraus errechnet sich eine Umsatzrendite von 11,4 Prozent
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahre 1912 wurde die Sixt Autofahrten und Selbstfahrer von Martin Sixt mit einem Fuhrpark von 7 Autos gegründet. Leisten konnten sich den Luxus damals nur Reiche. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Fahrzeugflotte konfisziert und dem deutschen Heer zur Verfügung gestellt. 1927 übernahm Hans Sixt das Unternehmen. 1939 wurde die Fahrzeugflotte ein zweites mal konfisziert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Hans Sixt zuerst eine Taxi-Flotte für die amerikanischen Truppen auf, bevor er die ersten Funktaxis in München einsetzte. Nach der Gründung der Auto Sixt im Jahre 1951 wuchs das Unternehmen, teils durch Kooperationen (z. B. mit Budget Rent A Car oder Payless), teils durch Aufnahme des Leasinggeschäfts.
Seit 1986 führt Erich Sixt das Unternehmen als Vorsitzender des Vorstands.
Sixt wurde im Jahre 1991 zum größten deutschen Autovermieter. In vielen Ländern wurden Sixt-Filialen gegründet oder Kooperationen geschlossen.
1999 verurteilte der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil die Sixt AG wegen unzulässiger Preisbindung ihrer Franchisenehmer zu Schadenersatz. Sixt hatte den selbstständigen Franchisepartnern die Preise faktisch vorgeschrieben, indem sie in das deutschlandweite Reservierungssystem eingebunden wurden und bei abweichender Preisgestaltung den Mietauftrag zurückgeben mussten. Dies ist eine nach dem deutschen Kartellrecht unzulässige Preisbindung der zweiten Hand, die der BGH untersagte.
In der Werbebranche etablierte sich der Begriff des Sixt-Etats. Sixt investierte im Vergleich zu Wettbewerbern stärker in die Werbung und fiel auf dem Markt durch Corporate Design und freche bis provokante Werbung auf. Dies brachte Sixt 1999 eine Klage von Oskar Lafontaine ein, der seine Persönlichkeitsrechte durch eine Sixt-Werbekampagne verletzt sah. Sixt wurde 2004 vom Oberlandesgericht zur Zahlung von 100.000 Euro Schadenersatz an Lafontaine verurteilt. Das Urteil wurde 2006 vom Bundesgerichtshof aufgehoben und Sixt freigesprochen. Es ist möglich, dass der Fall noch vor dem Bundesverfassungsgericht weiter verhandelt wird.
2003 musste sich Sixt des Hedge-Fonds-Managers Florian Homm erwehren, der auf einen sinkenden Aktienkurs spekulierte. Der Angriff endete für Homm mit einer Geldstrafe wegen Kursmanipulation.
Im Mai 2005 trat das Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz (VorstOG) in Kraft. Sixt machte als erstes Unternehmen in Deutschland von der Möglichkeit Gebrauch, durch einen Aktionärsbeschluss mit mindestens 75-prozentiger Mehrheit die Vorstandsgehälter weiter geheim zu halten. Der Vorstandschef konnte in eigener Sache allein entscheiden: Erich Sixt hielt zu diesem Zeitpunkt 56,8 Prozent der Sixt-Stammaktien, dies entsprach 89 Prozent des auf der Hauptversammlung anwesenden stimmberechtigten Kapitals. Insgesamt stimmten 98 Prozent des stimmberechtigten Kapitals der fortgeführten Geheimhaltung der Vorstandsgehälter zu.
Im Juli 2006 machte das Unternehmen Schlagzeilen durch die Entlassung zweier Filialleiter die sich für die Bildung eines Betriebsrates einsetzten, welcher von der Geschäftsführung kategorisch abgelehnt wird.
2006 bot sich für Sixt die Chance, den Konkurrenten Europcar zu übernehmen, dessen Eigentümer Volkswagen ihn zum Kauf anbot. Neben kartellrechtlichen Bedenken (Sixt hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 23 Prozent Marktanteil, Europcar 22 Prozent) gab es auch Widerstand seitens des Europcar-Betriebsrats, der einen Personalabbau nach der Fusion befürchtete. Volkswagen entschied sich schließlich für das bessere Angebot des französischen Finanzinvestors Eurazeo.
[Bearbeiten] Literatur
- Sixt muss Lafontaine 100.000 Euro für unerlaubte Werbung zahlen, heute, 9. November 2004
- Sixt: „Ich will keinen Neid schüren“, FAZ, 14. Juli 2005
- Brors, Peter und Hardt, Christoph: Unternehmer sind Abenteurer, Serie Pioniere der Wirtschaft, Handelsblatt, 6. Dezember 2005
- Sixt bei Europcar in der Endrunde, manager magazin, 1. Februar 2006
- VW verkauft Autovermieter Europcar nach Frankreich, FAZ, 9. März 2006
- Hoffmann, Catherine: Florian Homm - Ein Enfant terrible wird zahm, FAZ, 16. Juli 2006
[Bearbeiten] Weblinks
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